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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Architektur/Stadtplanung in Danzig 1933-1945



Ulrich 31
07.03.2015, 00:11
Im folgenden Link der Humboldt-Universität Berlin, Fachbereich Kunstgeschichte, weist die Doktorandin Jagoda Załęska-Kaczko der Universität von Danzig mit interessantem Überblick auf das Thema ihrer Dissertation mit Danzig-Bezug hin: "Architektur und Stadtplanung in Danzig in den Jahren 1933-1945" > http://www.kunstgeschichte.hu-berlin.de/wp-content/uploads/2014/04/Za%C5%82%C4%99ska-Kaczko-Jagoda.pdf .

Diese Dissertation ist deshalb besonders interessant, weil sie gerade für die Danzig-Nostalgiker ernüchternd aufzeigt, wie sich Danzig unter Fortführung der nationalsozialistischen Beherrschung bei anderem Geschichtsverlauf baulich radikal verändert hätte.

MueGlo
07.03.2015, 00:39
Moin, Ulrich,

sehr schön. Der Link führt nur zu einer Art Einleitung der Dissertation. Hast Du auch einen zu der gesamten Arbeit?

Beste Grüße aus Kigali,

Rainer MueGlo

Bartels
07.03.2015, 09:51
Moin,

1. Zeile: "Dissertationsprojekt" - eine Dissertation in Kunstgeschichte braucht oft zehn und mehr Jahre...

Bartels
07.03.2015, 10:03
Moin,

da muss man einmal den Zeitläuften dankbar sein:

Analog zur Welthauptstadt Germania hätten die Nazis Danzig zur Hälfte abgerissen, um ein neues Gotania zu bauen ...

und nach 1949 hätten Karstadt, Kaufhof und Co. ihre Kästen in die Rechtstadt geklotzt ...

Beste Grüsse
Rudolf H. Böttcher

Inge-Gisela
07.03.2015, 11:10
Hallo Rudolf,
ich denke nicht nur an die bauliche Veränderung für Gesamt-Deutschland. Da kann einem das Gruseln kommen, was alles noch geschehen wäre.
Da hat Danzig den Polen für den Wiederaufbau viel zu verdanken. Aber was dort heute für neue Gebäude entstehen werden, sicherlich auch gewöhnungsbedürftig wie mittlerweile in vielen unserer deutschen Städte auch, ebenso in Hamburg. Schöner wird es nicht werden. Altes wird nicht mehr sehr geschätzt. Am Geld allein kann es nicht liegen. Denn was kosten mittlerweile einige moderne Projekte, die dann auch noch nicht fertig werden, da wird ja nicht gespart, im Gegenteil, das Geld wird herausgeworfen. Es darf hochgeklotzt werden. Und es gibt heute eine neue Art von "Plattenbauten". Leider werden die Baufehler nachgeahmt. Der Mensch denkt nur an heute für sich selbst, nicht an morgen für die Nachwelt, die außerdem mit Atommüll, Plastik u.a. leben muss.

Gruß
Inge-Gisela

ada.gleisner
07.03.2015, 11:22
Interessant für mich die Aussage der Autorin,daß Danzig von den Deutschen nicht als fremdes annektiertes Land betrachtet wurde, sondern als "wiedergewonnenes!" Land. Ein Wort, welches man allenthalben auch in polnischen Geschichtsbüchern liest. Natürlich im umgekehrten Sinne. Der ganze heute polnische Osten ist wiedergewonnenes Land für Polen. Ich beginne mich bereits zu fragen,ob das vielleicht die Wahrheit ist.
Grüße von Ada

