Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welche evangelische Kirchengemeinde für Kl. Gr. Walddorf
christian65201
14.12.2014, 13:07
Allen einen besinnlichen 3.Advent
Wer kann mir helfen die richtige ev. Kirche für Klein- bzw. Groß-Walddorf zu finden.
Ich habe bei St. Babara gesucht aber nichts gefunden, kann es sein, daß auch Ohra oder St. Albrecht in Frage kommen?
Grüße
Christian
Molenfeuer
14.12.2014, 14:24
Google mal den Plan von Fritz Schulz
waldkind
14.12.2014, 17:03
Hallo Christian,
normalerweise ist St. Barbara die richtige evangelische Kirche für Klein- bzw. Groß-Walddorf. Man muss bei dieser Kirche achtgeben, weil es zwei parallele Kirchengemeinden und damit auch Kirchenbücher gibt, nämlich Stadtgemeinde und Landgemeinde. Da kann man sich leicht vertun. Walddorf gehört zur Landgemeinde St. Barbara. Manchmal werden vorübergehend auch andere Kirchen für bestimmte Ereignisse genutzt.
Manchmal suchten sich die Leute auch selber ein Kirche aus und dann fand das Ereignis also gar nicht in der eigenen Gemeinde statt, sondern vielleicht dort, wo die Verwandten wohnen. Ich finde, man kann durchaus Glück haben, wenn man in St. Barbara nichts findet, in Ohra nachzuschauen.
Mit St. Albrecht kenne ich mich nicht aus. Gab es dort überhaupt eine evangelische Kirche? Ich dachte, sie wäre katholisch.
Gute Grüße, waldkind.
Gerhard Jeske
14.12.2014, 18:26
Gerhard Jeske
Wir wohnten in Groß Walddorf, Dahlienweg 3. Ich bin in der Barbara Kirche konfirmiert worden. Hier mein neuer Text dazu.
August 2014-12-14
Groß Walddorf Konfirmation
In Danzig fotografierte ich die Häuser der Weidengasse und etliche Häuser in der Kolonie Sonnenland und Erdenglück. Außerdem besuchte ich Dwor Olszinski und machte dort Fotos, Der Pastor Biernacki stellte eine Seite mit einem Bericht und Fotos über meinen Besuch ins Internet ein ,unter: Dwor Olszynski Gerhard Jeske. Da öffnnet sich die Seite. Nun kommt der Text.( Die neue evang. Kirche heute)
Gerhard Jeske - Franzosenkoppel 32- 22547 – Hamburg
Groß Walddorf war keine Lauben, oder anders benannt- Schrebergarten – Kolonie. Sondern eher ein Wohnsiedlung. Wegen des hohen Grundwassers durften nur Holzhäuser gebaut werden. Es gab einige imposante Häuser. Zum Beispiel das Haus von Paul Wolff . Es hatte eine zweite Etage, darauf war in Turm errichtet worden. Mindestens 4-5-Personen konnten dort oben in der Runde sitzen und über die Wipfel der Obstbäume bis zur Stadtgrenze zum Hühnerberg schauen.
Uns, schräg gegenüber stand das Haus des Schneidermeister Willi Rhode, Der Sockel war so hoch gebaut, dass ein Mann gebückt den Raum durchschreiten konnte. Hier lagerte das Heu für die Kaninchen, das Gartengerät und es waren im Winter die Kaninchen dort untergebracht. Über eine Treppe gelangte man zur Wohnungstür.
Die Kolonie Sonnenland hatte eine schriftliche Ordnung. Die Kolonie war mit einem hohen Maschendrahtzaun umgeben, der gleichzeitig die Gärten nach außen abschloss. Durch vier Gattertore konnten die Bewohner zu ihrem Haus gelangen. Am Ende des 1.Dahlienweges, 2. am Vergissmeinnicht Weg befanden sich zwei und an der Grenze zur Kolonie Erdenglück am Tulpenweg. Daneben führte ein Weg zur großen Spielwiese der Kolonie Erdenglück. Ab 20 Uhr wurden die Tore abgeschlossen. Als wir 1938 zum Dahlienweg 3 (Goldrutenweg.) in unser Haus einzogen, wurden die Tore nicht mehr abgesperrt. Die Nationalsozialisten wollten so ein ungehindertes betreten der Kolonie erreichen. Das Vereinshaus auf der Spielwiese verlor ebenso seine Bedeutung. Die Ortsgruppe der NS-Partei konzentrierte alle gemeinschaftlichen Aufgaben und überwachte sogar das Sommerfest auf der großen Spielwiese. Nach der Einführung der Lebensmittemarken ab 1940 und der Verdunklung wurde die Vereinstätigkeit eingeschränkt. Einmal noch erlebte ich einen Laternenumzug der Kinder. Und es war 1940 als es ein Laubenfest gab, bei der die SA- Kapelle ihre Märsche abspielte. Danach hatte ich kein Fest mehr mitgemacht.
Nach dem Anschluss der Freien Stadt Danzig“ 1939 erhielten die Jugendlichen der Jahrgänge 1929 eine schriftliche Mitteilung von der HJ- Bann Dienststelle zu einem Treffen. Das Treffen fand auf einer Wiese statt, Wir mussten dort in dreier Reihen uns aufstellen. Dann wurde jeder aufgerufen und erhielt die Urkunde, dass er hiermit in die Hitlerjugend aufgenommen worden war. Die Eltern wurden davor nicht befragt. Unser Heim war im Dachgeschoß der Ortsgruppe in einer alten Villa an der Mottlau, nicht weit vom Tanzlokal Rote Bude entfernt, in Richtung Rote Brücke – Leegetor. Ein regelmäßiges Treffen des HJ Gruppe war nicht gewährleistet, weil die Fähnleinführer und Zugführer zum Arbeitsdienst und danach zur Wehrmacht eingezogen wurden.
