Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Historischer Stadtplan Tiegenhof aus den 1920ger?
waldling +6.8.2023
09.01.2015, 21:19
Guten Abend,
ich würde gerne die Straßen -Heinrich Stobbe Straße- und -Elbinger Straße- zuordnen. Und zwar aus den 1920ger Jahren.
Leider hat mich meine Mutter heute Abend mit ihren Infos etwas verunsichert.
Meine Großeltern lebten erst in der Heinrich Stobbe Straße, später in der Elbinger Straße. Ich weiß, dass sie anfangs in den Beamtenhäuser der Kleinbahn, wohl direkt am Kleinbahnhof mit den Werkstätten, wohnten.
Wer kann mir Auskunft geben?
1. Lagen die Beamtenhäuser in der Heinrich Stobbe Straße?
2. Wo lag die Elbinger Straße?
Vielen Dank im Voraus!
Einen schönen Abend!
Uwe
Hallo Uwe,
ich glaube hier bastelt jemand die Kleinbahn in Tiegenhof: http://album.tt-pics.de/data/media/33/Layoutaxel4.JPG
waldling +6.8.2023
09.01.2015, 22:17
Hallo Rudolf,
interessant, hast du nähere Informationen?
Uwe
Hallo Uwe,
auf den Tiegenhöfer Nachrichten (TN) Nr. 47 ist das Modell von Tiegenhof abgebildet. - Leider ist die Bildqualität nicht sehr gut - ob Delia oder der Verein Dir weiterhelfen kann?
Hier sind die TN zum Download: http://www.tiegenhof.de/7.html
Hier der Link zur Modellbahn: http://www.tt-board.de/forum/archive/index.php/t-10878.html
Beste Grüsse
Rudolf H. Böttcher
waldling +6.8.2023
10.01.2015, 09:43
Hallo Rudolf,
danke für deine Hinweise!
Mit Herrn Pauls von den Tiegenhöfer Nachrichten hatte ich schon telefoniert. Da er kein Zeitzeuge mehr ist, konnte er mir vorbehaltlich sagen, dass die Heinrich Stobbe Straße wohl zum Kleinbahnhof führte. Allerdings konnte er mir nichts zu den Beamtenhäusern sagen. Und weil meine Mutter mich mit dem Standort etwas verunsichert hatte, habe ich es erst mal hier versucht. Ansonsten werde ich mich noch mal an die Tiegenhöfer wenden.
Danke!
Uwe
Wolfgang
10.01.2015, 11:50
Schönen guten Morgen,
hallo Uwe,
sowohl in der Heinrich-Stobbe-Straße (ul. Dąbrowskiego) als auch in der Badowskistraße (ul. gen. Kościuszki), die an die Heinrich-Stobbe-Straße anschließt, ist noch viel von der alten Bebauung erhalten. Vor allem in der Badowskistraße stehen noch die alten Beamtenhäuser /-wohnungen. Du kannst sie über Google Streetview alle anschauen.
Die Heinrich-Stobbe-Straße führt nicht zum Bahnhof sondern mündet in die zum Bahnhof führenden Bahnhofstraße (ul. Dworcowa).
Wo sich die Elbinger Straße genau befand, weiß ich nicht. Auf einem Stadtplan von 1917 ist sie noch nicht vorhanden. In einer alten Beschreibung geht jedoch hervor, dass sie vom Schwarzen Wall (ul. Warszawska) abzweigte, und zwar "dort, wo die Kleinbahn in die Wiesen nach Rückenau fuhr". Dort gibt es jedoch (heute) keine Straße. Ob sie sich dort früher befand, weiß ich (noch) nicht.
Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang
MeinEichwalde
10.01.2015, 13:12
Noch zu den Beamtenhäusern an der Heinrich Stobbe Strasse. Dort wohnte auch mein Urgrossonkel Fritz Kuntze, der Lehrer war. Wir waren auf einer Familienreise mit den Urenkeln dort an den Häusern und haben uns indirekt an den Bäcker erinnert, der in den Familienerzählungen vorkam. Die Häuser waren aber wohl Häuser mit Mietwohnungen. Wir waren vor acht Jahren dann doch nicht so begeistert, wie beim Anblick des Bauerngutes der anderen Familienmitglieder. Man kannte sich offensichtlich auch nicht, bzw besuchte sie evtl. nicht da Eichwalde mit der frischverheirateten Kusine mit 10 km Entfernung weit weg war. Und damals direkt nach dem Krieg un dmit der neuen Grenze nach Marienburg hin, auch einem anderen Bezirk angehörte ? Mein Grossonkel wurde dann bald nach Zoppot versetzt, wei es Beamten ja so passieren kann und in Krieg viel später wurde er nach Konitz im ehemaligen Korridor versetzt, seine Frau kam auch aus der Familie Schroedter, also vom WErder vom Hof. Mitglieder der Familie heute sind dem Heimatkreis Konitz verbunden und nicht Danzig so sehr. Obwohl emotional war es für uns Nachkommen doch ganz schön aufreibend, wir kannten uns nicht so genau und haben uns dann ganz schön gestritten. Vielleicht auch weil so wenig für uns ersichtlich und bekannt war aus Tiegenhof. Ich erzähle das bloss, weil ich verstehen möchte, warum diese Strasse so wichtig ist . Das Stadtmodell habe ich zwar auch fotografiert aber nicht von oben. Herzliche Grüße Delia
waldling +6.8.2023
10.01.2015, 14:25
Hallo Delia,
ich danke dir für deine Beschreibungen!
".....weil ich verstehen möchte, warum diese Strasse so wichtig ist ."
Ich schreibe an einer Familien-Chronik, und da möchte ich natürlich genaue Schilderungen abgeben. Außerdem möchte ich mir selbet ein Bild machen können.
Hallo Wolfgang,
auch dir danke ich für deine genaue Beschreibung. Deine Beschreibung der Lage der Elbinger Str. deckt sich mit der Beschreibung meiner Mutter. Deine Beschreibung der Heinrich Stobbe Str. ist eine wesentliche Ergänzung.
Auf momente-im-werder fand ich einen Bericht von Reinhard Richter, dazu auch ein Foto des Bahnhofes, der Werkstatt und der Beamtenhäuser.
Ich hatte so ein wenig die Hoffnung, es könnte mir jemand Hinweise auf einen alten Stadtplan geben. Im Netz bin ich nicht fündig geworden. Aber Streetview mit deinen Beschreibungen ist natürlich eine gute Alternative. :)
Ein schönes Wochenende und herzliche Grüße
Uwe
Wiladminczek
10.01.2015, 14:50
Schönen guten Nachmittag,
hallo Uwe,
es kann evtl. auch sein, dass die Elbinger Straße eine Verlängerung des Schwarzen Walls war, und zwar beginnend östlich der Bahnlinie. Aber ich werde bald mehr wissen.
Den einzigen Tiegenhöfer Stadtplan den ich bisher sah, war gezeichnet und stammt angeblich aus dem Jahr 1917. Ich füge ihn hier bei.
19189
Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang
waldling +6.8.2023
10.01.2015, 14:56
Hallo Wolfgang,
wow, das ist ja grandios!!! Vielen Dank! Ich freue mich auf weitere Infos!
Herzliche Grüße
Uwe
Hallo miteinander,
sind die Tiegenhöfer Pläne auf folgender web side bekannt?
http://www.nordstern-gdansk.cba.pl/Nowy%20Dwor%20Gdanski/tiegenhof-nowy%20dwor%20gdanski.html
(Zu den Bildern nach unten scrollen)
Zwar z.T. in grauseliger Qualität, aber vielleicht doch hilfreich ...
Liebe Grüße
Peter
waldling +6.8.2023
10.01.2015, 16:35
Hallo Peter,
vielen Dank! Die Seite kannte ich noch nicht, auch viele Fotos noch nicht.
Ich bin begeistert über so viel Unterstützung hier!
Uwe
O., ich hänge mich hier mal mit dran. Vielen Dank, dann weiß ich jetzt auch wo der "Schwarze Wall" um 1910/1920 lag, wo mein Großvater aufgewachsen ist.
Lieben Gruß
Bettina
... und wenn ich noch mal eine neue Sprache lerne, dann Polnisch :D
waldling +6.8.2023
10.01.2015, 17:21
Hallo Bettina,
na, das ist ja eine Überraschung, eine Kielärin. :)
Uwe
Wolfgang
10.01.2015, 17:55
Schönen guten Abend,
hallo Bettina,
weißt Du die Adresse wo Dein Großvater aufwuchs? Du kannst den ganzen Schwarzen Wall mit Google Streetview "durchfahren". Wenn Du bessere Aufnahmen bräuchtest: Ich bin ein, zwei Mal in der Woche in Tiegenhof und dann bin ich auch jedes Mal im Schwarzen Wall.
Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
das soll Schwarzer Wall 209 sein. Das findet man heute leider nicht mehr so wieder, da es sich wohl nicht um eine Hausnummer handelt, wie sie heute üblich ist. Oder es lag ganz weit außerhalb, das weiß ich eben nicht.