StampCollector
07.03.2015, 12:38
Hallo Ada,

aus polnischer Perspektive könnte man den Gebietsanspruch Polens noch weiter fassen.
Zur Zeit Karls des Großen befand sich die deutsche Ostgrenze im Bereich der Elbe und entsprach damals ungefähr der alten Zonengrenze.
Viele Ortsnamen in Mitteldeutschland enden auf "ow". - zum Beispiel: Berlin-Treptow, was auf eine ursprünglich slawische Siedlung schließen lässt.
Dann gibt es noch das "Wendland": Zentrum ist LüchOW-Dannenberg...
Im Bereich des Spreewaldes haben wir dann noch die slawische Minderheit der Sorben.
Diese Minderheit ist heutzutage verschwindend klein. Zu DDR-Zeiten wurde ihre Bedeutung aus propagandistischen Gründen auch schon einmal gerne überbetont.
Ortsschilder, Poststempel sind dort oftmals zweisprachig (Beispiel: Cottbus - niedersorbisch Chóśebuz).
Leider werden die Sorben dort aktuell von den Neonazis vor Ort stark angefeindet...

Zurück zu Adolf Hitler und seinen wahnwitzigen Bauvorhaben:
Eigentlich hat er sich immer als verkanntes "Architektur-Genie" begriffen...
"Welthauptstadt Germania" und die "Führerstadt Linz", das waren so seine Projekte, um sich vor der Weltgeschichte "unsterblich" zu machen...
Das er auch für Danzig entsprechende Pläne hatte, ist mir neu.

Grüsse SC

Gerhard Jeske
07.03.2015, 12:43
Gerhard Jeske
Ja, ja verehrte Inge-Gisela,
Und die im westlichen Plattenbauten wurden in Moskau realisiert und in der DDR zuerst in Rostock und hier in der BRD negativ als Sozialische Architektur beschimpft und die Presse hatte bei dieser Lügen Komödie wieder mitgespielt

StampCollector
07.03.2015, 13:26
Zum Wiederaufbau der Danziger Innenstadt wäre zu sagen:
Ursprünglich war es geplant eine neue Innenstadt nach sowjetischem Vorbild zu schaffen...
Aber die Polen wollten damals einen Wiederaufbau des alten Ensembles...

Das war eine gute Leistung:
Die alten Fassaden wurden wieder hergestellt...

Nicht immer wurde der alte Wohnraum 1:1 rekonstruiert...

Angesichts der Zerstörungen durch Bombenangriffe und Vandalismus haben die Polen nach 1945 dann doch eine richtig gute Leistung erbracht.
Ich glaube, daß man das auch einmal sagen muss.

SC

Wolfgang
07.03.2015, 20:50
Schönen guten Nachmittag,

ich erlaube mir, noch einmal kurz auf auf die geplante Dissertation bzw. das eigentliche Thema und den Zeitabschnitt 1933-1945 einzugehen.

Dieses Thema ist so interessant, dass versucht werden sollte, auch dabei zu bleiben.

Die Doktorantin hat als Zeitabschnitt die Jahre der nationalsozialistischen Herrschaft von 1933-1945 gewählt. Heftige Diskussionen begannen jedoch schon in den 20er Jahren als gegensätzliche Meinungen und Forderungen zwischen Denkmalkonservatoren und neumodischen Stadtplanern unversöhnlich aufeinanderprallten. Es schlug hohe Wellen als sich u.a. die TH-Professoren Karl Gruber und Otto Kloeppel an die Öffentlichkeit wandten. Kloeppel verfasste erst in den "Ostdeutschen Monatsheften" im März 1928 den Artikel "Danzig am Scheideweg" (Seiten 891-912) der den ganzen Wahnsinn der geplanten Zerstörung der historischen Bebauung Danzigs durch "neumodische Architekten" aufzeigte (großräumige Neubebauung der "via triumphalis" zwischen Langgasser und Langgarter Tor) und die Diskussion auch in den Folgejahren noch mitbestimmte (herunterladbar bzw. anzusehen als Sonderschrift bei der Pomorska Bibliotheka Cyfowra unter "Danzig am Scheideweg (http://pbc.gda.pl/dlibra/docmetadata?id=2828&from=&dirids=1&ver_id=&lp=4&QI=)"). Auch Gruber setzt sich in seinem Buch "Baugeschichte als Auftrag" mit der geplanten Bebauung auseinander.

