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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Familienfotos / -dokumente Naujocks - Trosin aus Danzig



Wolfgang
15.10.2017, 21:42
Schönen guten Abend,

viel haben sie nicht retten können, meine Großelten, Eltern, Onkel, Tanten. Teils flüchteten sie vor den herannahenden Russen und verloren auf der Flucht ihr Gut und Habe, teils wurden sie aus Danzig vertrieben und retteten gerade mal das nackte Leben. Nur sehr wenige Dokumente und Fotos blieben erhalten.

Im Lauf der Zeit sammelte sich das meiste bei mir an. Fotos, Ausweise, sonstige Dokumente. Viele von Euch werden auch nicht viel mehr gerettet haben. In der nächsten Zeit will ich eine kleine Auswahl dessen zeigen, was ich so alles habe.

Beginnen möchte ich mit einem Foto meiner Oma Gertrud Emma Naujocks, geb. Trosin, geboren am 13.11.1894 in Rosenberg (Susz), etwa 50km südöstlich von Marienburg. Das Bild zeigt meine Oma unbeschwert in der Ostsee. Ob es in Kriegs- oder Vorkriegszeiten aufgenommen wurde? Ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht, wo das Foto entstand. Im Hintergrund scheinen Buhnen zu sehen zu sein. Da die Familie lange in Neuschottland wohnte, könnte es Brösen oder Neufahrwasser gewesen sein.

Wenn man mal von dem heute nicht mehr ganz modernen Kleid absieht, könnte das Bild auch heute entstanden sein... :)

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

JuHo54
16.10.2017, 00:51
Hallo Wolfgang,
ein sehr schönes Foto, hüte das Schätzchen. Mit dem Retten hast du wohl recht. Die Familie meines Schwiegervaters konnte ganze 2 Bilder retten auf der Flucht aus Oberschlesien....
Liebe Grüße
Jutta

Wolfgang
16.10.2017, 12:48
Schönen guten Morgen,

hier der letzte in Danzig ausgestellte Ausweis meiner Oma. Auf der Rückseite befindet sich ein Vermerk vom 11.04.1945 in russischer Sprache. Vielleicht kann jemand von Euch russisch und versuchen, das zu lesen und zu übersetzen?

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Auf dem Bild ist meine Oma 49 Jahre alt. Zeitlebens sah sie sehr gut aus (das hat sie an ihre Nachkommen weitergegeben :) ), glattes faltenfreies Gesicht, und obwohl das auf dem Foto nicht erkennbar ist, sah man sie sonst immer lächeln oder lachen.

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Nicht nur im Krieg und in der unmittelbaren Nachkriegszeit gingen noch einige der wenig erhalten gebliebenen Dokumente verloren. Vieles verschwand, wurde weggeschmissen, ging verloren wenn einer der alten Danziger Verwandten starb.

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

Felicity
16.10.2017, 13:16
Genau wie es Deiner Familie ergangen ist, Wolfgang, so geschah es auch bei uns, alles ist verbrannt. Und trotzdem, als wir den Vater und meine aelteste Schwester wiederfanden,hatten wir auch wieder einige Bilder von zu Hause. Papa hat einige im Koffer mitgenommen, als er ueber Nacht noch fliehen konnte, vor dem Russeneinmarsch und Galina, die in Wien studierte, hatte auch eine Anzahl Bilder und als wir dann in Heilbronn wieder zusammen kamen, wurden diese Schaetze sehr behuetet, bis heute. Liebe Gruesse von der Feli

love danzig
16.10.2017, 14:02
Hallo,
auch in unserer Familie, sind Fotos aus Danzig (Bis 1945) fast alle verschwunden.Meine Großmutter musste die Wohnung räumen und kam mit den kleinen Kinder in ein Lager.Sie durfte nicht vieles aus dem Haushalt mitnehmen ,mein Vater und mein Großvater waren da schon im KZ.

Gruß Roman

Felicity
16.10.2017, 14:20
Oh Roman ! Wir reden von Bildern und ich erfahre dass Dein Vater und Grossvater im K.Z. waren. Das Leid und die Schmerzen die Du und Deine Familie durchgemacht haben waren dadurch so viel groesser und schrecklicher als unsere, unter denen Ihr bestimmt noch immer leidet. Mit tiefem Mitgefuehl und lieben Gruessen, Feli.

