PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Carl Lange



sarpei
31.05.2015, 09:05
Aus dem Buch 'Danziger Bürgerbuch' stammt folgender Eintrag:


" Carl Lange, geboren am 27. Januar 1885 in Berlin-Schöneberg, stand seit 1903 als Fahnenjunker und dann als aktiver Offizier bei der Artillerie in Danzig. Während der Militärzeit führten ihn Kommandos nach Berlin zur Technischen Akademie, zur Turnanstalt, zu Siemens & Halske, zur Kavallerie-Telegraphenschule, ferner nach Swinemünde und Borkum. Im Kriege nahm Lange an den Vormärschen der Ostfront teil, war später als Artillerieoffizier auf der Nordseeinsel Borkum (gleichzeitig Herausgeber der literarisch gerichteten Borkumer Kriegszeitung) und dann als Bataillonskommandeur im Westen bis zum Ausbruch der Revolution. 1918 wurde Lange auf seinen Antrag als Major verabschiedet.

Er begründete 1918/19 die Ostdeutschen Monatshefte, die, unter den schwierigsten Verhältnissen im deutschen Osten ins Leben gerufen, ohne Rücksicht auf Parteien und Konfessionen als führende Zeitschrift des Ostens dem Deutschtum dienen und so ihren Zweck, im zersplitterten und abgetrennten Osten Brücken zu einander und zum Reich zu bauen, erfüllen.

Im März 1926 übernahm Lange auch die Schriftleitung des wöchentlich in hoher Auflage (20 000) erscheinenden Danziger Boten.

Carl Lange ist Verfasser verschiedener Bücher. 1912 „Verse“ (Xenien-Verlag Leipzig), 1914 „Strom aus der Tiefe“ (Furche-Verlag Berlin), 1919 Neuauflagen (3. und 4. Tausend bei Carl Schünemann, Bremen [beides Gedichte])‚ 1917 „Auswahlband der Borkumer Kriegszeitung“ (R. von Decher Verlag, Berlin), 1921 „Der Kronprinz und sein wahres Gesicht“ (F. W. Grunow, Leipzig), 1924 „Harzbuch“ (Verlag Georg Stilke, Berlin). Ferner ist Lange Herausgeber des Almanachs der Ostdeutschen Monatshefte aus den Jahren 1924, 1925, 1926, der Broschüre „Die Zoppoter Waldoper“ (Georg Stilke, Berlin) und des Danziger Volkskalenders (Verlag Westphal).

Carl Lange ist seit einigen Jahren Vorsitzender des Ostdeutschen Lawn -Tennis -Turnier - Verbandes, der Spitzenorganisation der Danziger Tennisvereine, ferner Vorstand des Deutschen Tennisbundes. In seiner langjährigen sportlichen Tätigkeit gewann er mehrere Kaiserpreise und unter vielen Meisterschaften zweimal die Meisterschaft der Deutschen. Der Tennisklub Blau-Weiß, Berlin - einer der ersten dort - ernannte ihn zum Ehrenmitglied. Lange ist Mitglied der schriftstellerischen Vereinigung P. E. N. Klub (International) und der „Kogge“ (Niedersachsen), sowie anderer kultureller und künstlerischer Organisationen, bei denen er im Vorstand, als Beirat oder Mitglied tätig ist. "


19654

Carl Lange


Viele Grüße

Peter

StampCollector
31.05.2015, 11:43
Die Schilderung der militärischen Laufbahn deutet auf das
"Fußartillerie-Regiment von Hindersin (1. Pommersches) Nr.2" hin.
Standorte waren (u.a.) Danzig-Neufahrwasser, Borkum und Swinemünde...

http://wiki-de.genealogy.net/Fu%C3%9F-AR_2

SC

Marc Malbork
31.05.2015, 14:11
Wesentliche weitere Aspekte der Persönlichkeit Carl Langes bringt der Wikipedia-Eintrag:

http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Lange_(Schriftsteller)

Das in Beitrag Nr. 1 zitierte Buch findet sich hier:

http://pbc.gda.pl/dlibra/doccontent?id=813&from=PIONIER%20DLF

Marc Malbork
20.05.2021, 14:16
Im Ziusammenhang mit den Restitutionsansprüchen des G.F. Pr. v. Preußen rückt interessanterweise auch die Person des Carl Lange mit seinen Beziehungen zum Ex-Kronprinzen Wilhelm und seinem Verhalten in der Nazizeit in den Blickpunkt der historischen Forschung: https://recs.hypotheses.org/6381#more-6381