PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Andere, Heutige Zeiten..



jonny810
08.05.2014, 17:54
Andere, - Heutige Zeiten.
Von Erhart Karl Joniszus
Mai 2014


Wenn ich den Tag bewerten soll -
dann komme ich zu der Erkenntnis.
Ich hab’ langsam die Nase voll -
für Vieles fehlt mir auch Verständnis.


Wie oft wurde der Wählerschaft
das Himmelreich versprochen.
Und war erst mal die Wahl geschafft,
hat man sein Wort gebrochen.


Sitzt man mit Schmerz im Wartezimmer
wer von uns hat’s - noch nicht erlebt?
Dann sagt der Doktor doch fast immer,
„darf ich mal fragen was uns fehlt“?


Komm’ ich hier her weil es mir gut geht,
Herr Doktor – habe ich studiert?
wenn sie mir sagen - wie’s um mich steht,
dann sag’ ich ihnen, wie’s mir geht.


Wo ist der Kavalier geblieben
der auch einmal die Tür aufhielt?
man hat ihn doch längst abgeschrieben
dafür er heut’ den „KOOLEN“ spielt.


Ob in der Stadt – Bahn, oder im Bus
kann man es häufig sehen.
Die Jugend sitzt voller Genuss
und lässt die Alten stehen.


Mit links den „MAC“ mit rechts das „Handy“
und das von bester Qualität.
Sie sagen: „Alter, das ist TRENDY“ –
Ich frage mich - „REALITÄT“ – alles zu spät???


Doch bleibe ich ein Optimist
und weiß aus meinem Leben,
dass jeder Trend vergänglich ist -
es wir sich Alles wieder geben!

Mandey +08.03.22
08.05.2014, 20:14
Hallo Erhart,
Die Jugend sitzt voller Genuss
und lässt die Alten stehen. Lieber Erhart wir, die Alten können noch froh sein wenn die uns reinlassen.
mit Vaterländischem Gruß, nee nee mit Heimatlichen Gruß v.Heinz Mandey.

Ulrich
09.05.2014, 00:24
Hallo,

als ich neulich aus dem Aldi kam, hab ich einem (noch) älteren Herrn den Vortritt lassen wollen. Er schaute mich freundlich an und sagte:"Ist ja gut gemeint, junger Mann, aber wissen Sie: Unsere Generation hat soviel Schlimmes angerichtet - gehen Sie mal vor" und trat einen Schritt zurück.


Einen schönen Gruß


Ulrich.

Bartels
09.05.2014, 00:52
Alda!
Dancke fer Dein gedisht!

(so schreibt man heute - in Deutsch - im weltweiten Netz).
Zweiter Versuch:


Herzlichen Dank Erhart vom Schüsseldamm, besonders für Deinen Optimismus!

Mit zwei Krücken in den Zug gestiegen, machten meist die Mitbürger (egal welchen Alters) mit Migrationshintergrund als Erste Platz, Deutsche wollten oft erst diskutieren warum ich mir nicht einen andren Behindertenplatz suchen würde - und der Bahnmitarbeiter mit den drei roten Streifen am Ärmel brauchte nach Feierabend sowieso für sich und seinen Koffer vier ganze Sitzplätze im Berufsverkehr ... Aber es gibt auch Jugendliche mit denen man die besten Erfahrungen macht - die Wenigen, die mal unseren Rente ausbaden müssen ...

NB: Danke Ulrich, für Deinen Beitrag #3!

vklatt
09.05.2014, 14:59
Lieber Erhart,

mit diesem Gedicht hast du mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen.
Jetzt steht ja wieder eine Wahl an. Soll man wählen, oder einfach die
Benachrichtigung zerreißen?
Beim HNO-Arzt warteten wir im Treppenhaus mit 2 anderen Patienten vor der
verschlossenen Praxistür. Punkt 10 Uhr kam der Arzt, schloß die Tür auf und
verschwand in der Praxis. Ein "Guten Morgen" hatte er für seine Patienten nicht übrig.
Ich stieg mit einer 7 Jahre älteren Freundin in Hamburg in einen Bus. Es war noch ein Platz frei
und auf den setzte sich meine Freundin. Der junge Mann, der neben ihr saß, bot mir seinen Platz an.
Ich lehnte, da wir nur 2 Stationen fuhren, dankend ab. Sagte ihm aber noch, daß ich es sehr nett
von ihm fand, mir seinen Platz anzubieten. Also, es gibt sie noch, die höflichen jungen Leute.
Darum, bleiben wir doch wie Erhart optimistisch, denn Höflichkeit ist auch irgendwann mal wieder "IN".

Optimistische Grüße Vera

Belcanto
09.05.2014, 15:31
Und lange schon ist mir klar, was Erhart spricht, das ist wahr!

Peter von Groddeck
09.05.2014, 18:31
Hallo,
eine Beobachtung aus Danzig: meiner Frau und mir ist in der Danziger Straßenbahn immer Platz von jungen Leuten angeboten worden.
Gruß Peter

StampCollector
09.05.2014, 20:37
Vor ca. 3 1/2 Jahren ist neben mir auf dem Bahnsteig ein älterer Herr blitzartig "weggeklappt" - Herz.
Ich bin dann sofort zu ihm und habe versucht ihn anzusprechen: negativ.
Ein junger Mann, den ich von seiner Aufmachung her als "respektlosen Lümmel" eingeschätzt hätte, hatte das Geschehen vom Nachbargleis aus beobachtet und kam über die Bahngleise gesprungen um zu helfen. Wir haben den Herrn, der sich aufgrund des unkontrollierten Sturzes auch äusserlich verletzt hatte dann in die stabile Seitenlage gedreht und die Rettungskräfte alarmiert, die dann auch zum Glück sehr rasch da waren und ihn wiederbelebten.
Ich war und bin wirklich froh, daß ich in dieser Situation jemanden an meiner Seite hatte...

SC

jonny810
09.05.2014, 22:34
Herrlich, so etwas zu lesen.

Ich möchte dazu ein Beispiel aus meiner Jugend erzählen.

Ich sah von der anderen Strassenseite, wie einem Briefträger ein

Bleistift herunterfiel. Erzogen wie wir waren, lief ich über die Strasse,

und wollte für den älteren Herrn den Stift aufheben.


Komm - komm, das ist meiner, war seine Reaktion.

Ich fühlte mich danach nicht besonders wohl, denn ich wollte nur höflich sein.:confused:

Ulrich 31
09.05.2014, 23:22
Nun, auch ich habe solche Beobachtungen, wie in den vorausgegangenen Beiträgen geschildert (Hilfsbereitschaft von Jugendlichen), gelegentlich erfreut gemacht, aber diese Fälle sind, zumindest in Deutschland, was Deutsche betrifft, leider eher die Ausnahme. Ich bin häufiger Teilnehmer am öffentlichen Nahverkehr in unterschiedlich geprägte soziale Stadtviertel und spreche aus vielfältiger Erfahrung. In Bussen und Bahnen sind es eher Jugendliche mit Migrationshintergrund (insbesondere Araber und Türken), die sich so älteren Menschen, allerdings vorzugsweise Männern, gegenüber verhalten, wie ich es in meiner Jugend als Selbstverständlichkeit (nicht bloß Höflichkeit) kannte. Heute beanspruchen z.B. auch junge deutsche Mütter für ihre Kleinkinder wie selbstverständlich volle Sitzplätze in Bussen und Bahnen (ihre Kinder vielleicht aus Rücksichtnahme gegenüber älteren Menschen auf den Schoß zu nehmen, fällt ihnen oft nicht ein). In solchen Fällen haben mir aber auch schon meine freundlichen Hinweise an solche Mütter zur Sitzgelegenheit verholfen.

