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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [Palschau/Palczewo] Die Holländerwindmühle



Wolfgang
07.10.2013, 15:03
Schönen guten Nachmittag,

unser gestriger sonntäglicher Ausflug führte uns nach Palschau / Palczewo. Dorthin wo noch eine der beiden relativ gut erhaltenen Kornwindmühlen des Großen Werders steht.

Über eine unweit von Neukirch / Nowa Cerkiew abzweigende recht holprige Landstraße, einer Kastanienallee, geht es nach Palschau. Ein Wegweiser zeigt an, dass es zwölf Kilometer bis in das jenseits der Weichsel gelegene Dirschau sind. Nach zwei Kilometern ist die links der Straße stehende Windmühle erreicht. Beeindruckend der hohe Bau, die Reste der Flügel und der Windrose! Die Mühle ist bereits seit Langem außer Betrieb, aber die Fenster sind frisch ersetzt, und es ist zu sehen, dass viel daran gesetzt wird, diesen Mühlenbau zu erhalten.

Das daneben stehende Gebäude, wahrscheinlich das frühere Müllerhaus, ist bewohnt. Offensichtlich ist aber niemand zu Hause. Auf der gegenüber liegenden Straßenseite fällt uns ein bejahrter aber gut erhaltener Bauernhof mit einem davor liegenden gepflegten Garten auf.

Wir sammeln einen kleinen Beutel Kastanien, teils noch in grünen Schalen steckend. Wir werden sie in einem Teller als Herbstdekoration auf unseren Tisch stellen.

Mit unseren Hunden machen wir uns dann auf in Richtung des Ortes Palschau, zur Weichsel.

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

Insel2008
08.10.2013, 00:21
Hallo Wolfgang, daß sind so richtige Wohlfühlbilder, danke!
Das Bauernhaus gefällt mir außerordentlich gut und die Mühle sowieso.

Uwe
08.10.2013, 11:36
Hallo Wolfgang,

wirklich schöne Fotos. Ich hoffe es wird bald die Zeit kommen, wo sich auch die Menschen in Polen die Zeit und das Geld nehmen alte Gebäude wie die Holländerwindmühlen instand zu setzten. Dann werden sich hoffentlich die Flügel der Windmühle wieder drehen. :)

Herzliche Grüße

Uwe

Pitka
08.10.2013, 14:42
Hallo,

auf Bild 2 ist das Zeichen der Europäischen Union zu erkennen. Heißt das, dass diese Maßnahme von der EU gefördert wurde oder wird?

Viele Grüße
Pitka

Wolfgang
08.10.2013, 20:44
Schönen guten Abend,

was die blaue Flagge aussagt, weiß ich nicht. Es ist eine blaue EU-Flagge mit Sternenkranz in deren Mitte sich ein Gebäudekomplex befindet.

Ich habe bisher nichts davon gehört, dass eine Wiederherstellung mit EU- oder sonstigen staatlichen Mitteln gefördert wird. Wünschenswert wäre es jedoch.

Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang

Bartels
08.10.2013, 22:12
Einen schönen guten Abend,

es ist das Logo der European Heritage Days (u.a. unser "Tag des offenen Denkmals"),

- aber seitenverkehrt angepinnt.

Pitka
09.10.2013, 03:00
Vielen Dank für die Erklärung, Rudolf.
Ich habe es dadurch jetzt auch bei Wikipedia gefunden: http://de.wikipedia.org/wiki/European_Heritage_Days.

Leider steht da nichts von Fördergeldern. Aber immerhin bedeutet es für mich, dass sich wohl doch noch jemand mit dem Gebäude identifiziert, so dass er an dieser Veranstaltung teilnimmt.

Viele Grüße
Pitka

Wolfgang
25.08.2014, 19:06
Schönen guten Nachmittag,

so Manches hier wird besser, so manches Andere wird schlechter oder gleitet ins Ungewisse ab. So auch die Zukunft der Palschauer Mühle. Es ist im Werder die noch am besten erhaltene Mühle (neben der Schönbaumer Bockwindmühle), die einzige Holländermühle.

Als wir dort am Samstag waren, sahen wir, dass sich in der letzten Zeit niemand mehr um die Mühle und dessen Umgebung gekümmert hatte. Uns wurde erzählt -den Richtigkeit konnten wir bisher nicht prüfen-, dass der jetzige Eigentümer, ein Architekt, geplant hatte, dort Ferienunterkünfte zu errichten. Da es dort keine Kanalisation gibt, wäre eine Sickergrube (Szambo) erforderlich, für die jedoch keine Genehmigung erteilt wird. Und damit sind die bisherigen Pläne gestorben. Angeblich wird die Mühle nun für 400.000,00 Zloty zum Verkauf angeboten, dem zig-fachen des früheren Kaufpreises.

Momentan ist nicht zu befürchten, dass diese Mühle zusammenbricht. Aber lose im Wind flatternde Teile der Flügel lassen erahnen was passiert, wenn keine weiteren Sicherungsmaßnahmen getroffen werden.

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

Wolfgang
04.11.2014, 01:22
Schönen guten Abend,

ja, man muss schon eine Reise ins Werder mit dem "Bund der Danziger" buchen um das Innere der Mühle besichtigen zu können. Etliche Male war ich zuvor hier gewiesen, aber erst jetzt sollte es möglich sein :)

Der Aufstieg über steile hölzerne Treppen war abenteuerlich und nur Wenige wagten es bis unter das Dach zu klettern.

Hier ohne große weitere Kommentare einige Fotos aus dem Inneren der Mühle.

Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang

Wolfgang
18.11.2015, 19:15
Schönen guten Abend,

in meinem Beitrag vom 25.08.2014 schrieb ich, die Mühle solle angeblich für 400.000 Zloty verkauft werden. Es dauerte nun eine Weile bis die Mühle tatsächlich zum Verkauf angeboten wurde, jetzt aber für 450.000 Zloty. Ich denke aber, dass da noch Luft nach unten drin ist... :)

Hier der Link zum Verkaufsangebot: http://otodom.pl/oferta/obiekt-palczewo-ID1YsMT.html

Wer Besitzer einer historischen Mühle werden will (der einzigen hier in diesem Erhaltungszustand im ganzen Weichsel-Nogat-Delta) der hat hier eine gute Chance...

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

sinus
18.11.2015, 19:44
Hallo zusammen,

diese Mühle war 1844 im Besitz von Ferdinand Salomon Schwarz, *1814, oo1844 Wilhelmine Claassen, Hofbesitzertochter in Klein Zünder.
1858 war er Hof- und Mühlenbesitzer in Mönchengrebin. Nach seinem Tod 1859 heiratete seine Witwe 1860 meinen Ururgroßvater, der auch gerade Witwer geworden war. Ihren Grabstein hatte ich 2010 auf dem alten Friedhof in Herrengrebin freigelegt. So klein ist die Danziger Niederung.
Ich werde diese Fotos zu meiner Sammlung nehmen.

Schöne Grüße aus Mecklenburg
sinus

MueGlo
19.11.2015, 20:55
Moin, Sinus,

zur Vervollständigung:

--- Salomo Ferdinand Schwarz, * 27.09.1813

---- die Eltern: Salomo Gottlieb Schwarz, Müllermeister in GrZ, T 04.09.1814, & Maria Elisabeth Gnoike (Gnoyke). Nach dem Tod des Ehemannes heiratet sie Johann Thiessen, Müllermeister in GrZ, Stiefvater von Salomo Ferdinand Schwarz.

--- Als Salomo Ferdinand Schwarz 1844 in GrZ Caroline Wilhelmine Claassen heiratet ist er Witwer. Die vorherige Ehefrau ist bislang unbekannt. Vielleicht hat in die Mühle in Palschau hineingeheiratet.

Beste Grüße aus Kigali,

Rainer MueGlo

joachim1
11.12.2015, 02:35
Guten Abend Rainer,

vielen Dank für Deine vielen Beiträge, die mich zwar meistens nicht betreffen, aber immer sehr interessant sind. Nun entdecke ich den Namen Maria Elisabeth Gnoike (Gnoyke) und bin interessiert, hier mehr zu erfahren. Diese Linie habe ich bei meinen Forschungen bisher nicht aufnehmen können. Bisher habe ich keinen Punkt, wo ich ansetzen kann. Weder woher sie stammt noch wer ihre Eltern/Geschwister waren. Ich frage, ob Du mir hier auf die Sprünge helfen kannst.

