PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erinnerungen an Danzig ...



Rudi Bellon, + 24.08.2010
01.06.2008, 17:56
Gedicht von Unbekannt

In Gedanken bin ich am Bernsteinstrand,
rieche die See und fühle den Sand,
sehe die Stadt im Sommersonnenschein und tiefem Schnee,
daß es nur in Gedanken und Träumen so ist,tut schon weh.
Die Erinnerungen sind tief in unseren Herzen,
es fällt immer wieder schwer,den Verlust zu verschmerzen.

Die Stadtsilhouette hat viele Türme,
sie mußten ertragen schlimme Feuerstürme.
Scheinbar ist es also wieder die alte Stadtansicht.
das uns alt-vertraute,liebe "Hanse - Gesicht".

Es grüßt schon von weitem die Marktkirche "Dicke Marie".
Touristen aus aller Welt bewundern sie.
Viele Kunstschätze barg sie in ihren Mauern,
nur wenige konnten das Kriegs-Inferno überdauern.

Ich stand so gerne vor der schönen Madonna,
nun ist sie so fern und mir doch so nah.
Ihr Lächeln ist gütig und mütterlich,
sie segnet uns alle,Dich und mich.

Vor einem Gemälde bleiben staunend Besucher stehen,
sich das Kunstwerk ergriffen anzusehen.
Das Bild hat eine bewegte Geschicht`,
es ist von Hans Memling,"Das Jüngste Gericht".

In die Innenstadt ging es durchs Langasser Tor,
Den Langen Markt verließ man durchs Grüne Tor.
Die Mottlau,die Lebensader der Alten Hansestadt,
schon früh Schiffe und Menschen aus aller Welt gesehen hat.

Rank und schlank steht der filigrane Rathausturm,
jede volle Stunde ertönte sein Carillon.
Schöne alte Weisen erklangen auf die Stadt nieder,
heite sind es für uns sehr fremde Lieder.

Auch schaute ich gerne dem Neptun zu,
sein Dreizack sprühte Wasser ohne Rast und Ruh.
Unterschiede in den Nationalitäten kennt er nicht,
ihm ist egal,wer vor ihm Deutsch oder Polnisch spricht.

Der Brunnen steht vor einer ganz besonderen Fassade,
um das Gebäude gab es manche Geschichte und Ballade.
Es ist der Artushof in seiner Schönheit und Stärke,
dem Versammlungsort der Hanseaten,Kaufleute und Gewerke.

An der Langen Brücke steht nach wie vor
das Jahrhunderte alte behäbige Krantor.
Manche schwere Lasten hat es gehoben,
von vielen Geschichten ist es umwoben.

Nicht weit davon legten die Dampferchenab,
"Paul Benecke"tuckerte die Mottlau hinab.
Vorbei ging es "Am Brausenden Wasser"
der Ost see entgegen.
Heubude war einst der beliebten Ausflugsziele,
davon gab es am Küstensaum sehr viele.

Unsere Stadt hat sehr originelle Gassennamen,
manchmal weiß man gar nicht,woher sie kamen.
Die jetzigen Danziger versuchen sie ins Polnische zu setzen,
letztendlich sind sie aber nicht zu übersetzen.

Es tut trotz allem auch heute noch gut,
diese oder jene Gasse wiederzusehen.
Am Ufer der Mottlau entlang spazierenzugehen.
Die vielen Kirchen laden zum verweilen ein,
viel könnten die Mauern erzählen,Stein für Stein,

In Oliva wurde ich einst geboren.
Die Heimat,sie ging so grausam verloren.
Unser Kirchweg führte uns unzählige Male
zur einmalig schönen Kathedrale.

Sie entging der sinnlosen Zerstörungswut
uns ist so heute ein vielbesuchtes Weltkulturgut.
An der Orgel bewegen sich Sonne,Mond und Sterne,
dazu posaunen Engel,man hört es gerne.

"Es war einmal",ist vieler Märchen Beginn,
unser Danzig-Märchen - es schwindet leise dahin.
Wir können hinfahren und suchen den alten Schein
und wissen doch:Es wird nie wieder wie früher sein.

_______________
Grüße von Rudi