Rätsel: Wo ist dieses Foto aufgenommen (Danzig oder Berlin?)

[Wolfgang]

Schönen guten Abend,

beim Durchsichten alter Familienfotos fiel mir ein Bild in die Hand das meine Oma Gertrud Naujocks, geb. Trosin (rechts) und Elfriede Naujocks (links), eine Tochter des Bruders meines Opas, also ihre Nichte zeigt.

Meine Oma war einmal kurz vor dem Krieg in Berlin gewesen. Es könnte sein, dass das Foto dort entstand. Aber natürlich kann es auch in Danzig gewesen sein.

Jetzt sind hier sowohl die alten Danziger als auch die Berliner gefragt... :) Hat irgend jemand von Euch eine Idee wo das Foto aufgenommen worden sein könnte?

23302

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

[RRose]

Schönen Guten Abend,
lieber Wolfgang,

ich habe zwei Bücher. Das eine heißt „BERLIN so wie es war“ das andere „DANZIG so wie es war“.

In einem von beiden habe ich ein ähnliches Motiv gefunden...

Also hätte ich eine Idee, die ich aber noch nicht offen verraten möchte...

[Peter von Groddeck]

Hallo Wolfgang,
könnte es im Park von Sanssoucis aufgenommen sein?
Gruß Peter

[RRose]

Lieber Wolfgang,

Habe Dir eine PN mit der Lösung geschickt...

[Ulrich 31]

Lieber Wolfgang

ich folge mit gleicher PN.

Herzliche Grüße
Ulrich

[Felicity, Ehrenmitglied +20.5.2024]

In 2007 war ich in Berlin bei meiner Schulfreundin Ruth und sie und ihre Familie nahmen mich auch nach Sanssoucis und ich glaube Peter, Du hast recht, das Photo koennte dort aufgenommen sein. Liebe Gruesse von der Feli

[Hayahebse]

Hm, hatte jetzt zu allererst an Schloss Charlottenburg gedacht.

[Hayahebse]

Wobei der barocke Stil auch für das Stadtschloss Berlin spricht.

[Ulrich 31]

Zu #3 und #6:

Nein, das von Wolfgang gezeigte Foto wurde nicht in Sanssouci aufgenommen. In Potsdam steht, allerdings an anderer Stelle und ohne "Begleiter", eine Kopie jener Hauptfigur, die auf dem Foto nur mit ihrer Fußregion, zusammen mit einer gut sichtbaren und einer nur teilweise sichtbaren Begleitperson, zu erkennen ist.

Zu #7 und #8:
Weder Schloss Charlottenburg noch das Berliner Stadtschloss kommen in Frage. Barocker Stil kann auch an anderer Stelle gezeigt werden, wie jenes Foto mit dem Denkmal-Ensemble im Hintergrund.

Gruß Ulrich

[RRose]

ergänzend zu #9:

seit dem 2. Weltkrieg gibt es die Denkmäler (diese Gruppe wurde 1899 enthüllt) in dieser Form nicht mehr. Man findet sie zum Teil in anderen Museen ausgestellt...

[Hayahebse]

Ha, ich hab’s. Geht per on an Wolfgang.

[RRose]

super :D

[Wolfgang]

Einen schönen guten Nachmittag allen Rätselratern und Wissenden :)

Ich bin perplex! Als ich das Foto schickte, glaubte ich an eine längere Rätselraterei, aber es gab gleich mehrere Wissende die schnell eine Lösung fanden.

Zuerst war es Christina (RRose), die mir unter Hinweis auf die "Gruppe 28" einen Link schickte: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Figurengruppen_in_der_Berliner_Siegesall ee

Und gleich darauf, praktisch zeitgleich, schickte mir Ulrich (Ulrich 31) ebenfalls den Link der dann sogar direkt zur Figurengruppe 28 führte.

Meine Oma hat sich im Schatten Friedrichs des Großen, des "Alten Fritz", mit ihrer Nichte fotografieren lassen. Toll, wie schnell das herausgefunden wurde!

Ich werde gleich das alte Familienfoto beschriften. Es zeigt sich wieder wie wichtig es ist, alte Fotos zu kennzeichnen, aufzuschreiben wer und wo fotografiert wurde.

