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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Untergang der Wilhelm Gustloff



Helga +, Ehrenmitglied
10.02.2008, 23:06
Die "Wilhelm Gustloff" wurde für ihn zum Trauma.

Quelle: Augsburger Allgemeine (08.02.2008)

Hier ist der Artikel zu finden:

http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Lokales/Guenzburg/Uebersicht/Artikel,Die-Wilhelm-Gustloff-wurde-fuer-ihn-zum-Trauma_arid,1170956_regid,2_puid,2_pageid,4497.htm l

Frischula
11.02.2008, 01:58
Hallo Forumer,

der Zweiteiler "Gustloff" soll am 2./3. März 2008 im ZDF-TV, jeweils ab 20.15 Uhr zu sehen sein! Ich warte schon ganz gespannt auf dieses Ereignis!

Weiss man eigentlich, wo genau die Gustloff in der Ostsee untergegangen ist (Koordinatengenau)? :(

Buona notte

Frischula

Wolfgang
11.02.2008, 18:14
Hallo Helga,

entschuldige bitte, dass ich Deinen Beitrag dahingehend geändert habe, dass ich den Text durch einen Link ersetzt habe.

Der Artikel darf aufgrund bestehenden Copyrights ohne Zustimmung der "Augsburger Allgemeinen" durch uns nicht weiterverwendet werden.

Aber ich denke, der Link ist auch interessant, vor allem auch, weil man dann auch ein Foto des Schiffs sieht.

Viele Grüße
Wolfgang

Helga +, Ehrenmitglied
11.02.2008, 18:30
Hallo Wolfgang,

Ja okay, vielleicht denke ich demnächst daran, daß die Sache mit dem Link ja viel einfacher und richtiger ist.

Olaf78
18.02.2008, 17:13
Hi Fritz,

im Internet fand ich folgende Koordinaten:
Position: 55° 7' Nord, 17° 42' Ost (http://tools.wikimedia.de/%7Emagnus/geo/geohack.php?language=de&params=55_07_N_17_42_E_type:landmark) (http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Gustloff_%28Schiff%29)
Oben rechts stehen andere Koordinaten. Beim Anklicken
gelangt man auf die Karte.

Gruß vom Olaf

Frischula
18.02.2008, 18:38
Hallo Olaf,

in wikipedia steht: "Auf der Höhe von Stolpmünde wurde die Wilhelm Gustloff gegen 21 Uhr von dem sowjetischen U-Boot S 13 gesichtet, das vor der Danziger Bucht in Lauerstellung lag."

Aber genau das wird von Jemanden angezweifelt, der behauptet, die GUSTLOFF wäre auf der Höhe von LEBA in der Ostsee untergegangen ...?

Keine Ahnung ...

Greetings Frischula

Olaf78
18.02.2008, 19:08
Hi Fritz,

in der Tat sind die Angaben widersprüchlich.
Ich blick auch nicht durch. Die genaue Stelle muß aber
doch bekannt sein, da die Schiffsglocke der Gustloff
bereits geborgen wurde. Vieleicht wird die genaue Stelle
geheimgehalten wegen Wracktauchern?

Gruß Olaf

Frischula
18.02.2008, 20:31
Hi Olaf,

dann schaue mal auf dieser Karte:

http://www.maps-for-free.com/?val=55.07,17.41,7,landmark

Für mich steht eindeutig fest: der Untergang der GUSTLOFF war in der Ostsee auf der Höhe von Leba (und nicht Stolpmünde)!!!

Danke Olaf für den Link und Hinweis:)

Ciao Frischula

Heibuder
18.02.2008, 22:17
Mit diesen Suchwörtern ...

149 Treffer bei Danzig-L und

39000 Treffer mit Google!

Viel Spaß bein Recherchieren!

Heibuder
25.02.2008, 12:09
...
Für mich steht eindeutig fest: der Untergang der GUSTLOFF war in der Ostsee auf der Höhe von Leba (und nicht Stolpmünde)!!! ...
Das sieht auch auf dieser Karte so aus. Sie stammt aus dieser Quelle:
http://popup.zdf.de/download/wissen/flucht/Karte_Gustloff.gif

Frischula
28.02.2008, 21:03
Super Karte, Heibuder!

Danke, Du hast mein Aussage. also entgegen der Aussagen von Wikipedia ("Stolpmünde"), jetzt noch bestärkt! Ich weiss von Fachkennerkreisen, dass viele Leichen der Gustloff an den Strand von Leba angespült worden sind und dort sollen die auf dem Friedhof bestatten worden sein.

Ich werde mir das im kommenden Mai 2008 dort näher ansehen ...

Greetings Frischula

Heinzhst
05.02.2009, 02:07
Auf der Seite Trojmiasto und auf der Seite der Deutschen Minderheit in Danzig wurde über eine Gedenkveranstaltung für die Opfer der Wilhelm Gustloff, Steuben und Goya in Gdingen berichtet.
Auf den drei Schiffen sind ca. 20000 Menschen, vorwiegend Frauen und Kinder, ums Leben gekommen.
Ein Pole berichtet: Es freut mich dass Polen in Polen dieser Opfer gedenken. Es ist wieder ein normales, menschliches, Verhältnis zwischen uns eingetreten.
Diese Aussage freut mich und macht mich auch traurig.
Wer dachte bei uns an diese Katastrophe? Kein Gedenken in den Medien,
kein Gedenken hier im Forum.
Gruß vom nachdenklichem
Heinz

Wolfgang
05.02.2009, 02:27
Wer dachte bei uns an diese Katastrophe? Kein Gedenken in den Medien, kein Gedenken hier im Forum.
Schönen guten Abend, Heinz,

ich dachte am 30.01. an den Jahrestag der Torpedierung der Gustloff. Wie ich auch an fast allen anderen Tage auf ein oder mehrere historische Ereignisse in meinem Dauerkalender aufmerksam gemacht werde.

Im Forum kommt nur das, was unsere Teilnehmer schreiben bzw. worauf sie aufmerksam machen. Wenn niemand zu einem historischen Datum etwas schreibt, geht dieser Jahrestag unbemerkt vorüber.

Aber ich sehe Deinen Beitrag als Anregung, was künftig besser gemacht werden sollte. Ich schlage zu solchen Ereignissen einen Kalendereintrag in unserem Forum vor. Dann stehen da nicht nur Geburtstage unserer Teilnehmer sondern auch historische Daten.

Heinz, könntest Du diesen Eintrag für die Gustloff-Katastrophe vornehmen? Damit niemand bei den nächsten Jahrestagen traurig sein muss...

Heinzhst
05.02.2009, 23:53
Aber ich sehe Deinen Beitrag als Anregung, was künftig besser gemacht werden sollte. Ich schlage zu solchen Ereignissen einen Kalendereintrag in unserem Forum vor. Dann stehen da nicht nur Geburtstage unserer Teilnehmer sondern auch historische Daten.

Heinz, könntest Du diesen Eintrag für die Gustloff-Katastrophe vornehmen? Damit niemand bei den nächsten Jahrestagen traurig sein muss...

