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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bitte Lesehilfe für einen Taufeintrag



Beate
10.03.2019, 11:00
Guten Morgen zusammen,

Peter (von Groddeck) erbittet Lesehilfe für den Taufeintrag: das Wort nach "Albert Kroll" bitte entziffern helfen, ja?

Schöne Grüße, Beate

23857

sarpei
10.03.2019, 11:11
... ich tippe auf 'Ladungsmeister' ...


Viele Grüße

Peter

Peter von Groddeck
10.03.2019, 11:18
Hallo Beate,
vielen Dank fürs Einsetzen.
Hallo Peter,
vilen Dank für die Entzifferung. Ja, das kann es sein.
Einen schönen Sonntag
Peter

waldkind
10.03.2019, 13:25
Hallo Peter und Peter,
es könnte genauso gut Ladungsrichter bedeuten oder was anderes. Die Auflösung ist schlecht, so kann man die Buchstaben nicht richtig miteinander vergleichen. LG waldkind.

Ulrich 31
10.03.2019, 13:41
Hallo zusammen,

da die vier Endbuchstaben eindeutig als "...hter" zu lesen sind, ist waldkinds Deutung m.E. die richtige.

Gruß Ulrich

RRose
10.03.2019, 13:44
Hallo und einen schönen Sonntag,

"Ladungsmeister" gibt es bei Dr. Google stammt aus dem Militär. Die Bezeichnung wurde im Zusammenhang mit "Feldwebel" genannt...

"Ladungsrichter" hat mir Dr. Google nicht als Begriff gezeigt.....

Ulrich 31
10.03.2019, 14:17
Hallo Christina,

Dr. Google ist nicht allwissend. Hier mal zum Textvergleich dieses Schreibmuster (zum Öffnen bitte anklicken):
> https://www.gutefrage.net/frage/altdeutsche-schrift-suetterlinkurrent-entziffern . Vergleiche dort bitte das lang geschriebene s und das einheitlich geschriebene h. - Auslegung für die Leseversion "Landungsrichter": Schiffsladungen müssen gerichtet werden.

Viele Grüße
Ulrich

waldkind
10.03.2019, 14:34
Entschuldigung, ich sehe noch keinen Ladungsmeister. Vielleicht gibt es einen Ladungsdichter? Ich weiß, das ist keine perfekte Antwort.

RRose
10.03.2019, 14:47
Lieber Uli,

ich biete noch "Ladenmeister".... Mir fehlt bei der Variante "Ladungsrichter" das zweite "S"



https://www.andreas-karstens.de/lexikon/kategorie/alte-berufe/filter:l

waldkind
10.03.2019, 14:52
Ich könnte mir vorstellen, dass dieser Beruf etwas mit dem Laden der Gewehre zu tun hat. Z.B. dass der Lauf oder die Ladevorrichtung so hergerichtet werden muss, dass die Kugel gerade fliegt oder dass der Schuss nicht so viel Qualm macht. Aber ich bin absolut keine Fachfrau in solchen Dingen. Daher dürft ihr mich auslachen. Nur meine ich, die letzten Buchstaben heißen -chter. LG

RRose
10.03.2019, 14:54
sorry... ich meine natürlich das "S" unmittelbar hinter dem "g", was auch ein "j" sein könnte..

Fabian
10.03.2019, 15:02
Hallo zusammen,
im Danziger Adressbuch von 1925 gibt es einen "Alb. Kroll, Lederzurichter, St. Kathar.-Kirchsteig 13/14".

Schönen Sonntag noch!

Fabian

RRose
10.03.2019, 15:27
Hallo Fabian,


das passt!

waldkind
10.03.2019, 15:40
Hallo Fabian,
bin bis Ledergewichter gekommen und habe gerade mit z und p experimentiert. Passt gut "Lederzurichter", können wir nehmen :D Danke für die Erlösung. LG waldkind.

Peter von Groddeck
10.03.2019, 16:50
Liebe Waldkind, Ulrich, Christina und Fabian,
herzlichen Dank für Euren Einsatz. Fabians Lösung scheint mir plausibel. Ich muss meinen Cousin fragen, ob die Adresse stimmen kann.
Viele Grüße
Peter

jonny810
10.03.2019, 18:24
Hallo zusammen,

für mich ist das recht eindeutig der "Lademeister".

Noch einen schönen Abend ohne Sturmschäden.

jonny810
10.03.2019, 18:35
Hallo, Korrektur.

Ladungsmeister ist glaube ich das richtige Wort.;)

Ulrich 31
10.03.2019, 21:57
Guten Abend, lieber Erhart,

"Ladungsmeister" kommt nicht in Frage (siehe dazu weiter oben zum Vergleich "Schmiedemeister"; gut nach Vergrößerung zu lesen).

Hallo an alle anderen,

ich schließe mich nun auch der am besten passenden Lösung "Lederzurichter" an (siehe dazu auch den u-Bogen hinter z, was zuvor als g angesehen wurde). - Meine in #7 angegebene Leseversion "Landungsrichter", die korrekt "Ladungsrichter" lauten sollte (sorry!), nehme ich hiermit zurück.

Auch ich freue mich über diese "Erlösung" (siehe dazu #14 von waldkind) und wünsche allen noch einen schönen Sonntagabend.
Ulrich

Lavendelgirl
10.03.2019, 22:05
Hallo zusammen,

Vergleiche ich bei dem Eintrag darüber den Buchstaben -h- bei schmidt kann es nur -zurichter heißen.

