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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Suche nach Gefallenen....



mottlau1
07.01.2014, 19:13
Hallo ins Forum,

wer kann mir einen Rat geben, denn ich suche nach einem Verwandten der bei Stalingrad gefallen ist. Es gibt für ihn in der Eifel einen "Gedenkstein"; aber seine Gebeine liegen nicht in diesem Grab!
Seine Familie erhielt die Todesnachricht wo es heißt er wurde am.... durch einen Kopfschuß getötet, doch eine Urkunde gibt es darüber leider nicht.
Mir ist unklar wer diese Nachricht den Eltern hat zukommen laßen.

Kann es sein, daß die Benachrichtigung damals von einer "militärischen Stelle" kam ? Wer kann helfen wo ich hinschreiben kann um eine Urkunde zu erhalten.

Mit vielen Grüßen
Jutta

Beate
07.01.2014, 19:57
Guten Abend, Jutta,

Du könntest vielleicht über den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge versuchen, etwas über eine etwaige Grabstelle zu erfahren, schau mal hier (http://www.volksbund.de/graebersuche.html) kann das online geschehen.

Ich hatte da schon Erfolg!

Schöne Grüße Beate

radewe
07.01.2014, 20:51
Guten Abend!

Neben den Vorschlag von Beate habe ich noch einen weiteren Vorschlag.

„Die“ WASt: Deutsche Dienststelle für Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenden der deutschen Wehrmacht.
http://www.dd-wast.de/

Grüße von Hans-Werner aus Hamburg

mücke
07.01.2014, 21:01
Hallo Jutta,
ich habe wegen meinen Opa (gefallen 1941 in Puschkin)an die Deutsche Dienststell(WAST)in 13403 Berlin Eichhorndamm 167 geschrieben und eine genaue Auskunft bekommen wo sich das Grab von meinen Opa befindet.Versuche es doch einmal dort.
Viel Glück
Marion

mottlau1
07.01.2014, 22:00
Guten Abend Hans-Werner,

danke für diesen wertvollen Hinweis. Es geht mir echt darum ob die Wehrmacht die Todesnachricht an die Familie übermittelt hat. Denn dazu müßte es ja wohl auch eine Urkunde geben.
Ein Grab wird es wohl in diesem Fall -Stalingrad- kaum geben. - In einem anderen Fall wo der Bruder des Gesuchten von einem Scharfschützen in Polen im Jahr 1939- südlich von Warschau erschossen wurde- habe ich sogar den Friedhof von der Volksfürsorge mitgeteilt bekommen. Dennoch wurde seine Kennkarte nicht gefunden und darum soll er wohl mit drei anderen unbekannten Soldaten in einem Grab beigesetzt worden sein.
Ich werde die ....wast... anschreiben. Nochmals vielen Dank.

Jutta

mottlau1
07.01.2014, 22:03
Liebe Beate,

in einem anderen Fall hatte ich über die von Dir genannte Adresse tatsächlich Erfolg. -Doch ich hätte gerne Auskunft von der übermittelten Todesnachricht erfahren; also eine Urkunde. Dennoch ganz lieben Dank für Deine Hilfe.

Viele Grüße Jutta

mottlau1
07.01.2014, 22:04
Liebe Marion,

auch Dir herzlichen Dank für den wertvollen Hinweis.

Jutta

mücke
08.01.2014, 09:32
Liebe Jutta,
meine Oma hatte damals nur eine Benachrichtigung (Brief)von den Kommandeur bekommen das mein Opa gefallen ist(einen anderen Hinweis hat es nicht gegeben).
Viele Grüße
Marion

mottlau1
08.01.2014, 10:15
Liebe Marion,

danke für diesen Hinweis. -Ich werde dennoch wie bereits genannt die : "WASt" anschreiben wie auch das Standesamt hier in der Eifel welches für Eintragungen bei Sterbefällen zuständig ist.

Lieben Gruß

Jutta

radewe
08.01.2014, 11:14
Guten Tag Jutta,

#9, zuständig für die Beurkundungen der Gefallenen deutscher Wehrmachtsangehöriger ist das Standesamt Berlin I.
Das Standesamt in Berlin stellt den Totenschein erst nach der Befragung der WASt aus.

Grüße von Hans-Werner

mottlau1
08.01.2014, 11:51
Hallo Hans-Werner,

danke für die Vorgehensweise und den Hinweis vom Standesamt Berlin I . Werde das gleich in die Wege leiten.
Nochmals danke für die Hilfe.