Guten Abend Wolfgang,
ich habe das Ereignis im Kalender eingetragen. Hoffentlich habe ich es richtig gemacht, war nicht ganz einfach. Das wird sich dann am 30. 1. 2010 zeigen.
Gruß Heinz

30Frohsinn01
30.01.2011, 17:57
Heute jährt sich wieder einmal der Tag an dem die Gustloff in den eisigen Fluten der Ostsee versank und Tausende mit in die Tiefe riß.
In den Medien habe ich in diesem Jahr weder etwas gehört noch gelesen.
Karlheinz

Rudolf
30.01.2011, 18:30
In den Medien habe ich heute zu diesem Thema auch nichts gelesen oder gehört . Dennoch habe ich heute einige male daran gedacht , denn unsere Familie hatte ungefähr Mitte Januar 1945 ein Angebot , mit diesem Schiff Danzig zu verlassen . Die Mitfahrgenehmigung bot uns unser damaliger Nachbar in der Heubuder Dammstraße 28b , Friedrich Willerich , an . Er war Zivilangestellter auf dem Schiff und stammte aus Hamburg , hatte ungefähr 1942/43 unsere verwitwete Nachbarin Ida Hein geheiratet . Meine Eltern lehnten damals ab , sie sahen eine Flucht als sinnlos an und mein Vater hatte damals sogar die Meinung , daß Danzig wieder ein Freistaat werden würde . Unser Vater hätte zudem sicher keine Freistellung von der Arbeit bekommen und die Mutter meinte - womit sie sehr recht hatte - daß Wasser keine Balken hat .
Unser Nachbar kam bei dieser größten Schiffskatastrophe in der Geschichte der Menschheit ums Leben . Im Buch von Heinz Schön über den Untergang ist sein Name in der Anlage 8 ( Vermißte Besatzungsmitglieder der Handelsmarine ) unter der lfd. Nr. 62 erwähnt . Als Wohnort wird dort allerdings fälschlich Heubude , Stammstraße 28b genannt , statt richtig Dammstraße 28b .
Eine schöne Woche wünscht Euch der Heubuder Rudi

bass911
30.01.2011, 19:21
Hallo, ich finde auch das über die Gustloff sehr wenig berichtet wird. Bei meiner Ahnensuche bei meinem Opa komme ich auch nicht weiter. Ich suche meine Uroma, diese sollte wahrscheinlich auf der Gustloff gewesen sein. Ich weiß nur das mein Opa immer wieder versucht hatte was heraus zufinden, aber damals gab es das Internet nicht. Ich weiß nur das mein Vater mit seiner Familie auch mitfahren sollte aber zum Glück nicht, sonst wäre ich nicht auf der Welt Viele Grüße Dagmar

Belcanto
30.01.2011, 19:45
Hallo
Ich finde, dass ausreichend über die Schiffskatastrophe berichtet wird. Der Film wurde, jetzt schon mehrfach wiederholt. Das Internet ist voll. Wir standen auch am 31.1.1945, am Kai und wollten mir der Gustloff dem Inferno entfliehen. Sind dann aber im letzten Moment umgekehrt. Göttliche Fügung? Ich persönlich habe mich mit diesem Thema u.a. auch in meinem Buch:Zwischen Danzig und Nierdelbe", ISBN 3-8280-2185-9 beschäfigt. Ich persönlch, möchte nicht nicht immer wieder an diese schreckliche Katastrophe erinnert werden.
Viele Grüße
Belcanto

bass911
30.01.2011, 19:56
Hallo Belcanto, ich finde es auch schrecklich. Weil von meinem Opa die Familie eventuell mit untergegangen sind. Ich habe auch den Film gesehen und ich dachte nur ist das die Wahrheit??? Ich bin 1964 geboren und nur von Erzählungen meines Opas dachte ich nur: Ist dieser Film die Wahrheit??? Sorry das ich Frage : Was ist das für ein Buch? Viele Grüße Dagmar

Belcanto
30.01.2011, 20:17
Hallo bass
Wie heißt dein Opa? In dem besagten Buch sind Passierlisten, Sterbe- und Vermisstenlisten zu finden.Und es war noch schrecklicher ,als man es in einem Film darstellen kann.Die Menschen, die aus Ostpreußen kamen,hatten zum Teil ihr Vieh mitgenommen. Kühe beispielsweise. Tiere durften nicht mit auf das Schiff. Das Vieh schrie vor Hunger und Durst. Zunächst kamen verwundete Soldaten , dann die Mütter und Kinder aufs Schiff. Und weil auch oft für die Mütter kein Platz mehr war, haben diese Mütter Ihre Kinder fremden Menschen zur Obhut gegeben. Zum Beispiel einer Krankenschwester.Viele Mütter mussten zurückbleiben. Viele Mütter-soweit sie noch leben- wissen bis zum heutigen Tage nicht, was aus Ihrem Kind geworden ist. Die Kinder wissen nichts von Ihren Eltern. Für viele dieser Menschen ist der Krieg bis heute nicht zu Ende.Sie sind immer traumatesiert und leiden weiter.
Viele Grüße
Belcanto

bass911
30.01.2011, 20:35
Hallo Belcanto,erst mal Danke für die Antwort. Die Namen habe ich Dir per PN geschickt. Meine Oma und drei Kinder eins davon mein Vater waren schon auf der Gustloff, aber mein Opa holte Sie wieder runter. Gott sei Dank. Zu diesem Zeitpunkt wußte mein Opa aber nicht das seine restliche Familie noch an Bord ist. Glaubte er. Ich habe als Kind nur mitbekommen das er immer gesucht hat aber nichts gefunden hat. Wenn es damals Internet gegeben hätte vielleicht hätte er auch mehr rausgefunden. Er ist 1987 gestorben und wußte bis dahin nicht wo seine Mutter und seine Familie ist. Aber wie ich im Geschichtsunterricht Danzig durch nahm war er der einzigste der mir half die restliche Familie blockte ab. Also wie gesagt half er mir dabei und dann erzählte er. Deshalb glaube ich manche geschichtlichen Filme nicht und mein Opa sagte mir immer die Wahrheit. Viele Grüße Dagmar

J.Langfuhr
31.01.2011, 10:05
Hallo Belcanto,

gehöre auch zu denen, die vom Untergang der Gustloff verschont blieben. Meine Mutter hatte Tickets für die Überfahrt, kam jedoch erst spät zum bereits überfüllten Schiff. Angesichts des Durcheinanders machte sie kehrt. Wir wurden dann nach einer Woche Warten vom Flughafen Langfuhr mit einer Messerschmitt, die mit zerschossenen Scheiben von der Front kam, nach Kolberg und von dort mit einer JU 53 nach Berlin ausgeflogen. Von dort ging es per Bahn nach Westfalen.

J. Langfuhr

Belcanto
31.01.2011, 10:37
@Hallo Dagmar
Werde dir über mail antworten.
@Hallo Langfuhr
Soll ich sagen, da habt ihr noch mal Glück gehabt-bei diesem Elend?Dein Vater muss gute Beziehungen gehabt haben, dass man euch ausgeflogen hat!Meine Mutter war damals schwanger und wollte nicht über den Landweg aus Danzig flüchten. Sie hätte es nicht überstanden. Also harrten wir aus ,so lange bis das Kind zur Welt gekommen war.Es starb kurze Zeit später. Die Ursache könnte gewesen sein, dass meine Mutter während der Schwangerschaft mehrmals vergewaltigt wurde.Diese Monate, im zerstörten Danzig, waren so schlimm, dass man sich wünschte, lieber auch gleich tot zu sein.
Gruß
Belcanto

J.Langfuhr
31.01.2011, 10:54
Zu meinem Vater, damals Unteroffizier, hatte meine Mutter zu diesem Zeitpunkt keinen Kontakt mehr. Eine ihrer Klassenkameradinnen war auf dem Flughafen Langfuhr dienstverpflichtet. Sie ermöglichte durch ihren persönlichen Einsatz die Flucht. Meine Mutter schimpfte bei jeder Erzählung der Ereignisse über die zahlreichen "Bonzen", die sich rücksichtslos vordrängten.
Ist es übrigens richtig, dass man von der NSDAP Kreisstelle eine Erlaubnis beibringen mußte, Danzig verlassen zu dürfen? Die Flucht der deutschen Bevölkerung war ja durch den Gauleiter lange verhindert worden.

J.Langfuhr

Belcanto
31.01.2011, 11:32
@Hallo Langfuhr
Gegen Vitamin B ist ja nichts anzuwenden.Das Hemd ist einen eben näher als der Rock. Hauptsache man konnte dem Inferno entkommen. Die Durchhaltepropagandisten, an vorderster Front der Herr Gauleiter, hatte Danzig schon vorher verlassen und das Volk verraten.Nun war jeder auf sich alleine gestellt und musste zusehen, wir er selbst zu recht kam. Neben dem Elend und der Trauer um die Heimat, kam auch noch hinzu, das man sich betrogen und verlassen fühlte.Schlimm
Gruß
Belcanto

jonny810
31.01.2011, 11:53
Des Einen Freud, des Andern Leid.