Bei der Frage nach dem Warum dieser Veränderung gegenüber dem von mir früher Erlebten in solchen Situationen kommt mir als Antwort nur: Es sind die Eltern dieser heutigen Jugendlichen, die ihre Kinder nicht gelehrt haben, Rücksicht auf das Alter zu nehmen. Ein gewisser Erziehungswandel, der in den 68er Jahren seinen Anfang nahm und sich bis heute mehr oder weniger stark fortgesetzt hat, hat zu diesem unliebsamen Verhalten der Nachgeborenen geführt. – Zum Glück gibt es aber die oben erwähnten erfreulichen Ausnahmen, und ich schließe mich Erharts Optimismus an, dass vielleicht aus diesen Ausnahmen wieder langsam eine allgemeine Selbstverständlichkeit wird.

In diesem Sinne grüßt nicht ohne Hoffnung
Ulrich

PS: Es muss ja nicht gleich Handkuss sein – ein in Polen durchaus auch heute noch üblicher Höflichkeitsbeweis. (Übrigens: Googelt mal zu „handkuss“ – eine interessante Fundgrube!)

vklatt
10.05.2014, 12:00
Ja, in Danzig habe ich auch die gleiche Erfahrung gemacht wie Peter, mir wurde dort
in Bus und Straßenbahn von Jüngeren Platz gemacht und ich war angenehm überrascht.

Handküsse habe ich auch bekommen - aber nicht in Bus und Bahn.;)

Allen ein schönes Wochenende wünscht Vera

asgaard
10.05.2014, 13:54
Dieses Generationenproblem der Unhöflichkeit bzw.der Pflegeleien gab es nicht erst seit 1968 @Ulrich , es wird von den Älteren gegenüber der Jugend seit Jahrhunderten so geschildert.
Deine Aussage suggeriert dem Leser ein wenig so wie: die 68ger Bewegung ist die Ursache dieses Problems.

Während viele Jura und Medizinstudenten sich damals noch in vermufften schlagenden Verbindungen einen Schmiss verpassen ließen, um sich Anerkennung und Respekt in ihrem Berufsstand zu verschaffen, gingen Studenten anderer Fakultäten eben auf die Straße um gegen alt hergebrachte Missstände (vor allem aus der Naziära) zu demonstrieren. Hieraus abzuleiten, sie wären für heutiges pflegelhaftes Benehmen der Jugend in der Öffentlichkeit die Hauptverantwortlichen, wäre nur eine späte Abrechnung damaliger gegensätzlicher Positionen, aber keine haltbare empirisch belegte Aussage.

Beste Grüße
Wolfgang

Ulrich 31
10.05.2014, 15:52
Hallo Wolfgang (asgaard),

nach Deiner Antwort #12 auf meinen Beitrag #10 fühlst Du Dich offensichtlich als "68er" (siehe dazu Deine Profil-Angaben) von mir angegriffen. Das tut mir leid; solches hatte ich nicht vor. Es ging mir in meinem Beitrag allein um "Erziehung" (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Erziehung), die nur ein Einzelaspekt der vielschichtigen "68-er Bewegung" (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/68er-Bewegung) ist und nichts mit schlagenden Verbindungen einer vermeintlichen Elite zu tun hat. - Deine mir unterstellte Ableitung (siehe Deinen letzten Satz) geht auch insofern fehl, als ich in #10 nicht "heutiges pflegelhaftes Benehmen der Jugend in der Öffentlichkeit" pauschal angesprochen habe, sondern gezielt Beispiele aus dem öffentlichen Nahverkehr, die nicht als pflegelhaft zu bezeichnen sind, sondern einen Mangel an elterlicher Erziehung annehmen lassen. Dass diese Erziehung sich seit den 60er Jahren wesentlich verändert hat und in vielen Fällen zu dem beklagenswerten Verhalten von Kindern und Jugendlichen führt, was ich und andere hier beschrieben haben, ist unbestritten. Erfreulicherweise zeigen sich aber erste Tendenzen, diese negative Entwicklung zu stoppen. - Deshalb Erharts Optimismus, den ich teile.