Netten Gruß aus Aachen

Jutta

Rudolf
08.01.2014, 18:38
Liebe Jutta ,
so ähnlich wie es Mücke beschrieb , war es auch im Falle meines Bruders Gerhard ( Jahrgang 1927 ) . Er wurde im Herbst 1944 Soldat in der Wehrmacht und kam gleich nach seiner Grundausbildung an die Westfront . Ende November/Anfang Dezember 1944 brachte ein Heubuder Polizist 2 Briefe mit dem Stempel " Vermißt " nach Hause . Der eine Brief war vom Kompaniechef , der lediglich mitteilte , daß mein Bruder von einem Einsatz als Spähtrupp hinter den " feindlichen Linien " zwischen St Vith und Bastogne im Raum Südbelgien/Luxemburg nicht zurückgekehrt sei , der andere Brief stammte von meinem Bruder , den er kurz vor diesem Einsatz an uns geschrieben hatte .
Irgendeine andere offizielle Mitteilung erhielten wir nicht .
Ich glaube , daß es insbesondere in den letzten Kriegsmonaten kaum noch derartige offizielle Mitteilungen gab .
Nach dem Krieg hatte meine Mutter beim Suchdienst des Roten Kreuzes nachgefragt . Wir erhielten damals die Mitteilung , daß er ( vermutlich im Rahmen der sogenannten Ardennenoffensive ) verwundet in amerikanische Kriegsgefangenschaft geriet . Von dort muß er entweder geflohen oder beim Vormarsch der Ardennenoffensive von den deutschen Truppen aus der Gefangenschaft in einem Lazarett befreit worden sein . Jedenfalls kam er - wie wir über den Suchdienst erfuhren - in ein deutsches Lazarett in Bayern und nach seiner dortigen Entlassung bekam er einen längerfristigen Genesungsurlaub nach Danzig . Dorthin konnte er wegen der Lage Ende März/Anfang April 1945 aber nicht mehr hin . Er besaß die Anschrift eines älteren Ehepaars aus Berlin-Charlottenburg , die Jahre zuvor öfter in Heubude Urlaub gemacht hatte . Dort hielt er sich auf ; wir erfuhren von alledem durch eben diese Familie , die ihn ebenfalls über das Rote Kreuz suchten .
Im April 1945 - die Sowjetarmee stand schon unweit des Berliner Stadtrands - war entweder sein Urlaub abgelaufen oder er wurde von Suchkommandos aufgegriffen , jedenfalls mußte er wieder an die jetzt sehr nahe Front und man hat nie wieder etwas von ihm gehört , trotz jahrelanger Nachforschungen .
Nach der Wende gab es für mich die Möglichkeit , bei der WAST nachzufragen . Von dort erhielt ich die Mitteilung , daß in den Unterlagen der ehemaligen Wehrmacht weder eine Vermißt- noch eine Todesmeldung vorliegt . In den dortigen Unterlagen war lediglich vermerkt , daß er laut einer Meldung letztmalig am 08.11.1944 als Angehöriger eines Grenadierbataillons erfaßt ist .
Ich wurde zu weiterer Rückfrage noch an das MGFA ( Militärgeschichtliche Forschungsamt ) in Potsdam verwiesen . Von dort konnte ich auch keine näheren Angaben erfahren . Man informierte mich lediglich , daß seine Einheit im Oktober/November 1944 an der Roer bei Düren und danach in der Schlacht um Aachen beteiligt war und danach an der Ardennenoffensive .
Wie auch immer - er verlor wie Millionen anderer junger Männer sein junges Leben , ehe es richtig angefangen hatte .
Tun wir alles , damit sich so etwas nie mehr wiederholt .
Beste Grüße vom Heubuder Rudi

Inge-Gisela
08.01.2014, 19:28
Hallo Jutta,
auf der Suche nach Angaben über meinen vermissten Onkel in Stalingrad (seit Januar 1943) konnte ich über die Deutsche Volksgräberfürsorge erfahren, dass es auf dem Riesenfriedhof bei Rossoschka - Wolgograd u.a. einen Granitblick gibt, auf dem der Name meines Onkels mit Geburtsdatum und Vermisstendatum steht. Von den einzelnen Granitblöcken existieren Fotos, die man bestellen kann. Die Nr. des Granitblocks und die der Platte wurden mir mitgeteilt. Im Internet unter "Rossoschka - Wolgograd" kann man mehr über diesen großen Friedhof lesen, auch Fotos sehen. Hier ein Auszug: "Heute befindet sich hier die größte deutsche Kriegsgräberstätte Russlands. Rund 56.000 Tote fanden dort bis jetzt ihre letzte Ruhestätte. Der Friedhof wurde 1999 eingeweiht, um ihn herum führt eine Mauer mit den Namen der geborgenen und identifizierten deutschen Soldaten. Jährlich kommen neue hinzu. An die Vermissten erinnern 17 große Granitwürfel mit mehr als 100.000 Namen."
Die Deutsche Kriegsgräberfürsorge hatte meine Anfrage dann an die Deutsche Dienststelle in Berlin weitergeleitet, um die wenigen Angaben auf Aktualität zu überprüfen. Mehr war leider auch dort nicht bekannt. Ja, wie soll man da noch hoffen, viel über die einzelnen Schicksale zu erfahren, wenn man an die vielen Toten denkt.