Wir sollten damals auf der Tour dabei sein.

Klappte leider/Gott sei Dank nicht, denn das Schiff war überladen.

Überladen mit ostpreussischen Flüchtlingen. Wir hatten im Bunker noch ein Dach über uns,

die Flüchtlinge aber nicht. Deswegen wurde sie damals bevorzugt behandelt und zum grossen Teil

nach Dänemark gebracht. So ist das Leben.

Belcanto
31.01.2011, 11:56
Hallo Jonny
So hatte jeder sein Päckchen zu tragen. Und gerade im humanen Dänemark, sind viele Tausend Kinder verhungert!Der Krieg-obwohl am 8.Mai 1945 offiziell zu Ende war- ging bei den Flüchtligen weiter.
Gruß
Belcanto

K.Pettke
31.01.2011, 14:52
@ J. Langfuhr

Ich habe Deinen Beitrag von heute morgen gelesen. Du fragst an ob es richtig war, dass man von der NSDAP Kreisstelle eine Erlaubnis beibringen musste, um Danzig verlassen zu dürfen. Im Nachlass des Opas meines Mannes fand ich eine Bescheinigung, ausgestellt am 24.3.1945 vom Reichsverteidigungskommissar für den Reichsgau Danzig-Westpreussen, R. V 27.

In dieser Bescheinigung steht folgendes:

Der Kraftfahrer Paul Pettke geb. am 24.09.1903, wohnhaft in Danzig, Ludolff-König-Weg 8 beschäftigt gewesen bei NSV Gauamt Danzig Westpreussen erhält gem. Bekanntmachung des Reichsverteidigungskommissars vom 11. Februar 1945 die Genehmigung, den Reichsgau Danzig-Westpreussen zu verlassen.

Ebenso erhielt er am 24.03.1945 einen Marschbefehl. In diesem Marschbefehl wird er zu NSV-Gauamtsleitung Schwerin, dem Aufnahmegau des Gaues Danzig zu weiterem Einsatz kommandiert. Die Fahrt gilt als Reise im reichswichtigen Interesse.

Gruß
Katrin

Nanni40
31.01.2011, 15:14
Hallo Dagmar,
Du fragst nach einem Buch .Ich empfehle Dir Die >Gustloff < Katastrophe . Autor ist Heinz Schön (Bericht eines Überlebenden)Meine Auflage ist zwar schon von 1984. Wird aber sicher nicht schwierig sein das Buch zu bekommen.
MfG Marianne

Belcanto
31.01.2011, 16:27
Hallo Katrin
Da hat dein Opa Glück gehabt, dass er bei der Gauleitung arbeitete.
Gruß
Belcanto

J.Langfuhr
31.01.2011, 16:53
Hallo Katrin,

ist ja interessant: mußte man "im reichswichtigen Interesse" ausreisen, um solch eine Bescheinigung zu bekommen? Habe mich immer gefragt, womit meine Mutter mit mir, plus wegen des Säuglings, "eine Begleitperson" (meine damals 17jährige Tante) diese Bescheinigung von der Kreisleitung der NSDAP erhalten haben. Die Mitglieder meiner Familie waren eher kleine Leute, wie Günter Grass sie beschreibt, und überdies noch seine Nachbarn aus der Parallelstrasse im Labesweg.
Danke dir sehr für deine Information.

J.Langfuhr

J.Langfuhr

K.Pettke
31.01.2011, 17:13
@ J. Langfuhr

Soweit ich weiss und es aus den Unterlagen, die ich besitze hervorgeht, war er beim NSKK einer paramilitärischen Organisation der NSDAP. Ich denke, er hat eine "sichere" Fluchtmöglichkeit für sich und seine Familie gesucht und gefunden. Laut Flüchtlingsausweis der Frau ist auch sie schon seit Mai 1945 in Kappeln gewesen, einschließlich der Kinder.

Ob man nun "im reichswichtigen Interesse" ausreisen musste, um solch eine Bescheinigung zu bekommen, vermag ich nicht zu beantworten. Mein Schwiegervater möchte darüber nicht sprechen, bzw. "weiß" er nichts mehr.

Katrin

Helga Zeidler
31.01.2011, 18:06
auch ich erinnere mich: heute vor 66 Jahren saßen meine Eltern, meine Schwester und ich (wahrscheinlich auch Verwandte) bei meinen Großeltern in Zoppot, um Abschied zu nehmen. Es wurden die bisher gut gehüteten Essensreserven ( ich erinnere mich an eingemachtes Kaninchenfleisch und Erdbeeren) aus dem Keller geholt und zubereitet. Ob die Erwachsenen das Essen wirklich genossen haben, glaube ich kaum, denn am nächsten Morgen wollten wir gemeinsam die Heimat verlassen- außer meinem Vater, der war der Meinung, Schichau brauche ihn noch.Ob da schon jemand vom Untergang der Gustloff wußte, ist mir nicht bekannt. Ich hörte diesen Namen dann
auf der "Tanga", dem Schiff, das uns bei Neufahrwasser am 1. Februar 45 aufgenommen hatte und nach Rostock fuhr. Mir hat sich eingeprägt, dass ich einige Soldaten, die neben mir an Deck standen, sagen hörte: Hier -und sie zeigten auf das Wasser- ist vor ? Tagen die Gustloff untergegangen! Leider weiß ich nicht, wo wir uns da befanden und welchen Tag sie genannt haben.
Für mich sind der 31. Januar und der 1.Februar, an dem wir schließlich im hohen Schnee mit wenig Gepäck das Haus verließen, unvergesslich. Allerdings weiß ich überhaupt nicht, wie wir nach Neufahrwasser gekommen sind.

Uwe
31.01.2011, 21:53
Jetzt läuft gerade ein Dokumentarfilm über den Untergang der Gustloff auf "poenix".

Herzliche Grüße

Uwe

Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
31.01.2011, 22:22
Hallo Uwe
Heute (?) ... jetzt läuft doch wie von mir angekündigt " Die große Flucht " auf PHOENIX

Viele Grüße
Hans-Jörg

Uwe
31.01.2011, 22:25
Hallo Hans-Jörg,

war ein Teil der Dokumentation "Die große Flucht".

Herzliche Grüße

Uwe

Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
31.01.2011, 22:35
Ok
Gustloff lief ja Freitag und Samstag
Viele grüße
Hans-Jörg

asgaard
31.01.2011, 23:03
als ich vor ca. einem Jahr im TV die Fluchtgeschichte von U 3005 aus Gotenhafen schaute ,es handelt sich genau um den Zeitraum als die Gustloff die Flüchtlinge aufnahm, fiel mir das Foto ein, dass mir mein Cousin, (seit 1948 in England wohnhaft und in Danzig 1939 geboren) vor 3 Jahren ein Foto schickte, dass auf einem Uboot aufgenommen wurde. Seine Mutter die Schwester meines Vaters wohnte und arbeitete in Danzig. Ihre Freundin war die Verlobte dieses Ubootkommandanten auf dem Bild. Er nahm seine Verlobte, meine Tante und Ihre zwei Kinder (6 und 4 Jahre mit ins Boot und sie gelangten sicher in den Kieler Hafen. Das Uboot wurde für den Marsch nach Norwegen ausgerüstetund angeblich später vor Norwegen durch Fliegerbomben versenkt. Totalverlust so wie es auch den meisten Ubooten erging und den ganzen Wahnsinn aufzeigt, den auch Dönitz zu verantworten hatte.
Herzl.Grüße von Wolfgang