Rahmenbauer14, + 1.11.2021
16.10.2017, 15:15
Guten Tag Wolfgang,
da ich in der Schule russisch gehabt habe und es zumindest noch lesen kann, habe ich es per google wie folgt übersetzt:

Nr. 3673
Ich beginne mit
gebührenpflichtig
in der Komendantur 6
W / K. Tw. Elm (nicht gut lesbar und ergibt keinen Sinn)
11.4.45 г=g (god =Jahr) Petr ???

Das ist meine Version.

Schöne Grüße aus dem warmen (17°) Rerik

Rainer

Wolfgang
16.10.2017, 16:06
Dankeschön, Rainer, für die Übersetzung. Ich nehme an, dass sich die Bevölkerung auf russischen Kommandanturen registrieren lassen mussten - und dies könnte dann ein solcher Registrierungsvermerk gewesen sein...

Schöne Grüße aus dem heute sonnigen Werder (mit einem in diesem Jahr seltenen vollkommen blauen und wolkenlosen Himmel)
Wolfgang

Wolfgang
16.10.2017, 16:18
Schönen guten Nachmittag,

pardon, die Frage nach der Übersetzung habe ich vor ein paar Jahren schon einmal gestellt, mir dies aber seinerzeit nicht bei dem Ausweis-Original vermerkt. Einen Bericht meiner Oma über die letzten Tage im alten Danzig veröffentlichte ich in dem Thema "Erlebnisse meiner Großmutter Gertrud Naujocks geb. Trosin (http://forum.danzig.de/showthread.php?1149-Erlebnisse-meiner-Gro%DFmutter-Gertrud-Naujocks-geb-Trosin&highlight=trosin)" und gerade eben fiel mir ein, dass da seinerzeit auch schon über die Registrierungen gesprochen wurde. Das war ein interessanter, teils aber auch erschütternder Augenzeugenbericht.

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

Wolfgang
17.10.2017, 14:39
Schönen guten Nachmittag,

hier der Ausweis meiner Uroma Emma Agnes Trosin, geb. Wolfram. Sie wurde geboren am 11.08.1869 im nahe bei Schwetz gelegenen Ehrental, das zum Zeitpunkt ihrer Geburt "Ostrower Kämpe" hieß.

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Es wird wahrscheinlich nicht mehr zu klären sein, wann und warum die Familie meiner Oma nach Danzig ging. Erstmals tauchen sie im Einwohnerbuch 1916 auf, in der Hundegasse 93. Grund kann also nicht der Ausgang des I. Weltkrieges sein, als das Gebiet in dem die Familienzweige über Jahrhunderte ansässig waren, durch den Versailler Vertrag dem polnischen Korridor zugeschlagen wurde.

Meine Uroma starb am 05.07.1945 in Danzig und wurde am Tag darauf auf dem Barbara-Friedhof beerdigt. Ihre Tochter, also meine Oma, schrieb am 11.12.1946 an meinen Vater: "Am Montag ging ich dann wieder zu Oma und da war sie krank. Ich ging dann öfter hin und besorgte sie, aber Oma stand nicht mehr auf (14 Tage, auch am Donnerstag) starb sie dann, 5.7.45. Ein Mann auf dem Troyl machte mir noch einen Sarg und am 6.7. hab ich sie dann auf dem Barbarafriedhof beerdigt."

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

hugeno
17.10.2017, 17:11
Hallo Wolfgang
ist dir ein Fehler unterlaufen? Schau mal das Geburtsdatum im Ausweis und dein oben aufgeführtes Datum...
Gruß
hugeno

Wolfgang
17.10.2017, 17:57
Schönen guten Nachmittag,

sorry, ja, das Geburtsdatum meiner Uroma ist von mir falsch angegeben. Es war natürlich der 07.11.1869. Jetzt bin ich am rätseln wer denn am 11.08.1869 geboren wurde. Bis zu meinen Urgroßeltern zurück weiß ich alle Geburtsdaten auswendig. Es ist also jemand anders. Danke für den Hinweis auf das falsche Datum!