Es gab einen politischen Untergrund in Sonnenland. So waren in der NS-Partei einige Sozialdemokraten eingetreten. Die Kommunistische Partei hatte auch beschlossen, dass in jeder NS -Ortsgruppe ein Parteimitglied ihrer Partei vorhanden sein musste, um über die internen Machenschaften der Nazis informiert zu sein. Daraus ist zu erklären, dass in der Kolonie Sonnenland kein Ausländer,( Frau Lucht) Kommunist oder Zigeuner denunziert wurde. Ja, dass sich die Parteimitglieder schützend vor diese Leute gestellt hatten. Mit Namen sind mir bekannt: Frau Lucht als Ukrainerin und Herr Roß, als aktiver Kommunist im Untergrund. Ein Beispiel hierfür. Im Frühjahr 1944 wurde ich in der Barbarakirche konfirmiert. Das hatte zur Folge, dass in unserer Wohnung am Nachmittag und bis 24 Uhr eine Feier stattfand. Als es dunkelte erschien unser Nachbar Roß mit seiner Ballaleika und spielt zum Tanz auf. Er tat es bis Mitternacht mit einer Intensivität, dass ihm die Fingerspitzen bluteten. Warum dieser Eifer. Nun, zu unserem Haus kamen Leute, wenn einige Ankömmlinge nebenan in den Garten und somit ins Haus von Herrn Roß gingen fiel es nicht auf. Dies Leute gehörten zu KPD- Werftgruppe und hielten, während des Festes in unserem Haus dort ihr politisches Treffen ab.
Herr Roß desertierte im März 1945 von der Werftarbeit. Er versteckte sich im Bunkersystem auf der großen Spielwiese. Als er sein Haus im Dahlienweg besuchen wollte explodierte beim Tulpenweg eine Granate und ein Splitter riss seine Halsschlagader auf, Er verblutete.
Die Einkaufsmöglichkeit in den Kolonien waren gering. An der Ecke Morgenröte, vor der Hühnerbergbrücke stand ein Steinhaus, das bis heute erhalten ist. Es glich einer kleinen Villa. Dort befand sich ein kleiner Laden, der hauptsächlich Tabak und eine geringe Menge Lebensmittel anbot. Im Efeuweg (Buszczowa) war ein Kolonialwaren Geschäft und in der Kolonie Erdenglück ein Milch und Käse Laden. Kirchlich gehörte das Gebiet zur evangelischen Barbara Kirche auf Langgarten und die Katholischem mussten in der Kapelle des Marien - Krankenhauses, Weidengasse ihre Messe besuchen.
Näheres zum Kriegsende beschreibe ich in meinem Buch „ Engel mit Trompete.
Hallo Christian,
meine Groß Walddorfer Ahnen sind in die Sankt Barbara Kirche und die Klein Walddorfer sind in die Kirche zu Ohra gegangen.
Grüße Rüdiger
waldkind
15.12.2014, 17:27
Hallo Christian, hallo Rüdiger,
ich habe nun im Ortsverzeichnis der westpreussen-Seite nachgesehen. Dort steht es wie Rüdiger sagt. Klein Walddorf in Ohra, Groß Walddorf in St. Barbara. LG waldkind.
christian65201
17.12.2014, 12:17
Hallo liebe Helferlein,
ich habe im Staatsarchiv die Einwohnerlisten von Groß- und Klein-Walddorf durchforstet und die Geb-Daten meiner Lieben herausgeschrieben. Mein Großvater und seine Geschwister sind demnach abwechselnd in Groß- bzw. Klein-Walddorf geboren. Ich weiß auch, daß meine Urgroßmutter aus Klein-Walddorf stammt. Weder die Hochzeit noch eine Kindstaufe konnte ich bisher in St. Babara (weder in der Stadtgemeinde noch in der Landgemeinde) oder in Ohra finden. Auch waldkind wurde bei ihrem letzten Besuch im EZA nicht fündig. Vielen Dank für die Hilfe.
Bliebe meiner Meinung nach nur noch St.Albrecht, aber war das nicht katholisch? Das hieße dann ev. in Praust. Eine andere Möglichkeit wäre dann noch St. Trinitatis, oder was meint ihr?
Schöne Tage
Christian
Molenfeuer
17.12.2014, 14:00
Mormonen Kirchenbücher, 1659-1869,
"Katholische" Kirche Sankt Albrecht Danzig
Gerhard Jeske
17.12.2014, 19:39
Für Christian.
Die Trinitatis Kirche lag zu Klein Walddorf näher. Man ging an der Mottlau längs bis zum Leege Tor, über den Wallplatz und zur Trinitatis Kirche. Warum sollten die Leute an den brennenden Müllfeldern bis Ohra wandern und giftige Gase einatmen. Ich bin dort einige Male vorbeigegangen, das stank fürchterlich. Gerhard Jeske
waldkind
17.12.2014, 22:09
Hallo Christian,
St. Trinitas wäre noch eine Option. Ich würde St. Marien noch in Betracht ziehen, weil e eine beliebte Wahlkirche war. Aber wenn das EZA bald online geht mit ihren Daten, kannst du nach und nach alle Bücher durchforsten. Herzliche Grüße, waldkind.
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