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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Felicitas Tietz - Nieder Stadt



Adamis
30.05.2016, 07:26
Sehr geehrte Freunder der Stadt,

ich bin ganz neu im Forum und freue mich meinen ersten Beitrag schreiben zu koennen.
Seit vielen Jahren interessiere ich mich fuer Nieder Stadt aber besonders fuer die ehemalige Kapelle des St. Marienkrankenhauses in der Weidengasse. Bald wird ein Buch zur Geschichte dieser Anstalt herausgegeben frueher aber wird ein Buechlein zur Kirche selbst erscheinen. In den Archiven wird oft der Name Felicitas Tietz erwaehnt. Es handelt sich um eine Frau, die etwa 1830 geboren sein mag und die sich um den Ausbau und spaetere Ausstattung der Kapelle verdient gemacht hat. Leider fehlen keine genaueren Daten ueber sie. Es steht nur fest, dass sie zum Katholizismus uebergegangen war. Tietz soll eine Reise nach England angetreten haben und da enden alle Spuren. Da die Pfarrgemeinde an der Kirche eine Gedenktafel anfertigen lassen will, brauche ich mehr Informationen ueber diese Frau

Vielleicht ist dieser Name unter Ihnen bekannt?

Viele Gruesse aus dem sonnigen Danzig

Adamis

jonny810
30.05.2016, 12:49
hallo Adam, sei willkommen im Forum.

Sicherlich werden dir einige ältere Mitglieder so gut es geht, behilflich sein.

Auch ich gehöre zu der älteren Generation, zu denen, die in Danzig geboren sind.

Aber ich komme aus der Alt-Stadt, vom früheren „Schüsseldamm.“

Darf man fragen wo du wohnst? vielleicht kann sich bei Gelegenheit einmal persönlich

kennen lernen. Würde mir gefallen.

Also, fühle dich hier gut aufgehoben und versuche einmal durch eigene Beiträge, das Forum zu Beleben.


Viele Grüsse, Erhart vom Schüsseldamm.

Adamis
30.05.2016, 14:04
Danke Erhart fuer diesen netten Empfang :)
Ich wohne in Neufahrwasser

Viele Gruesse

Adam

Ulrich 31
30.05.2016, 18:41
Hallo Adam,

auch ich begrüße Dich herzlich in unserem Forum. Sei willkommen!

Deine Recherche zu Felicitas Tietz in Verbindung mit den von Dir angekündigten Veröffentlichungen zur Geschichte des Marienkrankenhauses und seiner Kapelle in der Danziger Niederstadt wird sicher besonders unsere in Australien lebende Forum-Teilnehmerin Feli (Felicity) interessieren, die früher in der Weidengasse wohnte.

Ich habe mal nach "Felicitas Tietz" gegoogelt und diesen Artikel aus dem Archiv der „Gazeta Wyborcza” gefunden, der die Überschrift "Felicitas Tietz - anioł Dolnego Miasta" trägt (> http://www.archiwum.wyborcza.pl/Archiwum/1,0,4679509,20060324GD-DLO_D,Felicitas_Tietz__aniol_Dolnego_Miasta,.html ); Du wirst ihn sicher kennen. Leider wird darin nur kurz über die Niederstadt geschrieben, aber nichts Näheres zur Felicitas Tietz angegeben. Immerhin lautet die deutsche Übersetzung der betr. Artikelüberschrift: "Felicitas Tietz - der Engel der Niederstadt".

Sicher werden Dir unsere speziellen Geschichtsforscher im Forum, zu denen ich nicht gehöre, mehr zu diesem Engel berichten können. - Ich wünsche Dir auf jeden Fall gute, Dir für die Veröffentlichungen nützliche Informationen aus unserem Kreis.

Viele Grüße aus Berlin nach Neufahrwasser,
Ulrich

Lavendelgirl
30.05.2016, 20:24
Hallo Adamis,

es gibt bei Ancestry einen Heiratseintrag unter östliche Provinzen 1874 - 1945

einer Felicitas Marthe Tietz mit dem Earl Ernst Hermann Ehlert.

Ich habe leider keinen Zugriff auf die Heiratsurkunde, aber vielleicht kann hier jemand im Forum helfen?

Viele Grüße,
Frank

Ute Marianne
30.05.2016, 21:37
HAllo zusammen,

Die HU Tietz/Ehlert kann ich bei ancestry einsehen . Die Braut ist 1904 geboren Vater ist Georg Adam Tietz und die Mutter ist Anna Ferdinande geborene Schiller.


Liebe Grüße Ute

sarpei
30.05.2016, 22:15
Hallo miteinander,

hat eventuell hier im Forum jemand das Buch

"Das St. Marien-Krankenhaus in Danzig: Zum 50jähr. Jub. dieser Kranken. u. Waisenanstalt am 13. Nov. 1903 in dankbarer Erinnerung gewidmet" ; Mit zahlr. Abb. / von Dr. Clemens Lüdtke, Domkapitular; Danzig: H. F. Boenig, 1902 ?

Möglicherweise finden sich im dem Buch ja Hinweise auf die Birgitten-Schwestern ....


Viele Grüße

Peter

Ulrich 31
30.05.2016, 23:34
In dieser verlinkten Seite vom Forum Dawny Gdansk findet man eine Abbildung der von Adamis in #1 erwähnten Kapelle des St. Marienkrankenhauses in der Weidengasse: > http://forum.dawnygdansk.pl/viewtopic.php?p=63104 .

Viele Grüße
Ulrich

Adamis
31.05.2016, 13:08
Hallo Peter

ich habe dieses Buch kopiert und habe es bei mir :-)

VieleGruesse

Adam

Adamis
31.05.2016, 13:10
Hallo Ulrich

danke fuer Deinen Beitrag
Ja diesen Artikel kenne ich bereits :-)
Hoffentlich wird sich eines Tages mehr zu Tietz finden

Viele Gruesse aus Danzig

Adam

Ulrich 31
01.06.2016, 13:23
Hallo Adam,

ich hatte unsere liebe Feli in Down Under (siehe zu ihr #4) nach jenem "Engel der Niederstadt" gefragt, aber auch selbst sie hat bisher nichts von jener Felicitas Tietz gehört. - Feli schickt Dir liebe Grüße (siehe dazu den Forum-Thread "Felis Plachanderthema", ##807-809: > http://forum.danzig.de/showthread.php?10820-Felis-Plachanderthema&p=104496#post104496 ).