In einem Beitrag von Dir, wo Du aus einem Bericht von Otto Lembke zitierst, wird meine Familie sogar erwähnt (unter #1, klick (http://www.forum.danzig.de/showthread.php?4632-Jugenderinnerungen-an-Tiegenhof&highlight=Kruppke)). Danach soll es Haus Nr. 207 sein.
Das Haus wird es wohl so oder so nicht mehr geben, oder? Ich versuche mal, das Foto, das ich habe, anzuhängen. Ist leider nicht besonders gut, aber es ist schon ein paar Mal um die halbe Welt gereist ;)
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/66/4229166/3039396666633233.jpg
Wenn Du mal schauen könntest, sofern es überhaupt geht und nicht zu viel Mühe macht, wäre das natürlich toll!
Gruß
Bettina
Hallo Uwe,
joa, noch ne Kielärin. Aber wir hatten , so meine ich, uns schon mal hier darüber unterhalten. Oder verwechsele ich das?:confused:
Gruß
Bettina
waldling +6.8.2023
11.01.2015, 12:16
Hallo Bettina,
ja, kann sein. Mein Gedächtnis ist manchmal ein wenig löchrig. :D
Uwe
Hallo Bettina,
"nicht um eine Hausnummer" - 207 & 209 sind Hausnummern, aber dabei ist der ganze Ort von 1 bis xyz durchnummeriert. 207 & 209 sind könnten eher zeitlich als örtlich näher beieinander sein ...
Ich denke Eure Häuser liegen im Ort und nicht "jwd".
Der "Schwarze Wall" wird wohl "An der Kleinbahn" enden.
NB: Grüsse mir Kiel, Kitzeberg, Kalifornien und den Hessenstein ...
Wolfgang
11.01.2015, 16:13
Schönen guten Nachmittag,
mir sind die früheren Adressen einiger Tiegenhof-Einwohner vom Schwarzen Wall bekannt. Die Nummern hörten bei etwa 30 auf und gingen dann von ca. 200 bis 214b (letzte mir bekannte Hausnummer). Worauf dieses große Nummernloch zurückzuführen ist, weiß ich noch nicht.
Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang
Marc Malbork
11.01.2015, 18:11
Zitat Wolfgang: ...Den einzigen Tiegenhöfer Stadtplan den ich bisher sah, war gezeichnet und stammt angeblich aus dem Jahr 1917...
:)Hallo Wolfgang, in dem von dir vor längerer Zeit "verrissenen" Atlas von Fritz Barran findet sich auf S. 145 ein anderer Stadtplan, der deutlich die Elbinger Straße als Fortsetzung des Schwarzen Walls ausweist. Auf der oben verlinkten Nordsternseite sehe ich diesen Plan jetzt gerade nicht.
Wolfgang
11.01.2015, 19:41
Schönen guten Abend,
hallo Rüdiger,
ich dachte eigentlich, ich finde alle meine Bücher auf Anhieb wenn ich eins haben will. Nach Barrans "Atlas" habe ich wirklich suchen müssen. Besten Dank für Deinen Hinweis auf die Tiegenhof-Karte Seite 145! Sie ist sauberer gezeichnet, scheint aber auf der Karte von 1917 zu basieren. Denn selbst in Details (z.B. Kreuze die die Friedhofsareale anzeigen) sind sie identisch. Die Barran-Karte ist frühestens um die Mitte der 1920-Jahre entstanden, da dort nicht mehr die Nebengleise zur Pleite gegangenen Zuckerfabrik eingezeichnet sind.
Die Elbinger Straße, deren Beginn sich lt. dieser Karte östlich der Bahngleise als Fortsetzung des Schwarzen Walls vermuten lässt, begann dort jedoch vermutlich noch nicht. Denn auf der Karte sind auch die Hausnummern 28 und 29 eingezeichnet die sich eindeutig dem Schwarzen Wall zuordnen lassen.
Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang
waldling +6.8.2023
11.01.2015, 19:53
Hallo Wolfgang,
ist es dir möglich, mir einen Scan dieser Zeichnung zu senden?
Herzliche Grüße
Uwe
Marc Malbork
11.01.2015, 19:57
Na, 28 und 29 bezeichnen nach der Legende nur zwei bestimmte Gewerbebetriebe.