Lieben Gruß
Inge-Gisela

mottlau1
08.01.2014, 23:16
Hallo Inge-Gisela,

ich habe diese Kriegsgräberstätte mal im Fernsehen gesehen. - Danke für diesen Hinweis. Vielleicht steht ja der Name von dem Patenonkel meines Mannes bei den Vermissten auf den Granitblöcken. - Vielleicht ergibt es sich ja, dass wir dort mal hinkommen.

Lieben Gruß
Jutta

mottlau1
08.01.2014, 23:18
Lieber Rudi,

ich danke Dir sehr herzlich für Deine ausführliche und ergreifende Schilderung. Mehr dazu schreibe ich Dir gerne in einer privaten Mail.

Mit lieben Grüßen
Jutta

Bartels
11.01.2014, 23:01
Hallo Jutta,

der Bruder meiner Mutter ist bei Stalingrad vermisst, sein Name befindet sich auf den Würfeln und ist auch über die Suchfunktion beim Volksbund zu ermitteln.

Meine Mutter hat ihre Anfrage erneuert und falls in Russland noch Akten erschlossen oder Erkennungsmarken gefunden werden, wird unsere Familie benachrichtigt werden.

Bartels
11.01.2014, 23:03
NB: Das amtliche Todesdatum liegt vor dem letzten Tag als er noch lebend gesehen wurde - so ist die Bürokratie ...

Bartels
11.01.2014, 23:15
Lieber Rudi,

meine Mutter war nach ihrer Flucht aus Danzig Schwesternhelferin beim Roten Kreuz und hat die letzten Kriegstage im Lazarett in Hamburg verbracht. Dort holte man zuletzt jeden aus dem Bett der kein Fieber hatte. Einer von ihnen hatte Glück, wurde beim Transport an die Front ohnmächtig und kam in ein anderes Lazarett.

Auch Du könntest Eure Anfrage erneuern ...

Beste Grüsse
Rudolf H. Böttcher

Rudolf
12.01.2014, 11:51
Lieber Rudolf ,

natürlich werde ich die Anfrage in absehbarer Zeit sowohl beim Suchdienst des DRK als auch beim Volksbund erneuern . Von beiden Stellen erhielt ich zuletzt die Mitteilung , daß man dabei ist , die bis jetzt erhaltenen Unterlagen aus sowjetischen Archiven ( Sterbelisten aus Kriegsgefangenenlagern , usw. ) im Verlaufe der Zeit aufzuarbeiten .
Wenn dann etwas konkret vorliegt , wird man mich informieren .
Aber natürlich denke ich auch realistisch , habe ich als seinerzeit 12-jähriger doch selbst erlebt und teilweise mitgemacht , wie tote deutsche Soldaten verscharrt wurden , ohne daß ihnen Erkennungsmarken , Papiere oder anderes zu einer späteren Identifizierung abgenommen wurden .
Nach allem , was ich weiß , ist sehr wahrscheinlich mein Bruder in oder um Berlin um sein sehr junges Leben gekommen - eine Folge des verbrecherischen deutschen Nationalsozialismus , durch den viele Millionen Menschen ihr Leben verloren .

Beste Grüße und noch einen schönen Sonntag wünscht der Heubuder Rudi

Bartels
14.01.2014, 23:39
Hallo,

hier die Beschreibung der deutschen Kriegsgräberstätte Rossoschka bei Stalingrad (heute: Wolgograd): Rossoschka /Würfel) (http://www.volksbund.de/kriegsgraeberstaette/rossoschka.html)

Man kann auch in Russland nach neuen Informationen über Kriegsgefangene anfragen: Die bekannte Organisation Memorial: deutsch & engl. (besser) (http://www.memo.ru/deutsch/index.htm) und staatlich: rusarchives.ru (http://www.rusarchives.ru/federal/rgva/index.shtml)

ursula paradies
29.01.2014, 10:01
Liebe Jutta,
es gibt im Internett eine Liga deutsch - russische Freundschaft - Suchreferat - Moskau.de. Die befassen sich mit vermißten Soldatenschicksale aus dem zweiten Weltkrieg. Dei Suche wird von Hand erledigt. Es kann einige Monate dauern bis eine Antwort kommt. Kontakt aufnehmen lohnt sich bestimmt. Viel Glück
Gruß Ursula