Viele Grüße nach Danzig,
Ulrich

Adamis
01.06.2016, 15:43
Herzlichen Dank an Dich und ebenfalls beste Gruesse an Feli

Viele Gruesse

Adam

Felicity, Ehrenmitglied +20.5.2024
02.06.2016, 01:23
Lieber Adam ! Bin in meiner Kinder - und Jugendzeit jeden Sonntag im Kapellchen gewesen, habe auch im Kriegseinsatz dort im Hospital gearbeitet und lebte fuer 17 Jahre auf der Niderstadt in der Weidengasse, habe aber nie von der Felicitas Tietz gehoert. Werde nun herumhoeren und Dir bei dem Suchen helfen. Liebe Gruesse von der Feli

Pitka
02.06.2016, 02:35
Hallo Adamis,

vielleicht kennst Du dies noch nicht? In diesem Link auf Seite 4 ist auch etwas zu Felicitas Tietz geschrieben:
https://gdanskodnowa.files.wordpress.com/2014/03/dwor-uphagenow-w-gdansku-ok.pdf

LG Pitka

Ulrich 31
02.06.2016, 13:05
Hallo Adam,

in der von Pitka verlinkten pdf-Webinformation wird der Name "Felicitas Tietz" außerdem auf Seite 5 erwähnt; der betr. Absatz beginnt so: "W 1857 r. położono i poświęcono kamień węgielny . . .". - Die deutschen Google-Übersetzungen vom Kontext dieses Namens auf beiden Seiten sind leider grauslich und geben keinen klaren Sinn.

Da Du uns inzwischen neugierig gemacht hast, warum jene Felicitas Tietz zum "Engel der Niederstadt" wurde, würden wir uns sehr freuen, wenn Du uns den Sinn der Textangaben im Umfeld dieses Namens in der o.g. pdf-Information für uns verständlich mitteilen würdest. Neugierig macht bei den Angaben auf Seite 5 dieser pdf-Information außerdem, dass die Google-Übersetzung dazu diesen Satz schreibt: "Dieser Stein wurde auf die ausgegraben und brachte Römischen Katakomben." ??? - Für Deine Hilfe wären wir Dir sehr dankbar.

Viele Grüße
Ulrich

Ulrich 31
02.06.2016, 18:54
Hallo Adam,

hier noch ein Tipp, um evtl. etwas über die Gesuchte zu finden, falls Du nicht schon dort warst: das Historische Museum der Stadt Danzig im Rechtstädtischen Rathaus (https://www.facebook.com/muzeumhistorycznegdansk/?fref=nf ).

Viele Grüße
Ulrich

Felicity, Ehrenmitglied +20.5.2024
03.06.2016, 13:43
Lieber Adam ! Vielleicht hilft es, wenn Du in den Schriften von St.Nikolai herumstoeberst. Das war unsere Pfarkirche wo Trauungen und Taufen vorgenommen wurden. Das Kapellchen in der Weidengasse diente uns nur zum Gottesdienst zu gehen.
Auch koenntest Du mehr von den Borroaerinnen erfahren, den Nonnen die das Krankenhaus und das Weisenhaus hatten. Ich glaube ihr Mutterhaus ist in Trier. Liebe Gruesse von der Feli

sarpei
03.06.2016, 15:20
Hallo miteinander,

ich erlaube mir mal aus dem Büchlein 'Das St. Marien-Krankenhaus in Danzig' zu zitieren:

'Für die zu erbauende Kapelle brachte Fräulein Felicitas Tietz von ihren Reisen nicht nur reiche Geldgaben, sondern auch Kirchenparamente, Leuchter, ein Rauchfaß, einen Kelch und andere Sachen mit.'

Das ist m.K. nach die einzige Erwähnung von ihr in dem Buch. Sie wird nicht als barmherzige Schwester aufgeführt, gehört also wahrscheinlich der Patrizierfamilie Tietz in Danzig an. In den Weichbrodt-Büchern soll es von der Familie eine Ahnentafel im 4. Band auf Seite 444 geben. Vielleicht kann Wolfgang das mal verifizieren.


Viele Grüße

Peter

Ulrich 31
03.06.2016, 17:59
Danke, Peter!

Ich wusste, dass Du uns mehr zu der so wenig beschriebenen Wohltäterin für die Kapelle des St. Marienkrankenhauses mitteilen würdest. Wird evtl. außerdem in dem von Dir im Forum-Thread "Danzig - Die Dokumentation 52 historischer Kirchen" (> http://forum.danzig.de/showthread.php?13307-Danzig-Die-Dokumentation-52-historischer-Kirchen&highlight=Jakob+Deurer ) näher beschriebenen Buch unter "Krankenhauskirche Weidengasse" etwas zu dieser Dame gesagt?

Jetzt warte ich noch auf die von Adam erhoffte Übersetzung bestimmter Teile der von mir in #15 erwähnten pdf-Information. Dort scheint auch etwas über die Reisen von Felicitas Tietz und ihre mitgebrachten Geschenke für die Kapelle zu stehen.

Viele Grüße
Ulrich

sarpei
03.06.2016, 20:40
Hallo Ulrich,

das von dir angesprochene Buch dient mittlerweile unserer lieben Feli als Lektüre in down under. Soweit ich mich erinnere, enthält das Buch eher bauhistorische Informationen. Aber vielleicht schaut sich Feli freundlicherweise nochmals die entsprechenden Seite bzgl. deiner Nachfrage an.

Ich meine auch gelesen zu haben, dass die Familie Tietz in Danzig als Gönner bekannt war - leider weiß ich nicht mehr zu sagen, woher dieser Erinnerungsschnipsel stammen mag.


Viele Grüße

Peter

Felicity, Ehrenmitglied +20.5.2024
04.06.2016, 00:52
Habe schon laengst nach der Felicitas in dem Buch nachgesucht, aber sie ist nicht erwaehnt. Ich glaube bestimmt dass die Boromaerinnen, die Nonnen, mehr von ihr wissen. Es ist doch ihr Krankenhaus und ihre Kapelle gewesen. Auch St. Nickolai sollte von solchen Geschenken informiert gewesen sein, da das Kapellchen doch zu dieser Pfarkirche gehoerte. Liebe Gruesse von der Feli

Felicity, Ehrenmitglied +20.5.2024
04.06.2016, 01:12
According to Google : Da ist ein Mutter House der Borromaerinnen in Trier. Es hat mehr als 300 Nonnen und der Name ist : " Das Borromaerinnen Hospital " und es ist das groesste in Trier. Ich weiss, das dorthin, nach 1945, auch Nonnen aus Danzig Zuflucht nahmen. Liebe Gruesse von der Feli.

