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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Endung -en im Nachnamen



sarpei
07.02.2015, 18:09
Hallo miteinander,

beim Durcharbeiten des evangelischen Kirchenbuchs von Schadwalde und der 'Verfolgung' der Spuren des Namens Ueberson stieß ich auf eine Angeheiratete 'Moews', die in älteren Eintragungen als 'Moewsen' oder 'Moews(en)' auftauchte.

Weiß jemand von euch etwas von dem Wegfall solcher Endungen?

Ich habe da so eine Vermutung. In Skandinavien gibt es den unbestimmten Artikel 'en', der in der bestimmten Form direkt hinter das Substantiv geschrieben wird. Sinngemäß ist 'en Moew' also 'ein Moew' und 'Moewsen' 'der Moew'. Somit legt das vielleicht eine Herkunft aus dem Skandinavischen nahe ... . Oder aber Männlein und Weiblein wurden so unterschieden ...


Viele Grüße

Peter

Wolfgang
07.02.2015, 18:26
Schönen guten Nachmittag,
hallo Peter,

ich vermute eher die in Norddeutschland und auch in skandinavischen Ländern vorkommende Nachsilbe "sen", die für "Sohn des" steht. Irgendwann fiel halt das "sen" weg und es blieb nur ein "s"...

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

MueGlo
07.02.2015, 19:12
Moin,

bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der Nachname einer Dame im Kb vielfach "verweiblicht": Aus Müller wurde die Müllerin, aus Schumacher die Schumacherin, aus Glodde die Gloddin, etc. und so wurde aus Moews die Moewsen oder Moewsin ... je nach Lust und Laune des Pfarrers ..

Beste Grüße aus Kigali,

Rainer MueGlo

Wolfgang
07.02.2015, 19:18
Ahhh, Rainer,

ja, natürlich Du hast recht! Ich habe mal wieder einen Beitrag nicht mit der notwendigen Aufmerksamkeit gelesen, grrr :(

Klar, bei Frauen war das "en" oder "in" üblich.

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

sarpei
08.02.2015, 11:07
Hallo Wolfgang, hallo Rainer,

ein herzliches 'Dankeschön' für die kompetente 'Aufklärung'. Manchmal scheine ich ein wenig zu sehr um die Ecke zu kombinieren.


Viele Grüße

Peter