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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Orkan Xaver in Danzig und im Werder



Wolfgang
07.12.2013, 13:39
Schönen guten Nachmittag,

das Wetter hat sich nun etwas beruhigt, und so will ich kurzen Bericht über "Xaver" in Danzig und Umgebung geben.

Der Orkan kündigte sich vorgestern Abend mit starken Sturmböen an. In einer Wetterwarnung meldete die Gemeinde Steegen, es könnten hier im Werder Winde mit bis zu 135 km/Stunde auftreten.

In der vorgestrigen Nacht brauste dann ein heftiger Sturm mit schweren Schneefällen über die Küstenlandschaft. Hier, im Tiefland, fiel etwa 10-15 cm Schnee. Auf der Höhe, in der Kaschubei, deutlich mehr. Vor allem Schneeverwehungen waren überall recht problematisch.

Gestern Vormittag war ich in Danzig. Dort blies der Sturm so stark, dass es mitunter schwer fiel, sich auf den Beinen zu halten. Auch gestern noch und in der heutigen Nacht gab es erneute Schneefälle bei mitterweile Temperaturen um den Gefrierpunkt. Noch immer bläst der Wind recht heftig, wenn nun auch nicht mehr in Sturmstärke.

Schäden gab es hier nur wenige, wenn man einmal von abgebrochenen Ästen absieht. Vorgestern Nacht fiel ein paar Mal der Strom aus, aber das passiert selbst dann, wenn mal ein Gewitterwind über das Werder fegt.

Die See war zwar aufgewühlt, aber weil der Wind überwiegend aus westlichen Richtungen kam, blieb das Küstengebiet vor Überschwemmungen verschont. Der Flughafen Danzig war gestern praktisch für alle Flüge gesperrt. Nur Wizzair und Ryanair versuchten vereinzelt zu fliegen. Möglicherweise zählen bei den Billigfliegern wirtschaftliche Interessen mehr als Sicherheitsaspekte.

Insgesamt gesehen also keine bzw. nur geringe Schäden. Dafür haben wir nun eine in gleißendes Weiß getauchte Winterlandschaft. Es waren übrigens die ersten Schneefälle hier in diesem Winter.

Viele Grüße aus dem tief verschneiten Werder
Wolfgang

Heibuder
07.12.2013, 17:08
Aaaaber - nun kann man sich bestimmt beim Bernsteinsuchen/-finden entschädigen, oder?

Mandey +08.03.22
07.12.2013, 17:25
Guten Tag
Hallo Wolfgang ,
auch in der Vergangenheit gab es im Werder (Xavas) einige waren etwas rauher, ich wuerde diesen als (Xaverchen) bezeichnen,unter anderem am 17 Januar 1954 in der Zeit zwischen 14Uhr 30 und 14Uhr 45,baute sich ein Orkan aus Richtig Nord auf, in der Weichsel war starkes Treib Eis, auf der Westseite, also Schiewenhorster Seite, lief ein Eisbrecher in Richtung Einlage, ich weiß es nicht mehr genau, ob es der Eisbrecher Ehemals Osser oder Wolf war, der wurde sanft vom Wind am Arsch gepackt und in Höhe der Schiewenhorster Schule aufs Ufer gesetzt, wie du Dir denken kannst,da kam schon Musike auf,meine Eltern auch ich, kontrolierten in kurzen Abständen den Dachboden, und hielten Ausschau nach den Dachpfannen, aber die blieben Gott sein dank, alle in der Verankerung. Am 18.01.spürten wir dan das Traurige Ergäbnis von unzähligen Dänischen und Schwedischen Fischkuttern die mit Mann und Maus untergegengen waren.
ich wünsche eine Schöne Advendzeit
v.Heinz Mandey

Mandey +08.03.22
07.12.2013, 17:29
Hallo Heibuder,
bei West Sturm findest du nuchst nich, keinen Bernstein, der ist erst bei Nord besser noch Nord Ost Sturm zufinden
Grüße Dich
mandey

Wolfgang
07.12.2013, 20:08
Schönen guten Abend,
hallo Heinz, hallo Wolfgang,

Bernstein ist bei diesem Wind tatsächlich kaum zu finden. Deswegen habe ich es auch gar nicht versucht. :)