Viele Grüße
Ulrich

Helga +, Ehrenmitglied
10.05.2014, 21:01
Also, meine Kinder sind 1969 und 1971 geboren und meine Erziehung war ganz sicher geprägt vom Geist der 68er, ich habe sie locker und an der sogenannten langen Leine erzogen und es hat ihnen nicht geschadet. Sie waren tolle Kinder und sind heute verantwortungsbewußte und liebevolle Erwachsene.

Aber ich war ihnen immer auch Beispiel, sie haben auch gelernt wie man mit anderen Menschen umgeht. Wie schon Pestalozzi (oder war es Fröbel?) sagte; Erziehung ist Beispiel und Liebe - sonst nichts.

ada.gleisner
11.05.2014, 15:31
Ich muß mal eine Lanze für die jungen Leute brechen. Mit meiner 16-jährigen Enkeltocher bin ich eine Woche nach Berlin gefahren. Wir saßen in vielen S- und U-Bahnen und wenn kein Platz mehr war und jemand Älterer kam herein ist meine Enkeltochter immer aufgestanden und hat ihren Platz angeboten, ohne daß ich irgendwas gesagt habe oder ihr einen Stups gegeben habe. Das hat mich sehr gefreut. Richtig ist natürlich, daß man solche Höflichkeiten zu Hause spielerisch lernen muß, sonst gelingt das nicht. Seltsamerweiser haben wir das ja alle gelernt und haben es auch gern gemacht. Dazu gehört auch "bitte" und "danke" sagen, Guten Tag und Auf Wiedersehen, etwas aufheben, wenn einem anderen etwas heruntergefallen ist usw. Das beliebt gewordene Hallo als allgemeie Begrüßunsformel ist für mich ein Zeichen der Glechgültigkeit dem anderen gegenüber. Das ist eine Meinung. Bin ich zu konservativ?
Liebe Grüße von Ada

asgaard
11.05.2014, 18:31
Hallo Ulrich,

ich fühle mich keineswegs durch deinen Beitrag persönlich angegriffen und das Du das auch nicht vor hattest nehme ich Dir gerne ab, aber ob ich mich als 68ger fühle, weil ich in dem Jahr 21 J. alt war, kannst Du nur spekulieren. Wie schön, dass mein Profil das preis gibt Ulrich, was man ja wahrlich nicht von allen hier im Forum sagen kann, es ist ja auch selbstverständlich jedem selbst überlassen.

Diese “Unhöflichkeiten” die Du in Bahn und Bus beklagst, kann man aus meiner Sicht auch als pflegelhaftes Benehmen in der Öffentlichkeit bezeichnen und Bahn und Bus sind öffentlich, ergo Öffentlichkeit. Wie ich das anführte, gab es das auch zu Hauf in meiner Jugendzeit und davor, darauf bist Du mit keinem Wort eingegangen, denn es stellt sich doch dann logischer Weise die Frage welche Generation dafür in Verantwortung genommen soll, da gab es die 68ger oder 60ger noch gar nicht.

Im Übrigen findest Du in meinem vorgehendem Beitrag den Ausdruck Elite eigentlich nicht, wie kommst Du da darauf.

Es war von der Erziehung der “68ger Jahre” in Deinem Betrag die Rede und nicht wie Du nun schreibst der 60ger Jahre, das ist schon ein eklatanter Unterschied und somit entfernst Du Dich ein wenig von Deinen voran gegangenem Angaben weg, denn den Begriff 68ger “Jahre” als Zeitabschnitt gibt es nicht, sondern das Jahr 1968 schon.

Auch die Nachgeborenen dieser angeblich “mangelnden Erziehung” der 68ger Eltern generationsübergreifend mit einzubeziehen, halte ich für mehr als gewagt eher für unzulässig. Diese Kinder sind jetzt über 40J. und haben ihrerseits wieder Kinder, die um die 20 Jahre alt sind und eine Vererbung oder die Fortführung dieser roten Linie dieser mangelnden Erziehung in Bahn und Bus wie Du relativierend nachgeschoben hast, soll hier stattgefunden haben, das kann man doch nicht pauschal mit gutem Gewissen ernsthaft behaupten.