Adamis
05.06.2016, 21:22
Liebe Feli:-)
es freut mich so sehr von Dir lesen zu koennen Ich bin gerade mit meinem Freund Priester Piotr Dobek an der Arbeit Wir machen ein Buechlein erst ueber Geschichte der Kapelle Dieses wird zweisprachig polnisch und deutsch erscheinen und dann wird ein Buch ueber die ganze Krankenhausanlage veroeffentlicht In wenigen Tagen werden wir auch eine alte Inschrift an der Wand wiederherstellen Es geht um den Satz aus der ersten Predigt in dieser Kapelle der von dr Redner gesagt wurde Die Schriftzuege werden auch eben zweisprachig gemacht Es ist super interessant was Du schreibst Feli Danke von uns beiden :-)
Wir hatten auch Trier angeschrieben aber leider ohne Antwort

Adamis
05.06.2016, 21:29
Lieber Ulriche

das mache ich gerne Es handelt sich um die Grundsteinlegung Als Grundstein wurde ein Stein aus den Katakomben genutzt der eben aus Rom hergebracht wurde Die Geschite wird bei Franz Steffen in Die Geschichte des St Marienkrankenhauses in Danzig (Westpr Verlag 1927) beschrieben

Beste Gruesse

Adam

Adamis
05.06.2016, 21:34
Noch etwas den Stein aus Katakomben der zum Grundstein geworden ist bekam Tietz vom Papst Pius IX

Adam

Ulrich 31
06.06.2016, 17:54
Lieber Adam,

hab vielen Dank für Deine übersetzte Information zum Stein aus den Katakomben. Das wird sicher Feli besonders interessieren. Und Feli wird sich bestimmt sehr über das von Dir und Deinem Freund, Priester Piotr Dobek, geschriebene Büchlein über die Kapelle des St. Marienkrankenhauses freuen.

Gutes Gelingen mit dem Büchlein wünscht Euch mit herzlichen Grüßen aus Berlin
Ulrich

Adamis
06.06.2016, 22:24
Lieber Ulrich

nichts zu danken Gerne helfe ich mit dem Polnischen :-)

Viele Gruesse

Adam

Felicity, Ehrenmitglied +20.5.2024
07.06.2016, 01:42
Lieber Adam und lieber Ulrich ! Ja, ich bin sehr interessiert in das Buechlein ueber das Kapellchen und auch in die Geschichte der Niederstadt, wenn das Buch herauskommt. Da hast du schon Deine erste Kundin Adam ! Geldueberweisung geht leicht durch die Bank. Liebe Gruesse von der Feli.

Felicity, Ehrenmitglied +20.5.2024
07.06.2016, 01:53
Ich habe eben noch einmal # 23 durchgelesen. Dass keine Antwort aus Trier kommt heisst dass Euer Brief verloren gegangen ist bei der grossen Postverteilung in solch einem Hospital, oder in die falschen Haende geraten ist. Schreibt bitte wieder !!! Auch bin ich im Buch ueber die Krankenhausanlage interessiert. War doch im damaligen Lazarett im Kriegseinsatz und habe zwei Jahre im Reservelazarett (Das Marienkrankenhaus) gepflegt. Liebe Gruesse von der Feli

Adamis
07.06.2016, 11:05
Liebe Feli
darf ich fragen wo Du in der Weidengasse gewohnt hast

Gruss

Adam

Felicity, Ehrenmitglied +20.5.2024
07.06.2016, 13:36
Lieber Adam ! Ich bin in No. 4 Weidengasse in 1927 geboren und wir sind dann in 1933 nach Weidengasse 48 umgezogen. Dort wurden wir in 1945 ausgebombt, mein Opa wurde getoetet und das Haus brannte nieder. Ich nahm meine Mutti und mein Schwesterchen mit mir zum Reservelazarett (das Marienkrankenhaus) von wo, nachdem Mutti starb, mein Schwesterchen und ich in Juli 1945 Danzig verliessen. Liebe Gruesse von der Feli.

Adamis
07.06.2016, 16:11
Liebe Feli ,

danke herzlichst fuer diesen traurigen Bericht

Danke

Adam

Adamis
07.06.2016, 23:19
Liebe Feli

unten findest Du einen Artikel wo das Haus Weidengasse 4 beschrieben wird Leider nur polnisch aber es gibt einige Bilder
Das Haus sieht man kurz vor dem Abbruch da es einer Schnellstrasse weichen musste

http://www.opowiadaczehistorii.pl/sklep-na-lakowej-4-i-dzien-dziecka/

Beste Gruesse

Adam

Ulrich 31
08.06.2016, 15:41
Lieber Adam,

Feli würde sich zu #33 sicher freuen, wenn Du ihr kurz den Inhalt jenes Artikels mitteilen würdest. Leider verfüge ich selbst nicht über entsprechende Polnischkenntnisse. Deshalb für Feli hier nur die unzulängliche Google-Übersetzung des einzigen polnischen Kommentars zu jenem Artikel: "Ich erinnere mich perfekt den Laden ... oh, was da było..Piłki-Flops in bunten paski.hula-Hop auch dort gekauft Mama ... ich dort farbige Papierausschnitte zu kaufen geliebt, zeichnen Blöcke, Farbe ... und sicher für Notebooks und Bücher die Plastikabdeckung sein. .atrament, Nibs und Halter ... Mit tzw.karbowanej farbigen Seidenpapier , meine Tante Honig-Therese schuf die Kostüme für die Kinder unserer Bälle ... ach..miło Erwähnung dieses Mal "

Beste Grüße
Ulrich

StampCollector
09.06.2016, 02:30
Ja, das wäre wirklich toll, wenn Du der Feli da ein wenig Übersetzungshilfe geben könntest.
Diese Fotos sind ja richtig gut!
Super, daß da vor dem Abriss noch Fotos gemacht wurden. Das ist nicht immer selbstverständlich.
Die Architektur ist bei diesem Gebäude nicht unbedingt erhaltenswert gewesen:
Hier in Deutschland hätte man wohl auch nicht anders entschieden - Das ist so, denn ich habe auch schon manches historische Gebäude aus dieser Zeit verschwinden sehen...
Gestalterisch interessant ist (war) allerdings die unterschiedliche Fenstergestaltung vom 1. bis zum 3. Stock.

