MueGlo
11.04.2015, 15:48
Moin,
1653 rafft die Pest 130 Bewohner von Groß und Klein Zünder hinweg - in den Jahren davor und danach schwankt die Zahl der Toten zwischen 14 und 25.
Rätselhaft ist für mich bislang Folgendes: Die Zahl der Heiraten vor 1653 beträgt im Durchschnitt 6, ebenso ab 1655; 1653 steigt sie auf 13 (= + 116%), 1654 auf 18 (= + 200%).
"Normal" ist - ich habe etliche Beispiele dafür -, dass während Katastrophen (Epidemien, Kriegswirren, Überschwemmungen, Mißernten, etc.) die Zahl der Heiraten - zum Teil drastisch - sinkt, nach der Katastrophe kurz über den mittelfristigen Durchschnitt ansteigt - die "verschobenen" Heiraten werden nachgeholt -, und danach wieder auf das übliche Niveau fällt. 1653 fällt aus diesem Schema heraus: Während des Pestjahres steigt die Zahl der Heiraten. Ich habe nachgeschaut. Es ist nicht so, dass im ersten Halbjahr die Pest abklingt und im zweiten Halbjahr die "verschobenen" Heiraten bereits nachgeholt werden, sondern während die Pest ihre Opfer dahinrafft wird gleichzeitig kräftig geheiratet. Wie ist das zu erklären?
Das Jahr 1654 entsprich wiederum mit seinen "nachgeholten" Heiraten dem üblichen Schema. In Steegen ist bzgl. der Heiraten (das Totenregister liegt nicht vor) das gleiche Phänomen zu beobachten.
Hat jemand Ideen?
Beste Grüße aus Kigali,
Rainer MueGlo
1653 rafft die Pest 130 Bewohner von Groß und Klein Zünder hinweg - in den Jahren davor und danach schwankt die Zahl der Toten zwischen 14 und 25.
Rätselhaft ist für mich bislang Folgendes: Die Zahl der Heiraten vor 1653 beträgt im Durchschnitt 6, ebenso ab 1655; 1653 steigt sie auf 13 (= + 116%), 1654 auf 18 (= + 200%).
"Normal" ist - ich habe etliche Beispiele dafür -, dass während Katastrophen (Epidemien, Kriegswirren, Überschwemmungen, Mißernten, etc.) die Zahl der Heiraten - zum Teil drastisch - sinkt, nach der Katastrophe kurz über den mittelfristigen Durchschnitt ansteigt - die "verschobenen" Heiraten werden nachgeholt -, und danach wieder auf das übliche Niveau fällt. 1653 fällt aus diesem Schema heraus: Während des Pestjahres steigt die Zahl der Heiraten. Ich habe nachgeschaut. Es ist nicht so, dass im ersten Halbjahr die Pest abklingt und im zweiten Halbjahr die "verschobenen" Heiraten bereits nachgeholt werden, sondern während die Pest ihre Opfer dahinrafft wird gleichzeitig kräftig geheiratet. Wie ist das zu erklären?
Das Jahr 1654 entsprich wiederum mit seinen "nachgeholten" Heiraten dem üblichen Schema. In Steegen ist bzgl. der Heiraten (das Totenregister liegt nicht vor) das gleiche Phänomen zu beobachten.
Hat jemand Ideen?
Beste Grüße aus Kigali,
Rainer MueGlo