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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Christuskirche in Langfuhr



Langfuhr43
22.10.2014, 11:57
Bis 1945 war die Christuskirche evangelisch. Ich war mit Regina zur Christuskirche gelaufen. Es war Sprechstunde von 17 - 19 Uhr und wir trafen dort eine Büroangestellte und den Pastor oder Pater an. Regina übersetzte meine Wünsche und er holte alte Kirchenbücher von 1943 hervor. Aber es war kein Eintrag von meiner Taufe vorhanden, nur katholische Taufen waren dort eingetragen. Regina übersetzte mir, dass evangelische Pastoren die Kirchenbücher mitgenommen hätten.
Weiß jemand von euch, ob es so gewesen ist und wo sich diese Bücher befinden?
Regina bekam vom Pastor noch einen Zettel wo etwas vermerkt war. Sie meinte, dass evtl. etwas in Zoppot zu finden sei.
Regina, hier an dieser Stelle möchte ich mich noch einmal ganz herzlich für Deine Hilfe bedanken.
Viele Grüße von Gisela

Bartels
22.10.2014, 12:31
Hallo Gisela,

"Die erhalten gebliebenen Kirchenbücher der westpreußischen evangelischen Kirchengemeinden werden innerhalb Deutschlands im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin verwahrt.

Eine große Anzahl von Kirchenbüchern westpreußischer katholischer Kirchengemeinden befand sich bis Juni 2002 im Bischöflichen Zentralarchiv in Regensburg. Diese Bücher wurden dann an die zuständigen Diözesanarchive in Polen abgegeben. In Regensburg stehen allerdings nach wie vor Mikrofilme bzw. Mikrofiches der ursprünglich dort verwahrten Originalkirchenbücher zur Verfügung."

...
Fortsetzung, s. Quelle:

http://www.westpreussen.de/cms/ct/kirchenbuecher.php

Bartels
22.10.2014, 12:37
Betr. EZAB / Langfuhr:

ezab.de / Kirchenbuch-Suche D Langfuhr (http://www.ezab.de/kirchenbuecher/kirchenbuch-suche.php?q=kibu/dlangfuhr.html)

Beste Grüsse
Rudolf H. Böttcher

Langfuhr43
22.10.2014, 21:45
Danke Rudolf, eine E-Mail ist schon nach Berlin unterwegs.
Gute Nacht Gisela

mottlau1
24.10.2014, 09:00
Guten Tag,

gehe ich recht in der Annahme daß die Herz-Jesu-Kirche in Langfuhr nichts mit der Christuskirche zu tun hat?
Ich bin als Katholikin in der Herz-Jesu-Kirche 1944 getauft worden. Mehr wurde gesagt, dass es leider keine Taufurkunden mehr gibt, weil diese bei einem Brand vernichtet wurden.

Jutta

Bartels
24.10.2014, 20:33
Hallo Jutta,

kurze schnelle Antwort: JA

Herz-Jesu-Kirche: katholisch
Christuskirche: evangelisch

Langfuhr43
29.10.2014, 11:35
Guten Morgen, Rudolf,
vor ein paar Tagen habe ich vom Ev. Zentralarchiv, Berlin die Nachricht bekommen, dass keine Taufbücher für
die Zeit nach 1923 vorhanden sind und deshalb keine Urkunde ausgestellt werden könne.
Könnte man es noch woanders probieren?
Vielen Dank Gisela

radewe
29.10.2014, 12:41
Guten Tag Gisela!

Das Archiv Leipzig (http://www.archiv.sachsen.de/3632.htm) besitzt Bestände des Reichssippenamtes Westpreußen.
Das Reichssippenamt selber hat ev. Kirchenbücher in Westpreußen / Danzig verfilmt.

Ich bekam für meine Familienforschung telefonische Auskünfte und wertvolle Tipps vom „Archiv Leipzig“.