Woran erkennst Du denn jetzt die ersten Tendenzen und vor allem wer stoppt sie aktuell ?

Helgas Beitrag finde ich sehr bemerkenswert und treffend, wir haben es genauso gehalten.

Erhards Gedichte finde ich übrigens immer wieder köstlich, auch weil er sie, so vermute ich, uns mit einer Portion trockenem Humor und einem Augenzwinckern zu Verfügung stellt und nicht moralinsauer.

Freundliche Grüße und einen schönen Sonntag

Wolfgang

Antennenschreck
11.05.2014, 19:34
Hallo,

das alles ist (aus meiner Sicht) primär eine Frage der Erziehung und Wertevermittlung und weniger eine Generationsfrage. In der heutigen Zeit findet das immer mehr in und von gesellschaftlichen Einrichtungen (Kita, Schule, Medien...) statt und weniger im familiären Umfeld. Logisch sind dann die Werte und Vorstellungen auch andere als früher. Wir haben z.B. noch gelernt alle Erwachsenen zu grüßen, heute heisst es: "Gib dich nicht mit Fremden ab!". Jede Zeit hat ihre Regeln, ob die aber immer richtig und gut sind, das ist eine ganz andere Frage.

Tschü.........

Ulrich 31
11.05.2014, 23:38
Ich verabschiede mich aus diesem Thread mit dem Link zu einem lesenswerten Beitrag zur Frage "Ist Respekt heute eine aussterbende Tugend?" ► http://www.gutenachrichten.org/ARTIKEL/gn12mj_art4.htm .

Gute Nacht!
Ulrich

Inge-Gisela
12.05.2014, 00:27
Ich fahre auch sehr viel Bus, U-Bahn und Zug. Ich beobachte häufig, dass Kinder einen fast umrempeln, wenn sie einsteigen wollen ohne Rücksicht auf Verluste. Mir wurde auch schon häufiger ein Platz angeboten, den ich aber nicht annehme, wenn ich doch gleich wieder aussteige, was ich dann aber auch begründe. Oft sind es Ausländer, die einem einen Platz anbieten, oder Ältere, die den noch Älteren Platz machen. Da ich häufig Kurzstrecken fahre, macht es mir bisher noch nicht so viel aus, zu stehen. Ich muss nur einen Halt haben. Bei manchen Busfahrern fällt man fast aus den Pantinen. Ist bei ihnen immer Rücksicht angesagt? Busfahrerinnen sind mir lieber. Die überlegen sich vorher schon, ob sie gleich bremen müssen. Und nicht, dass ein Fahrgast aus der letzten Busreihe beim Bremsen dem Fahrer auf den Schoß fällt. Die Busse sind zu bestimmten Zeiten sehr voll. Die vermeide ich, wenn ich kann. Schwierig ist es gerade für kleinere Kinder, in einem Bus stehen zu müssen und sich nirgends richtig festhalten zu können. Und wenn ich nur 2 Stationen fahre, muss mir z.B. keine Person den Platz freimachen, die vielleicht schon einen langen Arbeitstag hinter sich hat und noch 1 Stunde mit dem Bus fährt. Es gibt so viele Gesichtspunkte, dass man sich darüber eigentlich nicht groß aufregen sollte. Ich habe mal erlebt, wie ein älterer Behinderter unbedingt auf den Schwerbehindertenplatz wollte, die Dame zur Schnecke machte, die dann meinte, sie sei auch behindert, was wohl auch stimmte. Es waren genug andere Plätze da. Demnach sind den Aggressionen keine Grenzen gesetzt. Und weiß ich, warum manche nicht aufstehen. Mich regen viel mehr die ewigen lauten Telefongespräche im Bus auf. Ich habe es erlebt, eine Dame telefonierte, als sie einstieg, sie telefonierte noch als sie ausstieg, ich musste noch ein Stück hinter ihr her gehen. Das Gespräch mit ihrem Handy war noch immer nicht vorbei. Eine junge deutsche Frau regte sich vor kurzem im Bus über einen telefonierenden Ausländer auf, es würde nerven. Er konterte, und Sie hinterlassen gefälligst Ihren Sitz sauber, so ist das eine Ferkelei. Mich interessierte natürlich, was er meinte. Sie fegte daraufhin ihr vom Essen Gekrümeltes vom Platz, das sich dann auf dem Fußboden wiederfand. Recht hatte auch er. Eigentlich braucht man gar nicht ins Kino zu gehen. Fahrten im Bus können aufregend, lustig und anstrengend sein. :-). Also morgen wieder ins Gewühl. In diesem Sinne noch einen schönen Abend.