Viele Grüße
Joachim Gnoyke

Gerhard Jeske
11.12.2015, 11:57
Joachim 1 # 13 Guten Tag, Joachim Gnoyke.
Gerhard Jeske-schreibt. In einer geretteten Ahnentafel der Familie Parschauer ( Ort Parschau- Parszewo südlich von Palschau) fand ich diese Eintragung:
Parschauer- Johannes- Gotlieb - geb. 07, 05, 1815-0 Fischerbabke, ev. vermählt am 27.10. 1838 in Steegen mit: Gnoyke, Christ, Elisabeth, geb, 02, 12. 1812 in Fischerbabke verh. 27.10. 1838 in Steegen

MueGlo
11.12.2015, 13:21
Moin, Joachim1 und Gerhard,

den Sprung von der Palschauer Mühle nach Steegen bzgl. Gnoyke hätte ich nicht geschafft ... Dank an Gerhard.

Bzgl. Steegen kann ich liefern:

getraut 27.10.1839 (nicht 1838!)
Nr. 45, Neukrügerskampe: Johann Gottlieb August Parschauer, Einwohner zu Neukrügerskampe, ... des Johann Gottlieb Parschauer, dortiger Einwohner und ... dessen Ehefrau Dorothea Louise Riedler einziger Sohn mit Christtine Elisabeth Gnoyke aus Neukrügerskampe des sel. (= verstorben?) Heinrich Gnoyke, Einwohner zu Stutthof und dessen Ehefrau Maria geb. Meede jüngste Tochter ... er 25, sie 27 Jahr

Gnoyke, Parschauer, Riedler sind mir alles vertraute Namen ... Gnoyke gibt es im Kirchspiel Steegen sowie auf der Nehrung wie Sand am Ostseestrand bis weit ins 18. Jahrhundert, eventuell auch bis ins 17. (das KB faengt bzgl. Taufen und Heiraten 1650 an, wobei Ende des 17. Jahrhunderts 10 bzw. ca. 25 Jahre fehlen; die Sterbeeinträge liegen ab ca. 1760 vor.)

Bzgl. der Gnoyke in Steegen siehe auch unter

www.Momente-im-Werder.net

die Chronik der Kirche von Steegen sowie die Sargschilder.

Ich selbst habe etliche Gnoyke im Stammbaum, überwiegend in Groß und Klein Zünder, die jedoch irgendwann im 18. Jahrhundert aus der Tiegenorter / Steegener Gegend eingewandert sein müssen.

Die Steegener Gnoyke auseinanderzufieseln wird ein Sysiphus-Vergnügen ... es gibt viele davon.

Beste Grüße aus Kigali,

Rainer MueGlo

joachim1
12.12.2015, 21:14
Moin Rainer,

danke für Deine wichtigen Informationen, über die ich mich sehr freue. Nun werde ich schauen, ob und wie ich diese Gnoykes mit jenen, die in den Steegener Kirchenbüchern verzeichnet sind, verknüpfen kann. Sobald ich das passende Bindeglied habe, melde ich mich nochmals. Bis Dahin liebe Grüße aus Oldenburg (Oldb)
Joachim Gnoyke

Wolfgang
12.12.2015, 22:23
Schönen guten Abend,

zu den "Gnoykes" sollten wir ein eigenes Thema aufmachen. Auch ich bin darin interessiert, denn sowohl mütterlicherseits haben Gnoykes in Tiegenort (nachweisbar ab ca. 1630) als auch väterlicherseits in Steegen/Pasewark gelebt. Zwar gab's Gnoykes wie Rainer schon feststellte wie Sand am Meer, aber ich glaube, wir müssen nicht bis Adam und Eva zurückgehen um evtl. ferne familiäre Beziehungen aufzudecken. :)

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

joachim1
12.12.2015, 22:45
Guten Abend Wolfgang,

gute Idee. Ich bin gespannt, welche familiären Verbindungen da noch aufgedeckt werden können, die zur Zeit praktisch als Inseldateien in den verschiedenen Datenbanken schlummern.


Viele Grüße
Joachim

Wolfgang
12.12.2015, 23:02
Schönen guten Abend,

zum Namen Gnoyke habe ich das Thema "Gnoyke in der Niederung und den Werdern (http://forum.danzig.de/showthread.php?13149-Gnoyke-in-der-Niederung-und-den-Werdern)" eröffnet.

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

joachim1
13.12.2015, 19:51
Guten Abend Wolfgang,

toll, wie schnell Du diese Idee umgesetzt hast.

Ich hoffe, mich in den nächsten Tagen mit Fragen und Antworten an diesem Thema beteiligen zu können. Nun muss ich erst einmal die heute reingekommenen Informationen bearbeiten und schauen, wo es Anknüpfungspunkte zu meiner Datensammlung gibt. Ich bitte also noch ein paar Tage um Geduld^.

Dir und allen Lesern des Forums wünsche ich einen schönen, 3. Advent.

Joachim