Hier ein paar Fotos die zeigen, dass zwar (bisher) nicht allzuviele Schäden entstanden, dass die Situation aber noch immer angespannt ist: http://www.sztutowo.com/111,0,zdjecie.html

Sie zeigen den Hafen in Bodenwinkel, die Königsberger Weichsel bei Stutthof und den Strand bei Stutthof. Vor allem die Fotos von Bodenwinkel und an der Königsberger Weichsel vermitteln einen Eindruck was geschieht, wenn das Wasser nur noch ein klein wenig steigt.

Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang

Wolfgang
07.12.2013, 21:14
Schönen guten Abend,

hier noch einige gestern und heute in Prinzlaff aufgenommenen Bilder.

Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang

Liselotte Fischer
08.12.2013, 15:27
08.12.2013

Hallo zusammen,
im polnischen TV habe ich gesehen, dass wieder einiges los war. So etwas haben wir vor 3 Jahren schon mal erlebt und - unerschrocken - ist Ryanair mit uns nach Haan zurückgeflogen. Wir fliegen am 10.12.13 mit LH nach Danzig und bis dahin hat sich sicherlich die ganze Lage entspannt. Vielen Dank an das Forum für die aktuelle Info.

Grüße von Lilofee

Wolfgang
09.12.2013, 17:15
Schönen guten Abend,

jetzt, um 1/2 4 Uhr ist bereits dunkel. Sonnenuntergang ist 20 Minuten nach 3 Uhr. Aktuell drückt bei Nordost Wasser vom Haff in die Elbinger Weichsel. Der Wasserstand ist sehr deutlich erhöht. Die Temperaturen sinken wieder gegen Null.

Gestern hatten wir noch deutliche Minustemperaturen. In der vorgestrigen Nacht pegelte sich das Thermometer bei -10 Grad ein. Frisch, sehr frisch. Gegen Abend hatten wir erneute Schneeschauer, in der Nacht wurde es wärmer, ging es in den Plusbereich, und damit taute dann auch die weiße winterliche Pracht hinweg. Gut, es war nur ein erster Ausläufer des bevorstehenden Winters, und nun befürchten wir wegen des Temperaturanstiegs doch "grüne Weihnachten", aber vielleicht kommt es doch noch anders.

Gestern Mittag war ich in Nickelswalde, erst am Fähranleger, dann am Strand. Unten, zwischen den Weichseldeichen, lag wenig Schnee. Zu stark hatte dort der Sturm geblasen, zu stark um eine geschlossene Schneedecke zu hinterlassen. Auch der Weg durch den Wald zum Strand war fast schneefrei, dafür aber stark vereist. Eine Überraschung erwartete mich kurz vor der Stranddüne. Östlich vor der Weichselmündung hat sich im Laufe langer Jahre vor der Düne ein See gebildet. Und beim letzten starken Sturm wurden dort über die Weichsel Unmengen von Wasser in diesen See gedrückt. Folge war, dass dort der Wasserpegel stieg und weite Teile des Waldes überflutet wurden. Auch der Strandweg von Nickelswalde zur See war überflutet worden. Ich hatte hohe wasserdichte Stiefel und so gelangte ich trockenen Fußes zum Strand.

Aber dort... - phaszinierend das sich mir bietende Bild: Trotz West- und nicht Nordwindes hatten dort die Wellen den gesamten Strand bis zu den Dünen überspült. Und ich hatte den Eindruck, dass große Teile des sonst sehr tiefen Strandes fehlten, aber vielleicht mag dieses Empfinden doch noch auf einen erhöhten Wasserstand zurückzuführen sein. Sprockholz, Äste, alles war bis zum Dünenfuß angespült. Und der Strand, der Sand, war von einer spiegelglatten Schicht zentimeterdicken gleißenden Eises überzogen.

Eine Mutter zog ihre zwei jauchzende Kinder über das Eis, ein professioneller Bernsteinsucher zog mit seinem Motorrad vorbei. Wie er da vorwärts kam weiß ich nicht, vielleicht hatte er Spikes auf seinen Reifen.