Grüße von Hans-Werner

sarpei
06.11.2015, 10:39
aus: Zentralblatt der Bauverwaltung Nr. 63 vom 5. August 1916
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Die neue Christuskirche in Danzig-Langfuhr
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Danzigs Vorort Langfuhr lagert sich am Fuße einer flachen Hügelkette, seine wachsenden Arme nach der Ebene ausstreckend. Er wird durch einen Bahndamm in zwei gesonderte Stadtviertel geteilt. Der eine, nach den Hügeln zu gelegene Teil besitzt zwei Kirchen, eine protestantische und eine katholische, während die Einwohner jenseit der Bahnlinie bis jetzt einem eigenen Gotteshaus entsagen mussten. In letzterem ist nun ein im Frühjahr 1913 begonnener evangelischer Kirchenbau errichtet und am 31. Juli 1916 eingeweiht worden.

Bei dem zu seiner Bebauung gewählten Gelände (Abb. 9) hat man größere räumliche Ausmaße festgelegt, weil es später auch ein Pfarrhaus und Gemeindehaus tragen soll. Die Umgebung ist zum Teil noch unbebaut, sie soll einer offenen Bebauung - meist Einfamilienhäuser - erschlossen werden. Für die Stellung der Kirche waren Erwägungen maßgebend, bei späteren Zubauten eine geschlossene Raumwirkung erreichen zu können. Der Grundriss (Abb. 11) teilt sich in eine Vorhalle, von der man außer dem Mittelschiff noch eine Taufkapelle und einen Nebenraum betreten kann. Dem Mittelschiff sind wegen einer bequemen Zugänglichkeit, dann aber auch, um willkommene Raumtiefen zu schaffen, schmale Seitenschiffe angegliedert. Außerdem lehnt sich noch ein Querschiff an die Mittelhalle. Mit Rücksicht auf die Abendmahlfeierlichkeit zeigt der Chor große Raumabmessungen. Er wird an seinen Seiten vom Konfirmandensaal und der Sakristei eingeschlossen, welche beide besondere Vorräume - zugleich auch Vorhallen für die Kirche - aufweisen: außer diesen war noch eine vierte Vorhalle vor dem Treppenaufgang zur Orgelempore nötig. Es sind also außer dem Haupteingang noch drei, je in einer Ecke gelegene Zugänge vorhanden. Der Chor und die Sakristei erhielten, um für die Heizkammer Raum zu schaffen, eine Unterkellerung.

Die Außenarchitektur zeigt Barockformen mit dem für Danzig bezeichnenden feinen Maßstab in den Einzelgliedern (Abb. 4 und 5). Um im.Stadtbild eine wohlgefällige Abwechslung zu schaffen, erhielt der Turm im Gegensatz zu den anderen Kirchen, die beide in schlanken Dachreitern endigen, eine flache, mit Kupfer gedeckte Haube. Die Flächen sind geputzt und mit Keimschen Mineralfarben grau gestrichen. Für Einzelheiten, wie die Eingänge (Abb. 6 und 7) und besonders gefährdete Stellen, kam roter Rochlitzer Porphyr in Anwendung. Im allgemeinen aber mussten der Sparsamkeit halber auch die Architekturen aus Putz hergestellt und entsprechend dem Stein rot gestrichen werden. An einzelnen Stellen, wie an den Friesen und der Glockenstube, breitet sich eine aus schwarzem und weiß-grauem Terranovaputz ausgeführte Sgraffitoverzierung aus.