SC

Felicity, Ehrenmitglied +20.5.2024
09.06.2016, 04:08
Lieber Adam ! DU hast mir eine grosse Freude gemacht mit Deinem Link. Danke Dir ! Die Bilder sind einzig. Und ich kann mich noch gut an Frl. Putkammer erinnern und ihrem Laden. Da habe ich von meinem Taschengeld die schoensten Stammbilder gekauft, auch noch spaeter als ich schon in die Weidengasse zur Schule ging. Sogar 'Der Engle mit Trompete' eines der schoensten Stammbilder war im Schaufenster, da kann sich wohl noch der Gerhard Jeske daran erinnern. Nochmals vielen Dank, auch fuer irgend eine deutsche Erklaerung des Polnischen. Liebe Gruesse von der Feli

Felicity, Ehrenmitglied +20.5.2024
09.06.2016, 04:21
Lieber Ulrich ! Da bin ich aber froh dass Du auch den Putkammer-Laden kennst. In diesen Jahren unserer Kinderzeit waren doch diese Geschafte die wichtigsten in unserem jungen Leben, was es da nicht alles gab. So auch an der anderen Ecke von der Weidengasse, gegenueber der Hirschgasse und Ecke Strandgasse, da war Frl Kracher mit dem selben Kinderparadies, gerade gegenueber von unserer Weidengasse 48, wo wir spaeter wohnten. Sie hatte die schoensten Murmeln und die besten, grossen Glaser mit allen bunten Farben. Die Beutelchen fuer unsere Kugeln gab es auch bei ihr, wunderschoen verziert. Na, da bin ich wieder einmal in der Vergangenheit. Liebe Gruesse an alle von Eurer Feli

Felicity, Ehrenmitglied +20.5.2024
09.06.2016, 05:05
Habe vom Peter mit Hilfe meines Sohnes, Stephen, das Buch : Geschichte des Marienkrankenhauses by Franz Steffen, heruntergeladen. Danke Dir Peter. Auf Seite 170 ist ein Kapitel :" Felicitas Tietz, die besondere Foerderin des ersten Kapellenbaues" Hast Du das schon gelesen Adam ? Liebe Gruesse von der Feli

Ulrich 31
09.06.2016, 13:34
Liebe Feli,

zu #37: Leider habe ich den Putkammer-Laden in Deiner damaligen Nähe nie kennengelernt, weil ich in Schidlitz zu weit entfernt von ihm wohnte. Aber Stammbilder habe ich damals auch sehr gerne gesammelt, und mit bunten Murmeln hatte ich ebenfalls große Freude (u.a.).

Zu #38: Nicht nur Adam, sondern auch andere wie ich würden sich sehr freuen, wenn Du uns kurz noch etwas mehr aus dem von Dir gelesenen Kapitel "Felicitas Tietz, die besondere Förderin des ersten Kapellenbaues" berichten würdest. Für Deine freundliche Hilfe hast Du meinen besten Dank im Voraus.

Herzliche Grüße
Ulrich

Felicity, Ehrenmitglied +20.5.2024
09.06.2016, 14:14
Lieber Ulrich und Adam ! Habe gerade das Kapitel "Felizitas Tietz" ausgedruckt. Es sind 5 Seiten. Ich werde ein 'Precis' machen und es Euch zuschicken. Liebe Gruesse von der Feli

Adamis
09.06.2016, 14:53
Liebe Feli
das freut mich besonders Irgendwo habe ich noch das Foto vom Haus Weidengasse 48 und 49
Das Buch von Steffen mit dem Kapitel ueber Tietz habe ich ja bei mir zu Hause

Gruesse
Adam

Felicity, Ehrenmitglied +20.5.2024
09.06.2016, 15:08
Hast Du das Kapitel ueber die Tietz im Buch gefunden, Adam. Es erzaehlt ja nicht viel ueber ihr privates Leben, aber recht viel ueber ihre Verdienste fuer das Kapellchen. IN den naechsten par Tagen werde ich den anderen im Forum darueber berichten. Wenn Du die Bilder von 48 und 49 hast wuerde ich mich auch sehr freuen. Die beiden Haeuser waren ja ein Block zwischen der Straussgasse und der Hirschgasse und nun ist da nur ein Grassfleck. In den Jahren in denen ich jedes Jahr heimkam nach Danzig, von 2005 bis 2010 konnte ich ja nie meine Heime aufsuchen, beide waren ja verschwunden, aber ich war ja immer wieder im Kapellchen und lebte im Dom Muzyka in der Weidengasse. Liebe Gruesse von der Feli

sarpei
09.06.2016, 15:56
Hallo miteinander,

wer mit djvu-Dateien klar kommt, kann auch direkt unter

http://www.pbc.gda.pl/dlibra/docmetadata?id=21542

mit dem Lesen anfangen.


Viele Grüße

Peter

Adamis
09.06.2016, 21:56
Liebe Feli
Ich suche gerade die beiden Fotos :-) da ich sie auf der Homepage des Kapellchens gepostet habe
Vor einigen Tagen wurde gegenuber dem Dom Muzyka ein neues Hotel eroeffnet Es heisst Sadowa
Heute war ich in der Weidengasse wieder und erzaehlte meinem Freund von Deiner Geschichte Er war sehr interessiert Direkt neben der Kapelle gibt es einen alten Luftschutzbunker der in den spaeten 70er als Untergeschoss des neuen Pfarrhauses genutzt wurde Heute dient er als Unterichtsraum fuerverschiedene Gruppen die da zusammen kommen Es gibt noch die alte Lourdes Grotte im Garten die bald saniert wird da das Krankenhaus in ein Vier -Sterne Hotel umgewandelt wird
So :-) so viel neues von der Weidengasse

Beste Gruesse

Adam

Adamis
09.06.2016, 21:58
Ebendieses Buch habe ich bei mir

Gruss

Adam

Felicity, Ehrenmitglied +20.5.2024
10.06.2016, 04:37
Habe noch Bilder in meinem Buch :'Oranges and Apparitions', von der Lourdes Grotte und von der Prozession am Christ- Koenigsfest durch den Klostergarten. Bin ganz schokiert dass aus dem Marienkrankenhaus ein Hotel wird. Das nennt man wohl 'Fortschritte der Zeit' Liebe Gruesse von der Feli