Unter der Herrschaft der Nationalsozialisten wurde diese Diskussion weitgehend einseitig fortgeführt. Beabsichtigte Monumentalbauten, auch auf der Speicherinsel, hätten das bisherige Stadtbild Danzigs komplett zerstört. Ich habe vorhin versucht, unter all meinen Schriften/Büchern die geplante Neubebauung der Speicherinsel zu finden, bin aber noch nicht fündig geworden.

Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang

Ulrich 31
07.03.2015, 23:18
Ergänzung zu #1:

Im Internet sind mehrere Informationen zur Doktorandin Jagoda Załęska-Kaczko zu finden, so z.B. diese:
- Kurzangaben zur Person und dem betr. Projekt (in englischer Google-Übersetzung, weil besser als deutsche) >https://translate.google.de/?hl=de&tab=wT#pl/en/Bio%3A Jagoda Załęska-Kaczko - historyczka sztuki i prawniczka%2C badaczka dziejów gdańskiej architektury i historii prawa budowlanego%2C obecnie pracuje nad doktoratem z zakresu urbanistyki Gdańska w latach 1933-1945%2C pisanym pod kierunkiem prof. M. Omilanowskiej w Instytucie Historii Sztuki UG
- Angaben zur Doktormutter der Doktorandin, die aktuell polnische Ministerin für Kultur und Nationales Erbe ist (in deutscher Google-Übersetzung, die aus dieser Frau gelegentlich einen Mann macht) > http://translate.google.de/translate?hl=de&sl=pl&u=http://pl.wikipedia.org/wiki/Ma%C5%82gorzata_Omilanowska&prev=search . Bei weiterem Interesse in der Wikipedia-Seite unten nach "Referenzen" den Link "Biografische Anmerkung zu dem Ministerium für Kultur" anklicken.

Marc Malbork
08.03.2015, 00:08
Danke für Deine Hinweise, Wolfgang. Hier der Plan zur Speicherinsel:

http://www.wyspa.art.pl/title,JagodaZaleskaKaczkoSzalenstwouwladzynazistow skichurbanistowwizjeGdanska,pid,2,oid,39,cid,248.h tml

Gibt es vlt. Architekturzeichnungen der Planungen ?

Einen kleinen, harmlosen Eindruck des "Bauwollens" dieser Zeit liefert ja der Anfang des Gauforums an der heutigen Okopowa, also wenn man von Orunia usw. nach Danzig rein kommt gleich rechts vor der Trinitatiskirche.

Ulrich 31
08.03.2015, 00:23
Zu #12 (Gedankenübertragung?):

Habe gerade diesen Link zum Plan der Speicherinsel (Nordspitze) von 1941 im Thread "Speicherinsel" gepostet und die englische Google-Übersetzung der wesentlichen Angaben dazu angefügt.

Siehe #15: http://www.forum.danzig.de/showthread.php?6879-Speicherinsel&p=90952#post90952 .

Marc Malbork
08.03.2015, 00:48
Und noch kurz Hinweis auf Bogdan Szermer, Gdansk-Vergangenheit und Gegenwart S.80 mit Plan. Danach sollte auf den Anhöhen hinter dem Tor Brama Oliwska in einem riesigen Gebäudekomplex der neue Sitz des Gauleiters entstehen. Soweit ich sehe ist der ganze damalige Hoffmann-Wall, also die heutige 3.Mai-Straße dort nur noch eine Grünflächenbegrenzung. Danach würden etwa das niedliche kleine Hl. Leichnamskirchlein + Hospitalbauten dort nicht mehr stehen.

Bartels
08.03.2015, 01:05
zu #10:

Monumentalbauten waren nicht erst ein Thema bei den Nazis, sondern auch bei den italienischen Faschisten und den Sowjets.

Dazu gehören in Demokratien auch z.B. das Reichstagsgebäude in Helsinki (1926-1931), das Hygienemuseum in Dresden (1928-1930) oder die Central Station von Detroit.

Marc Malbork
08.03.2015, 02:11
Ja, Rudolf.