Belcanto
01.02.2011, 12:49
Hallo asgaard
Soweit mir bekannt, wurde U3005 am 3. Mai 45 in Kiel selbst versenkt. Es hat meines Wissens nie an Feindfahrten teilgenommen.Wenn es sich um ein Bild von U3005 handelt, dann müsste es Kapitänleutnant Johannes Hinrichs sein.
Gruß
Belcanto

asgaard
01.02.2011, 14:31
Hallo Joachim, , es ging im Fernsehbericht natürlich um U 3505, eines der neuen XXI Boote und nicht um 3005, das in der Tat selbst versenkt wurde.(eine 5 vergessen) Aber 3505 wurde im Kieler Hafen durch einen Fliegerangriff schwer beschädigt und ist abgesoffen. Der Kommandant von 3505 war Olt.Wilner. Das Boot auf dem Bild (Typ 7C Anhang) konnte jedoch von mir noch nicht identifiziert werden auch der Kommandant nicht. Meine Tante, die es wußte, ist leider 1994 in England verstorben und mein Cousin weiß es auch nicht, er konnte sich jedoch an die Fahrt noch erinnern. Mein Tante wollte auch dass Ihre Eltern aus Nickelswalde mitkommen, aber die lehnten ab und kamen erst 1957 nach Westdeutschland. Vorher sperrte man mein meine Großmutter (bei einer Razzia von betrunkenen Milizen verhaftet) , 2 Jahre ins Gefängnis in Danzig wegen Spionage ein.
Es grüßt Dich herzlich
Wolfgang

Regina
01.02.2011, 14:52
Vor einem Jahr oder zwei schrieb uns eine Forum-Teilnehmerin, dass sie ihren kleinen Bruder sucht, der am Ende des Krieges im Kinderheim in Ohra war. Wie sie dahin gefahren ist war um ihn abzuhohlen war das Kinderheim leer. Ich habe dann ueberall rumgefragt aber niemand wusste was mit den Kindern paasiert ist. Erst vor kurzem hat mir meine gutte Bekannte erzaehlt, dass auch ihr Bruder in diesem Heim war und das die Kinder mit der Gustloff evakuiert wurden.
der Bruder von meiner Bekannten wurde gerettet und wohnt jetzt in Schweden.
Ich kann mich leider nicht erinnern wer an uns geschrieben hat.
Liebe Gruesse
Regina

radewe
01.02.2011, 16:41
Guten Tag Regina,
meinst Du den Beitrag von „enkelin“?? >15.05.2009<
(Familienforschung/Personensuche)
Thema: „danziger kinderheim johannes-stift“

http://forum.danzig.de/showthread.php?3687-danziger-kinderheim-johannes-stift&p=19270&viewfull=1#post19270


Grüße von Hans-Werner aus Hamburg

Belcanto
01.02.2011, 17:51
hallo asgaard
U 3505 ist natürlich eine andere, sehr spannende Geschichte.U 3505 hatte sich entgegen, anderslauternder Befehle, an der Rettung von Schiffbrüchigen beteiligt. Willner hatte seine Ehefrau Ursula als Matrose verkleidet und seine drei Monate alte Tochter in einem Seesack versteckt. Auf die Bevorzugung von Angehörigen stand die Todesstrafe. Auf dem Weg nahm sie Schifffbrüchige auf. U3505 gehörte der XXI- Klasse an und wurde auf der Schichauwerft gebaut. Vielleicht sogar von Helgas Vater.
Diese Geschichte zeigt den menschlichen Unsinn, dass die Marine grundsätzlich keine Schiffbrüchigen aufnehmen durfte. Gott sein Dank gab der Bootsführer und Kapitäne, denen die Humanität wichtiger, als die unsinnigen Befehle war. U 3505 war nicht unmittelbar, an der Rettung der Gustloff-Schiffbrüchigen beteiligt, sondern nahm auf dem Weg nach Norden andere Schiffbrüchige auf.
An der Rettung der Gustloff-Schiffbrüchigen waren folgende Kriegs-Handelsschiffe beteiligt:T36,Kapitäleutnant Hering: 564;T. Löwe, Kapitänleutnant, Paul Prüfe:472;M 387/TSII, Olt.z.S Karl Bringmann :98;M375/TS8 Olt z.S.Walter Weichel: 43;M341,Olt.z.S.Henry Rickmers:37;Dampfer Göttingen,Handelskapt.Friedrich Segelken:28;Dampfer Gotenland,Handelskapt. Heinz Vollmers:2;TF19 Olt. Walter Schick:7;Vp 1703,Kapitänleutnant Helmut Hahnefeld:1;Insgesamt :1252 Personen die gerettet wurden.
Das waren mutige Männer, die ihrem Gewissen folgten.
Viele Grüße Belcanto

Belcanto
01.02.2011, 17:56
Hallo Regina
Du sprichst ein schlimmes Schicksal an. In einer Fernsehsendung wurde berichtet, dass in einem Rettungsboot der Gustloff, nur noch ein Säuling gefunden wurde. Der Retter hatte der Kind angenommen. Es seinen Namen gegeben und es wie sein eigenes Kind behandelt. Hut ab vor solchen Menschen!
Viele Grüße
Belcanto

asgaard
01.02.2011, 22:35
Hallo Belcanto,

danke Dir, auch für die Aufstellung der an der Rettung beteiligten Schiffe der Schiffbrüchigen.
Im Übrigen ist der Schwere Kreuzer Admiral Hipper an der Versenkungsstelle wenige Minuten später, aus Gründen der Torpedierungsgefahr durch sowjetische Uboote, vorbeigerauscht.
Den Fernsehbericht von U3505 habe ich auf DVD meinem Cousin auf sein Bitten hin nach England verschickt, und natürlich leider damit verständliche Reaktionen ausgelöst.

Im ZDF Film Gustloff wird das Setzen der Positionsbeleuchtung auf Befehl der militärischen Führung vermittelt, andere Quellen sagen, dass es jedoch Kapitän Petersen durchsetzte.
Wer weiß etwas quellensicheres darüber?



Grüße von asgaard

bass911
02.02.2011, 01:30
Hallo Nanni40, Danke für die Info. Gruß Dagmar

Belcanto
02.02.2011, 11:16
Hallo asgaard
Ich kann mich auch nur auf die Berichte von Heinz Schön(Die Gustloff-Katastrophe) stützen. Und viele Fragen werden immer offen bleiben. Wer war für den eingeschlagenen Kurs zuständig?War Sicherungsschiffraum vorhanden?Wer war der Geleitführer?Wie lauteten die Befehle für den Zick-Zack Kurs?Ortungsgeräte?U-Boot-Abwehr und Ähnlches? Wir brauchen diese Fragen eigentlich nicht mehr zu stellen-sie ändern nichts mehr. Die Toten kommen nicht zurück.
Viele Grüße Belcanto

elfirohde
02.02.2011, 11:36
Jeder Mensch hat sein Schicksal. Dieses ist meins. Euch, meinen Kindern und Euern Nachkommen wünsche ich ein Leben in Zufriedenheit und dass Ihr die Schwierigkeiten, die sich Euch in den Weg stellen, zu meistern versteht.
Eure Mutter, Grossmutter und vielleicht Urgrossmutter

Edith geb. Bielefeld
verw.Lux
verw. Seppelt

Ich empfehle allen das Buch "Edith" zu lesen

Edith
Das Schicksal einer Überlebenden der Wilhelm Gustloff
Autor: Lieselotte Kamper
Schardt Verlag
ISBN 978-3-89841-411-1

Viele Grüsse aus Schweden
/Elfi

Helga +, Ehrenmitglied
02.02.2011, 12:49
Hallo Elfie,

auf Grund deines Tipps gabe ich bei Amazon nachgelesen, das Buch scheint ja ein Stück Zeitgeschichte zu sein. Ich habs auf jeden Fall bestellt, danke für den Hinweis.