Felicity, Ehrenmitglied +20.5.2024
10.06.2016, 04:42
Wuerde gern allen auf dem Forum das ueber Felizitas Tietz mitteilen, das Franz Steffen, mit uns, in seinem Buch teilte. Werde heute anfangen und es hoechstwahrscheinlich so langsam wiedergeben. Liebe Gruesse von der Feli

Felicity, Ehrenmitglied +20.5.2024
10.06.2016, 05:07
Felizitas Tietz war urspruenglich Protestantin und ist zum Katholismus uebergetreten. Trotzdem Steffen nichts ueber die Abstammung und Herkunft weiss, stellt er fest, dass gewisse Andeutungen darauf hinweisen, dass der Vater ein hoeherer Offizier gewesen war. So viel weiss er, sie war eine gebildete und gescheite Frau und ist mit ihrem Wirken zu den hoechsten Stellen vorgedrungen. Sie war beim Kaiser, Koenigen, Erzbischoefen und Bischoefen eingeladen, bei Reichen und Armen, sogar beim damaligen Papst in Rom. Sie machte es ihre Aufgabe fuer die zu errichtende Kapelle, Gaben zu sammeln.

Sie zog durch ganz Deutschland, kam nach Berlin und auch zum Preussischem Koenigshof. Sie kam nach Westfalen und an den Rhein. Sie reiste durch Belgien, Holland und Frankreich und sandte von dort, grosse und kleine Gaben nach Danzig. Wieder in Danzig, erkrankte sie aber in 1856 ging sie wieder auf ihre Pilgrimage nach Schlesien und Oesterreich.

In Wien wurde sie der jungen Kaiserin vorgestellt und in der Hofburg mit wertvollen Gaben beschenkt, die sie nach Danzig sandte. Ausser den Geschenken sammelte sie in Wien und Oesterreich eine Anzahl von etwa 500 wertvollen Gegenstaenden. Aus den wertvollen Schmuckstuecken wurde vom Kaiserlichen Hofjuwelier eine Gotische Monstranz fuer das Marienkrankenhaus angefertigt. (Fortsetzung folgt)

Adamis
10.06.2016, 06:39
Liebe Feli

das ist schoen mit den Fotos :-) ich bin gespannt wie der Garten ausgesehen hat
Inzwischen fand ich das Foto der Weidengasse 48 - 49 leiderkann ich es nicht anhaengen Es gelingt irgendwie nicht
Vielleicht lieber per Email schicken

Das Krankenhaus war seit uber zehn Jahren leer und verfiel immer weiter Das ist fur das Gebaeude die letzte Rettung

Viele Gruesse

Adam

Felicity, Ehrenmitglied +20.5.2024
10.06.2016, 08:38
Lieber Adam ! My email : <felicity.stehlik@gmail.com> Ich weiss, das Gebaeude war leer, war oft dort gewesen. Es ist halt schwer an ein Hotel zu denken wenn ich an die Stunden zurueck denke, die ich dort erlebt habe. Liebe Gruesse von der Feli

Felicity, Ehrenmitglied +20.5.2024
11.06.2016, 01:08
Lieber Adam ! Wenn man nicht so sehr auf Deck ist, und das ist ja mir geschehen, als ich meinen Fall hatte und jetzt wieder meine Gehversuche mache, dann hat man viel Zeit. In den letzten Wochen war ich fuer lange Perioden, in meinen Gedanken, zurueck in die Heimat gewandert, in meine Kindheit. Du weisst nicht wie gross meine Freude war, als ich die Bilder sah. Ich danke Dir von ganzem Herzen. Und vergiss nicht, da sind ja auch noch meine zwei Schwestern, die nicht Komputer-gewandt sind. fuer die ich immer alles kopiere und Stephen, mein Sohn, der mit mir, in 2005, nach Danzig kam und 48 nur als Grassfleck sah. Von allen, innigen Dank. Von mir liebe Gruesse und von Down Under, wo ich eine zweite Heimat gefunden habe, Deine Feli

Felicity, Ehrenmitglied +20.5.2024
11.06.2016, 02:21
Zweite Fortsetzung ! Von Wien ging sie nach Triest und im Fruehjahr 1856 kam sie nach Rom und began wieder ihr Sammelwerk, nach einer kurzen schweren Krankheit. Unter anderem, wurde ihr ein 4 Fuss hohes Oelgemaelde des bekannten Malers Overbeck, das den Tod des Hlg. Joseph's darstellt, gegeben. Der Wert wurde auf 6000 Franken eingeschaetzt. Mehrere andere Bilder, ein wertvolles Kruzifix mit 40 Reliquien der Apostel und des Hlg. Kreuzes wurde ihr auch gegeben. Von der Witwe des Malers Johann Veit, erhielt sie ein Gemaelde von dem Maler, seiner Gattin gewidmet.Er hatte dem Hlg. Johannes sein eigenes Gesicht gegeben.

Sie hatte zwei Ptivate Audienzen mit dem Hlg. Vater, Papst Pius IX. am 6. April und 5. Juni 1856 und in ihr Sammelbuch schrieb er : "Curate infirmos et charitas vestra sit semper vobiscum, quia charitas operit multitudinem peccatorum Benedicat Deus omnes supradictos et indulgentiam centum dierum benigne concedimus omnibus benefactoribus simil in die lucranda recitando tres Salut : Aug.Pius P.P. XI"
Sie erhielt neben mehreren anderen Geschenken auch noch drei geweihte Goldstuecke mit dem Bildnis des Hlg. Vaters (Fortsetzung folgt)

Felicity, Ehrenmitglied +20.5.2024
11.06.2016, 02:25
Ich habe etwas herausgefunden das mir Sorgen macht. Auf Seite 172 ist der Papst als Pius der IX beschrieben und auf Seite 173 ist er Pius XI. Muss dieses mit Euch teilen. Feli

sarpei
11.06.2016, 07:41
Liebe Lita,

es handelt sich um Pius IX. Vgl. hierzu auch wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Pius_IX.


Viele Grüße

Peter

Beate
11.06.2016, 08:10
Guten Morgen, Peter,

bei mir funktioniert Dein Link leider nicht, führt zu einer nicht mehr existierenden Seite.

Ich denke, hier (http://de.wikipedia.org/wiki/Pius_IX.) steht alles, was Du meinst, nicht?