Beim Blättern im schönen dt./poln. Buch von M. Opitz über Tiegenhof (dort S.38) sehe ich gerade übrigens, dass "Schwarzer Wall" augenscheinlich eine topografische Bezeichnung für den ganzen Straßenzug nach Osten ist. Die Elbinger Straße lag danach also jedenfalls immer "auf" dem Schwarzen Wall. Was Familienforschern nun zugegebenermaßen auch nicht hilft.
Randfrage; Was ist eigentlich aus dem evangelischen Friedhof dort geworden ? Auf Google Earth kann ich nichts Deutliches erkennen. Noch irgendetwas Altes erhalten ?
waldling +6.8.2023
11.01.2015, 20:06
Hallo,
meine Großeltern lebten in der Elbinger Straße 214.
Uwe
waldling +6.8.2023
11.01.2015, 20:11
Klein Ergänzung. Der Eintrag ist aus 1927/28, Adressbuch Danzig Land.
Ich hoffe, ich bringe hier nicht alles durcheinander...
Rüdiger, danke Dir für Deinen Hinweis und werde die Kieler Orte von Dir grüßen. Besonders zum Hessenstein muss ich mal wieder. Aber bei besserer Sicht als im Moment.
Zum Schwarzen Wall:
Ich gehe inzwischen davon aus, dass Nr. 209 richtig ist.
In der 207 wohnten vielleicht Verwandte (Onkel meines Opas mit Familie?), denn unter den Geschwistern meines Opas und auch deren Kindern gab es keinen Heinz, und sie waren auch alle deutlich älter als der Erzähler Lembke (geb. ca. 1920), wie ich aus dem Bericht schätzen würde.
Gruß
Bettina
Wolfgang
11.01.2015, 21:28
Schönen guten Abend,
hallo Rudolf,
pardon für die Falschannahme, dass sich östlich der Eisenbahnlinie noch die Hausnummern 28 und 29 befanden. Der Holzhof Mickley (auf der Karte mit Nr.28 gekennzeichnet) war im Schwarzen Wall 37, von der schräg gegenüberliegenden Dachpappenfabrik Schierling weiß ich die Hausnummer nicht.
Zur Adresse Elbinger Straße 214: Ich vermute, dass dies auch einmal der Schwarze Wall 214 war. Irgendwann könnte die Straßenbezeichnung umbenannt worden sein. Im Schwarzen Wall 214 lebte am Kriegsende noch Alfred Kranich, in 214a Willi Günther, in 214b Hiltrud Heekmann.
Die Karte in Opitz Buch stellt einen Ausschnitt aus dem Messtischblatt 1780 (http://amzpbig.com/maps/1780_Tiegenhof_1925.jpg) dar. Der Schwarze Wall war nicht nur eine topographische Bezeichnung, genauso wenig wie die Flurbezeichnung Schlossgrund. Beides waren auch Straßennamen in Tiegenhof.
Zu den evangelischen Friedhöfen: Über den an der Tiege schrieb ich bereits vor einer Weile: Der ehemalige evangelische Friedhof in Tiegenhof (http://forum.danzig.de/showthread.php?1100-Der-ehemalige-evangelische-Friedhof-in-Tiegenhof). Es hat sich da nichts geändert, es gibt keinen Hinweis, dass sich dort ein Friedhof befand. Auch dort wo sich der zweite evangelische Friedhof befand, am Schwarzen Wall, gibt es kein Schildchen, keine Tafel, keinen Gedenkstein. Da über Google Streetview so gut wie nichts zu erkennen ist, werde ich dort in den nächsten Tagen einige Fotos machen.
Uwe, die gewünschte Karte schicke ich Dir nach Einscannen oder Abfotografieren in den nächsten Tagen zu.
Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang
waldling +6.8.2023
11.01.2015, 21:39
Hallo Wolfgang,
ich bin begeistert über sie vielen Informationen! Und vielen Dank, Wolfgang, für die Zusendung der Karte!
Herzliche Grüße
Uwe
Marc Malbork
11.01.2015, 22:10
Jetzt haben wir es mit den Namen, Bettina meint wohl Bartels und Wolfgang meint Rüdiger. :)
Vlt.wurde die Elbinger Straße also erst spät zum offiziellen Straßennamen für den jenseits der Bahngleise gelegenen Straßenteil des Schwarzen Walls und die Straßennummern in ihrer Fortnummerierung blieben einfach unverändert, so dass auf der einen Seite Schwarzer Wall zweihundertundnochwas dann neben dem ersten Grundstück Elbinger Straße zweihundertundnochwaspluseinsweiter lag.
