Schweden in Polen / Danzig vor 1945

[wenzkauer]

Hallo Ulrich, hallo in die Runde
Familie Borg ist noch im Urlaub und im Vorfeld sagten sie wohl, die Untaten nicht weniger Schweden vor 1945 in Danzig zu
betrachten. Ich weiß wohl einige Schweden sollen sich besonders bei den Nazis hervorgetan haben, jedoch wird darüber kaum gesprochen.
Hat hier im Forum jemand mehr Informationen? Die Borgs wollen hier in Schweden den Finger auf die Wunde legen.

Viele Grüsse Michael

[stefanstefan]

Die Schweden haben ganz Polen im 17Jh. geplündert und alles nach Stockholm verfrachtet. Wahrscheinlich meinten sie das mit "vor 1945".

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http://en.wikipedia.org/wiki/Deluge_%28history%29

Professor Andrzej Rottermund, manager of the Royal Castle in Warsaw claims that the Swedish army robbed Poland of her most precious goods - thousands of works of art, books and valuables. Most of these items have never been returned to Poland, and are kept both in private Swedish hands, and in Stockholm museums, such as Swedish Army Museum, and Livrustkammaren.

Almost all cities, towns, castles and churches in locations where Swedish troops were stationed were destroyed. From the Royal Castle in Warsaw Swedes stole app. 200 paintings, a number of carpets and Turkish tents, musical instruments, furniture, Chinese porcelain, weapons, books, manuscripts, marbles, even dresses of maids and door frames, pulled from walls.

Swedes stole anything they could lay their hands on - windows, stairs, chimneys, sculptures, floors, doors and gates. Most goods were loaded on boats and transported along the Vistula to the Baltic Sea, and then to Sweden.

Even though Article 9 of the Treaty of Oliva stated that Sweden should return all stolen goods, all items are still kept in Stockholm and other Swedish locations.

In Stockholm and Uppsala they found 205 manuscripts and 168 rare Polish books, describing their foundings in a report. In 2002, Warsaw Royal Castle organized exhibition "Eagle and Three Crowns", which presented many items stolen from Poland, and kept in Swedish museums.

After the Deluge, the Commonwealth turned into a "cultural desert". Poland and Lithuania lost 67 libraries and 17 archives. Of all major cities of the country, only Lwów and Gdańsk were not destroyed, and when Swedish soldiers were unable to steal an item, they would destroy or burn it. In ruins were castles, palaces, churches, abbeys, towns and villages. As a result of Swedish invasion, few pre-Baroque buildings remained in Poland.

According to the estimates of Polish scholars I. Ihnatowicz, Z. Landau, A. Mączak and B. Zientara, the invasion of Swedish army and its allies (Brandenburg-Prussia and Transilvania), resulted in loss of 25% of population in four core Polish provinces. Lesser Poland lost 23% of population, Mazovia 40% in villages and 70% in towns, Greater Poland 50% in villages and 60% in towns. Royal Prussia lost some 60% of its population.

[Ulrich 31]

Nein, Stefan, das in #18 angesprochene "vor 1945" bezieht sich "nur" auf die erwähnten totgeschwiegenen Kontakte zwischen Schweden und Nazis während der unsäglichen Hitler-Ära.

Dass Du aber ergänzend auf die Schandtaten der Schweden während des "Deluge" (siehe Link #19, d.h. u.a. Nordischer Krieg von 1655-60, ausgelöst durch den Anspruch des polnischen Königs Johann Kasimir auf Schweden) hinweist, dafür danke ich Dir, weil die Einzelheiten Deiner Information mir bisher nicht bekannt waren. Schön, dass man im Forum so auch zur Geschichte Polens dazulernt.

Gruß Ulrich

[wenzkauer]

Hallo in die Runde !
Vielen Dank für´s korrekte Verschieben des Themas.
Es geht wohl um die Untaten einiger Schweden im 2. Weltkrieg - auch in Danzig. Die Familie Borg hat in einem Interview nichts konkretes dazu gesagt, aber sie wollen wohl den Finger auf die Wunde legen. In Schweden wird das Thema versucht, totzuschweigen. Weiter geht es um nicht geklärtes jüdisches Gold in Stockholmer Banken und die Rolle der Schweden im 2.Weltkrieg generell. Das hat alles znächst nichts mit Danzig zu tun, aber die Familie Borg sucht in Danzig nach Spuren - ich bleibe dran.....
Viele Grüße aus Schweden,
Michael

[radewe]

Guten Tag Michael,

warum legt der schwedische Finanzminister „Anders Borg“ erst jetzt seine Finger auf die Wunde?? Ich finde für einen Staatsmann kommt das „Bewusstsein“ reichlich spät.
Bereits 2006 hat Ministerpräsident Göran Persson, von der Vorgänger-Regierung, im Zusammenhang mit der Rettungsaktion „Weiße Busse“ (1945) auf die Doppelspiele Schwedens und das Versagen der schwedischen Behörden hingewiesen. Hintergrund der Debatte war auch, dass anscheinend jüdische Häftlinge, bei der Rettungsaktion, nicht in „die Weißen Busse“ steigen durften.
Meine Quelle:
http://www.sehepunkte.de/2013/03/22259.html

Exkurs: Die Erschießung der Stutthof-Häftlinge
Dieses Drama spielte sich am 03.Mai 1945 in Neustadt an der Ostsee ab.
Teil 3. "Deutung: Zwischenstation"
http://de.wikipedia.org/wiki/Cap_Arcona_(Schiff,_1927)

Grüße von Hans-Werner aus Hamburg

[wenzkauer]

Hallo Hans-Werner,
nach 1945 glaubte der Schwede eine weiße Weste zu haben. Von Deutschland wollte man nichts wehr wissen, aus der schwedischen Sprache wurden alle deutschen Worte gestrichen und es gab neue Wörterbücher. So einfach war es dann doch nicht. Judengold lagert immer noch in Stockholm, zur Leibgarde von Adolf Hitler gehörten Schweden, hätte sie die Erzgruben in Kiruna gesprengt wäre der Krieg viel früher beendet gewesen. Das Verhältnis zu Israel ist bis heute gespannt. Letzte Woche sind wohl zwei schwedische Staatsbürger an der Einreise nach Israel gehindert und umgehend zurückgeschickt worden, sie haben wohl provoziert. Der schwedischen Regierung steht es ganz gut, sich darum zu kümmern. Ein neuer Skandal kam in der letzten Zeit über die Zusammenarbeit mit der STASI auf. Über 30 Schweden sollen für die DDR spioniert haben und vielleicht sogar Westdeutsche ans Messer geliefert haben. Noch was zum schmunzeln, das einzige westliche orientierte Land, das jemals den Trabbi importiert hat war Schweden mit 10.000 Fahrzeugen. Hier gibt es eine Menge aufzuarbeiten und ich glaube, sie stehen erst am Anfang. Viele Grüße Michael