Herzlichen Dank Allen die sich den Kopf zerbrochen und recherchiert haben!

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

[Wolfgang]

Bei der Durchsicht meiner Emails habe ich gesehen, dass auch Peter (sarpei) den richtigen Tipp gegeben hat. Danke, Peter!

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

[RRose]

Lieber Wolfgang,

bei mir war es wirklich Zufall, dass ich es so schnell gefunden habe.

Durch die vielen Rätsel erfahre ich sogar etwas über meine Heimatstadt. Sehr schön. Aber Du wusstest die Lösung ja auch nicht?

Was das Beschriften von alten Bildern angeht, so hast Du Recht. Meine Mutti (87) ist die letzte, die die Personen auf unseren Familienbildern noch kennt. Ich habe sie auch gebeten alles (noch - so blöd es klingt) zu beschriften..

[Wolfgang]

Schönen guten Abend,
liebe Christina,

nein, ich wusste nicht wo das ist. Ich weiß nur, dass meine Oma ein einziges Mal Danzig verließ um in Berlin eine Schwägerin zu besuchen. Natürlich zerbrach ich mir auch den Kopf ob das Bild nicht in Danzig aufgenommen worden sein könnte, aber alles Überlegen führte zu nichts.

Ich besitze leider nicht viele alte Fotos und die, die ich habe, sind meist nicht beschriftet. Darunter Personenfotos aus der 2.Hälfte des 19.Jahrhunderts die mit großer Sicherheit Familienangehörige, vielleicht sogar direkte Vorfahren zeigen, aber da sie nicht beschriftet sind und Vergleichsfotos fehlen, wird das wahrscheinlich immer ein Rätsel bleiben.

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

[StampCollector]

Hallo,

heute morgen vor der Arbeit war ich auch schon auf die Lösung gekommen.
Durch Peter von Groddeck war ich draufgekommen.
Ja - Sancoussi - Preußen, das kommt irgendwie hin, aber Sancoussi ist ja Potsdam...
Danzig andererseits kam erst 1793 zu Preußen, da macht ein Brandenburgischer Kurfürst wenig Sinn...
Irgendwie habe ich dann durch googeln von "berlin denkmal kurfürst" auf die Lösung.
Im Vergleich von Ulrichs recht "haren Nüssen" war dieses Rätsel relativ leicht, hat aber trotzdem Spaß gemacht und gelernt haben wir auch wieder.

Mit vielen Grüßen
SC

[Ulrich 31]

Hallo zusammen,

hier ist noch der Link zur Hintergrundinformation meiner Angaben in #9, Absatz 1:
> https://storyofpotsdam.wordpress.com/2015/12/23/friedrich-auf-der-plantage/ .

Und zu Absatz 2 in #9: Nicht Barock war hier im Spiel, sondern Rokoko (siehe dazu Link in #13).

Viele Grüße
Ulrich

[RRose]

Lieber Wolfgang,

zum Glück wusstest Du von dem Besuch Deiner Oma in Berlin. Dadurch sind wir ja sehr schnell auf die Lösung gekommen :-)

Als ich Dein eingestelltes Foto gesehen habe, habe ich auch gleich wegen des Sockels an Friedrich gedacht.

Meine Großtante hat 1945 alles Private (Geburtsurkunden, Heiratsurkunden, Zeugnisse, Pässe, Fotos etc..) aus Danzig mitgenommen. Dadurch haben wir einen großen unbezahlbaren Schatz zu Hause.

[Ulrich 31]

Nachtrag zu diesem Rätsel:

Das von Wolfgang in #1 gezeigte Foto wurde 1939, wie sich im Verlauf dieses Threads herausstellte, in der früheren 'Siegesallee' im Berliner Tiergarten aufgenommen. Diese Siegesallee ist zum Glück durch den Ausgang des Zweiten Weltkriegs verschwunden. Dafür gibt es nun in Danzig eine Aleja Zwycięstwa (zu Deutsch "Siegesallee"); es ist der polnische Name für die frühere Große Allee/Hindenburgallee (> http://www.danzig.at/index.php?id=47,191,0,0,1,0 ).

