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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 80. Jahrestag des Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges am 1.09.2019



Uschi Danziger
30.07.2019, 09:47
Deutsch-polnische Initiative von Menschen, denen es wichtig ist, gute Beziehungen zwischen Nationen aufzubauen.
gdansk.pl 29.07.2019

https://www.gdansk.pl/wiadomosci/niemcy-chca-wziac-odpowiedzialnosc-na-trudna-historie-1-wrzesnia-odbedzie-sie-w-gdansku-marsz-zycia,a,151295
deutsch:
https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=pl&tl=de&u=https%3A%2F%2Fwww.gdansk.pl%2Fwiadomosci%2Fniemc y-chca-wziac-odpowiedzialnosc-na-trudna-historie-1-wrzesnia-odbedzie-sie-w-gdansku-marsz-zycia%2Ca%2C151295
englisch:
https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=pl&tl=en&u=https%3A%2F%2Fwww.gdansk.pl%2Fwiadomosci%2Fniemc y-chca-wziac-odpowiedzialnosc-na-trudna-historie-1-wrzesnia-odbedzie-sie-w-gdansku-marsz-zycia%2Ca%2C151295

Uschi Danziger

Uschi Danziger
31.07.2019, 13:25
Hallo, Forumer,

heute wurde wieder mehr über die Gedenkfeiern zum 1. September berichtet.

U.a. wird der US-Präsident Donald Trump am 1. September an den Feierlichkeiten in Warschau teilnehmen. Er wird vom 31. August abends bis zum 2. September Polen besuchen.

https://www.trojmiasto.pl/wiadomosci/Miejskie-obchody-80-rocznicy-wybuchu-II-wojny-n136698.html
deutsch:
https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=pl&tl=de&u=https%3A%2F%2Fwww.trojmiasto.pl%2Fwiadomosci%2FM iejskie-obchody-80-rocznicy-wybuchu-II-wojny-n136698.html
englisch:
https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=pl&tl=en&u=https%3A%2F%2Fwww.trojmiasto.pl%2Fwiadomosci%2FM iejskie-obchody-80-rocznicy-wybuchu-II-wojny-n136698.html

Viele Grüße
Uschi Danziger

Uschi Danziger
01.08.2019, 10:30
Hallo, Forumer,

am 31.07.2019 gab die Bürgermeisterin von Danzig, Aleksandra Dulkiewicz eine Presseerklärung zum Thema Gedenken an den 80. Jahrestag des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs: „Der geplante Marsch des Lebens ist lustiges Ereignis, wie der gdansk.pl-Bericht vom 29.07.19 zu verstehen wäre.“
Das Video geht nur in der polnische Originalversion.

https://dziennikbaltycki.pl/kontrowersje-wokol-obchodow-80-rocznicy-wybuchu-ii-wojny-swiatowej-wladze-gdanska-komentuja-to-nieprawdziwe-informacje-i/ar/c1-14316617
deutsch:
https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=pl&tl=de&u=https%3A%2F%2Fdziennikbaltycki.pl%2Fkontrowersje-wokol-obchodow-80-rocznicy-wybuchu-ii-wojny-swiatowej-wladze-gdanska-komentuja-to-nieprawdziwe-informacje-i%2Far%2Fc1-14316617
englisch:
https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=pl&tl=en&u=https%3A%2F%2Fdziennikbaltycki.pl%2Fkontrowersje-wokol-obchodow-80-rocznicy-wybuchu-ii-wojny-swiatowej-wladze-gdanska-komentuja-to-nieprawdziwe-informacje-i%2Far%2Fc1-14316617

Viele Grüße

Uschi Danziger

Ulrich 31
01.08.2019, 12:22
Hallo,

um Missverständnissen schnell vorzubeugen (siehe Angabe "Der Marsch des Lebens ist lustiges Ereignis"), setze ich hier die Kopie vom Vorspann der in #3 verlinkten deutschen Übersetzung des dziennikbaltycki.pl-Berichtes ein:

"Am Mittwoch, dem 31. Juli, organisierte die Präsidentin von Danzig, Aleksandra Dulkiewicz, eine Pressekonferenz, auf der sie eine Erklärung zum Gedenken an den 80. Jahrestag des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs abgab. Die Danziger Behörden haben versichert, dass der für diesen Tag geplante Marsch des Lebens kein erfreuliches Ereignis sein soll, wie ursprünglich auf dem Stadtportal angegeben."

Gruß Ulrich

PS:
Es hat viel Wirbel in den polnischen Medien um dieses offensichtlich sprachliche Missverständnis gegeben.

Ulrich 31
04.08.2019, 15:25
Meine Meinung zu der in den Medien verwendeten Formulierung "AUSBRUCH des Zweiten Weltkriegs": Der zweite Weltkrieg ist am 1. September 1939 nicht "ausgebrochen", sondern er wurde auf Befehl Hitlers von Deutschland ohne nachweisliche ernsthafte Bedrohung des eigenen Landes in verbrecherischer ideologischer Absicht mutwillig begonnen.

Ulrich

Iris Freundorfer
05.08.2019, 00:54
Lieber Ulrich,

sehr richtig!