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

Wolfgang
18.10.2017, 14:51
Schönen guten Nachmittag,

wie sagt man so schön?: "Ein Schnäpschen in Ehren kann niemand verwehren" - vielleicht war es ja auch ein sonntägliches Goldwässerchen. :)

Das Bild, aufgenommen Ende der 30er/Anfang der 40er Jahre, zeigt meine Urgroßeltern Ferdinand Trosin, *13.07.1862 in Groß Plauth/Westpreußen und Emma Agnes Wolfram. Dazwischen ist ihre Tochter (meine Großtante) Lina Trosin (verh.Peters), *07.07.1893 in Rosenberg/Westpreußen zu sehen.

Mein Uropa starb am 12.07.1942, einen Tag vor seinem 80. Geburtstag, an "Alters- und Herzschwäche" in seiner Wohnung Röttgerstr.1 (nahe der Breitenbachbrücke). Das Haus steht heute noch.

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Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

Bartels
20.10.2017, 18:42
Hallo Wolfgang, hallo Rainer,

# 3 / # 7 - Nach der Nummer steht der Name!

Nr. 3673
Naujocks
...

So weit ich mich erinnere, stehen auf den Kennkarten meiner Großeltern nur Nr. und Name.

NB: Bevor ich in Polen Praktikum gemacht habe, habe ich damals etwas Russisch im Studium Generale gehört - um mich in eine slawische Sprache reinzuhören - bei Swetlana Michailowna (https://de.wikipedia.org/wiki/Swetlana_Geier).

Rahmenbauer14, + 1.11.2021
20.10.2017, 20:31
Hallo Rudolf,

es ist so. Naujuks habe ich zuerst auch gelesen. Dann kamen mir Zweifel betr. des 3. Buchstaben, denn es kann ja auch "ч" sein.
Ich begrabe meine Zweifel und stimme Dir zu.

Rudolf, warum hat der Schreiber nicht "Науйокс" geschrieben? Ist doch genauer.

Schöne Grüße aus Rerik
Rainer

Kennkarten hat meine Mutter nicht in ihrem Nachlass gehabt.

Wolfgang
24.10.2017, 00:46
Schönen guten Abend,

es erfüllt mich mit einer gewissen Genugtuung dass die Schreibweise des Namens "Naujocks" nicht nur im Deutschen recht variabel ist, sondern auch im Russischen. :) Danke für Eure Bemühungen Rainer und Rudolf!

Hier zeige ich ein weiteres erhaltenes Familienfoto das meine Oma zeigt. Links neben ihr stehend ihre Schwester Elisabeth (Lisbeth) Charlotte, *05.05.1900 in Rosenberg/Wpr, später verh. Tietzmann, Mutter eines unserer ältesten Forum-Teilnehmer (und zwar sowohl hinsichtlich seines Alters als auch seiner Mitgliedschaft im Forum): Rudi Tietzmann in Vancouver/Kanada, der in wenigen Tagen seinen 92. Geburtstag feiern kann. Die Schwester meiner Oma verschlug es nach dem Krieg nach Nortorf in Schleswig-Holstein wo sie 1985 starb.

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Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

Bernstein
24.10.2017, 01:02
Hallo Wolfgang, wenn ich Deine Familiengeschichten lese,erinnern sie mich an meine. Wenn ich die Fotos sehe, überkommen mich Verlustgefühle und auch Sehnsucht. Wir haben in der Familie nicht ein einziges Foto retten können.

Und umsomehr freue ich mich über solche Geschichten und schaue mir gerne solche Fotoserien an und hoffe dass vielleicht auch noch andern forumteilnehmern so etwas ähnliches kommt.