Belcanto
02.02.2011, 13:30
Hallo Elfi
Vielen Dank für diesen wichtigen Hinweis.Lieselotte Kamper erzählt die Gesichte von Edith Seppelt. Anhand von Tagebuchaufzeichnungen und persönlichen Gesprächen entstand ein sehr bewegender, biographischer Roman. viele Grüße Belcanto

asgaard
02.02.2011, 13:32
Hallo Belcanto,

ja, dieser Auffassung könnte man durchaus sein, wenn da nicht die natürliche, oder wie bei mir die Interressenmäßige Neugier wäre. Ich bin da ganz anderer Meinung und sieh mal, die Aufarbeitung ähnlicher Schiffskatasstrophen:Titanic, Lusitania, Bismarck,Hood,Tirpitz oder auch das Unglück mit dem Luftschiff Hindenburg und viele mehr, beschäftigt auch in technischen Einzelheiten heute noch die Menschheit und die Medien und oft, nicht immer, werden neue Erkenntnisse gewonnen. Dies ist auch wichtig für nachfolgende Generationen auch wenn es zuweilen alte Wunden aufreißt. Auch hier werden die Toten nicht wieder lebendig und trotzdem kann man aus aufgeklärter Geschichte mehr lernen, als aus dunkler Erinnerung. Siehe z.B. die Wehrmachtausstellung, oder die angeblich unpolitische Marine des Döntiz, er allen voran. Hierzu hat z.B. Lothar-Günther Buchheim auch mit seinen Büchern wertvolle Beiträge geleistet.

Es grüßt Dich herzlich asgaard

Belcanto
02.02.2011, 15:05
Hallo asgaard
Natürlich geht jeder mit den Geschehnissen anders um und Geschichtsforschung finde ich richtig und wichtig. Es ist allerdings doch ein Unterschied, ob man etwas aus Eigenemerleben oder aus einer gesicherten räumlichen, wissenschaftlichen Distanz betrachtet. Eine Betrachung aus eigenen Geschehen heraus, wird sehr emotional geprägt, eine wissenschafte, eher Faktenbezogen sein. Beide Betrachtungsweisen führen im Grunde genommen zum gleichen Ergebnis, nämlich der Sinnlosigkeit von Kriegen.
Viele Grüße
Belcanto

radewe
30.01.2012, 15:45
Viele Familien gedenken heute ihre Angehörigen die am 30. Januar 1945 mit der Wilhelm Gustloff in der Ostsee untergingen.

Sie hatte über 10.000 Menschen am Bord, nur etwa 1.200 Personen wurden von heraneilenden Schiffen gerettet.
Unter den Geretteten waren alle 4 Kapitäne.

Grüße von Hans-Werner aus Hamburg

Liselotte Fischer
30.01.2012, 16:55
30.01.2012

Hallo Hans-Werner,
meine Mutter, Schwester und ich sind glücklicherweise nicht mit der Gustloff, aber zeitgleich mit einem anderen Schiff (Name ist nicht bekannt) geflüchtet. Seit ein paar Jahren reise ich zum Gedenken in dieser Zeit nach Danzig/Sopot/Gdynia und Hel und bin erst gestern wieder zurückgekehrt. In Gdynia, dort am Kai am Joseph-Konrad-Gedenkstein war es am 26.01.2012 dermaßen eisig kalt und mein Mann und ich haben mit Schrecken darüber nachgedacht, dass es damals im Januar 1945 noch viel kälter war und all die Flüchtlinge in unpassender Kleidung sicherlich halb erfroren waren, bis der Kai erreicht war.

Belcanto
30.01.2012, 17:27
Bleibt nur zu hoffen, dass so etwas nie wieder wiederholt.

Orika
31.01.2012, 20:37
Kann mich Belcanto nur anschließen.
Und meine Oma war auch mit meinem Vater und seinem Bruder schon auf dem Weg zu Kai, um mit der Wilhelm Gustloff "irgendwie" mitzukommen. Zum Glück hat es nicht geklappt ....

RRose
31.01.2012, 22:09
Ich habe gerade bei Youtube einen sehr interessanten Film über die Gustloff von der ersten Idee bis zu ihrem Ende gesehen.
Was mich sehr erschreckte war, dass dem sowjetischen Kommandanten, der die Gustloff und auch die Steuben mit insgesamt 12.000 Toten versenkte, 1990 posthum den Orden "Held der Sowjetunion" verliehen bekommen hat.

Liebe Grüsse an alle

Christina

pueppi6
01.02.2012, 14:22
Mein Mann seine Mutter ,Oma, Verwandten haben auch vor der Gustloff gestanden und wollten mit fahren .
Sie sind schon den weiten Weg aus Rastenburg über das Haff geflohen.
Auch meine 2 Brüder und 1 Schwester habenmit der Mutter davor gestanden und sind nicht mitgekommen.
Sie sind erst anfang 1946 in den Westen (DDR) gekommen.

asgaard
01.02.2012, 22:33
Hallo pueppi6

nachdem Deine Familie das Haff überstanden hatten, was wäre es für ein Desaster geworden für all die Mühen, die sie vorher auf dem Weg zur Küste auf sich nahmen, wenn sie doch mit der Gustloff mitgekommen wären.

Auch meine Cousine und Cousin (der noch lebt) mit Ihrer Mutter aus Danzig wollten mit , sie hatten es ja nicht so weit, aber sie konnten vorher mit einem Uboot nach Kiel flüchten.

Es war die größte Schiffskatastrophe, die es jemals bis heute gegeben hat.

Gruß
Wolfgang

Klaus Mynter
01.02.2012, 23:35
Am 30. Januar 1945 verliessen wir, meine Mutter, ein Kleinkind von 5 Monaten,
zwei weitere Geschwister und ich unsere Wohnung in Langfuhr nach nur zwei Stunden Vorbereitung,
um durch hohen Schnee und mit einem Kinderwagen mit drei Rädern auf die "Deutschland" zu gelangen,
die am 31. auslief und nach einigen Drehungen vor Hela uns heil nach Kiel brachte.
Eine Nachbarin aus unserem Haus ist mit Kind auf der "Gustloff" ...geblieben.

Klaus

pueppi6
02.02.2012, 00:05
Hallo asgaard!
Da hast du recht,mein Mann war 7 Jahre alt als er die Flucht mit machen mußte. Sie sind auch gesund nach Pinneberg und dann ins Emsland gekommen.
Meine 3 Geschwister haben in Danzig noch 1 Jahr lang eine schwere Zeit gehabt in Kellern und unter Trümmer gelebt.
Vor den Russen angst gehabt, aber sie sind dann lebend hier angekommen.

30Frohsinn01
30.01.2013, 11:09
Nach der gestrigen Trauer um die Opfer der Evakuierung des Kz Stutthof wollen wir heute der Opfer der größten Katastrophe in der Geschichte der Seefahrt am 30. Januar 1945 gedenken.
Karlheinz

Wolfgang
30.01.2013, 11:41
Guten Morgen,

ja, auch dieser Opfer wollen wir gedenken! Aller Opfer!

Wolfgang

Belcanto
30.01.2013, 12:25
Ja, das wollen wir tun. Ich verbinde mit diesem Datum auch ganz bestimmte, tiefgreifende und schmerzliche Erinnerungen.

30Frohsinn01
30.01.2014, 20:26
Untergang der Wilhelm Gustloff
heute jährt sich die größte Schiffskatastrophe zum 69 ten Mal. In den Medien hierzu keinen Komentar. Vergessen ???
Karlheinz

30Frohsinn01
30.01.2014, 20:35
Heute jährt sich die größte Schiffskatastrophe zum 69. Mal. Wurde in den Medien überhaupt nicht erwähnt. Vergessen ???
Karlheinz

Bartels
30.01.2014, 21:45
Nicht vergesssen,

2015 & 2020 wird die Katastrophe wieder ein grosses Thema der Medien sein ...