Schöne Grüße Beate

sarpei
11.06.2016, 08:49
Hallo Beate,

herzlichen Dank! Ja, genau die Seite meinte ich.


Viele Grüße

Peter

Felicity, Ehrenmitglied +20.5.2024
12.06.2016, 02:26
Von Rom kehrte Felizitas zurueck nach Wien und nach Danzig, wo sie, nach kurzer Rast, ihre Reise fortsetzte und war in 1858 in London. Das war die letzte Nachricht von Felizitas. Ueber ihre weiteren Lebensjahre und ueber ihren Tod ist ebenso wenig bekannt, wie ueber die Statte wo sie begraben ist.
Die Summe die sie in den wenigen Jahren gesammelt hatte, ist ueber 10.000 Taler, ausser all den wertvollen Geschenken, die im Hause verblieben sind. Sie hat die Mittel zusammen gesammelt um den Bau einer eigenen Kapelle zu ermoeglichen. So war ein bedeutender Teil der Bausumme, durch die unermuedliche und bewundernswerte Sammeltaetigkeit von Felizitas Tietz zusammen gebracht und man konnte mit dem Bau der Kapelle beginnen.

Felicity, Ehrenmitglied +20.5.2024
12.06.2016, 02:29
Ich hoffe dass ich ein wenig dazu gesteuert habe, um Euch den Engel von der Niederstadt, vorzustellen. Liebe Gruesse von der Feli

Ulrich 31
12.06.2016, 10:43
Danke, liebe Feli, für Deine interessante Vorstellung des Engels von der Niederstadt. Das hast Du prima gemacht!

Herzliche Grüße nach Down Under und weiter beste Genesungswünsche,
Ulrich

Felicity, Ehrenmitglied +20.5.2024
12.06.2016, 13:40
Am Donnerstag geht Dein Brief ab, Ulrich, mit Felizita's Geschichte. Komme vorher nicht zum Postamt. Am Donnerstag kommt meine Therapeutin, mit der ich ausgehen kann. Naechste Woche, darf ich dann alleine losziehen, und darauf warte ich schon sehnsuechtig. Bin ja so froh dass ich in ein wenig mehr als 8 Wochen, ueber den ganzen Schlamassel hinweg gekommen bin. Werde wohl auf 'Pony' angewiesen sein, aber bin doch wieder selbstaendig. (Pony ist mein Rollator) Und danke Ulrich fuer das Kompliment, habe es gern getan. Liebe Gruesse von der Feli

Adamis
13.06.2016, 08:02
Liebe Feli,

danke fuer Deine umfangreiche Tekstwiedergabe.
Ich war ubers Wochenende in Ermland und bin erst heute Nacht nach Danzig gekehrt. Heute schreibe ich noch einmal Trier an. Vielleicht kommt noch etwas mehr von den |Nonen

Beste Gruesse am Anfang der Woche

Adam

sarpei
15.06.2016, 23:47
Liebe Lita,

herzlichen Dank für deine wunderbare Zusammenfassung des Textes!

Für Interessierte folgt hier noch der Originalwortlaut:

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Felizitas Tietz, die besondere Förderin des ersten Kapellenbaus
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Einem Meteor gleich erscheint die edle Eiferin für die Kapelle und das Marienkrankenhaus plötzlich in den Nachrichten und verschwindet eben so schnell. Nichts läßt sich von ihren näheren Lebensumständen auffinden, weder ihre Abstammung noch Geburt und Herkunft, noch ihr Stand, Alter und ihr Tod. Nur wenige Jahre hat sie für das St. Marienkrankenhaus gewirkt, aber mit nie rastendem Eifer und mit außerordentlichem Erfolg.

Wer sie war, wissen wir nicht; soviel steht fest, daß sie ursprünglich Protestantin war, die Vorträge der ersten Jesuitenmission 1852 in Danzig, von der wir einleitend bereits berichteten, besucht hat und dann alsbald zum Katholizismus übergetreten ist. Das ist alles, was wir von ihren näheren Lebensumständen erfahren. Welchem Stande gehörte sie an? Wir wissen auch das nicht. Gewisse Andeutungen jedoch lassen möglicherweise darauf schließen, daß ihr Vater höherer Offizier gewesen ist, aber sicher ist auch das nicht. Soviel scheint uns aus ihrem Wirken sicher, daß sie den gebildeten Ständen angehört zu haben scheint, denn sie ist bei ihren Sammlungen bis zu den höchsten Stellen vorgedrungen, sie klopfte an die Herzen der höchsten Würdenträger an, bei Kaiser und Königen, Erzbischöfen und Bischöfen, bei Reichen und Armen. Sie fand ihren Weg selbst bis nach Rom zu den Stufen des Heiligen Vaters, und Kirchenfürsten haben sich bemüht, sie zur Organisation der Armenpflege in ihren Diözesen zu bewegen, wozu ein einfaches ungebildetes Mädchen wohl kaum je in der Lage gewesen wäre.

Sobald Felizitas Tietz zum Katholizismus übergetreten war, machte sie es sich zur Aufgabe, den Wander- und Bettelstab zu ergreifen, um für das St. Marienkrankenhaus und besonders für die zu errichtende Kapelle milde Gaben zu sammeln. Sie durchzog ganz Deutschland, kam nach Berlin, drang zum preußischen Königshofe vor, wo ihr auch Geschenke für unser Haus gegeben wurden. Sie reiste weiter, kam nach Westfalen und an den Rhein, durchpilgerte Belgien, Holland und Frankreich und sandte von dort größere und kleinere Gaben nach Danzig. Hierher zurückgekehrt, erkrankte sie schwer, doch genas sie bald wieder unter der treuen Pflege der Schwestern und ergriff dann im Jahre 1856 abermals den Wanderstab, um nach Schlesien und von dort nach Oesterreich zu pilgern.