Grüße von Ulfried

Wolfgang
24.10.2017, 11:07
Schönen guten Morgen,
hallo Ulfried,

als ich vor 33 Jahren begann, mich intensiver um die Familiengeschichte, um Fotos, um Dokumente zu kümmern, hieß es zumeist auf allen Seiten, es existiere nichts mehr, alles sei verloren, sei verbrannt. Hinzu kommt, dass bereits seinerzeit alle meine Großeltern nicht mehr lebten, mein Vater (ein Einzelkind) in Italien war und der Rest der Verwandtschaft -zu denen ich zumeist noch nie Kontakt hatte- weit verstreut in Europa und Kanada lebte.

Und dann tauchte hin und wieder doch mal was auf, ein Foto, ein Ausweis, ein Ahnenpass. Im Lauf der Jahre sprach sich mein Interesse an der Familiengeschichte in der Verwandtschaft herum, und trotzdem ging noch bei jedem Sterbefall in der näheren oder weiteren Familie immer etwas verloren. In den letzten Jahren haben Digitalfotoapparate Vieles einfacher gemacht. Die Kamera habe ich immer dabei und notfalls tut's das Handy auch. Und so kann ich überall Fotos bzw. Kopien wichtiger mir bisher nicht bekannter Familienunterlagen anfertigen.

Das größte Problem mit dem ich konfrontiert bin, sind unbeschriftete Fotos. Kein Name, kein Datum, keine Ortsangabe. Ich besitze viele, viele Gruppenaufnahmen auf denen ich meist eine oder einige wenige Personen identifizieren kann, meist direkte Verwandte, aber ich vermute, dass in den meisten Fällen viele andere abgelichtete Personen ebenfalls zur Verwandtschaft zählen. Nur ist meist niemand mehr da, der mir das bestätigen könnte. Ich besitze einige wenige Portraitfotos aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, unbeschriftet, und da ich über keine Vergleichsaufnahmen verfüge, habe ich nicht die geringste Ahnung wer das sein könnte. Vielleicht Ururgroßeltern? Außer Rudi Tietzmann in Vancouver lebt auch niemand mehr, der mir auf der väterlichen Seite in vielen Fällen weiterhelfen konnte. Und auf der Seite meiner Mutter gibt's fast nichts an Fotos aus der Vorkriegszeit.

Ich liebe alte Fotos, alte Dokumente. Wenn ich sie in die Hände nehme, betrachte, strahlen diese Fotos etwas ganz Besonderes aus, schaffen Atmosphäre, versetzen mich in eine eigenartige Stimmung, lassen mich erinnern oder beflügeln meine Phantasie, machen mich neugierig, werfen Fragen auf, lassen mich nach Antworten suchen.

Vielleicht zeigt der/die Eine oder Andere von Euch auch ein paar Fotos? Lässt uns teilhaben am Leben damals? An einer mit Fotos umrahmten Familiengeschichte?

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

Rudi
24.10.2017, 22:58
Lieber Wolfgang. ich bin übe rrascht diese Bilder zu sehen. Wen es Dir möglich ist mir die Bilder von deiner Oma und meiner Mutter
und das Bild von Opa ,Oma und Tante Lina zu senden.

Herzliche Grüße von Rudi u.Cousin/s.

Wolfgang
28.10.2017, 17:23
Schönen guten Nachmittag,

zuerst, lieber Rudi, die Fotos mit Deiner Mutter sowie Deinen Großeltern und Tanten sind bereits auf dem Postweg unterwegs nach Kanada... :)

Ein weiteres Foto zeigt meinen Großonkel Walter Johann Ferdinand Trosin, *12.03.1897 in Rosenberg/WPr, +02.09.1940 wahrscheinlich bei Frederikshavn in Dänemark wo er auch beigesetzt wurde.

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Über ihn weiß ich nur sehr wenig, nur dass er von Beruf Schlosser und Maschinenmeister und (wahrscheinlich) ledig war und im Krieg gefallen ist. Wahrscheinlich ist das auch das einzige von ihm existierende Foto.

Sein Grab in Frederikshavn ist bekannt, und wenn ich einmal in diesen Teil Dänemarks komme, werde ich es besuchen.