Marc Malbork
30.01.2014, 22:49
In Danzig ist es durchaus auch heuer ein (Kunst-)Thema:

http://kultura.trojmiasto.pl/Po-prawdze-to-piekny-sztatek-bel-War-aijentlich-ain-scheenes-Schiff-imp386878.html

http://kultura.trojmiasto.pl/Dlugi-weekend-atrakcji-w-galeriach-n76312.html

http://www.europeonline-magazine.eu/kuenstler-und-wilhelm-gustloff_314192.html

Weitere Presseberichte bei Google-News, Stichwort "Wilhelm Gustloff" o.ä.

Navona
04.02.2014, 21:03
Danke fuer den Tipp Elfi! Auch das Buch "Edith" kommt auf meine Wunschliste der Buecher. Hab im Internet ein wenig darueber gelesen und die Biografie der Edith interessiert mich sehr. Auf all meinen Wegen habe ich immer ein gutes Buch dabei. Ein Leben ohne Lektuere koennte ich mir schwer vorstellen.

Gruss aus Rom an dich in Schweden.

Ulrike

Belcanto
31.01.2015, 14:20
Heute vor 70 Jahren wurde die Wilhelm Gustloff versenkt. Der 31.Januar 1945 geht mir nicht aus den Kopf.

StampCollector
31.01.2015, 15:56
Es war die größte Schiffskatastrophe der Menschheitsgeschichte.
Viele Menschen sind irrtümlicherweise der Meinung, daß die größte Schiffskatastrophe der Untergang der Titanic gewesen wäre...

Mein Mitgefühl für alle Opfer und deren Angehörige und Freunde!

SC

30Frohsinn01
31.01.2015, 18:12
Am 30.01.2014 schrieb Rudolf (Bartels) : Nicht vergessen. 2015& 2020 wird die Katastrophe wieder ein großes Thema in den Medien sein.
Und heute, 31.01.2015 ??? und gestern nichts in den Medien. also doch vergessen ???
Karlheinz

Belcanto
31.01.2015, 20:20
Ja, das empfinde ich auch so. Vergessen.

RRose
31.01.2015, 23:17
Titanic und Wilhelm Gustloff, zwei Katastrohen, die leider zu vielen Menschen das Leben gekostet haben. Die Titanic war eine Zivile Katastrohe. Das wird leider immer anders bewertet.

Ich habe leider die zweiteilige Dokumentation über die Gustloff nicht im Ganzen gesehen. Was mich erschreckt hat, ist, als ein Überlebender gesprochen hat (ich glaube es war ein Offizier-bitte korrigiert mich, wenn ich das falsch verstanden habe), dass er Verständnis für die Torpedierung hat.. "die Versenkung der Gustloff entsprach geltendem Kriegsvölkerrecht".
Am 09.2.1945 wurde die Steuben mit 4.000 Menschen an Bord versenkt und am 16.4.1945 die Goya mit 7.000 Menschen (Quelle Wikipedia).
Der Kommandant des Ubootes, der die Gustloff versenkte wurde 1990 postum mit dem Orden "Held der Sowjetunion" verliehen.

Uwe
01.02.2015, 12:02
Hallo Christina,

die rechtliche Bewertung des Offizier stimmt, allerdings muss man nicht ein Schiff torpedieren auf dem eben auch 9.000 Zivilisten waren. Diese Entscheidung hat der sowjetische U-Boot Kapitän alleine getroffen. Die Ehrung von ihm hat für mich auch ein "Geschmäckle".

Herzliche Grüße

Uwe

Helga Zeidler
01.02.2015, 12:12
Bei mir ist es heute vor 70 Jahren, da begann unsere Flucht aus Zoppot. Vom Untergang der Gustloff hörte ich auf dem Schiff, der Tanga, mit der wir glücklicherweise bis Swinemünde gelangten.

J.Langfuhr
01.02.2015, 16:36
Waren es nun über 4500 U-Boot-Mannschaften und U-Boot-Spezialisten aus Danzig plus Zivilisten als menschlicher Schutzschild?
Sind vor allem Männer gerettet worden und nicht überwiegend Frauen und Kinder?
Sollten diese Mannschaften und Spezialisten von Kiel aus den Krieg fortsetzen und damit verlängern?
Kamen alle vier Kapitäne mit und ohne Patent "trocken" auf den rettenden Schiffen an?
Die viel zitierte Dokumentation gibt ja Informationen dazu.
All das ändert nichts an der monströsen Tatsache des Sterbens Tausender!

J. Langfuhr, der nur durch Fügung diesem Schicksal entkam.

RRose
01.02.2015, 20:00
Hallo Uwe,

ist doof, dass man seine Beiträge nachträglich nicht korrigieren kann... Ich habe die " " vergessen.... was meine Aussage damit ander rüber kommen läßt.

Der Offizier sagte:"...die Versenkung der Gustloff entsprach geltendem Kriegsvölkerrecht".

Es war nicht meine Meinung, dass ich die Torpedierung für gut geheißen habe!

Belcanto
02.02.2015, 15:59
Wir müssen die Umstände der Torpedierung hier nicht noch mal auffrischen. Tatsache ist aber, dass auf der Gustloff eine U-Boot Einheit stationiert war, und damit die Gustloff, den Schutzstatus als als reines Sanitäts-und Verwundetenschiff verloren hatte. Die Gustloff durfte somit torpediert werden. Das musste der Marineführung klar sein. Der Kommandant des russischen U_Boots, war ein Trinker, der unbedingt einen "Erfolg" haben musste. Das so viele Menschen auf dem Schiff waren, konnte nicht ahnen. Hinzu kam, dass die Kriegmarine keine Schiffbrüchigen aufnehmen durfte. An diesen Befehl hinten sich zum Glück nicht alle Kommandanten.Torpedoflottillenboot T36 rettete 564,Torpedoboot T-Löwe rettete 472,Minensuchboot M387/TSII rettete 98 insgesamt retttete die Kriegsmarine 1252 Menschen vor dem Ertrinken. Hätten Kapitänleutnant Robert Hering, Kapitänleutnant Paul Prüfe,Oberleutnant der Reserve Karl Bringmann nicht Zivilcourage bewiesen, wäre die Katastrophe noch größer gewesen.

Bartels
02.02.2015, 19:59
Danke Belcanto,

eine kleine Anmerkung: Die Gustloff hatte den grauen Tarnanstrich eines Kriegsschiffs. - Lazarettschiff und Verwundetentransporter war sie nur 1939/40 gewesen.

Meine Mutter und ihre schwangere Schwägerin hätten auch auf dem Schiff sein können, aber mein Onkel hatte den Landweg empfohlen. - Er kam als (eben noch studierender) Marineangehöriger mit einem andern Schiff in den Westen.

Belcanto
03.02.2015, 09:19
Von einem Tarnanstrich ist mir nichts bekannt, wohl waren die Positionslichter ausgeschaltet und das Schiff fuhr einen Zickzackkurs. Meines Wissens sollten alle schwangere Frauen, auf ein anderes Schiff. Da meine Mutter auch schwanger war, lehnte sie das ab, damit die Familie nicht auseinandergerissen wurde. Wir kehrten deshalb um, Fügung?

ada.gleisner
03.02.2015, 14:31
Ja, Belcanto : Fügung oder Schicksal ? Meine Familie ist im Schnee auf dem Stolzenberg stecken geblieben, so kamen wir nicht mit der Gustloff mit. Wir erreichten noch einen der letzten Züge vom Danziger Hauptbahnhof, der 1 Woche bis Pasewalk brauchte Aber das habe ich an anderer Stelle schon erzählt, Liebe Grüße von Ada

Belcanto
04.02.2015, 12:34
Hallo ada, wenn ich das lese, läuft es mir immer noch kalt den Puckel herunter. Und das wird so bleiben, bis ich nicht mehr bin. Einen schönen Tag wünsche ich.