Und natürlich waren Bernsteinsucher unterwegs, das Eis über den Sprockholzschichten wegtretend, mit den Füßen schwarzbraune Holzreste durchwühlend, mit scharfem Auge auf der Suche nach dem Gold der Ostsee.

Schade, meine Tochter Monika kommt erst nächste Woche. Manchmal habe ich den Eindruck, sie findet Bernstein bei geschlossenen Augen. Aber auch ich fand binnen weniger Minuten ein Händchen voll Bernstein, trotz meiner sich wie wild gebärdenden Hunde die ich mit mir führte.

"Xaver" ist vorbei, aber er läutete hier den Winter ein. Mal sehen wie es in den nächsten Tagen wird.

Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang

Rudi
23.12.2013, 22:08
Lieber Wolfgang& Kinga. Frohe Weihnachten und ein gesundes Neues Jahr wünschen Euch

Rudi und alle Cousins.

Wolfgang
13.01.2014, 11:55
Schönen guten Morgen,

"Xaver" ist längst Geschichte, aber gestern Abend brauste doch noch mal wieder ein Sturm auf. Wenn der Wind um die Dachziegel pfeift, wenn er durch die Wipfel entlaubter Bäume heult, wenn er peitschend Eisregen mit sich bringt der langsam in Schnee übergeht, dann hört sich das manchmal im behaglich warmen Haus an wie das Donnern eines vorbeifahrenden Güterzuges.

Wer hätte das gedacht, dass er noch einmal kommt, der Winter? :) Vor fünf Wochen hatten wir einige wenige Tage Schnee und das war es dann auch schon. Milde bis in den zweistelligen Bereich hineingehende Temperaturen und grüne Felder auf denen die Wintersaat prächtig stand ließen schon fast frühlingshafte Stimmung aufkommen. Aber nun hat er uns wieder, der Winter. Vielleicht bleibt die Kälte ja, vielleicht wird es noch ein bisschen frischer, vielleicht wird es noch einmal richtig weiß, vielleicht friert die Elbinger Weichsel doch noch zu und vielleicht werden wir auf der Stromweichsel ein paar Eisschollen sehen.

Aber genauso wenig wie eine einzige Taube noch keinen Frühling macht, wird dieser spontane Kälteeinbruch auch noch nicht endgültig den Winter bringen... - oder vielleicht doch? :)

Warten wir's ab. Bisher war das der mildeste Winter den ich je erlebte. Aber für richtig Schnee, Eis und Kälte ist ja noch viel Zeit bis in den März hinein.

Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang

Wolfgang
22.01.2014, 18:16
Schönen guten Abend,

nun hat uns der Winter mit zunehmend eisigeren Temperaturen fest im Griff. Tag für Tag sinkt das Thermometer. Gestern Nacht hatten wir -12 Grad, tagsüber waren es heute -8 Grad. Für die nächsten Tage sind Temperaturen angesagt die lokal die -20 Grad erreichen können. Aktuell sind es -9,6 Grad.

Ich war heute kurz am Fähranleger in Schiewenhorst. Wir haben Ostwind und so wird das nun schlagartig auftretende Treibeis zum westlichen Weichselufer gedrückt. Mittlerweile reicht es bereits fast zur Strommitte.

Die Elbinger Weichsel ist ca. 10cm dick zugefroren. Das ging nun binnen weniger Tage. Trotzdem ist sie noch nicht betretbar. Aufgrund stark schwankender Wasserstände ist das Eis vor allem an den Ufern häufig gebrochen und von Spalten durchzogen. Auf kleineren stehenden Gewässern werden bald die ersten Eisangler zu sehen sein.

Wenn ich mir den Wetterbericht in Deutschland anschaue... - da liegen ja fast mehrere Klimazonen dazwischen. :)

Viele Grüße aus dem frischen Werder
Wolfgang

Bartels
22.01.2014, 18:42
Schönen guten Abend,

- was ist Winter?
- was ist Eis?
- was ist Schnee?
- was sind Handschuhe?

Beste Grüsse aus der Pfalz
Rudolf