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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zoppoter grüßt alle Fories



Zoppot28
26.09.2013, 14:53
Hallo liebe Zoppoter,
bin neu im Forum, möchte mich kurz vorstellen.
1928 im Storchenhaus geboren, dann gleich nach Hause gekommen, wir wohnten in Zoppot, Bergerstraße 9. Ich bin das einzige Kind meiner Eltern.
Mein Vater war Materialverwalter bei der Stadt Zoppot
1945 bin ich auf Umwegen mit der Urundi nach Kopenhagen gekommen und dann in Schleswig-Holstein, Westküste, gelandet.
Dort wohne ich seitdem.
Meine Heimat habe ich natürlich nie vergessen. 1972 war ich das erste Mal dort. Dann später viele, viele Male. Zuletzt im Mai 2013.
Meine Frau ist Kreisvertreterin einer ostpreußischen Kreisgemeinschaft und Mitglied im Bundesvorstand der LO. Ostpreußen und Danzig/Zoppot bestimmen schon einen großen Teil unseres Lebens, was auch das Sammeln betrifft.
Als Zeitzeuge bin ich gerne bereit, Fragen zu beantworten, wenn ich dann noch dazu etwas sagen kann.

besten Gruß
Günter und Brigitte :):)

Uwe
26.09.2013, 17:41
Hallo Günter und Brigitte,

schön das Ihr den Weg hierher gefunden habt! Wir würden uns freuen, wenn Ihr uns Geschichten und Erlebnisse aus Zoppot berichtet. Ich habe noch ein historisches Foto von der Mole in Zoppot.

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Auf dem Foto ist mein Opa, meine Oma und mein Onkel zu sehen. Das Aufnahmedatum muss ca. 1935-37 sein.

Herzliche Grüße

Uwe

radewe
26.09.2013, 18:14
Guten Tag Brigitte, hallo Günter,

danke für Eure lieben Grüße an alle „FORIES“.:D

Euch sende ich ein herzliches Willkommen
und wünsche " " eine angenehme Zeit mit uns in diesem Forum.

Grüße von Hans-Werner aus Hamburg

Zoppot28
27.09.2013, 11:09
@ Hans-Werner und Uwe

danke für das Willkommen. Das Bild vom Seesteg, wie er zu deutscher Zeit genannt wurde, weckt Erinnerungen. Die Familie steht offensichtlich vor Mix, absolut legendär, dort bekam ich immer Borkenschokolade. Der Kurgarten mit seinen vielen Attraktionen, z.B. Tanz auf der Leuchtfontäne, Musik von Stieberitz usw. ist unvergessen.
Übrigens las ich in früheren postings etwas über das Kasino Zoppot. Also, das Kasino befand sich immer im Kurhaus. Bis ca. 1924 (ca.) in einem Kurhaussaal, dann wurde der Anbau gemacht, in dem der Kasinobetrieb dann bis Oktober 1944 aufrecht erhalten wurde. Das war das hohe Gebäude links, wenn man vom Seesteg auf den Kurhauskomplex schaut.
Im Kasino-Hotel war zu deutscher Zeit kein Kasino untergebracht, erst in der Jetztzeit.

Beste Grüße und schönes Wochenende

Brigitte (Schreiberling) und Günter (Zeitzeuge) :):)

Rahmenbauer14, + 1.11.2021
27.09.2013, 12:10
Hallo,

ich habe hier (mit meinen Eltern) ein Foto vom Casino in Zoppot. Das Jahr steht hinten nicht drauf.

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Schöne Grüße


Rainer

Zoppot28
27.09.2013, 16:02
Hallo Rainer,
ein schönes Foto deiner Eltern. Sie stehen an der Ost-Ecke des Kasino-Hotels mit Blick auf die Danziger Bucht. Der Zaun geht rechts zu den Durchgängen mit dem Billetthäuschen zum Kasino-Strand. Die sind ja jetzt auch noch vorhanden, aber ohne Funktion (Jedenfalls im Mai 2013) Diese Ansicht sieht ja jetzt auch noch so aus, bis auf den Schriftzug. Jetzt steht das Wort CASINO in rot an der Mauer gleich über den Köpfen deiner Eltern. Warum das Kasino-Hotel so heißt, obwohl da Kasino dort nicht drin war, kann ich auch nicht sagen. Habe da, meine ich, mal was gelesen, kriege das aber nicht zusammen. Es war damals einfach so.

