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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Getreideernte im Werder



Wolfgang
20.08.2013, 10:36
Schönen guten Morgen,

spät, sehr spät sind wir dran mit der Ernte in diesem Jahr. Westlich der Weichsel zeigten sich viele Felder bereits vor ein, zwei Wochen abgeerntet, aber hier standen Roggen und Weizen meist immer noch.

Gestern ging es auch hier los. Mein Nachbar zog mit seinem Mähdrescher Bahn um Bahn in seinem Feld, dichte Staubwolken hinter sich lassend, und bereits nach einer guten Stunde lag das Feld herbstlich kahl vor mir.

Aber auch von der anderen Seite der Elbinger Weichsel, von Fürstenwerder (Zulawki) war der laute Motorenlärm eines Mährdreschers zu vernehmen.

Meist dauert es nun nicht mehr lange, bis die Felder umgebrochen werden. Ein schwerer, kräftiger, erdiger Geruch wird über der Landschaft schweben und den bevorstehenden Herbst ankündigen. Störche werden noch ein letztes Mal auf Nahrungssuche Furche um Furche abschreiten um sich Fettreserven für den langen Flug nach Süden anzufressen. In wenigen Tagen ist es wieder soweit: Dann werden die Störche über Nacht verschwunden sein. Nachzügler wird es kaum geben, denn dieses Jahr war ein hervorragendes Storchenjahr in dem die Jungbrut überall überlebte und aufgezogen werden konnten.

Viele Grüße aus dem herbstlich werdenden Werder
Wolfgang

Belcanto
20.08.2013, 10:45
Bei uns ist auch fast alles abgemäht und die Zugvögel sammeln sich. Die Mauersegler sind schon seit zwei Wochen weg und soweit ich höre, ist die Ernte recht gutausgefallen.

Wolfgang
20.08.2013, 15:00
Schönen guten Nachmittag,

vorhin war ich in Tiegenhof. Ein Vorhang feines dichten Regens verhinderte den Blick bis zum Horizont bzw. bis zu den Elbinger Höhen. Vogelscharen sammelten sich, flogen in dichten Wolken über die herbstliche Landschaft.

Ein Ausnahmesommer neigt sich seinem Ende zu. Seit fast zehn Tagen regnet es hin und wieder auch einmal. Ein kräftiger Wind fegt erste gelbe Blätter über die Landstraße. Behäbige Ruhe macht sich breit. Die Wolken hängen tief, streichen über braune Ackerfurchen. Über abgeernteten Feldern staken Störche, schleichen Katzen. Ein dichter Regenvorhang schluckt jeden Laut. Es wird nicht mehr lange dauern, bis unbefestigte Wege im tiefen Blott versinken.

Ruhe, Entspannung, Frieden. Im Einklang mit der Natur und im Rhytmus der Jahreszeiten erkennen wir uns wieder. Mögen wir unsere Umwelt noch so geschädigt haben: Wind und Wetter bleiben, auch die Wolken sind unverwechselbar und zeugen von Einmaligem, und der Blott, ja, der Werder-Blott, der wird sich nie verändern und wird immer seine unsagbare Saugkraft behalten :)

Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang