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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Deutsche Kurrentschrift - Patennamen



sarpei
11.03.2015, 21:34
Hollo miteinander,

wer kann mir zu dem anliegenden Ausschnitt mit einer Transkription helfen?

Ich meine folgendes entziffern zu können:

Ausl.[änder] Johann Lintz, ????? Truggner, Maria Ueberson

(wobei der letzte Name ziemlich sicher ist).

Herzlichen Dank!

Peter

Wolfgang
11.03.2015, 22:36
Schönen guten Abend,
hallo Peter,

manchmal muss man sich in eine Handschrift einlesen, manchmal hilft auch Intuition weiter. Vor allem wenn Abkürzungen verwendet werden, findet man diese vielleicht in anderem Kontext oder besser lesbar noch einmal und kann sie dann lesen.

Im Fall Deiner Handschrift kann ich momentan nur sagen, dass das von Dir gelesene "Truggner" auch Truppner heißen kann.

Kannst Du vielleicht einen größeren Abschnitt zeigen oder einen Link nennen wo wir mehr lesen können?

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

Wolfgang
11.03.2015, 22:39
Noch ein kleiner Nachtrag: Sind es Paten nach denen Du suchst? Vielleicht könnte der Vorname des Truggner/Truppner "Bathonina" sein.

Aus welcher Gegend stammt der Kirchenbucheintrag?

Gruß,
Wolfgang

Ulrich 31
11.03.2015, 22:49
Wie wär's mit "Katharina" (?).

Gruß Ulrich

waldkind
11.03.2015, 22:51
Wie wäre es mit Katharine oder Katharina Truppner?

Wolfgang
11.03.2015, 23:21
Katharina scheint schlüssiger zu sein...

sarpei
11.03.2015, 23:52
Hallo miteinander,

erst einmal ein herzliches 'Dankeschön'! Ja, Katharina scheint gut hin zu kommen.

Ich versuche mal die ganze Seite der Kirchenbuch-Zweitschrift hochzuladen.
Ich beziehe mich auf den drittletzten Eintrag auf der Seite.
Ach ja, nach dem Namen Treppner o.ä. suche ich nicht, aber die Maria Ueberson ist wirklich eine Tante des Täuflings und stammt aus Schadwalde, dort geboren am 17.07.1849 (lt. ev. Kirchenbuch Schadwalde).
Interessant ist auch, dass es sich offenbar um eine Taufe in der mennonitischen Kolonie Chortitz(a) handelt und zwar um das Dorf Einlage (!) am Westufer des Dnjepr.

Es handelt sich hier um meine verzweifelte Suche nach und in Dokumenten aus Südrussland, 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Mit einem ungeheuren Zufall und noch mehr Glück bzgl. der Zugriffsrechte bin ich an die Kirchenbuch-Zweitschriften des Pfarramts Josephstal (bei Jekaterinoslaw) am Dnjepr gelegen, gekommen. Aktuell habe ich Kopien der Einträge für die Jahre 1868 bis 1885 vorliegen. Ich hoffe auch noch auf die Jahre 1833 bis 1867.

Viele Grüße

Peter

asche
12.03.2015, 00:29
"Ausl." heißt Ausländer, wie man ein paar Zeilen höher ausgeschrieben sieht. Katharina Truppner ist auch recht klar, keinesfalls Truggner. Frau Ueberson dürfte "Marie" mit Vornamen heißen, eine sehr häufige Namensform damals.

Interessant die konsistente Schreibung "Johan" mit Dopplungs-Überstrich, obgleich andere Dopplungen ausgeschrieben sind und eigentlich auch kein Platzmangel herrscht. Es dürfte sich um eine gängige Faulenzer-Schreibweise handeln.

sarpei
12.03.2015, 10:01
Hallo Alexander,

auch dir ein herzliches 'Dankeschön'.

Damit wären wir bei

Ausl.[änder] Johann Lintz, Katharina Truppner, Marie Ueberson

Wie schon im Beitrag #7 erwähnte, handelt es sich bei der eingestellten Kopie um eine Seite der Kirchenbuch-Zweitschriften des Pfarramts Josephstal. Josephsthal war Teil des sog. ‘Evangelisch-Lutherisches General-Consistorium in St. Petersburg’. Der verantwortliche Geistliche in Josephsthal zu der Zeit war Woldemar Kaufmann, geboren 1835-07-24, ordiniert 1862-12-30. Zu seinen Aufgaben gehörte es, bis Ende Januar eines Jahres eine Abschrift aller Geburten, Heiraten und Todesfälle des letzten Jahres anzufertigen und diese mit einem zu erstellenden Komplett-Index an das Consistorium zu senden.

Aus der Gleichförmigkeit des Schriftbildes schließe ich, dass diese bis Januar zu erstellende Zweitschrift wohl 'in einem Rutsch' geschrieben wurde. Dass dann bei bis zu 50 Seiten einer solchen Zweitschrift 'Sparmaßnahmen' ergriffen werden, erscheint verständlich. Hierzu gehören m.E. neben dem Dopplungsstrich auch die beliebte 'Verschleifung' von Endungs-As zu Es (Maria wird zu Marie), weil es sich einfach leichter schreiben ließ. Die hier aufgeführte Marie ist im Geburtsregister der Kirche von Schadwalde eindeutig als Maria eingetragen ...


Viele Grüße

Peter

asche
19.03.2015, 20:08
Peter, der Hauptgrund kann weder Platzersparnis noch technisch leichtere Schreibung sein. Er muss mit den Gewohnheiten des Schreibers zu tun haben. Bei "Marie" ist mir aus der eigenen Verwandtschaft bekannt, dass es die absolut häufigste Nennvariante war, auch wenn in amtlichen Registern "Maria" stand. So eine meiner Urgroßmütter: "Maria" im Taufregister, "Marie" in Adressbüchern und auf dem Grabstein (!).

Als Schreiber hatte man oft die Qual der Wahl, wie heute noch Journalisten und Lexikografen: Wählt man den Standesamts-Namensform, die Selbst-Schreibung oder die häufigste Referenz? Je nachdem hieß Mozart mit zweitem Vornamen Theophilus, Amadé oder Amadeus.

UtaK.
19.03.2015, 21:15
Peter,

ich denke der Pate Johann heißt "Lietz" und nicht "Lintz"; erstens kommt der Name Lietz häufiger in Danzig und Umgebung vor und Lintz nicht so oft; zweitens wenn man die Buchstaben "n" und "e" in anderen Wörtern vergleicht, sieht es mehr nach einem "e" aus.

Viele Grüße,
Uta

sarpei
20.03.2015, 09:41
... so wäge ich denn ab und wähle mir Bedacht ...

Danke auch dir Uta!


Viele Grüße

Peter

sarpei
20.03.2015, 09:42
... oh je, natürlich wähle ich 'mit' Bedacht ...

Peter