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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die liebe Verwandtschaft



Milchkannengasse
20.05.2008, 20:46
Hallo, meine Lieben zusammen! Meine Familie stammt väterlicherseits aus Danzig. Durch die Erzählungen meiner Omma (leider schon verstorben) und meines Vaters (Jahrgang 1936) ist mir Danzig und seine Bewohner (obwohl ich nie dort war) immer schon sehr plastisch vor Augen gewesen. Leider hatte mein Vater letztes Jahr einen schweren Schlaganfall und es ist dadurch sehr ungewiß geworden, ob er wieder fit genug für eine Reise in seine alte Heimat wird.
Um ihm eine Freude zu machen und auch aus persönlichem Interesse suche ich Menschen, die entweder Mitglieder meiner Familie noch persönlich gekannt haben oder einfach auch den gleichen Lebenshintergrund hatten (wohnen in der gleichen Straße u.ä.). Auch die Beleuchtung meiner Informationen über die Stadt Danzig aus einer anderen Perspektive würde mich interessieren.
Hier nun meine ersten Fragen (es werden noch viele folgen):
-Wer kannte Mitglieder der Familie Palm (Franz, geb. in Langfuhr, wohnhaft Hohe Seigen 1, später Milchkannengasse 13, Oberpfleger im Ferberhaus; seine Frau Hilde geborene Stamm, geb. in Schidlitz; Felix, geb. in Langfuhr, Werftarbeiter auf Schichau, wohnhaft Bischofsberg; verheiratet mit Clara; Aluisius Laurentius, Halbbruder zu den vorgenannten, nannte sich später wieder nach seinem Vater Eising (oder in ähnlicher Schreibweise, war 1944/45 in Königsberg bei der Polizei, verheiratet mit einer geb. Kuschel). Alle 3 Brüder sind im Krieg gefallen oder vermisst, nur Karl Palm wanderte in den 20er Jahren nach Amerika aus, kam dann als amerik. Soldat zurück nach Danzig, der Kontakt ist dann leider abgebrochen, meine Suche läuft!
So, erstmal soll das reichen! Wenn jemandem zu einem der Stichworte, Namen, Orte etc. etwas einfällt - meldet euch bitte bei mir, es muß nicht speziell zur Familie passen. Ich freue mich auf eine Antwort.
Bis bald, Dominik Palm

Dietrich
22.05.2008, 14:59
Hallo Dominik,

zu Mitgliedern der Familie Palm kann ich leider nichts sagen, aber in Deinem Beitrag ist Milchkannengasse das Stichwort fuer mich, denn meine Mutter wohnte mit ihren Eltern in der Milchkannengasse 25. Meine Grosseltern, Otto und Gertrud Soder hatten zwei Kinder, Gerhard Soder, im Krieg gefallen und Margot Soder, meine Mutter, geb. 1914, vor kurzem verstorben. Otto Soder unterhielt ein Grosshandelsunternehmen fuer sog. Kolonialwaren auf der Speicherinsel, bis seine Speicher 1945 dem Krieg zum Opfer fielen, ich wurde zwei Jahre zuvor im sog. 'Storchenhaus' in D-Langfuhr geboren.

Da Dein Vater die Milchkannengasse nur als Kind erlebt hat, werden ihn wohl keine Erinnerungen mit meinen o.g. Familienmitgliedern verbinden, aber vielleicht freut's ihn ja von jemandem zu hoeren, dessen Vorfahren in der gleichen Strasse im wunderschoenen Danzig gelebt haben wie er selbst. 2005 sah die Milchkannengasse uebrigens so aus wie auf dem beil. Foto, das ich seinerzeit bei meinem ersten Besuch im heutigen Gdansk gemacht habe.

Deinem Vater rasche gesundheitliche Besserung, damit er seine alte Heimat recht bald wieder besuchen kann und viele Gruesse aus Berlin