Bettina, nach Google earth müsste dies heute die Sicht auf die Grundstücke aus deinem obigen Farbfoto sein.
https://picasaweb.google.com/regideur/MiscGdansk?authkey=Gv1sRgCNvchrL1uoeSdw#6103190894 186783298
Ein Haus ist weg, Dachgiebel, 2 Schornsteine und typischer Leitungsmast der Nachkriegszeit, Trauf- und Giebelstellung der beiden Häuser rechts in deinem Bild stimmen überein. Der Gehweg ist allerdings weiter von den Häusern entfernt, aber aus dem Gesamteindruck der Straße bei Googel earth geht hervor, dass früher die Straße breiter gewesen sein kann (Sommerweg oder so). Beschwören kann ichs nicht. Aber ich mag Bilderrätsel :) Vlt. kann das Rätsel ja noch irgendwie über die Hausnummern gelöst werden.
Hallo miteinander,
jetzt weiß ich zwar nicht, ob ich Eulen nach Athen trage oder aber wieder alles durcheinander bringe, aber aus dem Einwohnerbuch der Danziger Landkreise 1926-1927 meine ich folgendes bzgl. Tiegenhof entnehmen zu können.
- Der Ort Tiegenhof wurde demnach nicht komplett durchnummeriert.
- Es ist aber nicht auszuschließen, dass dies für Teilbereiche trotzdem zutraf.
- Der Schwarze Wall ist mit den Hausnummern 204 - 215 aufgeführt.
- Bewohner der Nummer 207: Krupke, Heinrich (Tischler); Krupke, Katharina (Witwe); Lemke, Otto (Arbeiter; Löwner, Helene (Witwe); Penner, Luise (Witwe); Woelk, Eduard (Lokomotivführer)
- Bewohner der Nummer 209: Eichhorn, Hedwig (Schneiderin); Kruppke, Marie (Witwe); Schulz, Paul (Schlosser; Theuring, Auguste (Plätterin)
Liebe Grüße
Peter
..... Ergänzung bezüglich der Elbinger Straße .....
Aus dem Einwohnerbuch der Danziger Landkreise 1926-1927 kann bezüglich der Elbinger Straße auch etwas entnommen werden. Da dort offenbar einige Betriebe angesiedelt waren, hilft das dem Einen oder Anderen vielleicht bei der Zuordnung des Straßenverlaufs.
- Zur Elbinger Straße sind folgende Straßennummern aufgeführt: 1, 2, 3, 4, 161b, 214, 214a. Das war's.
- Nr. 1: u.a. Adolf Jantz, Kohlenhandlung/landwirtschaftliche Maschinen
- Nr. 2: u.a. Emil Anreas, Landwirt
- Nr. 3: u.a. Erwin Lapuse, Baugeschäft
- Nr. 4: Verein der selbständigen Handels- und Gewerbetreibenden
- Nr. 161b: Westpreußische Kleinbahn AG
- Nr. 214: Rudolph Rosenbaum, Lokomotivführer
- Nr. 214a: Gebrüder Schierling, Dachpappenfabrik
Vielleicht hilft dies ja weiter ...
Viele Grüße
Peter
Wolfgang
11.01.2015, 22:41
Schönen guten Abend,
hallo Rüdiger,
jetzt komme ich auch noch mit den Namen durcheinander... - ich seh, ich werd älter :)
Das von Dir gezeigte Haus liegt direkt gegenüber Lidl. Es ist das einzige erhaltene Haus dieses Stils im ganzen Schwarzen Wall - und es sieht einfach toll aus. Auch da werde ich mal ein paar aktuelle Fotos machen.
Als die Russen kamen, brannten fast alle Häuser im Schwarzen Wall ab. Fast nichts blieb erhalten. Die Bebauung in der abzweigenden Heinrich-Stobbe-Straße und Badowskistraße bieb dagegen weitgehend erhalten.
Leider scheint es ausgerechnet zum Schwarzen Wall nur sehr wenige Fotos zu geben sodass Vergleichsmöglichkeiten zumindest momentan nicht vorhanden sind.
Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang
Marc Malbork
11.01.2015, 22:47
Ja, Danke, das EB enthält hier ja auch die Straßen ! Sehe ich jetzt auch. Also vor dem Rätsel der Nummerierungsweise kapituliere ich hiermit :-)
Marc Malbork
11.01.2015, 22:51
Nr. 34 bezieht sich auf den Beitrag Peter/sarpei und an Wolfgang schon im Voraus Dank für evtl. genauere Fotos von Haus/Straße/ehem. Friedhof.
Wolfgang
11.01.2015, 23:46
Schönen guten Abend,
der Beitrag von Peter: SEHR interessant!!! Aber das Rätsel ist noch nicht gelöst.
