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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Aale laufen wieder



Wolfgang
09.04.2016, 00:54
Schönen guten Abend,

die Aale laufen wieder hier im Werder. Ich habe es schon vor ein paar Tagen bei den Fischern in Bodenwinkel gesehen die schöne im Haff gefangene Aale anlandeten.

Hier habe ich ein Prachtexemplar in der Hand: 97 cm groß, sagenhafte 1,7 kg schwer, dick fast wie mein Unterarm.

20766

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

RRose
09.04.2016, 08:36
Schönen guten Morgen,

das ist ja wirklich ein Prachtkerl! Meine Mutti erzählt immer von den Aalen, die ihre Mutter ( meine Oma ) in Danzig frisch - lebend - gekauft hat und dann zu Hause getötet hat (wie meine Mutti sagt: den Kopp in ein Handtuch gewickelt und dann auf die Küchenplatte gehauen).
Für mich unvorstellbar, dass meine Oma so was tun könnte.
Ich mag aber auch keine Aale.. Denke da immer an die Szene in der Blechtrommel mit dem Pferdekopf...

Belcanto
09.04.2016, 10:01
Ganz toll!

Ute Marianne
09.04.2016, 10:19
Hallo Wolfgang,

Ganz Frisch geräuchert schmeckt er bestimmt gut oder in einer leckeren Aalsuppe.

Mein Paps hat die Aale immer mit meinem Opa frisch geräuchert an der Schiewenhorster Fähre geholt und dann verschnabuliert.

Gruß Ute

Ulrich 31
09.04.2016, 15:48
Hallo Wolfgang,

"Aal grün" ist auch nicht zu verachten. Hier ein Rezept dafür: > http://www.kochbar.de/rezept/406482/Aal-gruen-in-Dill-Sahnesosse-mit-Petersilienkartoffeln.html .

Auf jeden Fall wünsche ich Dir und den Deinen guten Appetit beim Verspeisen dieses Fangs, in welcher Form auch immer.

Viele Grüße
Ulrich

Rudi
09.04.2016, 19:23
Hallo Wolfgang.Mir läuft das Wasser im Mund
zusammen wen ich diesen Aal sehe. Guten appetiet
Viele Grüße aus Vancouver

Rudi u.Familie.

Bernstein
09.04.2016, 23:56
Das ist ja wirklich ein Prachtexemplar den Du da mit eisernem Griff hältst. Dass der Dir nicht aus der Hand geflutscht ist :)

Ulfried

Wolfgang
10.04.2016, 11:42
Schönen guten Morgen,

was das Foto nicht zeigt, ist der vorangegangene Kampf mit dem Aal. Er flutschte mir nicht nur ein Mal aus der Hand. Und als ich ihn dann kameragerecht hochhalten wollte, schlug er mir ein paar Mal mit dem Schwanz ins Gesicht und wickelte sich auch um meinen Arm. Der dicke extrem klebrige Schleim quoll durch die Finger und wer schon mal einen frischen Aal in der Hand hatte, weiß wie intensiv man sich anschließend die Hände schrubben darf.

Aale sind hier leider sehr selten geworden und werden praktisch nur noch von den Fischern aus dem Haff gezogen. Und das auch nur in so geringer Anzahl dass ich vermute, dass viele hier angebotene Aale, vor allem in der Saison, gar nicht von hier stammen sondern von irgend einer Zuchtaalfarm.

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

asgaard
12.04.2016, 20:30
Hallo Wolfgang,

den Aal den Du gefangen hast ist ein Weibchen, das weisst Du aber sicher. Diese Europäische Aalart ist vom Aussterben bedroht.
Also dieser wär mir einfach zu fett und diese Größe, die nur Weibchen erreichen, haben wir beim Angeln in der Ostsee immer wieder zurück ins Wasser gelassen.

Das Aussterben der Aale kann nicht verwundern, denn durch Sperrwerke in den Flüssen, zu großes Abangeln und Ähnliches wird ihnen die Möglichkeit genommen in der Saragossa See zu laichen. Die berühmten Zwischenahner Aale kommen zu grössten Teil aus dänischen Zuchten.

Selbst das Heringsangeln in den Häfen, Buchten und Förden (Maiangeln) ist nicht besonders zuträglich für die Vermehrung der Heringe (ausserdem sind diese auch oft sehr fett und tranig), da diese in die wärmeren Gewässer kommen um zu laichen. So sägt man sich sozusagen langsam aber sicher den Ast ab auf dem man selber sitzt.

Aber nun gut ich nehme an, das Aalweibchen hat Dir geschmeckt.;)
Gruß Wolfgang

Wolfgang
18.04.2016, 15:05
Schönen guten Nachmittag,
hallo Wolfgang,

all Deine Bedenken treiben auch mich um. Natürlich weiß ich, dass der Aal ein vom Aussterben bedrohter Fisch ist. Früher wurde er hier in schier unglaublichen Mengen gefangen, heute dagegen lohnt es sich für Angler kaum mehr eine Aalangel auszulegen. Auch den Fischern gehen nur noch wenige Aale ins Netz oder in die Reuse.

Ein 1,7 kg schwerer und ein Meter langer Aal ist immer ein Weibchen. Wahrscheinlich mehr als zehn, vielleicht sogar zwanzig oder mehr Jahre alt. Bei weitem nicht alle Aale gehen zum Ablaichen ins Sargossa-Meer, viele, selbst wenn sie ein geschlechtsreifes Alter erreicht haben, bleiben standorttreu. Warum dies so ist, vor allem auch, warum sie nicht in Sargossa-Meer abwandern, entzieht sich meiner Kenntnis. ich habe dazu -auch im Internet- bisher nichts finden können.

Ein Ausweichen auf Zuchtaale, ob nun aus Dänemark oder Frankreich oder Italien, ist keine Lösung. Denn all diese Aale wurden als Glasaale auf ihrer Wanderung in die Heimatgewässer weggefangen. Dabei geht der größte Teil der Jungaale zugrunde. Weitere Gründe für das drohende Aussterben sind das Zerstören oder Verbauen der Heimatgewässer sowie vor allem Wasserkraftwerke. Es hieß einmal, dass in einem Wasserkraftwerk "nur" 10% der wandernden Aale "gehäckselt" werden, aber es bedarf nur wenig Vorstellungskraft, wieviel Aale noch überlebt haben, wenn sie zehn oder fünfzehn Wasserkraftwerke passiert haben.

Angler bedrohen ganz sicher nicht den Fortbestand der Art, denn heute ist es schon sehr, sehr selten, dass überhaupt noch ein Aal anbeißt.

Übrigens, mein Aal war zwar fett, aber nicht so sehr wie man eigentlich vermutet. Denn durch die lange Winterstarre hat der Aal einen Großteil seiner Fettreserven verbraucht. Ich habe ihn ungehäutet in Stücke geschnitten, gesalzen, gepfeffert und mehliert in heißem Öl knusprig gebacken und anschließend sauer eingelegt.

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang