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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 1000-jährige Eiche in Herrengrebin



Wolfgang
04.06.2008, 22:29
John Muhl schreibt in den Mitteilungen des Westpreußischen Geschichtsvereins, April 1923 am Ende des 39-seitigen Artikels über die "Geschichte des Rittergutes Herrengrebin" folgendes:

"Einen altehrwürdigen Zeugen aus der Zeit des deutschen Ordens weist heute Herrengrebin noch auf: im Park auf der Insel unweit der beiden Karpfenteiche die tausendjährige Eiche, die den Zeiten getrotzt, sicherlich die 600 Jahre Grebiner Geschichte erlebt hat, so wie sie hier zusammengestellt ist."

Gibt es diese 1000-jährige Eiche noch und wenn ja: Wo bzw. wie ist sie zu finden?

akirepaul
04.06.2008, 23:58
Guten Abend Wolfgang und Siegfried,
ich kann Euch mitteilen, dass die 1000-jährige Eich im Jahre 1975 noch stand. Sie stand früher unter Naturschutz und durfte nicht gefällt werden. In meinem Bericht vom 25.3.08+14.4.08 habe ich auch über die Eiche erzählt. Siegfried, mir geht es genau wie Dir. Ich würde auch sofort mit Dir nach Herrengrebin reisen. So wie es uns "Alten" z. Zt. geht, müssten wir wohl mit dem Rollator fahren.
Einen schönen Abend wünscht Euch der
Lorbass Paul.

Helga +, Ehrenmitglied
05.06.2008, 00:47
Aus Informationen ist mir bekannt, dass Paul seine Gaeste gerne mit seinem Auto durch Danzig und das Umland "kutschiert" - selbstverstaendlich nicht ganz umsonst! Von grossem Vorteil ist auch, dass wir dann jemand dabei haben, der die poln. Sprache beherrscht.

Super, hört sich gut an. Kann ich auch mitkommen????

akirepaul
05.06.2008, 00:56
Hallo Siegfried,
ich danke Dir von ganzem Herzen für den tollen Vorschlag. Ich würde Dir sofort zu sagen, wenn nicht mein schlechtes Krankheitsbild es mir verbieten würde. Fliegen ist mir vom Arzt 1985 schon verboten worden, da im Flugzeug zu viele Bakterien mein Herz noch mehr schädigen würde. In den vielen Jahren meiner Krankheit ist es leider so, dass ich nicht mal mehr 20 Meter gehen kann, ohne mich setzen zu müssen. Ich wäre Dir nur ein Klotz am Bein. Aber vielleicht gibt es die Möglichkeit, dass wir uns mal persönlich kennen lernen würden. Von Duisburg nach Remscheid ist es nicht weit. Schwing Dich mit Deiner Frau ins Auto und kommt zu uns ins Bergische Land. Wir können uns gerne verabreden und einen Termin vereinbaren.
Es grüßt herzlich der Lorbass Paul und sein Marjellchen Erika

Erwin-Danzig, + 17.06.2017
05.06.2008, 01:29
Lieber Paul, lieber Siegfried,
als ich im Sommer 1998 das erste Mal. nach der Vertreibung 1945,
wieder in der Niederung war, und mein Sohn mit seinem Auto von
der Chaussee Rostau - Grebin nach links in der Weg Landauer Bruch
einbog, mußte ich erst noch andere Lagevergleiche in meinem 1:25000
Plan suchen. Der schöne Landauer Bruchweg, mit seinen heimelnden
Kopfweiden war nicht mehr vorhanden. Alles abgeholst, die schöne
Kopfweiden-Allee dahin. - Auf dem Fahrterrain lagen vorgefertigte Betonplatten mit Lochaussparungen. Wir mußten sehr
langsam fahren, das war natürlich schön um sich umzuschauen.
Der erste Hof links (westliche Seite) war früher ein Landwirt Beesfeld.
Bin mir aber nicht sicher, ob ich den Namen richtig schreibe.
Der Hof meiner Großeltern Wilhelm und Maria Lau, geb. Markurland liegt
auf der rechten Seite (östliche Seite). - Dadurch das die Kopfweiden nicht mehr den Weg säumen, war das Erinnerungsbild gestört. Aber die Auffaht
zum Hof, die Lage der Gebäude und der heute zwei Stockwerke hohe
Misthaufen gaben Orientierung her. Als ich nun im Jahre 2007 mit
Regina Chwirot per Taxe von Praust aus dort hingefahren war, war
anhand des Gebäudes und seiner alten Bauweise die Identität klar.
Auf alten Foto's die ich vom Wohnzimmer, mit feiernder Familie 1926, habe
ist klar,es ist noch das alte Bohlwerkhaus. Leider war zu wenig Zeit,
es war Sonntag und die polnische Familie wollte zu einer Priesterweihe fahren. Am Aussenverputz war eine kleine Fläche abgestoßen.
Man sah Schilfrohr, als Putz-Trägermatte auf Holzunterkonstruktion.--
Im übrigen habe ich informativ irgenwo vernommen, daß unter polnischer
Verwaltung bei der Entwässerung des Niederungslandes, nach der
Wiederinbetriebnahme der Wasserabsenkung, das anstehende Wasser im
Untergrund um 2,00 m tiefer gehalten wird. Der Hof Lau liegt auf + 1,10 m
über NN. So wäre es auch eventuell eine Veränderung der Wachstums-bedingungen für die Weidenbäume. Oder sie wurden verfeuert !
Wer kann das genauer sagen ?
Über die Nutzung des Weidenholzes habe ich schon früher einmal vor
Jahren geschrieben : Flechtruten für Nutz-Korbwaren in der Landwirtschaft, Verwertung der stärkeren Äste zu Brennholz,
Herstellung von Faschinen im Wasserbau als Befestigung von Uferbereichen, hier schlugen Weidenspößlinge wieder aus oder
auch als Steinwalzen in den Gründerzeiten zur Herstellung der Wurten
für Gebäudebauland. Damit hätte ich mich gerne ausführlicher beschäftigt,
aber leider nahmen die "Lübecker Danziger" Peter Poralla und mich nicht
auf eine Exkursion mit. Man hatte ingenwo im Danziger Niederungsgebiet
eine Fläche freigelegt, um die alte Gründungstechnik unserer Vorfahren
aufzuzeigen. Wie man dabei vorgeht kann ich mir vorstellen und hätte
aber anhand solcher Ausgrabungen gerne etwas mehr gesehen.
Im Danziger Stadtbereich habe ich mir durch Blick durch einen Bauzaun,
Gründungen auf Eichenbalkenroste angesehen. Man hat aber leider keinen
genaueren Einblick.
Solche Balkenrostgründung eines Brückenpfeilers, in einem Nebenfluß der Lahn in Diez, habe ich auch schon einmal beschrieben.
So sind wir infolge des weiten Abstandes zu unserer alten Heimat, nicht
in der Lage derartige Vorgänge mit zu beobachten. Auch taucht immer
wieder unsachliche Kritik auf, als wolle man etwas verunglimpfen.
Als ich nach den Überschwemmungen durch den Radaunekanal im Bereich zwischen Praust und Danzig Hbf, im Jahre 2001 geschrieben habe und etwas über den unsachgemäßem Umgang mit dem Kulturgut Radaunekanal geäussert habe. wurden mir auch in jenem Zusammenhang unfreundliche
Antworten geschrieben. Es kommt kaum zu sachlichen Gesprächen.
Dieses verspüre ich aber heute auch hier in Deutschland, weil die nachwachsende Generation vielmals die Erfahrung der Alten verschmäht
und abtut ! Es entstehen neue Schäden, die man bei Befolgung von Ratschlägen vermeiden könnte. Aber bezahlen müssen dann immer die
Nutzer.
Nun habe ich genug geschrieben und wünsche allen eine Gute Nacht
von Erwin Völz.