Hier geht es allerdings nicht um Einzelbauten, sondern um Stadtplanung insgesamt. Auch da gibt es Beispiele für "monumentale" Umgestaltungen. Haussmann in Paris z.B.. Danzig hatte wegen seiner übermächtig prägenden alten Innenstadt nebst Hügelkette am Horizont allerdings das Problem, für grandiose Umgestaltungen kein besonders geeigneter Platz zu sein, weil stets die Gefahr der Beeinträchtigung der historischen Innenstadtstruktur bestand. Die oben von uns angeführten Pläne für Speicherinsel und Oliwa-Tor belegen das. Die neuen Stadtgrundrisse an diesen Stellen lassen jedes Einfügen in gewachsene Stadtstukturen vermissen. Man kann z. B. nicht die Front der Speicherinselhäuser zurücknehmen und eine Platzanlage ausbilden, ohne die gegenüberliegende Lange Brücke in ihrer Bezogenheit auf die als Einheit zu verstehende Speicherinsel gegenüber zu entwerten. Die beiden Pläne, die ich jetzt gesehen habe, sprengen jeden Maßstab. Nicht so übrigens das gebaute Gauforum. Aber das war in angemessener Nord-Süd-Lage sozusagen "angestückelt" an die Innenstadt und störte (uns stört) das Zentrum nicht. Sein abriegelnder Charakter korrespondiert mit Straßenzug und Eisenbahnstrecke.

Ulrich 31
08.03.2015, 12:49
Zum Punkt "Gauforum" (in Danzig damals noch nicht gebaut) hier die betr. Wikipedia-Seite > http://de.wikipedia.org/wiki/Gauforum .

"Das Gauforum Weimar in Thüringen wurde als einziges von den geplanten Foren gebaut und ist im Wesentlichen erhalten geblieben." (Zitat aus der o.a. Wikipedia-Seite) - Zu diesem Gauforum findet man im Web zahlreiche Links, hier nur diese Beispiele:
- betr. Wikipedia-Seite > http://de.wikipedia.org/wiki/Gauforum_Weimar
- http://www.mdr.de/entdecke/gauforum_weimar100_zc-618293c8_zs-52ed9294.html
- https://www.youtube.com/watch?v=8cFRWXsmIY0 .

Diese Hinweise haben zwar keinen direkten Danzig-Bezug. Sie sollen aber zeigen, was auch Danzig unter anderen Umständen "geblüht" hätte.

Schöne Sonntagsgrüße
Ulrich

Marc Malbork
08.03.2015, 14:51
In der Tat, Ulrich, das "Gauforum" sollte wohl in der Verlängerung des Langgassenstraßenzuges entstehen:

http://www.academia.edu/8968510/Zarys_przemian_przestrzennych_strefy_reprezentacyj nej_Gdańska_na_podstawie_opracowań_planistycznych_ od_1866_roku

Marc Malbork
08.03.2015, 15:10
Also "Gauforum" genordet so, falls ich mangels Polnischkenntnissen jetzt nicht völlig daneben liege:

https://picasaweb.google.com/regideur/MiscGdansk?authkey=Gv1sRgCNvchrL1uoeSdw#6123850496 576774354

Ulrich 31
08.03.2015, 19:41
Hallo Marc,

der von Dir in #18 eingestellte Link ist vom Inhalt her sicher äußerst interessant (Phasen der Danziger Stadtentwicklung), jedoch in Polnisch abgefasst, so dass er sich mir leider nicht erschließt. - Auch in diesem Fall würde ich es deshalb dankbar begrüßen, wenn wir hier freundlicherweise deutsche Übersetzungshilfe zum wesentichen betr. Inhalt bekämen, also zum Kapitel "NAZIZM – PLANY TOTALITARNE (1933 –1945)" auf Seite 538 ff.

Beste Grüße
Ulrich

Gerhard Jeske
08.03.2015, 22:11
Gerhard Jeske - zu #15
Nicht zu vergessen das Rathaus in Oslo und der dortige Skulpturen Park von Wegeland und das Bismarck Denkmal in Hamburg, hier sind einige Gebäude zu sehen, dass mancher glauben könnte der Reichsplaner hätte davon eine Menge abgeschaut. In einem polnischen Reiseführer wurde das NSDAP Gebäude am Karrenwall als polnische Architektur aufgeführt. Wer weiß heute noch, dass ein deutscher Architekt in Moskau den Architektur Preis gewonnen hatte. Nach 1945 ließ Stalin die Pläne hervorholen und wenn ich es richtig erinnere ist der Stadtteil vor der Universität danach aufgebaut worden.

Marc Malbork
09.03.2015, 00:05
Mir fällt da gerade noch ein stehengebliebenes, die Altstadt Danzigs verschönerndes großes Bauwerk deutscher Baukunst aus "jenen Jahren" ein:

https://picasaweb.google.com/regideur/MiscGdansk?authkey=Gv1sRgCNvchrL1uoeSdw#6123987528 612744194

Poguttke
09.03.2015, 14:28
#1 - Ja es ist erschreckend was die mit Danzig vorhatten.

Gerhard Jeske
09.03.2015, 18:23
Gerhard Jeske.
und heute?
Gerhard Jeske

Lech Kadłubowskis Funktion, Konstruktion,
das forderte dieser polnische Stadtplaner und Architekt. Ist das in Gdansk verwirklicht worden?
Die Funktion eines Gebäudes darf nicht nur von der Ansicht-Ästhetik, oder des Wohnens beurteilt werden, sonder ebenso wichtig ist, wie die Gebäude sich in die Umwelt einfügen, dazu gehört, ob ein Einklang mit der Natur hergestellt wird.
Ich meine, dass der LETZTE PUNKT NICHT GENÜGENG BEACHTET WURDE:
So wurden in Hamburg von den Architekten der Gebrüder Frank die so genanten „ Laubenhäuser“ gebaut. ( 1926 – 1927) Das sind Wohngebäude die den jeweiligen Eingang außen haben, also einen Laubengang ( auch“ Galerie“) der sich vor jeder Etage längst des Hauses hinzieht. Diese Architektur ist in Gdansk, an der Küste angewendet worden.
1.) Was machen die Bewohner, wenn es geschneit hatte? Schaufeln „ Sie“ den Schnee herunter, oder die Eisbrocken? Das ist nicht möglich, denn neben dem Haus parken Autos, gehen Fußgänger, die beschädigt werden können. So antwortete ein Bewohner darauf „ Wir hatten versucht den Schnee in der Badewanne aufzutauen.“.
2.) Ein anderes Problem ist die Einteilung der Wohnfläche. Fast jeder Bewohner würde sich freuen, wenn er aus dem Fenster des Wohnzimmers die See erblicken könnte Genau umgekehrt ist es. Zur See Seite sind in den langen Hochhäusern der Flur, die Toilette und die Küche eingerichtet worden. Zur Landseite schaut der Bewohner auf den Ring der anderen Platenbauten, in deren Miete sich eine begrünte Fläche oder sogar ein kleiner Park befindet.
3.) Das Haus ist eine lange Mauer, längst der See ist es ein Windbrecher. Die frische Seeluft oder der Wind trifft auf diese Mauer und wird gebremst und abgeleitet, mit der Folge, dass im Sommer hinter dem Haus die Wärme sich staut. Die Durchlüftung der Landschaft bis zur Hauptstraße Wrezeszc-Langfuhr bis Oliwa ist dadurch behindert worden.
4.) Ich meine, dass an der Costa Brava so ein Baustil angebracht ist, aber nicht im Norden des Kontinentes an der Ostsee
5.) Fotos vorhanden g.jeske copyr.

Beate
10.06.2015, 11:00
Guten Morgen allen,

gestern hat Frau Zaleska-Kaczko wohl antworten wollen, dieser Beitrag ist jedoch nicht im Forum erschienen. Ich setze ihn also jetzt als Kopie ein.
(habe die mailadresse zum Schutz vor Spam leicht verändert)

Schöne Grüße Beate

Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich bedanken mich für Ihr Interesse. Die Dissertation ist noch in Vorbereitung (Plantermin: 2017/2018). Bei irgendwelchen Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung: jagoda_zaleska at o2.pl (jagoda_zaleska@o2.pl)
Herzliche Grüße an alle Mitglieder des Forums,
Jagoda Załęska-Kaczko

Gerhard Jeske
11.10.2017, 16:27
stampCollector #7
Gerhard jeske meint. Zur Zeit Karl des Großen gab es kein Polen, deshalb kann das heutige Polen keine Ansprüche anmelden, nicht mal auf Hinterpommern. Kurz gesagt:"Die pommerschen Herzöge begaben sich als Lehnsherren unter den Schutz des Reiches. So wuchsen die Länder und Menschen, besonders durch die Reformation gefördert, in die deutsche Kultur und ins deutsche Recht hinein. Dazu gehörte dann auch die allgemeine Schule. Das Gebiet westlich der Oder bei Stettin ist nicht durch durch das Potzdammer abkommen an Polen übergeben worden, sondern durch einen politischen Handel mit Stalin Der Preis war, dass Polen Mitglied des Warschauer Paktes werden sollte, was dann geschah.

Felicity
12.10.2017, 01:51
Lieber Gerhard ! Nachdem ich Stampcollector's und Deine Berichte gelesen habe, bin ich geschichtlich wieder ein Stueckchen weiter gekommen und nabe Neues gelernt. Aber wie so oft, wenn man Laender und Staaten baut, vergisst man immer wieder dass diese Konstruktionen aus Menschen bestehen. Diese Menschen haben alle ihre Wurzeln in ihren Familien und Familien sind die Baubloecke der Staaten. Und da wird die Feli emotionel. Man sieht es immer wieder dass in Familien, in denen die neuen Menschlein mit Liebe hochgezogen werden und die durch diese Erziehung ihre Umwelt erschliessen, der Staat es leichter hat, mit seinen 'Baubloecken'. Umsonst streben die maechtigen Reiche mit neuen Erziehungsmethoden nach Ruhm und Unsterblichkeit. Und wenn sie nicht das erreichen wovon sie traeumen wird halt Macht und Politisches Handeln ausgenutzt. Ob es nun Karl der Grosse war, Hitler, Stalin oder die Merkel, keinem ist es gelungen, dass Menschen friedvoll und mit Ruecksicht aufeinander, MITEINANDER auf diesem PLaneten leben koennen. So, glaube ich, braucht man nicht Geschichte oder Geography um sich auf die Rechte des Staates zu berufen, man sollte den Menschen beruecksichtigen und seine Rechte. Liebe Gruesse von der Feli

Iris Freundorfer
12.10.2017, 11:51
Liebe Feli und alle anderen,
ich glaube, du meintest "Bausteine" - das aber nur am Rande. Ansonsten möchte ich mich Felis Ansichten in Gänze anschließen. Wir sollten nicht über Grenzen und "Ansprüche" von Staaten reden, sondern darüber, wie ein friedliches Miteinander der Menschen gestaltet werden kann. In Europa haben wir da schon einiges erreicht, das sollten wir nicht durch "alte" und "neue" Nationalismen auf´s Spiel setzen, sondern weiterentwickeln.
Viele Grüße
Iris

Gerhard Jeske
12.10.2017, 15:54
Felicity. Verehrte Frau Felicity , ich stimme zu.Aber vereinfacht ausgedrückt( ich meine es war Marc) hieß es:" die Ursünde des Menschen ist das "Mehrhaben wollen." Gerhard jeske

Felicity
13.10.2017, 00:20
Ja Gerhard ! Wie Recht Ihr habt !!! Das ist eine der sieben Totsuenden. Tausende von Menschen sind durch sie in's Elend gestossen worden. Aber um sich nicht in philosophische Gedanken zu verennen, wie kann den Menschen geholfen werden, die an dem "Mehrhaben wollen Syndrome" leiden ? Brauchen wir in unserer Zeit einen Solomon ? Haben wir ihn schon ? Oder ist es wirklich hoffningslos ? Liebe Gruesse von der Feli

ada.gleisner
13.10.2017, 19:41
Liebe Feli
Du schreibst "man braucht keine keine Geschichte und Geographie um sich auf die Rechte des Staates zu berufen ..." Zur Zeit ist es so, daß ein Staat seine Grenzen hat (Geographie) und auch seine oft über 1000jährige Geschichte, ohne beides wäre es meiner Ansicht nach kein Staat. Wir könnten natürlich ohne alles das zusammenleben, was dann einen anarchistische Klang bekäme. Das ginge aber nur, wenn der Mensch, so wie er jetzt denkt und lebt, durch meinetwegen Mutation oder Gehirnumerziehung andere Lebensgewohnheiten annähme. Ich halte es für ausgeschlossen, daß so etwas passieren würde. Als Gruppe oder auch einzelner können wir versuchen so zu leben, wie wir es für richtig finden. Aber wir sind alt geworden und können nur noch von besseren Zeiten träumen. Trotz allem ist das Leben schön. Viele Grüße von Ada

Felicity
14.10.2017, 08:10
So sorry Ada ! Habe mich wirklich falsch ausgedrueckt. Wie wichtig beide Faktoren in der Geschichte des Menschen auch sind, sollte man doch endlich an diesen Menschen denken und seinen menschlichen, sozialen und peroenlichen Problemen ein bischen mehr Wert schenken und versuchen sie politisch und sozial zu loesen. Ich erwarte kein Utopia auf dieser Erde, aber weniger Gewalt und Leiden. Liebe Gruesse von der Feli

Gerhard Jeske
14.10.2017, 22:26
Felicity 31 Gerhard Jeske. Ich habe den Satz" Die Ursünde ist das " Mehr haben wollen. " Ohne Zusammenhang erwähnt. Dabei ist diese Erkenntnis, solange wir schriftliche Zeugnisse vom Zustand der Menschheit haben. Im alten Testament ist die Geschichte von Kain und Abel beispielhaft dafür. Die Natur zwingt uns dazu so für unser Leben zu sorgen.. Wir hier im Norden brauchen nur aus dem Fenster schauen und wissen, dass es nun neun Monate nichts zu Säen und zu Ernten gibt. Wie die Eichkatz sich einen Vorrat von Nüssen oder Eicheln anlegt, um den Winter zu überleben, so musste jederzeit der Mensch als Jäger, Sammler oder Bauer seinen Vorrat anhäufen. " Diesen Mehrwert zu schaffen, legt uns die Natur mit der Geburt in die Wiege hinein. Solche Werte, wie Gold oder Geld sind nur eine andere Form dieser Praxis. Auf diesem Gebiet hatte sich der Mensch bis heute zu einem raffgierigen Wesen entwickelt. Hatte er eine Millionen zusammen, so will er die zweite dazu haben. Das gilt auch für die Konzerne usw.
Bisher wurde unsere Erziehung, zum Beispiel in Danzig in der Schule, in diese Richtung gelenkt. Mit dem Dreisatz Rechnen konnte das sehr anschaulich eingebläut werden. Und der SA Mann, der protzig mit dem Schild vor der Brust " kauft nicht beim Juden" erfüllte sich seinen Wunsch, die "Mehr-Kunden" und damit den "Mehrwert an Einnahmen" an sich zu bringen.

Felicity
15.10.2017, 12:42
Ich bin immer froh wenn ich Dich, irgendwie zu einem Bericht oder Ergaenzung meiner eigenen Gedanken aus Deinem 'Lesen und Schreiben Paradies' herauslocken kann, Gerhard. So viel Wetvolles wuerde sonst verloren gehen und nicht gelesen werden. Hast schon Recht, die Natur Gesetze, tief in unserem Innern, machen aus uns allen Eichkaetzchen. Man brauch aber deshal aus dem 'Kaetzchen' keinen 'Monster Kater' entwickeln. Liebe Gruesse von der Feli.