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

Wolfgang
02.11.2017, 20:41
Schönen guten Abend,

hier zeige ich nun ein Foto von dem ich lediglich einen Teil eines Kontaktabzuges von einer Kleinbildnegativaufnahme habe. Dieses Minifoto hat gerade mal Briefmarkengröße. Es ist die älteste Aufnahme meines Vaters Siegfried Naujocks und meines Opas Theodor Naujocks (*15.07.1898). Entstanden ist das Bild mit großer Wahrscheinlichkeit Mitte 1927 (mein Vater ist im Storchenhaus am 02.01.1926 geboren). Ich vermute, dass es auf dem Langen Markt entstanden ist denn es gab in Danzig sicher nur sehr wenige Plätze mit Straße, mit breiten baumbestandenen Gehwegen und diesen Laternen.

22804

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

Ulrich 31
02.11.2017, 22:47
Guten Abend Wolfgang,

ich bin mir sicher, dass diese Aufnahme nicht auf dem Langen Markt entstand. Der Lange Markt hatte auch damals (1926) ein ähnliches Aussehen wie heute der Długi Targ, nur dass er befahrbar war, auch von der Straßenbahn. Die auf dem von Dir gezeigten Foto zu sehenden Gebäude haben keine Ähnlichkeit mit der damaligen Bebauung des Langen Marktes, und auch die sonst erkennbare Anordnung von Bäumen und Laternen entspricht nicht meiner Erinnerung an den Langen Markt in den 30er und 40er Jahren meiner Kindheit und frühen Jugend in Danzig. - Vielleicht können außer mir noch Feli oder Inge (Pogge28) hierzu Stellung nehmen. - Leider kann ich Dir nicht den tatsächlichen Fotoort nennen, der vielleicht in der Nähe der Wohnung Deines Großvaters Theodor Naujocks lag.

Viele Grüße
Ulrich

sarpei
02.11.2017, 23:02
Hallo miteinander,

wenn man Ulrichs Idee, dass der Aufnahmeort nahe am Wohnort liegen könnte, weiter spinnt, dann könnte es sich möglicherweise um die Halbe Allee handeln. Theodor Naujocks wohnte damals Gralathstraße 6.


Viele Grüße

Peter

Felicity
02.11.2017, 23:03
Was fuer einen Schatz Du da hast, Wolfgang, beneide Dich ! Und Ulrich koennte Recht haben, es koennte sogar die Weidengasse gewesen sein. Liebe Gruesse von der Feli

Ulrich 31
02.11.2017, 23:33
Hier u.a. ein paar alte Aufnahmen (Postkarten) vom Langen Markt, die meine Erinnerung (#22) stützen:
> http://dluga.gdansk.pl/galeria/ .

Ulrich 31
03.11.2017, 00:19
Guten Abend Wolfgang,

dieses Foto habe ich inzwischen bei fotopolska.eu gefunden, das eine gewisse Ähnlichkeit mit dem betr. Aufnahmeort (#21) aufweist: > http://fotopolska.eu/Gdansk/u108454,ul_Sklodowskiej-Curie.html . Es zeigt 2011 einen Ausschnitt der jetzigen ul. Marii Skłodowskiej-Curie (früher: Delbrückallee), die ganz in der Nähe der früheren Gralathstraße (jetzt: ul. Józefa Hoene-Wrońskiego, siehe #23) liegt; sie ist sogar mit dieser verbunden (vgl. hier: > https://mapa.targeo.pl/hoene-wronskiego-jozefa-ul/gdansk-80-210/ulica ). - Es erscheint mir deshalb denkbar, dass das von Dir in #21 gezeigte Foto in der damaligen Delbrückallee aufgenommen wurde.

Viele Grüße
Ulrich

Marc Malbork
03.11.2017, 21:19
Familie Naujocks spaziert den Elisabethwall entlang und hat gerade das Gebäude der Westpreußischen Feuersozietät passiert. Würden die beiden jungen bzw. sehr jungen Herren sich umdrehen, sähen sie einen Ausschnitt der Gebäudefront des Eisenbahndirektionsgebäudes am Hauptbahnhof. Visuelle Anhaltspunkte dazu: rustiziertes Erdgeschoss und Säulenportikus der Versicherung, Freifläche neben dem Gebäude, Schmuckoberlichter der drei erkennbaren Fenster der Direktion in der ersten Etage. Mit Ausnahme der Bäume wäre die Sicht heute wohl noch genauso zu fotografieren. Vlt. versucht Wolfgang es ja mal :-)