Peter von Groddeck
11.03.2019, 08:45
Hallo,
der Eintrag #12 von Fabian bestätigt, dass es Lederzurichter heißen muss. Es sei denn im gedruckten Adressbuch hat sich ein Schreibfehler eingeschlichen. Nach Wikipedia gibt es diesen Beruf:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schneiderrevolution

Als Schneiderrevolution (gelegentlich auch: Schneiderkrawall oder Schneideraufruhr) werden ... Werkmeister, Predigtamtskandidat, Lederzurichter, Tafeldecker, Buchdrucker, Maurerlehrling ..
Gruß Peter

Iris Freundorfer
11.03.2019, 10:13
Hier ein Lederzurichter bei der Arbeit: https://www.hugenottenmuseum.de/hugenotten/bildergalerien/hugenottisches-handwerk/014-lederzurichter-basedow.php

Viele Grüße
Iris

Fischersjung
11.03.2019, 11:11
Hallo,
ich kannte "Lederzurichter" als Begriff auch nicht.
Hier das Berufswappen dazu als Ergänzung.
http://www.altes-handwerk.dieter-krieger.de/Handwerk/gerber.htm

Rahmenbauer14, + 1.11.2021
11.03.2019, 11:28
Guten Tag Iris,
bei dem Ansehen des Bildes vom Lederzurichter aus dem Link in #21, fiel mir ein Bekannter aus den 70/80er Jahren ein, welcher in der Gerberei in Neustadt-Glewe/ MV vielleicht als Lederzurichter arbeitete. Er hatte dafür keine Berufsbezeichnung angegeben, sondern nur seine auszuführenden Arbeitsabläufe geschildert.

Nämlich so: ein nasses Stück Leder wird an beiden Kopfenden gefaßt und mehrmals auf eine Art Tisch geschlagen. War es diese Art von Arbeit?.

Zur Gerberei (Lederwerkstatt) führt dieser Weg:


http://www.wikiwand.com/de/Neustadt-Glewe
(http://www.wikiwand.com/de/Neustadt-Glewe)
runterscrollen bis "Wirtschaft und Verkehr" (Wirtschaft)


Schöne Grüße
Rainer

Rahmenbauer14, + 1.11.2021
11.03.2019, 11:43
Zusatz zu 23:

Danke Joachim für #22.

Hier wird unter Nasszurichtung (Abwelken) wohl die Arbeit meines Bekannten beschrieben - nur ohne "Mechanik".
Diese Arbeit kam nach dem Lederzurichter und weiteren Gängen.

Rainer

Ulrich 31
11.03.2019, 12:02
Vielleicht zum Abschluss dieses Threads, der wieder einmal gezeigt hat: Man lernt nie aus, dieser anschauliche Bildvergleich zur Arbeit eines Lederzurichters, entnommen den Beiträgen #21 und #22:

> https://www.hugenottenmuseum.de/hugenotten/bildergalerien/hugenottisches-handwerk/014-lederzurichter-basedow.jpg (#21),

> https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/cb/Gerber.jpg/800px-Gerber.jpg (#22).

Gruß Ulrich

PS:
Da die in Link 1 gezeigte Radierung von Daniel Chodowiecki stammt, führt sie zusätzlich zum Forum-Thread "Maler, Grafiker, Bildhauer" (siehe dort #129 ff.).

Fischersjung
11.03.2019, 12:14
Hallo hier nochmal zum Lederzurichter,
https://berufenet.arbeitsagentur.de/berufenet/archiv/3471.pdf

sowie ein schönes altes Video der Lederherstellung.
So wie ich es verstanden habe wird die Tätigkeit wohl ab Minute 2.30 gezeigt.
Video:
https://www.youtube.com/watch?v=cpCbHjpNdQU

Schöner Nebeneffekt des Thread, man lernt nie aus :)

Rahmenbauer14, + 1.11.2021
11.03.2019, 13:23
Ich bins noch mal,
Meines Bekannten Arbeit wird wohl von 11,28 - ca.12,00' im Youtube-Link von Joachim in #26 gewesen sein.
Sehr interessantes Video.

Gruß
Rainer

Fischersjung
11.03.2019, 16:46
Hallo Rainer,
nach der Tätigkeitsbeschreibung gebe ich dir Recht > Minute 11,28-ca.12,00
Nach den Bildern von #13 und #21 hatte ich Minute 2,30 gedacht.
Es ist wie´s ist eine neue Erkenntnis für mich.

Grüße an das Haff und an die See

Fischersjung
11.03.2019, 16:50
Sorry Rainer,
habe dich in 27 falsch verstanden :)
Ja, die Arbeit deines Bekannten, so wird es gewesen sein.

Iris Freundorfer
11.03.2019, 18:42
Hallo zusammen,

ja, man lernt nie aus!
Der alte Film aus der Siegener Lohgerberei von 1962 ist wirklich sehenswert. Was für ein aufwändiger Prozess und welch anstrengende Arbeit. Gibt es heute wohl noch Menschen, die wissen, wie man aus Tierhäuten auf traditionelle Art und Weise Leder herstellt? Und wie viel Wertschätzung das Endprodukt verdienen müsste?

Viele Grüße und Dank an alle für die Infos (auch die über Neustadt-Glewe und die dort ansässige Lederfabrik und ihre wechselvolle Geschichte)
Iris

waldkind
11.03.2019, 19:06
Wenn man weiß, wie das Wort heißt, kann man es leicht erkennen. Bis zum Leder war ich gekommen, bin aber an diesem riesen Bogen des u noch gescheitert. Diese alte Schrift ist schon seltsam. Im Grunde sehen a, o, u, e, r, n alles gleich aus, wenn der Schreiber nicht sauber schreibt. In Mischung mit der lateinischen Schrift wird es noch komplizierter.
Da kann man sehen, wie gut und wichtig gute Team-Arbeit ist. LG waldkind.