Liebe Grüße
Brigitte

Liselotte Fischer
27.09.2013, 17:00
27.09.2013
Hallo zusammen,
mein Vater arbeitete bis Sommer 1944 als Croupier im Zoppoter Casino und deshalb wohnte er auch in der Wäldchenstraße 45 in der Nähe. Meine Mutter lebt schon lange nicht mehr, aber aus ihren Erzählungen weiß ich, dass sich sein Arbeitsplatz durchaus im Casinohotel befunden hat.

Viele Grüße aus dem Schwabenland von Lilofee

Zoppot28
27.09.2013, 18:27
Hallo Liselotte,
möglicherweise liegt das Ganze daran, dass Kasinohotel und Kasino im Kurhaus in unmittelbarer Nähe lagen. Meine Ausführungen belege ich durch Bild, Schrift und persönliches Wissen.
Ich habe eine umfangreiche Sammlung vieler Zoppot-Prospekte, Postkarten und Kasino-Werbung etc. U.a. einen Original Briefbogen des Kasinos Zoppot mit Abbildung als Emblem aus dem Jahr 1922. Da ist der Vorbau am Kurhaus noch nicht drauf, in dem später das Kasino untergebracht war. Später kann man in den Prospekten aus den 1930-er 1940-er Jahren lesen, z.B. Kurhaus mit dem Kasino in den Anlagen, mit Abbildung dazu. Dazu passt auch die Werbung: "Einen Hauptanziehungspunkt im Zoppoter Kurleben bildet das Kasino im Kurhaus Anbau. Von ersten Fachleuten geleitet, gibt der Betrieb die Gewähr für eine absolute einwandfreie Abwicklung des Spiels. Gespielt wird Bakkarat und Roulette usw." Woanders heißt es: Das strandnahe Hotel Kurhaus und Logierhaus (nicht zu verwechseln mit dem 1924 bis 1927 gebauten Kasinohotel) verfügte bereits ab 1919 über ein Spielkasino.
In einem Casino-Prunkband internationaler Casinos wird auch vom Kasino im Kurhaus Zoppot berichtet.
Im Reichshandbuch der deutschen Fremdenverkehrsorte von 1936 liest man u.a. in der Reklame des Kurhaus-Hotels (Das lag neben dem Kasino-Hotel, jetzt ist dort das Sheraton Hotel):
Kurhaus-Hotel
Telephon 51073
Die schönsten Terrassen mit
Ausblick auf den Seesteg und Großkurgarten. Vom Hotel direkter Zugang zum Spielkasino.

Wir wohnten ja nur wenige Schritte vom Kasinohotel und Kurhaus-Kompex entfernt. Meine Mutter hatte immer eine Jahreskarte vom Kasino, obwohl sie nie spielte. Ich selber kann mich gut auch an den Schriftzug in der Nordstraße am Kurhaus erinnern, habe selbst auch Postkarten davon. Erst kam, wenn man zum Seesteg ging, das Kurhaus-Cafe, im Volksmund Cafe "Tempo" genannt. Dahinter war dann das Kasino. So ist es auch auf vielen Postkarten und Prospekten abgebildet. Das Kasino-Hotel wurde ja 1927 eröffnet.

Ich hoffe, ich konnte so etwas zur Geschichte des Kasinos beitragen. Ich beabsichtige schon seit einiger Zeit, eine Dokumentation zu erstellen, damit das Wissen nicht verloren geht.

