waldkind
15.01.2014, 14:59
Erschaffung der Menschheit (waldkind)
Einst hatte Gott sich so gedacht,
dass er zum Mann ein Weibe macht.
Er formte Menschen sich aus Erde
und hofft’, sie würden bald zur Herde,
geschmolzen wie ein Fleisch und Blut.
Gott sah sein Werk und es war gut.
Das Weib sollt’ aus dem Schoß gebären,
der Mann tat beide gern ernähren.
So lebten Mann und Frau zu zweit,
meist ging das gut, nur selten Streit.
Er ging ins Feld, sie ging ans Feuer.
Das war ihr täglich Abenteuer.
Gott sah sein Werk schon bald vollendet,
da hat das Blatt sich noch gewendet.
„Ich bleib nicht länger mehr im Haus
und zieh nun in die Welt hinaus.
Mal sehen, ob ich selber kann,
was vorbehalten ist dem Mann“,
so sprach sie also zu dem Gatte,
„das Kinder kriegen bin ich satte!“
Erschrocken über ihr Geständnis
zeigte der Gatte kein Verständnis.
„Du bist des Kampfes doch schon müde“,
bemerkt die Gattin ernst und rüde,
womit den Gatten sie bezwang.
Bald war dem Manne nicht mehr bang.
Die Frau geht außer Haus arbeiten,
dem Manne bringt das freie Zeiten.
Nun widmet er sich dem Genuss,
die Frau hingegen schuften muss.
Man(n) zahlt ihr einen Hungerlohn
und nennt das Emanzipation.
Die Menschheit büßt ihr Gleichgewicht,
denn Kinder kriegen kann Mann nicht.
Zwar bleibt der Mann nun gern zuhaus,
doch stirbt die Menschheit dabei aus.
Dem Gotte bleibt das nicht verborgen,
seine Geschöpfe machen Sorgen.
„Was habe ich nur falsch gemacht?
So hatte ich mir’s nicht gedacht!
Bin ich kein guter Menschenschuster?
Versuche ich ein neues Muster!
Fang ich noch mal von vorne an –
Erst kommt die Frau, dann kommt der Mann!
Doch diesmal nehm ich keine Rippe,
ganz anders bau ich Menschensippe.
Erst nehm ich einen Kloß aus Lehm,
halbiere diesen angenehm
in zwei völlig gleiche Teile.
Dann schleif ich sie mit meiner Feile.
So forme ich aus jedem Stück
der Menschheit neues Erdenglück.
Auch brauche ich noch einen Garten,
wo Duft und Schönheit auf sie warten.
Die Menschen schenken mir Gehör,
drum nenn ich diesen Garten „Ohr“.
Ah! Diesmal bau ich ohne Schlangen,
das wird ein gutes Unterfangen!
Auch der Apfel war nicht richtig.
Doch ein Gartenbaum ist wichtig.
Ich schaffe Bäume nur zur Zierde,
das fördert keinerlei Begierde.
Schluss ist jetzt mit der Gaumenlust,
dass keiner für sie schuften muss.
Der Mann solle die Bäume hegen,
die Frau darf Menschenkinder pflegen.
So haben beide was zu tun
Und auch noch Zeit sich auszuruhn.
Gott schaut seine Gedanken an
und glaubt, dass was draus werden kann.
Damit am Ende auch nichts fehle,
bestückt er beide noch mit Seele.
Und weil ein paar ihm nicht genügt,
wird schnell ein zweites zugefügt.
Die Menschen starten nun zu Viere
als Denkende und nicht als Tiere.
Biwaibjan, so heisst die Dame,
Mannawaurms – des Mannes Name.
Und die Moral von der Geschicht’:
Verliere nicht dein Gleichgewicht.
Einst hatte Gott sich so gedacht,
dass er zum Mann ein Weibe macht.
Er formte Menschen sich aus Erde
und hofft’, sie würden bald zur Herde,
geschmolzen wie ein Fleisch und Blut.
Gott sah sein Werk und es war gut.
Das Weib sollt’ aus dem Schoß gebären,
der Mann tat beide gern ernähren.
So lebten Mann und Frau zu zweit,
meist ging das gut, nur selten Streit.
Er ging ins Feld, sie ging ans Feuer.
Das war ihr täglich Abenteuer.
Gott sah sein Werk schon bald vollendet,
da hat das Blatt sich noch gewendet.
„Ich bleib nicht länger mehr im Haus
und zieh nun in die Welt hinaus.
Mal sehen, ob ich selber kann,
was vorbehalten ist dem Mann“,
so sprach sie also zu dem Gatte,
„das Kinder kriegen bin ich satte!“
Erschrocken über ihr Geständnis
zeigte der Gatte kein Verständnis.
„Du bist des Kampfes doch schon müde“,
bemerkt die Gattin ernst und rüde,
womit den Gatten sie bezwang.
Bald war dem Manne nicht mehr bang.
Die Frau geht außer Haus arbeiten,
dem Manne bringt das freie Zeiten.
Nun widmet er sich dem Genuss,
die Frau hingegen schuften muss.
Man(n) zahlt ihr einen Hungerlohn
und nennt das Emanzipation.
Die Menschheit büßt ihr Gleichgewicht,
denn Kinder kriegen kann Mann nicht.
Zwar bleibt der Mann nun gern zuhaus,
doch stirbt die Menschheit dabei aus.
Dem Gotte bleibt das nicht verborgen,
seine Geschöpfe machen Sorgen.
„Was habe ich nur falsch gemacht?
So hatte ich mir’s nicht gedacht!
Bin ich kein guter Menschenschuster?
Versuche ich ein neues Muster!
Fang ich noch mal von vorne an –
Erst kommt die Frau, dann kommt der Mann!
Doch diesmal nehm ich keine Rippe,
ganz anders bau ich Menschensippe.
Erst nehm ich einen Kloß aus Lehm,
halbiere diesen angenehm
in zwei völlig gleiche Teile.
Dann schleif ich sie mit meiner Feile.
So forme ich aus jedem Stück
der Menschheit neues Erdenglück.
Auch brauche ich noch einen Garten,
wo Duft und Schönheit auf sie warten.
Die Menschen schenken mir Gehör,
drum nenn ich diesen Garten „Ohr“.
Ah! Diesmal bau ich ohne Schlangen,
das wird ein gutes Unterfangen!
Auch der Apfel war nicht richtig.
Doch ein Gartenbaum ist wichtig.
Ich schaffe Bäume nur zur Zierde,
das fördert keinerlei Begierde.
Schluss ist jetzt mit der Gaumenlust,
dass keiner für sie schuften muss.
Der Mann solle die Bäume hegen,
die Frau darf Menschenkinder pflegen.
So haben beide was zu tun
Und auch noch Zeit sich auszuruhn.
Gott schaut seine Gedanken an
und glaubt, dass was draus werden kann.
Damit am Ende auch nichts fehle,
bestückt er beide noch mit Seele.
Und weil ein paar ihm nicht genügt,
wird schnell ein zweites zugefügt.
Die Menschen starten nun zu Viere
als Denkende und nicht als Tiere.
Biwaibjan, so heisst die Dame,
Mannawaurms – des Mannes Name.
Und die Moral von der Geschicht’:
Verliere nicht dein Gleichgewicht.