Über die Innenarchitektur ist folgendes zu sagen. Nachdem man die grün-schwarz gestrichenen Türflügel geöffnet, blickt man in die gelb-weiß-grau-schwarz gestimmte Vorhalle. Dieser Farbenklang verbürgt sowohl für die Kirche als auch für die Taufkapelle einen wohlgefälligen Auftakt. Die Kirche trägt in der Hauptsache hellgraue Wände mit weißen Architekturen (Abb. 13 bis 17). Nur in den Bogenzwickeln der Wölbung rankt sich ein indigoblaues Ornament, das in den Wölbungen des Chores und des Kreuzschiffes seine Endigung findet. Zu dieser zarten und duftigen Hauptstimmung gesellen sich nun braun-rote, in reinem Kaputmortuum gemalte, in sich geschlossene figürliche Darstellungen, unter denen die in der Chornische (Abb. 13} gemalte Auferstehung den Mittelpunkt und die den Triumphbogen schmückenden vier Evangelisten den Rahmen bilden. Diese Umrahmung findet dann ihre Fortsetzung in einem ebenfalls in Kaputmortuum gemalten paneelartigen Fries des Chores. Das Gestühl sowie die Brüstungen der Emporen zeigen ein gedämpftes Graugrün, hingegen die Kanzel und die Orgel (Abb. 2 u. 17) sich durch schwarze und rote Töne auffallend herausheben. Alle Holzarchitekturen sind in sparsamer Weise mit kaltem, blassem Weiß-gelb abgesetzt. Die Fenster zeigen Graumalerei oder Kunstverglasung. Die durchgehend aufs Herbe hinzielende Farbenstimmung der Kirche findet ihren Hauptklang im Altaraufbau (Abb. 13). Der letztere spielt mit warmen, grauen und gelben Glanztönen. Mit Ausnahme des Kruzifixes, das aus Holz und des Altartisches, der aus schwarzem Kunstgranit gebildet worden ist, sprechen hier Kadiner Majoliken.

Die Taufkapelle (Abb. 14) gliedert sich in zwei Raumteile, einen für die Gäste und einen zweiten für die Taufhandlung. Auf diese Weise entsteht eine wohlgefällige Raumtiefe. Ihre Farbenstimmung ist feierlich gedämpft; einer Mischung von roten, braunen, grauen und schwarzen Tönen hält ein in den Fenstern und den Beleuchtungskörpern angewandtes kaltes Grün das Gegengewicht. Der aus rotem Porphyr hergestellte Taufstein sowie die Fenster, von welchen das in der Mittelachse liegende (Abb. 1) die Namen der Prinzen und der Prinzessin des kronprinzlichen Hauses tragen, sind von der Frau Kronprinzessin gestiftet worden.

Die Fußboden der Kirche wurden aus verschiedenen Abstufungen von grauem Terrazzo hergestellt. An den Ausfuhrungsarbeiten waren folgende Künstler und Kunsthandwerker beteiligt:

Die innere Ausmalung der Kirche lag in Händen der Maler Walldorf und Asbach in Berlin-Friedenau, die Bildhauerarbeiten am Altar stammen von dem Bildhauer Splieth in Charlottenburg, die Glasmalereien des Chors und der Taufkapelle von Puhl und Wagener, Gottfried Heinersdorf in Berlin-Treptow, die des Schiffes von Ferd. Müller in Quedlinburg, die schmiedeeisernen Beleuchtungskörper (Abb. 10 und 12) fertigte Paul Markus in Berlin-Schöneberg, die Stuckarbeiten F. Lehmann-Sigmundsburg in Danzig und die Orgel baute P. Völkner in Bromberg. Die Tischlerarbeiten lieferte H. Scheffler und die Schmiedearbeiten Richard Sievers, beide in Danzig.

Alle Entwürfe zu diesen Arbeiten stammen mit Ausnahme des figürlichen Teiles und des Orgelwerkes aus den Händen des Erbauers, Prof. Dr.-Ing. Phleps in Danzig-Langfuhr.

Die Erd- und Maurerarbeiten führte Georg König in Danzig, die Hausteinarbeiten die Vereinigten Porphyrbrüche in Rochlitz in Sachsen und die Luftheizung Emil Kelling in Berlin
aus.

Die Bausumme beträgt, die Kosten der Bauleitung und Bauführung nicht mitgerechnet, 267.000 Mark.

20214

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Viele Grüße

Peter

Belcanto
06.11.2015, 16:41
Vielen Dank für diesen hervorragenden Beitrag.