Dietrich

Milchkannengasse
22.05.2008, 21:37
Hallo Dietrich!
Ich habe mich sehr über deine Antwort gefreut. In einem Punkt muß ich dir widersprechen: Mein Vater hat noch sehr detaillierte Erinnerungen an Danzig und speziell die Speicherinsel. Ich müßte mich sehr täuschen, wenn er den Kolonialwarenladen nicht schon einmal erwähnt hätte. Wenn ich ihn das nächste Mal besuche, werde ich ihn mal nach dem Namen und dem Laden fragen, ich bin mir sicher, daß er sich daran erinnert.
Danke auch für das Bild. Ein Bekannter von uns war vor ein paar Jahren mal dort und hat ein Photo gemacht, aber er war scheinbar an der falschen Stelle, auf seinem Bild ist eine freie Fläche/Parkplatz zu sehen. Die Häuser sind wohl nach dem Krieg wieder aufgebaut worden, Bekannte haben uns erzählt, daß die ersten russischen Granaten in die Häuserzeile in der Milchkannengasse eingeschlagen seien und sehr viel zerstört worden wäre. Mein Vater erzählte mir mal, daß an ihrem Wohnhaus außen eine große Uhr hing (hat er mir auf einem Photo gezeigt), sehr markant, vielleicht erinnerst du dich daran.
Ich melde mich wieder. Vielen Dank für die Genesungswünsche, werde ich meine Vater ausrichten.
Gruß, Dominik

Dietrich
24.05.2008, 12:15
Hallo Dominik,

es freut mich zu hoeren, dass Dein Vater sich noch so gut an Details auf der Speicherinsel erinnert, vielleicht ja sogar an den Kolonialwarenhaendler Otto Soder.

Dein Bekannter hat wahrscheinlich die andere Seite der Milchkannengasse fotografiert, denn diese war zur Zeit meines Besuches tatsaechlich teilweise ein Parkplatz und eine von einem Bauzaun umgebene freie Flaeche, auf der einige Fragmente von Ruinen sichtbar waren. Hier hat auch das Haus Nr. 25 meiner Grosseltern gestanden. Ein Haus mit einer markanten Uhr hab ich leider nicht gesehen, weiss allerdings auch nicht auf welcher Strassenseite das Haus Nr. 13 stand. Im letzten Jahr war einmal in einem Beitrag des Danzig-Forums zu lesen, dass die linke Haeuserfront (von der Bruecke aus gesehen) nach Abschluss archeologischer Untersuchungen wieder aufgebaut werden soll... vielleicht ist das ja inzwischen geschehen...

Bis demnaechst... schoenen Gruss

Dietrich

daggel
24.05.2008, 17:59
Hallo

Ich bin auch ein Nachkomme eines alten Danzig-Langfuhrers, der abe seit 1990 nicht mehr lebt und Jahrgang 1932 war. Leider kann ich nicht mehr von Verwandten oder ähnliches in Erfahrung bringen in welcher Strape mein Paps wohnte. Na ja vielleicht kann sich Dein Paps vieleicht an den Familiennamen Born erinnern? Könnte ja sein.

Hoffe das er bald wieder ordentlich auf die Beine kommt.

daggel

Milchkannengasse
26.05.2008, 21:27
Vielen Dank für deine Antwort, ich werde Vaddern danach fragen! Gruß, Dominik

Milchkannengasse
26.05.2008, 21:32
Hallo Dietrich! Ja, daß wäre eine Erklärung. Mein Vater hat mir mal ein altes Photo der Gasse gezeigt, eine Aufnahme mit Blick auf den Milchkannenturm. Aus dieser Perspektive war die Hausnummer 13 auf der rechten Straßenseite. Habe ich dich richtig verstanden, daß die Häuser auf dieser Straßenseite stehengeblieben sind? Mein Vater kann sich noch daran erinnern, daß im Haus gegenüber ein Parteibüro war. Gruß, Dominik

Dietrich
27.05.2008, 13:24
Hallo Dietrich! Ja, daß wäre eine Erklärung. Mein Vater hat mir mal ein altes Photo der Gasse gezeigt, eine Aufnahme mit Blick auf den Milchkannenturm. Aus dieser Perspektive war die Hausnummer 13 auf der rechten Straßenseite. Habe ich dich richtig verstanden, daß die Häuser auf dieser Straßenseite stehengeblieben sind? Mein Vater kann sich noch daran erinnern, daß im Haus gegenüber ein Parteibüro war. Gruß, Dominik

Hallo Dominik,

saemtliche Haeuser der Milchkannengasse wurden im Krieg zerstoert, die rechte Haeuserseite jedoch danach wieder so aufgebaut wie auf dem Foto zu sehen. Uebrigens haben ja dazu in den letzten Tagen Erwin, Wolfgang, Heilbuder und auch Helga mit Beitraegen und Bildern ausfuehrlich berichtet. Ich hoffe Du hast sie lesen/sehen koennen.

Gruss,
Dietrich