Besten Gruß

Brigitte und Günter

Langfuhr43
29.09.2013, 23:11
Guten Abend Brigitte und Günther,
wollte nur erzählen, dass mein Vater Johannes Zelke, Jahrgang 1911, im Grandhotel in Zoppot ab ca. 1928 als Friseur gearbeitet hat. Er hat bei Max Pelz gelernt und es liegt mir noch ein Zeugnis von Franz Goga aus Brentau vor.
Aus den Aufrechnungsbescheinigungen geht leider nicht der Arbeitgeber hervor. Viele Grüße Gisela

norder39
14.03.2014, 17:51
Hallo Brigitte, hallo Günter,
mit Interesse las ich euren Beitrag, denn ich bearbeite gerade die Lebenserinnerungen meines Großvaters, der von 1875 bis 1949 lebte und über seine Zeit im Jahr 1941 unter anderem folgendes schrieb: "... Die Stelle erhielt ein Herr Dyck aus Zoppot, der dort ein kleines Haus besaß, das er verkaufen wollte, da er in Danzig eine hübsche Amtswohnung erhielt. Mit Herberts Hilfe kauften wir das Haus (Berger Str. 18); Benita wurde Mitbesitzerin. In diesem Hause haben wir drei schöne Jahre verleben können... Alle unsere Kinder und Kindeskinder konnten abwechselnd einen Teil des Sommers bei uns verbringen und sich am herrlichen Strand erholen." So jedenfalls lese ich das aus Großvaters Handschrift. Den in Klammern gesetzten Straßennamen las ich zunächst als "Bergen Str." bis ich durch euern Beitrag jetzt wohl den richtigen Straßennamen erkenne. Die Hausnummer ist keineswegs eindeutig eine 18: Da in der Handschrift das zweite der beiden Zeichen oben und unten offen ist und das erste lediglich ein senkrechter Strich ist, kann es durchaus sein, das sie als römische Ziffer zu lesen ist: IX, also 9! Dann müsste er euer Haus gemeint haben. Würde das zu dem passen, was ihr aus dieser Zeit noch in Erinnerung habt? Mein Großvater hieß Brasche und die von ihm erwähnten Herbert und Benita hießen Knüpffer.
Ich bin gespannt auf eure Antwort und grüße euch herzlich
Walter

radewe
14.03.2014, 23:58
Guten Tag!

Im Adressbuch Zoppot 1942 wird Herr Pfarrer Christfried BRASCHE i.R. als Eigentümer des Hauses Bergerstraße 18 in Zoppot genannt.
Der Mitbewohner ist Herbert KNÜPFER (Posen).

1937/38 wohnte in dem Haus Bergerstraße 18 / Zoppot der Kaufmann & Eigentümer Willy DYCK und der Drogist Walter DYCK.

Grüße von Hans-Werner aus Hamburg

Zoppot28
07.04.2014, 14:00
Liebe Zoppoter,
wieder einer weniger, leider ist mein Mann Günter am 20. März 2014 verstorben. Plötzlich und unerwartet.
Ich bin froh, dass ich durch ihn Zoppot und seine Geschichte auf ganz vielen Reisen kennenlernen durfte.
Er sagte mal: Du kennst dich mittlerweile in Zoppot besser aus als ich. Ich sagte, ja klar, wenn man es so super erklärt kriegt!

Nun zur Bergerstraße. Die Familie meines Mannes kaufte das Grundstück in den 1920-er Jahren, riss das darauf befindliche Haus bis auf die Grundmauern nieder und baute darauf komplett neu auf.
Lieben Gruß Brigitte

radewe
08.04.2014, 01:37
Guten Tag Brigitte,
mein aufrichtiges Beileid zu Tod Deines Mannes.

Auch vielen Dank für die Information #12, ich machte mir schon Sorgen, weil keine weiteren Beiträge von Deinem Ehemann über Zoppot geschrieben wurden. Nun hat es sich bewahrheitet, es tut mir sehr leid.

Im Beitrag #1 berichtet Ihr von Eurer Reise 1972 nach Zoppot. Im gleichen Jahr waren wir auch in Zoppot, die Anreise war kompliziert da das Flugzeug von der DDR keine Überfluggenehmigung erhielt. Das Reisebüro hatte uns im Grand-Hotel untergebracht. Wir denken gerne an diese Reise zurück, Zoppot hatte sich bis dahin kaum verändert.

Ich wünsche mir, dass Du unser Forum weiter mit Beiträgen belebst.