Gruß Ulrich

[Felicity, Ehrenmitglied +20.5.2024]

Sag Ulrich, warum haben wir da einen Teil dieser Allee 'HALBE ALLEE' genannt ? Liebe Gruesse von der Feli

[Rahmenbauer14, + 1.11.2021]

Hallo Feli,

unter diesem Link wurde lt. "Wasserspeier Akademie" eine Straße in Danzig "Halbe Gasse" genannt.
Da diese Gasse nur halbseitig bebaut war/ist, wird sie wohl deshalb so geheißen haben.
http://www.danzig.webd.pl/index.php?id=48,230,0,0,1,0

Hier die einseitig bebaubte Straße "Na Piaskach":
https://www.google.de/maps/place/Na+Piaskach,+Gda%C5%84sk,+Polen/@54.3535601,18.6470632,17.75z/data=!4m5!3m4!1s0x46fd7375c22c932d:0xc20ac6fe86420 8d1!8m2!3d54.3536642!4d18.6488126

Mit der "Halbe Allee" wird es eben so gewesen sein- fragen wir Ulrich.

Schöne Grüße
Rainer

[Ulrich 31]

Liebe Feli,

diese Frage von Dir hier in #21 wurde schon im alten Forum Danzig-L mehrfach gestellt, und es gibt dazu auch diesen Thread mit der Antwort: > http://forum.danzig.de/showthread.php?60-Halbe-Allee . Eine zusätzliche Erklärung für die Bezeichnung "Halbe Allee" findet sich außerdem im Beitrag des Instituts der Danziger Straßenkunde zur Opitzstraße: > http://danzig.at/index.php?id=55,1218,0,0,1,0 . Danach handelte es sich bei der sog. 'Halben Allee' um einen Abschnitt der Großen Allee, der nur auf der westlichen Seite bebaut war. Das Präfix 'Halbe-' erhielten damals nach Danziger Tradition Straßen, die nur einseitig bebaut waren.

Hier dazu noch dieser polnische Artikel vom 6. Mai 2016 mit dem Titel "Kawiarnia Halbe Allee przy Alei Zwycięstwa 1910/2016" (deutsch: "Café Halbe Allee an der Aleja Zwycięstwa [Siegesallee] 1910/2016"): > https://afterbefore.pl/?p=6093 mit diesem kurzen Text in deutscher Google-Übersetzung: "Das vernachlässigte Gebäude auf dem ehemaligen Reitplatz, heute zwischen den heutigen Straßen Tuwima [Lindenstraße] und Skłodowskiej-Curie [Delbrückallee], ist der Überrest des an diesem Ort bestehenden Cafés Halbe Allee. In diesem Café fand 1895 die erste öffentliche Ausstellung der elektrischen Beleuchtung in Danzig statt." Im dort außer dem Lageplan gezeigten Foto vom früheren Café Halbe Allee sind mittig zwei Pfeile zu sehen. Schiebt man den rechten Pfeil ganz an den rechten Rand dieses Bildes, verschwinden im Bild alle Pfeilangaben, und man kann dann dieses Bild durch Anklicken der rechts oben zu sehenden Vergrößerungsmarkierung zusätzlich sehr schön vergrößern: Voila, that's history!

Hier noch ein paar Google-Bilder von der früheren 'Halben Allee': > https://www.google.de/search?q=danzig+halbe+allee&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=2ahUKEwjOrIGH0IDbAhWobZoKHS0nDkUQsAR6BAgAED0&biw=1280&bih=673 .

Viele Grüße
Ulrich

[Ulrich 31]

Hallo Rainer,

zu #22: Im Danziger Einwohnerbuch 1942 findet sich im II. Teil auf Seite 138 der Eintrag: "Halbengasse [So benannt, weil sie nur auf einer Seite bebaut ist.]" - Dies ist eine weitere Bestätigung der Namensbegründung für die "Halbe Allee".

Viele Grüße
Ulrich

[Felicity, Ehrenmitglied +20.5.2024]

Danke Ulrich und Rainer ! Nach all diesen Jahren weiss ich endlich warum die 'Halbe Allee' so genannt wurde. Nochmals vielen Dank und liebe Gruesse von der Felik