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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Nationalsozialismus und die Danziger Opposition



Wolfgang
12.05.2008, 10:02
Hier mache ich Euch auf einen Link aufmerksam, unter dem ein hochinteressanter Artikel "Der Nationalsozialismus und die Danziger Opposition" http://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/1966_2.pdf zu finden ist. Der Artikel erschien in der Reihe "Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte" , herausgegeben im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte in München.

Der 36-seitige Artikel zeigt kompakt die Geschichte der Opposition auf und mit welchen Mitteln sie gebrochen bzw. verboten wurde.

Interessant sind auch einige Hinweise zur offiziellen polnischen Politik gegenüber den Nationalsozialisten und der Opposition. So heißt es z.B.:
"Seit Hitlers scheinbarer Bereitschaft zu einem gutnachbarlichen Verhältnis zeigte sich auch Polen bereit, auf die Interessen der deutschen Regierung gewisse Rücksichten zu nehmen. Jedoch durch diese Verengung des Gesichtsfeldes half die polnische Regierung zumindest indirekt mit bei der Beseitigung der Rechtsverhältnisse in Danzig. Zur Rechtfertigung ihres Desinteresses am Schicksal der Danziger Oppositionsparteien verwiesen die Polen gerne auf deren Polenfeindlichkeit, dergegenüber die Nationalsozialisten in einer Reihe von wichtigen Fragen den Wünschen Polens entgegengekommen seien."

waldkind
26.10.2008, 16:18
Vielen Dank, Wolfgang, für den spannenden Link. Darin finde ich einige Erklärungen wie Danzig als freie Stadt zum Deutschen Reich gestanden hat, bzw. umgekehrt. So ganz klar war mir die damalige politische Situation Danzigs als freie Stadt nie. Jetzt wird es mir klarer. So vieles hängt eben auch vom Profillierungszwang einzelner Personen ab, wie hier "Forster". Habe ich in der Woche was zu lesen und zu tüffteln. Es interessiert mich unter welchen Bedingungen meine Mutter, die 1932 in Danzig geboren wurde, aufwuchs. Liebe Grüße von Miriam Weeke

MarcelKr
06.03.2014, 20:57
Hallo,

bei der Suche nach einem vorhandenen Threat bin ich hier gelandet - auch wenn ich nicht auf die Opposition abziele. Bei wikipedia habe ich diesen Link über die Zeit des Nationalsozialismus in Bremen gefunden: http://de.wikipedia.org/wiki/Bremen_zur_Zeit_des_Nationalsozialismus

Ob es wohl uns gelingt nach dieser Struktur wesentliches über diese Zeit zusammenzutragen?

Viele Grüße,

Marcel

Antennenschreck
07.03.2014, 09:43
Hallöle,

es ist schon beeindruckend wie haarscharf man am Thema vorbeirasseln kann. Aber Bremen ist ja nicht so weit weg von Danzig, oder? Ich könnte mir vorstellen, dass das Thema besser in die Plachanderecke passt.

Tschü.....

Bartels
07.03.2014, 15:20
Hallo,

ein ähnlich umfassende Online-Darstellung "Danzig zur Zeit des Nationalsozialismus" wäre wünschenswert.

Vergleichbar sind die Verhältnisse der beiden Hanse- und Freien Städte keinesfalls:
In Danzig wählten Bürgerliche, Arbeiter und Kommunisten in freien Wahlen stark zunehmend die NSDAP (1935: 59,3% & 4,2% DNVP). - Einzig das katholische Zentrum konnte sich bei 13,4 % (1935) behaupten.

sinus
07.03.2014, 23:56
Hallo Rudolf,

nicht zu vergessen die Bauern in der Niederung. Lange Jahre hatten sie mehrheitlich deutschnational gewählt, aber bei der Wahl 1933 liefen sie in Scharen zu den Nazis. Die Versprechungen von der Bevorzugung des Bauernstandes und von den bevorstehenden Entschuldungen der Höfe ("Befreiung von der jüdischen Zinsknechtschaft") waren für viele einfach überzeugend. Und die schlechter wirtschaftenden Bauern waren dabei die Aktivsten. In der Folge konnte dann sogar eine junger Landwirt schon im Alter von 25 Jahren als kommissarischer Landrat des Landkreises Danziger Niederung eingesetzt werden und dieses Amt bis zum Kriegsende bekleiden.

Schöne Grüße aus Mecklenburg
sinus

Martschinke
24.03.2014, 07:39
religiöse Splittergruppen gegen die Herrenklasse des Nationalsozialismus

Ulrich 31
29.07.2014, 11:22
Auf folgendes Buch zu diesem Thema möchte ich hinweisen:

M. Andrzejewski, Opposition und Widerstand in Danzig 1933 bis 1939, Bonn 1994.

Der Autor, Prof. Dr. Marek Andrzejewski, ist Professor für Geschichte an der Universität Danzig. Er ist auch der Doktorvater von unserem Forum-Mitglied Jan Daniluk (Hagelsberger).