Wenn Schierlings Dachpappenfabrik die Nr. 214a hatte und Rudolf Rosenbaum die Nr.214, dann vermute ich, dass sich diese in unmittelbarer Nachbarschaft befanden.
Aber auch Bettinas gesuchte Nr. 209 wird wahrscheinlich nicht so weit entfernt gewesen sein. Und was ist? Schierlings Dachpappenfabrik (östlich der Bahngleise, Nr. 214a) befand sich schräg gegenüber dem Haus (zwischen Kleinbahn- und "Großbahn"-Gleisen) das Rüdiger als Bettinas Vorfahrenhaus (Schwarzer Wall 209) zu erkennen glaubt.
Solche Tüftelarbeit macht mir Spaß! Und wenn unsere detektivischen Forschungen vielleicht sogar zu einem belastbaren Ergebnis führen: SUPER!
Also, lasst uns weitermachen! Wie sagt man doch: Schwarmintelligenz bringt immer Ergebnisse hervor! :)
Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang
Wow, ich bin (mal wieder!!!!) platt, was Ihr hier immer so heraus findet...
Ich hatte eben noch versucht, selber in den Adressbüchern zu schauen (und bin bzw. mein PC am Format gescheitert), nun finde ich die Einträge hier :) *freu*.
Ich danke Dir, Peter, dafür!! Das passt und bestätigt meine Theorie.
Die Witwe Marie in der 209 muss meine Urgroßmutter gewesen sein, mein Uropa verstarb schon 1922.
Marc, Dir herzlichen Dank für das Bild. Das sieht sehr gut aus. Ich bekomme hier leider Google Earth und Co nicht installiert, aber irgendwann mal... Und so lange dann das Bild. Gibt es denn heute eine Straßenanschrift/Hausnummer dazu? Dank Wolfgangs Hinweis "gegenüber Lidl" kann ich es vielleicht auch finden ... gleich mal schauen. Bei so was bin ich ja total ungeübt, aber das muss doch gehen.
Ja, und sicher habe ich die Namen durcheinander gebracht... ich meinte natürlich RUDOLF und nicht Rüdiger (sorry). Ich bin halt auch schon lange keine 20 mehr (ehrlich gesagt, war mein Namensgedächtnis auch damals schon eine Katastrophe).
Gruß & DANK
Bettina
Wolfgang
13.01.2015, 22:49
Schönen guten Abend,
hallo Bettina,
um den "Schwarzen Wall" (ul. Warszawska) zu sehen brauchst Du kein Google Earth zu installieren. Einfach Google Maps aufrufen (Suchbegriff: "Warszawska Nowy Dwor Gdański") und dann mit Streetview die Straße entlang fahren. Wenn's nicht gleich auf Anhieb klappt nicht aufgeben sondern weiterprobieren. Auch bei mir hat's ein bisschen gedauert...
Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang
waldling +6.8.2023
14.01.2015, 10:29
Hallo Wolfgang,
ich möchte mich auch noch mal hier bei dir für die Karte bedanken, gehört schließlich auch in diesen Thread. Die Ausschnitt-Zeichnung der Tiegenhof-Karte (~1925) ist hervorragend. Sie lässt in mir ein lebendiger Bild der damaligen Zeit entstehen, mit den gesammelten Fotos und meinem persönlichen kurzen Aufenthalt in Tiegenhof (2012).
Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Beamtenhäuser in der Heinrich Stobbe Str., rechts an der Ecke Bahnhofstraße lagen.
Die Kleinbahnwerkstätten lagen wahrscheinlich am E-Werk, weil dorthin eine kleine Schiene hin verläuft.
Und die Nr. 214 der Elbinger Straße lag etwas östlicher, wurde hier ja schon erklärt bzw. beschrieben.
Vielen Dank auch dafür!
Herzliche Grüße
Uwe
Bernstein
14.01.2015, 19:52
Hallo Tiegenhof-Freunde, ich habe diesen Thread mit Interesse und Spannung verfolgt und jetzt warte ich eigentlich nur noch auf die Fotos die Wolfgang am Schwarzen Wall machen will.
Auch ich habe nach alter Familienüberlieferung irgendwie irgendeine Beziehung zu Tiegenhof. Und was da jetzt von Euch in Gemeinschaftsarbeit alles ausgearbeitet wurde, das muss ich schon sagen, das ist einfach toll. Ich will ja gar nicht nach den Quellen fragen, aber für so viele Details muss man schon auch über viele Materialien verfügen (wenn man nicht dort geboren ist und gelebt hat).