Gerhard Jeske
22.10.2015, 17:17
20Frohsinn 1 #69 Gerhard Jeske
Forum Mitglieder beklagen, dass die Presse kaum oder nicht über den Untergang der Wilhekm Güstloff mit den tausenden Flüchtlingen berichtete. Das fällt auf, weil jahrelang eine antisowjetische Hetze wegen der Torpedierung der Gustloff in der BRD Presse und den TV Sendern betrieben wurde. Als die grüßte Katstrophe wurde diese Versenkung hochstilisiert. Dabei gab es vorher und nachher größere Verluste der Zivielbevölgerung durch englischen und amerikanischen Bomberangriffe, Der Angriff auf Swinemünde, hatte ungefähr fünfundzwanzig tausend Tote zur Folge. wie er durchgeführt wurde, war ein " Massenmord" an der Zivielbevölkerung. Danziger waren auch unter den Opfern. Ist die Fixierung auf die Güstloff eventuell ein Ablenkungsmanöver, um unsere so "geliebten Befreier" im Westen aus der Schußlinie zu nehmen?
Auszug aus WikipediA:Luftangriff auf Swinemünde
Der Luftangriff auf Swinemünde fand am 12. März 1945, wenige Wochen vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges statt. Der Angriff, der die Infrastruktur der Stadt zerstören sollte, begann kurz nach 12 Uhr und dauerte etwa eine Stunde. Er wurde von 661 schweren, viermotorigen Bombern ("Fliegenden Festungen" B-17 und B-24 "Liberators") und 412 Begleitjägern ausgeführt. Es gab so gut wie keine Gegenwehr. Die Bomber warfen aus großer Höhe 1609 Tonnen Bomben ab, zumeist Spreng- und Splitterbomben.Nach unterschiedlichen Schätzungen kamen hierbei in der von Flüchtlingen und Einwohnern völlig überfüllten Stadt zwischen 8.000 und 23.000 Menschen ums Leben. Genaue Angaben sind schwierig, da die Mehrheit der in der Stadt Anwesenden nicht registriert, sondern praktisch nur auf der „Durchreise“ war und die Verwaltung der Stadt durch die Massen an Flüchtlingen an diesem letzten relativ sicheren Fluchtweg aus den Kesseln in Pommern und Westpreußen (Oxhöfter Kämpe, Hela, Danzig, Köslin und Kolberg) überfordert war. Gleichzeitig war der Hafen Swinemünde das Ziel der Verwundeten- und Flüchtlingstransporte im Anschluss an das Unternehmen Hannibal.
So konnten viele Tote nicht mehr identifiziert werden, weil sie von den Sprengbomben zerfetzt worden waren. Augenzeugen berichten, dass selbst in den Bäumen brennende Leichenteile hingen. Insbesondere im Bahnhofsbereich gab es sehr viele Tote, da sich hier Lazarett- und Flüchtlingszüge stauten. Große Teile der Stadt gerieten bei dem Angriff in Brand. Der Bereich des Kurparkes, wo Tausende von Flüchtlingen unter den Bäumen Schutz gesucht hatten, wurde mit Splitterbombenteppichen eingedeckt, hinzu kamen so genannte „Baumkrepierer“, die bei der Berührung mit den Ästen detonierten. Hier wurden die meisten Toten gefunden. Bei dem Angriff versenkten Tiefflieger auch eine Reihe von Schiffen, die zum Flüchtlingstransport aus dem Samland-Kessel und aus Ostpreußen eingesetzt waren. Namentlich die Flüchtlingsschiffe Jasmund, Hilde, Ravensburg, Heiligenhafen, Tolina, Cordillera und Andros wurden versenkt. Allein mit der Andros gingen im Hafen von Swinemünde 570 Menschen unter, überwiegend Frauen und Kinder.
So meldete am 13. März 1945 der Befehlshaber der Ordnungspolizei (BdO) Stettin:
„[…] 2000 bis 3000 Sprengbomben auf Stadtmitte, Hafengebiet und Stadtteil Ostswine. […] Insgesamt 7 Schiffe total, 6 leicht. 1 Fährschiff gesunken, 1 beschädigt und nicht mehr einsatzfähig. Befehlsstelle der örtl. LS-Leitung schwer. Strom- Wasser- und Fernsprechleitungen ausgefallen. 4 Groß- 10 Mittel- und 40 Kleinbrände. 3 Kraftspritzen total, 1 LF [Löschfahrzeug] 25, 1 mech. Leiter, 1 LKW schwer, 2 Fahrzeuge leicht. Personenverluste bisher: 1500 Gefallene, davon 1000 auf Dampfer ‚Andros‘, 2000 Verwundete.[1]“
Die Mehrzahl der geborgenen Toten wurde auf dem nahen Golm bei Kamminke in Massengräbern begraben. Der Golm ist mit 69 Metern die höchste Erhebung auf der Insel Usedom. Swinemünde selbst liegt so tief, dass die Anlage von Massengräbern sich wegen des hohen Grundwasserspiegels verbot. Die 8. US-Luftflotte verzeichnete den Angriff in ihren Annalen als „Angriff auf Rangierbahnhöfe“. Infolge der neuen Grenzziehung (Swinemünde gehört seit 1945 zu Polen und heißt seitdem Świnoujście) ist bis heute der Luftangriff nicht ins öffentliche Bewusstsein vorgedrungen. Am 12. März eines jeden Jahres finden in der Gedenkstätte auf dem Golm Gedenkveranstaltungen für die Opfer dieses Angriffs statt. Der Historiker Jörg Friedrich nennt ihn „Das Massaker von Swinemünde“.

Helga Zeidler
22.10.2015, 19:12
Dieser Bericht weckt auch meine Erinnerungen. Ich weiß zwar nicht, wo wir am 12. März 45 waren, am 13. aber (meinem 9. Geburtstag) waren wir in Warnemünde. In Swinemünde hatten die Soldaten, die sich auf unserem Schiff (der Tanga ) befanden, das Schiff verlassen und aus Erzählungen meiner Eltern weiß ich, dass sie auch meiner Mutter geraten hatten, auszusteigen. Sie glaubten nicht, dass die ziemlich angeschlagene Tanga noch bis Warnemünde käme. Zum Glück ließ sich meine Mutter nicht darauf ein und wir kamen heil bis Warnemünde, dem 1. Ziel unserer Flucht. Swinemünde hätten wir vielleicht auch nicht überlebt.

Bartels
22.10.2015, 20:18
Hallo Helga,

die TANGA hatte noch eine längere Geschichte. - Leider weiss ich noch nicht, wie ähnlich sie der TSINGTAU war - von der habe ich ich Fotos, denn sie entstammte der Schiffbauschmiede meines Hamburger Grossvaters.

wikipedia: Tanga (1937) (https://de.wikipedia.org/wiki/Tanga_(Schiff,_1937))

Helga Zeidler
23.10.2015, 01:13
Hallo, Rudolf, auch von der Tanga gibt es Fotos. Ich habe schon früher mal danach gesucht und etwas gefunden. Müsste jetzt aber erst in meinen Unterlagen nachsehen.

Witz5
23.10.2015, 10:03
Hallo,
an dieser Stelle möchte ich die Gelegenheit nutzen, um
Hildegard Dahms, geborene Lattemann (* am 13.10.1919) und ihrer Tochter Renate sowie ihrer Schwester Käthe Spohr, geborene Lattemann zu gedenken, die auf der "Wilhelm Gustloff" bzw. bei dessen Untergang so grauenvoll ums Leben kamen.

Martina41
23.10.2015, 13:47
Auch wir hatten Glück und sind nicht mit der Gustloff gefahren, obwohl mein Mutter als Rotekreuzschwester die heißbegehrten Karten hatte. Mein Großvater hat sich geweigert!

