Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gemeindemuseum Schöneberg / Ostaszewo
Wolfgang
11.11.2013, 20:56
Schönen guten Abend,
in Schöneberg gibt es ein kleines Museum das über einige sehr interessante Exponate verfügt. Nicht in allen Fällen kann gesagt werden, was die Ausstellungsstücke darstellen oder aus welcher Zeit sie stammen. Aus diesem Grund werde ich in den nächsten Beiträgen einige Fotos zeigen und dazu Fragen stellen. Eventuelle Lösungen werde ich an das Gemeindemuseum weiterleiten.
Mein erstes Foto zeigt eine Kriegergedenktafel.
17645
Wo hing diese Tafel? In der evangelischen oder katholischen Kirche? In welchem Krieg starben die Kirchspielmitglieder? Wurde im I. Weltkrieg für den "König" gestorben? Oder in welchem anderen Krieg?
Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
welch eine Überraschung! Ich hoffe, Du findest die Spur zum Ursprung dieser Tafel. Ich schätze, es kann sich nur um eine evangelische Kirche handeln, denn die Kresin`s in der Niederung waren alle Protestanten. Bei dem Krieg kann es sich eigentlich nur um den Befreiungskrieg 1813 handeln. Die Gefallenen wurden damals häufig in den Kirchen geehrt. Sie müssten demnach so um 1780 bis 1795 geboren sein.
Bei der Preussischen Landesaufnahme 1793 finden sich im Stüblauschen Werder nur 2 Familien Kresin, eine in Herrengrebin und eine in Letzkau. Selke gab es in Schönrohr. Krüger gab es in Herrengrebin, Käsemark, Groß Zünder, Reichenberg, Herzberg, Güttland und - in Letzkau. Gronau finden sich in 2 x in Osterwick und - in Letzkau. Häsing habe ich nicht gefunden. Die größte Übereinstimmung findet sich also in Letzkau, und das liegt nahe Schöneberg gleich über die Weichsel . Ist das ein Zufall?
Es könnte aber auch Osterwick sein. Da fehlt mir noch der Verbleib eines 1790 dort geborenen Johann Kresin.
Mal sehen, wie es weiter geht.
Herzliche Grüße aus Mecklenburg
sinus
Ulrich 31
11.11.2013, 22:49
Hallo Wolfgang,
im Ersten Weltkrieg wurde für den Kaiser (Wilhelm II.) gestorben. Die betr. Kirchspielmitglieder starben vermutlich in den Befreiungskriegen (1813-1815) für den preußischen König Friedrich Wilhelm III.
Viele Grüße aus Berlin
Ulrich
Wolfgang
11.11.2013, 23:30
Schönen guten Abend,
es wäre toll wenn einer der Namen auf der Tafel bekannt ist...
Selke in verschiedenen Schreibweisen gab es schon im 17. Jahrhundert in der Niederung, so z.B. in Nickelswalde und Prinzlaff.
Übrigens, der Name "Häsing" auf der Tafel lautet korrekt "Häling".
Viele Grüße aus dem nächtlichen Werder
Wolfgang
Hallo,
1866 & 1870/71 wäre auch möglich.
NB: Auf der Tafel steht auch Häling, da der Unterstrich fehlt.
Hallo,
"Häling" ist korrekt. Aber auch dieser Name findet sich nicht in der Preussischen Landesaufnahme 1793 im Gebiet der Danziger Niederung.
Das Rätsel der Herkunft der Tafel bleibt also vorläufig ungelöst.
Herzliche Grüße aus Mecklenburg
sinus
Wolfgang
12.01.2014, 17:32
Schönen guten Abend,
im Gemeindemuseum von Schöneberg ist eine weitere Tafel zu sehen, eine Sterbetafel. Unbekannt ist wo sie hing, möglicherweise in einer der Kirchen:
17788
Es ist zu lesen:
1849.
Michael Wienhold
aus
Schönenberg
geb. am 11. November 1783
gest am 30. April 1848. Er
ward 1813 Soldat und mach-
te beim 4ten Reserve Infant. Re
giment den Feldzug gegen Franck
reich 1815 mit. Er besaß die
Kriegsdenkmünze von 1813,
Ruhe Sanft.
Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang
Poguttke
12.01.2014, 19:32
Für den König von Preussen wurde ja viel gestorben.
... aber Michael Wienhold hat Leipzig & Waterloo überlebt ...
Ulrich 31
12.01.2014, 21:15
Zu #7:
Mich wundert die Schreibweise "Schönenberg" auf der gezeigten Sterbetafel. Gibt es dafür eine Erklärung?
Wolfgang
13.01.2014, 09:53
Schönen guten Morgen,
hallo Ulrich,
die Schreibweise von Dörfern und Städten variierte recht häufig. Alleine vom Ort Prinzlaff, in dem ich wohne, fand ich bisher mehr als zehn verschiedene Schreibweisen. Aber auch z.B. Danzig wurde in früheren Zeiten unterschiedlich geschrieben wie z.B. Dantzig. Insofern ist SchöneNberg nur eine Variante des über Jahrhunderte üblichen Namens Schöneberg.
Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang
Zufällig bin ich gerade in dem Buch "Die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Marienburg" von 1919 S.279 (bzw. S. 437 des Digitalisates in der bibliotheka elblaska) über die Abbildungen der beiden Gedächtnistafeln gestolpert. In dem Buch steht geschrieben, dass sie in der evangelischen Kirche zu Schöneberg hingen.
Gruß Chris
Wolfgang
08.02.2014, 21:02
Schönen guten Abend,
hallo Chris,
danke für Deinen Hinweis auf das Buch "Die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Marienburg", das unter http://dlibra.bibliotekaelblaska.pl/dlibra/docmetadata?id=11139&from=&dirids=1&ver_id=&lp=10&QI= online eingesehen werden kann.
Im Buch ist angegeben, dass die in meinem Beitrag vom 11.11.2013, 20:56 Uhr gezeigte Totentafel tatsächlich wie von Ulrich vermutet von 1815 stammt. Und damit stimmt dann natürlich auch der preußische König Friedrich Wilhelm III.
Die heute in Schöneberg ausgehängte Tafel ist jedoch nicht ganz "komplett". Im Buch ist zu sehen, dass nach dem letzten Namen "Joh. Jac. Gronau" ein Orden hing. Und auch aus meinem Foto geht hervor, dass da mal etwas vorhanden war.
Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang
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