Herzliche Grüße von Hans-Werner aus Hamburg

Zoppot28
08.04.2014, 14:27
Moin Hans-Werner,
danke für deine Anteilnahme. Ich freue mich, dass ich so viel von Zoppot weiß und daher auch in diesem Forum bleiben werde. Nur wünsche ich mir etwas "mehr Betrieb" hier auf den Zoppoter Seiten.
Beim Lesen ist mir aufgefallen, dass ich in Beitrag 1 geschrieben habe, dass wir 1972 das erste Mal (mein Mann nach der Flucht, ich überhaupt das erst Mal) dort waren. Genau wie du schreibst, mit dem Flugzeug von Frankfurt nach Warschau, weil auch dann die DDR nicht überflogen werden durfte. Von Warschau mit einer kleineren "Wellblechmaschine" nach Danzig-Langfuhr auf den alten Flugplatz. Das war ein besonderes Erlebnis. Wohnen auch im Kasino Hotel, aber, da die Reise im Juli stattfand, Auslagerung für einige Tage nach Kolberg, weil in Zoppot das Musikfestival stattfand und alle Zimmer im Hotel für die Festival-Gäste benötigt wurden. Wir hatten natürlich vorher keine Ahnung davon. Sue Kramer war die Siegerin des Festivals, mit Sicherheit auch mit unserer Hilfe, wir haben nämlich mit unserer Mini-Gruppe in der Waldoper in Zoppot so einen Jubel-Rabbatz gemacht, dass sie gewinnen mußte! Aber sie war auch sehr gut damals. Wir sind dann wieder seit den 1990-er Jahren viele Male in Zoppot gewesen, das war immer eine große Freude.
Lieben Gruß
Brigitte

Zoppot28
08.04.2014, 14:29
Sowas doofes, was ich schreiben wollte ist, dass wir Sommer 1971 dort waren! Es war das erste Jahr, in dem "West-Touristen" dorthin reisen durften.
LG Brigitte

Zoppot28
08.04.2014, 14:43
Und jetzt nochmal, fand gerade eine alte ufa-Doku von diesem Festival
http://www.filmothek.bundesarchiv.de/video/584979 ab ca. 4 Minuten
Habe auch gedehen, dass Sue Kramer den 2. Platz belegt hat, wobei ich sie auf dem 1. Platz in Erinnerung habe. Aber das Video ist allemal interessant.
LG Brigitte

Heinzhst
08.04.2014, 22:59
Guten Abend Brigitte, ich schaue täglich nach wie das Wetter in Zoppot ist und was es so auf dem Seesteg in Zoppot los ist. Hier der Link zur Live-Kamera.
LG Heinz
http://www.task.gda.pl/uslugi/stream/kamera-sopot-molo/

radewe
22.04.2014, 10:59
Guten Tag Brigitte,

1910 heiraten Karl Hermann STRAMM (http://forum.danzig.de/showthread.php?10328-Zufallsfund-%84Stramm%93&p=75732&viewfull=1#post75732) °° Amalie Ch. NEITZEL (Ww.) in Zoppot,
ist es Verwandtschaft zu Günter??


Zur Eheschließung Karl STRAMM kann ich Auskunft geben.


Grüße von Hans-Werner aus Hamburg

Felicity
23.04.2014, 07:02
Hallo Lilofee ! Ich habe von 1945 - 1949 in Heilbronn in der Wilhelmstrasse gewohnt. Von dort sind wir dann nach Australien emigriert. Wohnst Du da irgendwo in der Naehe ? Und ein herzliches Willkommen den Zoppotern von Down Under. Liebe Gruesse von der Feli.

Zoppot28
30.04.2014, 12:34
Moin Hans-Werner,
Karl-Hermann Stramm sagt mir gar nichts. Mein Mann, sein Vater und sein Großvater waren Einzelkinder. Aber es gab weitere Verwandtschaft in Mohrungen. I.S. Stramm forscht ein Joachim Stramm aus Bad Driburg. Leider hat er weder Internet noch eMail.

Lieben Gruß und einen schönen 1. Mai

Brigitte