Grüße aus Oberbayern

Ulrich 31
03.05.2016, 23:30
Gedenkfeier an die Opfer von „Wilhelm Gustloff“, „Steuben“ und „Goya“ am 16. April 2016 in Gdingen:

► http://www.polen.diplo.de/Vertretung/polen/de/05-gk-danzig/02-aktuelles/gustloff-2016.html .

ada.gleisner
04.05.2016, 21:53
Wenn man all diese Schicksale liest und auch die vielen Bücher und Erzählungen zusammen nimmt über die Flucht aus Ostpreußen und Danzig, Pommern und Schlesien erscheint es wie ein Wunder, daß man selbst diese Zeit überlebt hat. War es Glück, war es Berechnung, war es Schicksal ? Warum hatten wir das Privileg lebend aus dieser Katastrophe herauszukommen. Das frage ich mich schon mein Leben lang, Abendliche Grüße von Ada

Ulrich 31
04.05.2016, 22:23
Hallo Ada,

es war Zufall - wie so vieles im Leben. An eine "höhere Bestimmung" glaube ich nicht.

Viele Grüße
Ulrich

RRose
06.07.2018, 00:12
Diesen Beitrag habe ich eben beim "Bund der Danziger" in Facebook gelesen:

https://www.deutschlandfunkkultur.de/charlotte-roth-ueber-ihre-familiengeschichte-die-tragoedie.1270.de.html?dram%3Aarticle_id=421825

Ulrich 31
06.07.2018, 01:14
Liebe Christina,

ich ergänze Deinen Beitrag #90 wie folgt:

Er gehört eigentlich in das Unterforum "Bücher/Gedrucktes"; denn bei diesem Gespräch mit Charlotte Roth, von dem der Deutschlandfunk Kultur am 02.07.2018 berichtet, geht es hauptsächlich um den neuen Roman dieser Schriftstellerin mit dem Titel "Wenn wir wieder leben" (siehe dazu diese Webseite der Verlagsgruppe Droemer Knaur: > https://www.droemer-knaur.de/buch/9559254/wenn-wir-wieder-leben ). Dieses Buch behandelt überwiegend das Leben in Zoppot und Danzig in der Vorkriegszeit, dann aber auch den Untergang der 'Wilhelm Gustloff'.

Der Beitrag vom Deutschlandfunk Kultur zeigt, nebenbei, gewisse sprachliche Unstimmigkeiten. So gefällt mir z.B. nicht "Gdansk in der Vorkriegszeit" und mehrmals die falsche Angabe "Zopott".

Beste Grüße und Wünsche
Ulrich

Felicity
06.07.2018, 03:46
Lieber Ulrich ! Meine Freundin, Christa war auf dem Schiff 'Walter Rau' im Geleit der Gustloff. Rau's Torpedo explodierte nicht aber die Gustloff hatte weniger Glueck und 10,000 Menschen fanden ihren Tod. Christa wird nie diese Stunden vergessen ! Liebe Gruesse von der Feli.

Margarete und Bruno
13.07.2019, 11:58
Die Gustloff war das letzte Schiff, das Gotenhafen verlassen hat. Leider ist dieses Schiff mitsamt unseren Nachbarn - einer Familie (Name entfallen, der Vater war SS-Angehöriger) mit 5 Kindern aus der Morgenröte - untergegangen. Meine Mutter mit Mutter, Bruder und Oma hätten auch mit der Gustloff mitfahren sollen, durch die Weigerung der Oma (Anna Czerwinski) ihre Heimat zu verlassen, kam es nicht dazu. Das Schiff war vorgesehen für verwundete Soldaten, es wurden jedoch vorrangig regimetreue Familien aufgenommen. Die Oma starb wenige Tage nach Untergang der Gustloff. Sie wurde nur in ihrem Mantel in ihrem eigenen Garten in der Laubenkolonie Abendfrieden Parzelle 81 begraben und kam bei der Überflutung nach der Sprengung der Dämme wieder an die Oberfläche und wurde dann erneut tiefer begraben. Das erlebte meine Mutter als 13-jähriges Mädchen und ihr Bruder als 12-jähriger Bub.

30Frohsinn01
31.01.2021, 14:26
Gedenken an dem Unterganng der Wilhelm Gustloff am 30. Januar 1945 in der Ostsee auf der Fahrt von Gdingen nach Kiel. Es wanden an die 10000 Menschen den Tod, die bisher größte Schifffahrtskatastrophe. Unvergessen.
Karlheinz

Belcanto
31.01.2021, 18:06
Wir wären fast dabei gewesen. Eine wunderbare Fügung ließ ums im letzten Moment umdrehen. Was danach in Danzig geschah, war fast schlimmer als wären wir ertrunken.

Ulrich 31
02.02.2021, 14:49
Die andere Schiffskatastrophe in der Ostsee (in diesem Thread nur kurz erwähnt in #12, #57 und #74):

Gut 10 Tage nach der 'Wilhelm Gustloff', am 10. Februar 1945 "gegen 00:55 Uhr wurde die 'Steuben' südlich der Stolpe-Bank auf der Höhe von Stolpmünde von zwei Torpedos des sowjetischen U-Bootes S-13 getroffen und sank innerhalb von nur etwa 15 Minuten." [zitiert nach Wikipedia "Steuben (Schiff)" > https://de.wikipedia.org/wiki/Steuben_(Schiff) ]. Die beiden tödlichen Torpedos wurden vom selben U-Boot abgeschossen, das auch die 'Wilhelm Gustloff' versenkt hatte.

Näheres zu dieser Katastrophe ist der o.a. Wikipedia-Seite zu entnehmen sowie dem verlinkt folgenden Artikel von trojmiasto.pl vom 2. Februar 2005, der heute, nach 16 Jahren, wiederholt wurde:

> https://www.trojmiasto.pl/wiadomosci/Krwawa-tajemnica-Baltyku-n15102.html (polnisch),
> https://translate.google.com/translate?sl=pl&tl=de&u=https://www.trojmiasto.pl/wiadomosci/Krwawa-tajemnica-Baltyku-n15102.html (deutsch - mit der Überschrift "Das blutige Geheimnis der Ostsee").

Ulrich

RRose
20.02.2021, 10:02
Hallo und guten Morgen,

2525325254252542525525255

Wir waren in 2017 in Möltenort im U-Boot -Ehrenmal. Dort habe ich diese Fotos gemacht.

Belcanto
20.02.2021, 11:06
Vielen Dank für die Bilder. Der Grund der Danziger Bucht, ist ein großer Schrottplatz, vieler schreckliche Ereignisse und Erinnerungen.

Ulrich 31
20.02.2021, 12:37
Zur Ergänzung der Fotos in #100:

Hier als Link Schiffsglocke der "Wilhelm Gustloff", 1979 geborgen, ausgestellt im Danziger Museum des Zweiten Weltkriegs, von mir dort 2018 aufgenommen:

► http://forum.danzig.de/attachment.php?attachmentid=23101&d=1512826348.

Ulrich

Belcanto
20.02.2021, 14:56
Es war einfach nur furchtbar!

RRose
20.02.2021, 17:38
Ja, lieber Joachim,

Der Besuch in diesem Ehrenmal war sehr bedrückend. Es werden immer noch sehr viele Blumen und Kränze an den Gedenktafeln abgelegt. Für viele Hinterbliebene ist es der einzige Ort zum Trauern, wenn ihre Verwandten auf See geblieben sind.

Belcanto
21.02.2021, 17:23
Ja, das ist richtig. Einen schönen Sonntag.

Belcanto
21.02.2021, 18:39
Auf einen wichtigen Aspekt möchte ich in diesem Zusammenhang noch hinweisen. Großadmiral Dönitz verbot mit dem Laconia Befehl vom 17.September 1942, dass Schiffbrüchige durch die deutsche Kriegsmarine gerettet werden dürfen. Viele verantwortungsbewusste Kapitäne, widersetzten sich diesem Befehl und retteten viele Menschen vor dem Ertrinken. Darunter auch Kapitänleutnant Hering mit T-36. Er rettete mir seiner Besatzung 564 Schiffbrüchige. Viele Kapitäne die ähnlich verfahren hatten, mussten sich später vor dem Kriegsgericht rechtfertigen, nur weil sie internationales Seerecht angewendet hatten. Wenn es diese Kapitäne nicht gegeben hätte, wäre die Schreckensbilanz, noch viel schlimmer ausgefallen.