Nachdem sie in Breslau, wo sie dem Fürstbischof Dr. Förster vorgestellt wurde, und in Oberschlesien ihre Sammlung, die hier nur von bescheidenem Erfolge war, beendet hatte, begab sie sich nach Wien. Durch die Fürsprache der Fürstin Auersperg, die sich ihrer besonders annahm, wurde sie der jungen Kaiserin in der Hofburg vorgestellt und mit wertvollen Gaben, die sie nach Danzig zur Verlosung für das St. Marienkrankenhaus sandte, und mit Geldspenden beschenkt. Sie erhielt die Erlaubnis, im ganzen österreichischen Kaiserstaate zu sammeln, doch war auch hier der Erfolg nicht groß. Außer den Geldspenden sammelte sie in Wien und in Österreich eine Anzahl von etwa 500 zum Teil recht wertvolle Gegenstände, die in Danzig zur Verlosung gelangten. Aus den edlen Schmuckstücken wurde von dem kaiserlichen Hof Juwelier in Wien eine wertvolle gotische Monstranz für das Marienkrankenhaus angefertigt, die sich durch kunstvolle Arbeit und durch Reichtum auszeichnet. Ein hiesiger Wohltäter des Hauses ließ diese Monstranz außerdem noch mit einem wertvollen Edelstein schmücken. Ferner hatte Felizitas in Österreich gesammelt und nach Danzig gesandt: Einen neuen silbernen Altarkelch, eine Anzahl Paramente, so daß das Krankenhaus bald in den Stand gesetzt war, armen Kirchen mit Paramenten auszuhelfen.

Von Wien aus begab sich Felizitas nach Triest, wo sie im Hause des Gouverneurs liebevoll aufgenommen und der Infantin von Spanien, der Gemahlin des Sohnes Don Carlos, vorgestellt wurde. Von diesen Herrschaften bestens empfohlen, setzte sie ihre Reise nach Italien fort und langte im Frühjahr 1856 in Rom an, wo sie, da ihre Gesundheit schwer angegriffen war, bei den Schwestern vom Herzen Jesu liebevolle Aufnahme und Pflege fand. Kaum genesen, unterzog sie sich durch 8 Tage den Exerzitien und begann nun unter dem Schutze des Kardinals Grafen von Reisach und des Fürsten Hohenlohe ihr schwieriges Sammelwerk wieder. Die Geschenke flossen ziemlich reichlich. Unter ihnen verdient ein 4 Fuß hohes Ölgemälde des bekannten und berühmten Malers Overbeck besonderer Erwähnung, das den Tod des hl. Joseph darstellt. Overbeck malte es eigens für das St. Marienkrankenhaus, stellte es in Berlin aus und übersandte es dann kostenfrei nach Danzig. Kardinal Graf von Reisach schätzte seinen Wert damals auf 6000 Franken. Mehrere andere Bilder - darunter eins für die Missionsstation Osterode - ein überaus wertvolles Kruzifix mit etwa 40 Reliquien der Apostel, des heiligen Kreuzes u. a. wurden der Sammlerin gleichfalls für das Haus geschenkt. Ferner erhielt sie dort von der Witwe des Malers Johannes Veit ein von diesem eigens für seine Gattin gemaltes Bild (vgl. Korrespondenz des Verwaltungsrats 1855/65, Bl. 14.). Es ist jenes, das heute noch auf der Epistelseite im Schiff der Kapelle hängt und besonderes Interesse und besonderen Wert dadurch hat, daß der Maler dem hl. Johannes auf dem Bilde sein eigenes Gesicht gegeben hat. Die Witwe gab es Felizitas Tietz für die Anstalt, "damit es nicht in profane Hände kommt."

Von ganz besonderer Bedeutung für Felizitas Tietz aber waren die beiden Privataudienzen beim Heiligen Vater Papst Pius IX. am 6. April und 5. Juni 1856. Hier wurde sie von der Gemahlin des österreichischen Gesandten, der Gräfin von Lützow, eingeführt. Der Heilige Vater nahm sie in liebenswürdiger Weise auf, erkundigte sich nach den Verhältnissen unseres Krankenhauses, und sagte zu ihr: Du hast Dir einen schweren Beruf gewählt, meine Tochter, aber einen schönen
Weg begonnen; harre aus und die Krone wird Dein werden. Er empfahl ihr, in die Fußstapfen der hl. Katharina von Siena zu treten, reichte ihr eine Medaille mit dem Bildnisse dieser Heiligen und dem der Mutter Gottes mit dem Jesuskinde. Bei der zweiten Audienz bedauerte der Heilige Vater ihr leidendes Aussehen und sprach ihr Mut zu mit den Worten: Sei eine gute und fromme Tochter der Kirche; harre aus bis zum Ende, damit die Krone, die vielleicht Engel jetzt für Dich flechten, nicht verloren geht; wenn auf der Reise Dir irgendwie Gefahr droht, vertraue auf den Schutz der Gottesmutter. Einst wirst Du dann, wenn Du ausgedient und Deine irdische Pilgerfahrt vorüber ist, ins ewige Vaterland pilgern. Die Katholiken werden nach vielen Jahren Dich noch segnen und das Grab der armen Jungfrau zeigen, welche sie geliebt hat.

Durch diese Worte tiefst gerührt und zugleich ermuntert, reichte die unermüdliche Sammlerin dem Heiligen Vater ihr Sammelbuch dar, in dem die Namen der Geber verzeichnet waren und bat, der Heilige Vater möge einige Worte hineinschreiben. Lächelnd nahm er das Büchlein und schrieb:

"Curate infirmos et Charitas vestra sit Semper vobiscum, quia Charitas operit multitudinem peccatorum. Benedicat Deus omnes supradictos et indulgentiam centran dierum benigne concedimus ómnibus benefactoribus simil in die lucranda recitando tres Salut: Aug. Pius P. P. XI".
[Sorgt für die Kranken und Eure Liebe sei immer unter Euch. Denn d!e Liebe bedeckt viele Fehler. Gott möge alle Obengenannten segnen. Wir aber gewähren allen Wohlätern einen Ablaß von 100 Tagen, wenn sie drei Ave Maria beten. Der Ablaß kann einmal täglich gewonnen werden.]

Es dürfte ein derartiges Vorkommnis sich nicht häufig wiederholt haben. Zum Abschied erhielt Felizitas neben manchen anderen Geschenken, die durch die erhabene Stellung des Spenders bedeutsam waren, noch drei geweihte Goldstücke mit dem Bildnis des Heiligen Vaters, die zum Andenken an diese bedeutsame Audienz in unserem Krankenhaus aufbewahrt wurden. Leider weiß heute in ihm niemand mehr etwas von ihnen, wie überhaupt all diese Vorgänge und die durch Felizitas vermittelten, noch vorhandenen anderen Gaben und Geschenke vollständig unbekannt sind.

Von Rom kehrte Felizitas Tietz nach Wien zurück und trat eine Reise nach Ungarn an, wo sie der Kardinal-Primas und Fürstbischof aufnahm und ihr nicht nur die Erlaubnis erteilte, Gaben für das Marienkrankenhaus in seinem Fürstbistum zu sammeln, sondern sie auch bat, in seiner Diözese gelegentlich Vinzenzvereine zur Pflege armer Kranker zu gründen. Die in Gran anwesenden Erzbischöfe und Bischöfe versuchten, sie in ihre Diözesen zu berufen, damit sie dort gleichfalls Zweigvereine des Vinzenzvereins ins Leben rufe. Doch Felizitas lehnte dies ehrende Anerbieten ab, weil sie ihre ganzen Kräfte vorerst noch dem St. Marienkrankenhause widmen wollte.

Nachdem die unermüdliche Sammlerin dann wieder nach Danzig zurückgekehrt war und kurze Zeit gerastet hatte, setzte sie ihre Reise fort und begab sich 1858 nach England. Ob sie auch hier für unser Haus gesammelt hat, vermögen wir nicht zu sagen, wir finden nur die Nachricht, zugleich auch die letzte über sie, daß sie sich im Juni 1858 in London befand und beabsichtigte, trotz ihrer schwachen Gesundheit eine Reise nach Nordamerika anzutreten, um auch dort bei
der Errichtung von Krankenhäusern und Hospitälern unter Leitung Barmherziger Schwestern tätig zu sein.

Über ihre ferneren Lebensschicksale und ihren Tod ist ebenso wenig etwas bekannt, wie über die Stätte, an der ihre Gebeine dem ewigen Auferstehungsmorgen entgegenschlummern. Aber wir haben alle Veranlassung, mit innigster Dankbarkeit dieser wohl einzig dastehenden opferbegeisterten Danzigerin zu gedenken, die zum bedeutenden Teil die Mittel gesammelt hat, um den Bau einer eigenen Kapelle zu ermöglichen, die auch mit dazu beigetragen hat, den Erweiterungsbau des Jahres 1856/57 zu finanzieren. Außer den Geschenken, die im Hause verblieben oder aber zu Gunsten
des Hauses verlost wurden, beläuft sich die Summe, die sie in den wenigen Jahren gesammelt hat, auf über 10.000 Taler. Der Verwaltungsrat des St. Marienkrankenhauses hat ihre eifrige Tätigkeit mit größtem Danke anerkannt und beschloß in seiner Sitzung vom 23. März 1857, ihr in einem besonderen
Anerkennungsschreiben auch seinen und der Danziger Katholiken Dank auszusprechen.

Informationen zu Felizitas Tietz sollen sich auch finden lassen in:

o Katholisches Wochenblatt Nr. 7 vom 6.02.1856, Seite 57
o Katholisches Wochenblatt Nr. 30 vom 26.07.1856, Seite 236ff.
o Katholisches Wochenblatt Nr. 6 vom 07.02.1857, Seite 41f.
o Katholisches Wochenblatt Nr. 35 vom 29.08.1857, Seite 281f.
o Katholisches Wochenblatt Nr. 26 vom 26.6.1858, Seite 210.
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Viele Grüße

Peter

Ulrich 31
16.06.2016, 10:51
Hallo Peter,

da hast Du ja wieder einmal Deine große Meisterschaft im Recherchieren gezeigt. Toll, was Du da alles gefunden hast - sicher zur größten Freude von Adam und seinem Freund. In Deinen Funden steht allerdings nichts von jenem Stein aus den Katakomben - oder habe ich das überlesen?

Ich warte jetzt nur noch darauf, dass Du mit Deinen besonderen genealogischen Fähigkeiten auch noch die bisher fehlenden Lebensdaten der Felzitas Tietz ausgräbst. - Vielleicht bist Du schon dabei?

Guten Erfolg dafür wünscht Dir mit besten Grüßen
Ulrich

Felicity, Ehrenmitglied +20.5.2024
16.06.2016, 12:53
Lieber Peter ! Wie gut dass Du da den Original Text eingestellt hast. Irgendwie finde ich dass wir weiter suchen muessen. Habe nie von Felizitas Tietz gehoert und doch hat sie so viel fuer mein Kapellchen getan. Vielleicht hat meine Grossmutter meine Mutti, auch eine Felizitas, nach ihr genannt und ich bin da ja auch noch da, mit dem selben Namen. Wollen 'mal weiter suchen ! Liebe Gruesse von der Feli

sarpei
16.06.2016, 13:04
Hallo Ulrich,

offenbar interessiert dich die Geschichte des Marienkrankenhaus. Ich kenne zwei Büchlein hierzu, eines erschien zum 50jährigen Jubiläum, eines zum 75jährigen. Beide Ausgaben habe ich in elektronischer Form. Wenn du es möchtest, dann kann ich dir beide Dateien über einen kostenlosen 'Datenliefer-Service' schicken. Du würdest eine Mail von dem Dienstleister bekommen, in der du zu einem Download aufgefordert wirst. Die ganze Sache ist sicher, du gehst keine Verpflichtungen ein und wirst auch nicht mit Werbemails belatschert.


Viele Grüße

Peter

sarpei
16.06.2016, 13:24
Hallo an alle Mitlesenden,

leider ist es mir bisher nicht gelungen, die Zeitschrift 'Katholisches Wochenblatt aus Ost- und Westpreußen für Leser aller Stände' für die Jahre 1856 bis 1858 zu finden. Kann mir hier Jemand einen Tipp für die Suche bzw. einen Hinweis geben?

Die Pomorska Digitale Bibliothek / Gdansk hat 'nur' die Jahrgänge 1845 bis 1855 online gestellt .....


Viele Grüße

Peter

Ulrich 31
16.06.2016, 16:37
Hallo, lieber Peter,

Dein Angebot in #65 ist sehr freundlich, aber ich habe nicht so viel Interesse am Marienkrankenhaus, dass sich dieser Aufwand für mich lohnt. Mir reichen dazu die Informationen, die ich über Threads in diesem Forum erfahre. - Danke!

Viele Grüße
Ulrich

Adamis
17.06.2016, 14:33
Schoen guten Tag an Alle,

ich empfehle das Facebook-profil von der Kirche wo Tietz mitgewirkt hat und dortige Homapage:

https://www.facebook.com/Parafia-Niepokalanego-Poczęcia-Gdańsk-Łąkowa-1180922405275379/?fref=ts

niepokalanegopoczcia.pl

Beste Gruesse aus Danzig

Adam