Regina
09.06.2008, 00:56
Lieber Wolfgang,
ich habe heute mit dem Schultheiss von Grabina Zameczek, Herrn Kruczek gesprochen und er sagte mir, das die uralte Eiche noch steht. Sie befindet sich im Park, in der Naehe von der Mottlau und der Kapelle. Ich weiss wo.Man kommt aber nicht asn sie heran, denn der Steg hat keine Bretter mehr.Von den Teichen ist keine Spur mehr, der ganze Park ist eine Wildnis.
Ich war da mit Tomek im Mai.
Liebe Gruesse
Regina

Wolfgang
09.06.2008, 01:01
... und er sagte mir, das die uralte Eiche noch steht. Sie befindet sich im Park, in der Naehe von der Mottlau und der Kapelle... Von den Teichen ist keine Spur mehr, der ganze Park ist eine Wildnis.
Liebe Regina,

ich habe bereits versucht, über Satellitenbilder von Google Maps die Teiche zu finden, aber leider gibt es dort nur Fotos in sehr niedriger Auflösung.

Ich werde mir das aber trotzdem nächstes Mal etwas näher anschauen. Ich komme Ende nächster Woche wieder nach Danzig und vielleicht schaffen wir es, uns mal wieder zu sehen;)

dardol
10.02.2010, 09:52
Liebe Freunde,
herzliche Gruesse aus Suwałki. Ich habe Photo dieses Eiche. Herrengrebin das ist mein ehemalige Arbeitsplatz. Ich weiss nicht, wie darstellen. Ist Moeglichkeit in Polnischsprache schreiben?

sinus
16.05.2010, 23:56
Hallo,
kürzlich war ich mit Regina in Herrengrebin.
Die alte Eiche steht noch in dem (inzwischen verwilderten) Park. Man gelangt dort hin, wenn man von der Burgruine über den Steg über den Burggraben geht. Ein weiterer etwas rikanter Steg führt dann über die alten heute trockenen Fischteiche. Dann kommt man auf eine Lichtung und sieht die alte Eiche. Eigentlich ist sie nur noch ein etwa 6 m hoher hohler Stamm, der schon vor 1945 mit Ziegeln ausgemauert wurde. Heute ist der obere Teil mit Brettern verkleidet.
Aber das schönste ist, dass immer noch einige vitale Äste aus diesem hohlen Stamm ragen und jedes Jahr grünen. Wenn diese Eiche reden könnte ...

Herzliche Grüße aus Mecklenburg
sinus

Wolfgang
17.05.2010, 09:58
Schönen guten Morgen,

ich bin dort noch nie auf Erkundungstour gegangen, aber ich sehe, ich muss das nachholen. Vielen Dank für den Bericht und die Fotos.

sarpei
21.09.2017, 19:35
Hallo miteinander,

in einem Buch aus dem Jahr 1905 bin ich über folgendes Bild der 1000jährigen Eiche 'gestolpert':

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Viele Grüße

Peter