Inge-Gisela

jonny810
12.05.2014, 17:55
Hallo in die Runde.

Wenn man so wie ich, etwas schreibt, wünscht man sich natürlich, dass man viele Menschen
damit erreicht und damit auch zu Diskussionen anspornt.
Ich möchte mit den Gedichten auch das Forum beleben. Das sollte das Ziel aller Mitglieder sein,
ein wenig Schwung und Reibungspunkte zu setzen.
Es scheint mir mit diesem Gedicht einigermaßen gelungen zu sein.

Was ich allerdings nicht möchte,ist es, dass man sich durch unterschiedliche Ansichten gegenseitig
anfeindet.
Sollte es in diesem Fall dazu gekommen sein, möchte ich mich in aller Form für dieses offenbar
strittige Thema entschuldigen.

Ich habe aus der jüngsten Vergangenheit auch meine Lehren gezogen. Jemand, der sich mein Freund
nannte, hat mir durch unterschiedliche Ansicht eines Themas, die sogenannte Freundschaft auf gekündigt.-

Das muss zwar nicht sein, aber ich kann damit leben.
Ich habe irgendwo einmal geschrieben "eine Freundschaft ist das, was man aus ihr macht"!
Manchmal genügt ja schon - das Anzeichen einer Entschuldigung und Alles ist wieder im Lot.

Ich möchte auch mit meinem letzten Gedicht("Das Rad der Zeit".) um"pro und kontra"bitten.
Es ist sicherlich ein dazu geeignetes Thema.

Ps. Erharts Gedichte finde ich übrigens immer wieder köstlich, auch weil er sie, so vermute ich, uns mit einer Portion trockenem Humor und einem Augenzwinckern zu Verfügung stellt und nicht moralinsauer.

Wolfgang, du hast den Nagel dahin getroffen, wo man ihn treffen sollte. Nämlich auf den KOPF!!

vklatt
12.05.2014, 18:54
Als ich mit meinen ersten Kind hochschwanger war, morgens von Blankenese
bis Dammtor mit der S-Bahn fahren wollte, setzte ich mich in der fast leeren
Bahn in eine Ecke des Wagens. An der nächsten Station stiegen einige Personen
dazu. Aber an der übernächsten stieg eine ältere Dame ein, stürmte in meine Ecke
und forderte mich auf sofort den Platz für sie zu räumen, denn dort säße sie immer.
Ich war völlig perplex. Aber die anderen Fahrgäste sagten ihr, es seien ja noch genügend andere
Plätze frei, auf die sie sich setzen könne und es wäre eine Frechheit von ihr, eine Schwangere
aufzufordern den Platz zu räumen, denn der Platz gehöre ihr ja nicht.
Also, es sind nicht immer die Jungen, die sich rüpel-flegelhaft benehmen.

Herzliche Grüße Vera

Bartels
15.05.2014, 23:31
Lieber Erhart,

schreib einfach weiter so!

Freunde, mit denen man nicht streiten oder auch mal frotzeln kann - oder sich in Kindertagen nicht mal geprügelt hat - sind keine echten Freunde. Unterschiedliche Ansichten hält jede echte Freundschaft aus!

Bleibe gesund und dichte weiter!