Ulfried
.... und die Webseiten von Christa Mühleisen geben auch einen schönen Eindruck vom alten Tiegenhof ....
http://www.aefl.de/ordld/AK-Tiegenhof/tiegenhof2/tiegenhof.2.htm
Viele Grüße Peter
waldling +6.8.2023
14.01.2015, 20:46
Guten Abend zusammen,
meinen Satz aus #39, "Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Beamtenhäuser in der Heinrich Stobbe Str., rechts an der Ecke Bahnhofstraße lagen.", ist natürlich nicht korrekt. Die Beamtenhäuser lagen, wie Wolfgang schon schrieb, in der Badowski Straße.
Leider bleibt dadurch die Chronologei der Wohnorte meiner Mutter noch offen. Sie soll in der Heinrich Stobbe Straße geboren worden sein, wohnte nach Erzählungen aber in den Beamtenhäusern, bevor sie in die Elbinger Straße zog. Möglich ist natürlich, dass die Heinrich Stobbe Straße ihr Geburtsort war, der Wohnort dann in der Badoski Straße, später dann die Elbinger Straße 214.
Oder aber, die Badowski Straße hieß zwischen 1920 und 1924 Heinrich Stobbe Straße. :D
Einen schönen Abend!
Uwe
Sodele, nun habe ich es auch geschafft (was ein Krampf hier mit meinem schlappen Laptop und/oder schlapper Leitung), sowohl Street View (anscheinend war das Laden immer zu langsam, so das abgebrochen wurde???) als auch Luftbild :) Die Koordinaten im Bild waren dann die Hilfe.
Also, nochmal lieben Dank Euch allen. Mein Papa wird sich besonders freuen.
Bettina
Hallo miteinander,
wer in Sachen Stadtplan noch nicht genug hat, kann auch ein entsprechendes Messtischblatt von Tiegenhof nehmen, einen Ausschnitt der Stadt erstellen und diesen Ausschnitt auf fast DIN A4 vergrößern. Genau das habe ich mit dem ersten Blatt unter
http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fwww.amzpbig.com%2Fmaps% 2F1780_Tiegenhof_1925.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fwww.igrek.amzp.pl%2FTK25_17 80&h=6740&w=6291&tbnid=p1XQp7KMqSJtXM%3A&zoom=1&docid=hA1CUD90dAGMKM&ei=CfK3VK7NGMK6ygOmhYCQAg&tbm=isch&iact=rc&uact=3&dur=24&page=1&start=0&ndsp=27&ved=0CDEQrQMwBQ
gerade gemacht und war wirklich überrascht über die Qualität!
Grundlage für das Messtischblatt sind die Preuß. Landesaufnahme 1908 und Nachträge von 1925 aus anderen Quellen.
Damals bezeichnete man mit 'Schwarzer Wall' offenbar die gesamte aufgeschüttete Straße nach Fürstenau.
Die wichtigsten Straßenbezeichnungen könnte man jetzt mit winzigen Aufklebern ergänzen .....
Viele Grüße Peter
Ulrich 31
15.01.2015, 18:54
Hallo Peter,
vielleicht von Interesse:
Zu #44 > Auf dem von Dir erstellten Ausschnitt mit tatsächlich toller Qualität befindet sich der blaue Abdruck eines polnischen Archiv-Stempels mit der Angabe "ARCHIWUM MAP ZACHODNIEJ POLSKI - POZNAN".
Zu #41 > In der verlinkten Webseite zu Tiegenhof mit Schwerpunkt Stobbe findet sich ein Bild mit dieser Unterschrift: "Bild Nr. 32: Reimanns Machandel-Stuben in Danzig, 'die Gaststätte, in der man gerne verweilt' (1938)". Auf dem Bild dieser berühmten Danziger Einrichtung hängt an der rechten Wand der Gaststube ein Gemälde des "Führers" (1938!).
Viele Grüße
Ulrich
Marc Malbork
15.01.2015, 21:26
Bei der Gelegenheit zur Abrundung noch der knappe Hinweis auf ein schönes Buch über Tiegenhof. Marek Opitz u.a., Tiegenhof - Nowy Dwor Gdanski, 2001 (ISBN 83-910652-1-9). Dort sind nach dem Stand von 2001 wohl die meisten damals erreichbaren Postkarten, aber auch seltene Fotos von Privatleuten, Schulen usw.. aus der deutschen Zeit versammelt. Wer sich für Tiegenhof interessiert, sollte es sich besorgen. Vermutlich wird man heute auch für Tiegenhof über Google Bildsuche und die großen Postkartenfirmen im Internet fast alle Bildmotive zusammenbekommen, aber das war vor 15 Jahre eben noch nicht der Fall. Insoweit ist das Buch eigentlich auch schon wieder (deutsch-polnische) Geschichte.