Wolfgang
03.11.2017, 23:59
Schönen guten Abend,
hallo Marc,

ja, Du hast Recht!!! Sagenhaft, das ist es! Bei Google Maps Street View (https://www.google.de/maps/@54.3529612,18.6458656,3a,75y,336.68h,82.22t/data=!3m6!1e1!3m4!1sb_GdIdlzlaICYDR0zY13yw!2e0!7i1 3312!8i6656) ist es recht gut zu sehen. Auf der rechten Seite, dort wo hinter dem roten Wagen ein Radfahrer auf dem Gehweg ist, da sind sie gegangen. Besten Dank!

Wenn ich das nächste Mal in Danzig bin, werde ich von diesem Standpunkt aus ein Foto mit möglichst ähnlicher Brennweite machen. Was aber auch noch angemerkt werden sollte: Das sah da damals, also vor 90 Jahren, unendlich viel besser aus als heute.

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

Bartels
04.11.2017, 01:25
Nein Wolfgang,

bei nächster Gelegenheit nimmst Du deinen Sohn an die Hand und deine Frau macht das Foto!

Felicity
04.11.2017, 06:30
Hast Recht, old Mate, wenn er dann noch mit dem Resultat 'herumgoogelt', hat der Wolfgang ein Generationenbild ! Liebe Gruesse von der Feli, die ein aehliches hat als Baby im Bettchen mit der Mutti und der Omi an jeder Seite.

Inge-Gisela
04.11.2017, 10:12
Es ist immer wieder beeindruckend, was in diesem Forum aufgeklärt wird. Auch mir konnte man hier bzgl. Fotos helfen. Ich wusste den Ort nicht.

LG Inge-Gisela

Ulrich 31
04.11.2017, 11:22
Hallo Marc,

bewundernd gratuliere ich Dir zu Deinen besseren Augen (#27) als meinen (#26).

Viele Grüße
Ulrich

Wolfgang
04.11.2017, 11:40
Schönen guten Morgen,

ich schließe mich Inge-Gisela Feststellung an, dass es immer wieder beeindruckend ist, wie Einem weitergeholfen werden kann. Das war nun Gemeinschaftsarbeit, bei der mehrere von Euch nachgeschlagen, recherchiert, geprüft, verworfen und diskutiert haben. Auch ich hatte mir das Foto genau angeschaut -so dachte ich zumindest-, aber das was dann Marc alles darauf entdeckte, einfach Wahnsinn, super!

Übrigens, im ersten Beitrag zu diesem Thema zeigte ich meine Oma watend in der See und rätselte auch da, wo das gewesen sein könnte. Die Lösung habe ich nun. Auf einem anderen sehr kleinen Foto das zeitgleich aufgenommen wurde, ebenfalls einem Kontaktabzug, steht rückseitig "Westerplatte 1943".

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

sarpei
04.11.2017, 12:52
Hallo Marc,

als nächsten nick name schlage ich 'Falkenauge' vor. Super-Ergebnis, danke!

Wer möchte, kann ja noch Vergleiche zwischen den folgenden beiden Ansichtskarten-Ansichten und Wolfgangs Bild anstellen:

22813
Feuer-Sozietät

22814
Eisenbahndirektion

22815
Wolfgangs Bild


Viel Spaß!

Peter

Marc Malbork
05.11.2017, 00:59
Wolfgangs Foto mit Peters Bildern erinnern uns daran, dass der stolze Papa und der mit emsigem Schritt enteilende Sohnemann ja an einer Stelle aufgenommen sind, die man auch heute nur jedem Danzig-Touristen (wie mir) für ein paar Minuten Danzig-Geschichte empfehlen kann.

So steht etwa gegenüber das Generalkommando. Nach dem 1. Weltkrieg Sitz des Völkerbundkommissars mit all den damit verbundenen Geschichten.

Etwas schräg gegenüber kann man die Überreste der Elisabethbastion sehen. Die breite Straße wurde erst möglich durch die Niederlegung der alten Wälle, die hier verliefen.