Hier ein paar Bildzitate:
https://picasaweb.google.com/regideur/MiscGdansk?authkey=Gv1sRgCNvchrL1uoeSdw#6104661072 799456882
https://picasaweb.google.com/regideur/MiscGdansk?authkey=Gv1sRgCNvchrL1uoeSdw#6104661000 333334562
https://picasaweb.google.com/regideur/MiscGdansk?authkey=Gv1sRgCNvchrL1uoeSdw#6104661002 872571186
https://picasaweb.google.com/regideur/MiscGdansk?authkey=Gv1sRgCNvchrL1uoeSdw#6104661058 142130850
https://picasaweb.google.com/regideur/MiscGdansk?authkey=Gv1sRgCNvchrL1uoeSdw#6104664154 469753682
Ulrich 31
15.01.2015, 21:27
Weiteres zu #41 in Ergänzung von #45:
Hier (auf Seite 19) eine offensichtlich frühere Ansicht derselben Gaststube mit einem anderen Bild an seiner rechten Wand > https://www.yumpu.com/de/document/view/3417718/tn-47-gemeinnutziger-verein-tiegenhof-kreis-grosses-werder-ev/19 . Die Unterschrift zu dieser Ansicht lautet: "Reimers Machandel-Stuben, Danzig, Hundegasse 23". Da hat man wohl bei der Namenangabe nicht aufgepasst (der Inhaber hieß richtig Johannes Reimann).
Gruß Ulrich
..... und noch eine Ergänzung zu den Bildern/Plänen auf der Seite
http://www.nordstern-gdansk.cba.pl/N...20gdanski.html
Der 'Plan der Stadt Tiegenhof' auf dieser Seite (zweite Reihe von unten, in der Mitte) findet sich auch auf Seite 24 des Westpreussen Jahrbuch 1967 (Band 17). Der Plan ist leider unkommentiert in den Aufsatz von Ernst Bahr integriert worden. Der Ausatz trägt den Titel 'Der Marktflecken Tiegenhof 1570 bis 1820'.
Viele Grüße
Peter
... und wieder ein Nachschlag von mir ... sorry für das ewige Stückwerk ...
Durch den persönlichen Kontakt mit einem gebürtigen Tiegenhöfer habe ich einen kompletten Ordner mit Unterlagen zu Tiegenhof zum Einscannen erhalten. Der Ordner enthält neben Fotografien, Ansichtskarten und Artikeln aus Zeitschriften auch einen handgezeichneten Plan von Tiegenhof im DIN A3-Format. Ich bin zwar z.Z. noch mit dem Scannen gut beschäftigt, beantworte aber gerne gezielte Fragen zu Unterlagen.
Viele Grüße
Peter
waldling +6.8.2023
04.03.2015, 14:12
Moin, Peter,
an einer Kopie des handgezeichneten Plans wäre ich interessiert, auch an Fotos in Verbindung mit den Kleinbahn, Elbinger Str., Heinrich Stobbe Str., sollte ich deinen Beitrag richtig verstanden haben. Wenn es nur um Fragen geht, dann bitte ich um Entschuldigung.
Mit freundlichen Grüßen
Uwe
Hallo Uwe,
nein, nein, alles richtig verstanden. Ich habe nur noch nicht alles gesichtet und werde wohl auch kein 'Inventarverzeichnis' hier einstellen.
Folgende Dokumente könnten für dich von Interesse sein:
o DerStadtplan
o Ein Luftbild von Tiegenhof
o Ansonsten noch zwei Ansichtskarten aus dem Internet von der Stobbe-Straße .
Soll ich dir die Dateien zumailen?
Viele Grüße
Peter
waldling +6.8.2023
04.03.2015, 20:31
Hallo Peter,
sehr gerne, danke im Voraus! Ich freue mich!
Herzliche Grüße
Uwe
Hall miteinander,
für alle an Tiegenhof Interessierten lade ich hier einen Stadtplan von einem ehemaligen Tiegenhöfer hoch, bei dem aus der Erinnerung die Straßenbezeichnungen (Stand etwa 1940er Jahre) eingezeichnet wurden. Bitte die eingezeichnete Nordrichtung auf dem Plan beachten !!!!!
http://forum.danzig.de/images/attach/jpg.gif
Viele Grüße
Peter
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