Weiter in der Richtung stand das Danziger Ehrenmal für die Gefallenen des 1. Weltkriegs. Heute sieht man noch die Fundamentierung.

Noch weiter nach Norden dann neben dem Eisenbahndirektionsgebäude wäre von unserem Standpunkt etwas zum Fahrweg hin (Obacht ! Automobile!) sicher noch der schöne Bahnhofsturm zu sehen, der Gelegenheit gibt, an echte und unechte "Danziger Renaissance" zu denken.

Ein bisschen zurückgelaufen und um die Ecke geguckt - die Elisabethkirche.

Ein bisschen zur Seite gelaufen und nach unten geguckt - die Radaune.

Und schließlich das Versicherungsgebäude selbst - nach dem 2. Weltkrieg Sitz der regionalen Kommunistischen Partei, Arbeiterunruhen 1970, Feuer ....

Dann aber lieber zurück zu Familie Naujocks auf Wolfgangs Bild. Vermutung: Der Lütte kam wieder in den Kinderwagen, das Kindermädchen brachte ihn nach Hause und Herr und Frau Naujocks steuerten nach der anstrengenden Photographierarbeit ein paar Schritte weiter das Restaurant und Café Hotel Deutsches Haus am Holzmarkt an.

Wünsche wohl zu speisen und guten Genuss im anschließenden Carlton-Weinrestaurant. :-)

Ulrich 31
05.11.2017, 01:41
Köstlich, lieber Marc, Deine launige Ausmalung von Wolfgangs Bild mit zusätzlicher Danzigkunde! Besten Dank dafür!

Selbst ich habe daraus noch gelernt. Bitte beschreibe mir für meinen nächsten Danzig-Besuch, wo ich genau die Fundamentierung des Danziger Ehrenmals für die Gefallenen des 1. Weltkriegs finde (Du meinst sicher das frühere Kriegerdenkmal auf dem Holzmarkt: > https://www.google.de/search?q=danzig+holzmarkt+ehrenmal&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwikpf_jiqbXAhUDfRoKHXunAsMQsAQIJQ&biw=1280&bih=677#imgrc=cqBHYHc4nV3epM: ). - Danke!

Freundliche Sonntagsgrüße
Ulrich

Ulrich 31
05.11.2017, 02:43
PS zu #36:

Sofern das frühere Kriegerdenkmal auf dem Holzmarkt gemeint ist, diese Richtigstellung dazu: Das betr. Ehrenmal wurde 1904 eingeweiht und galt den Gefallenen der drei Kriege von 1864, 1866 und 1870-1871 (siehe Onlineprojekt Gefallenendenkmäler: > http://www.denkmalprojekt.org/2008/danzig_1864_1866_1870-71_on_wp.htm und Vis-à-Vis "Danzig & Ostpommern", Aufl. 2012/2013, S. 89: Danach "ehrte der Obelisk gefallene Soldaten aus dem Kreis Danzig. Die Namen deutscher, kaschubischer und polnischer Kämpfer waren eingraviert.").

Marc Malbork
05.11.2017, 16:45
Hallo Ulrich, das Denkmal befand sich an der Abzweigung Stadtgraben-Elisabethwall auf Höhe Elisabethkirche. Hier noch ein paar Fotos zum Elisabethwall:
https://www.flickr.com/photos/93497604@N07/albums/72157662296983008

Ulrich 31
05.11.2017, 22:17
Hallo Marc,

besten Dank für die informative Bildererklärung zu Deinem Beitrag #35. Dadurch habe ich wieder einmal Neues erfahren, denn zu dem von Dir in #35 erwähnten und nun in #38 gezeigten Gefallenendenkmal (1. Weltkrieg) fehlt mir jede Erinnerung aus Kinder- und frühen Jugendjahren in Danzig.

Interessant auch auf dem abgebildeten Ausschnitt des Gebäudes der Westpreußischen Feuersozietät das Emblem über dem linken Fenster: das Danziger Wappen verändert dargestellt (die Krone zwischen den beiden Kreuzen).

Viele Grüße
Ulrich