Viele Grüße
Iris

Wolfgang
05.08.2019, 01:06
Und genauso schlimme sprachliche Entgleisungen waren Formulierungen in den Nachrichten des öffentlichen deutschen Fernsehens (ARD) zum 75. Jahrestag des Warschauer Aufstandes bei denen es hieß, dass mehr als 200.000 Menschen ums Leben gekommen seien bzw. starben. Die Menschen in Warschau, überwiegend Zivilisten, also unschuldige und im Kriegsgeschehen unbeteiligte Männer, Frauen und Kinder, kamen nicht nur so einfach ums Leben oder starben sondern sie wurden systematisch brutal zusammengetrieben und bewusst erschossen, also ermordet. Die in der ARD mehrfach verwendeten Sprachformulierungen sind verharmlosend, zynisch und geschichtsverfälschend.

Wolfgang

Ulrich 31
22.08.2019, 22:50
Lesestoff (Lesezeit: ca. 6 Min.) vom NDR vom 15.08.2019 zu diesem Thema mit der Überschrift "Kriegsbeginn 1939: Auftakt zum Inferno":

► https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Kriegsbeginn-1939-Auftakt-zum-Inferno,kriegsausbruch102.html .

Ulrich

Ulrich 31
29.08.2019, 13:16
Hier das Abendprogramm dazu im Museum des Zweiten Weltkriegs:

► https://translate.google.com/translate?sl=pl&tl=de&u=https%3A%2F%2Fmuzeum1939.pl%2Fwidowisko-muzyczne-tak-zaczynala-sie-wojna%2Faktualnosci%2F2590.html (deutsch).

Ulrich

suum cuique
30.08.2019, 13:06
Hallo,
hier ein seltener Augenzeugenbericht eines Kadetten der „Schleswig Holstein“ vom Angriff auf die Westerplatte am Morgen des 1.9. und die Tage davor:

https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article199412814/Zweiter-Weltkrieg-Westerplatte-1939-dann-Schuss-auf-Schuss.html

Uschi Danziger
30.08.2019, 14:25
Hallo, Forumer,

Musikspektakel, Zeremonien, Shows uvm. werden die Veranstaltungen am 1. September 2019 genannt. Liegt dies nur an der runden Zahl des Jahrestages?
Ich denke, die Versöhnung mit der schwierigen Geschichte Danzigs war schon weiter fortgeschritten.
Viel versprechend scheint diese Veranstaltung zu sein (s.u. Bericht von trojmisto.pl):
"Am Sonntag um 11 in ECS soll eine Debatte "Solidarität und Frieden - Eine Stadt als europäische Gemeinschaft" stattfinden. Sprechen werden: Sadiq Khan - der Bürgermeister von London, Sawsan Chebli - der Staatssekretär des Berliner Staates, Rafał Trzaskowski - der Präsident von Warschau und Aleksandra Dulkiewicz - der Präsident von Danzig."

https://www.trojmiasto.pl/wiadomosci/80-rocznica-wybuchu-II-wojny-swiatowej-n137396.html
deutsch:
https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=pl&tl=de&u=https%3A%2F%2Fwww.trojmiasto.pl%2Fwiadomosci%2F8 0-rocznica-wybuchu-II-wojny-swiatowej-n137396.html
englisch:
https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=pl&tl=en&u=https%3A%2F%2Fwww.trojmiasto.pl%2Fwiadomosci%2F8 0-rocznica-wybuchu-II-wojny-swiatowej-n137396.html

Uschi Danziger

Uschi Danziger
30.08.2019, 19:13
Hallo, Forumer,
Wyborcza-Zeitung am 29.08.2019:
Die Stadträte „Alles für Gdansk“ teilen in einem Appell mit, dass sie den Krieg verurteilen, sie freuen sich, dass sie die Demokratie haben, aber sie verweisen auch daraufhin, dass es in ihrem Staat etwas schief läuft. PiS wollte diesen Appell nicht annehmen.

http://trojmiasto.wyborcza.pl/trojmiasto/7,35612,25133915,apel-z-okazji-80-rocznicy-wybuchu-ii-wojny-swiatowej-burzliwa.html

deutsch: Die Google-Übersetzung ist nicht ganz korrekt. Es muss lauten:
Ein Appell zum 80. Jahrestag des Kriegsbeginns ist nicht im Sinne der PiS.
Richtig heißt es auch: Die Stadträte appellieren zum gemeinsamen und würdigen Ehren der Kampfhelden und der Zivilopfer …

https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=pl&tl=de&u=http%3A%2F%2Ftrojmiasto.wyborcza.pl%2Ftrojmiasto %2F7%2C35612%2C25133915%2Capel-z-okazji-80-rocznicy-wybuchu-ii-wojny-swiatowej-burzliwa.html
englisch:
https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=pl&tl=en&u=http%3A%2F%2Ftrojmiasto.wyborcza.pl%2Ftrojmiasto %2F7%2C35612%2C25133915%2Capel-z-okazji-80-rocznicy-wybuchu-ii-wojny-swiatowej-burzliwa.html

Uschi Danziger

Uschi Danziger
30.08.2019, 19:29
Hallo, Forumer,

haben Sie schon erfahren, dass die Bundeskanzlerin Angela Merkel für einige Stunden nach Polen fliegen wird?

http://wyborcza.pl/7,75399,25137628,trumpa-nie-bedzie-ale-przyjedzie-angela-merkel.html

deutsch:
https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=pl&tl=de&u=http%3A%2F%2Fwyborcza.pl%2F7%2C75399%2C25137628% 2Ctrumpa-nie-bedzie-ale-przyjedzie-angela-merkel.html
englisch:
https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=pl&tl=en&u=http%3A%2F%2Fwyborcza.pl%2F7%2C75399%2C25137628% 2Ctrumpa-nie-bedzie-ale-przyjedzie-angela-merkel.html

Uschi Danziger

Fischersjung
30.08.2019, 21:04
Hallo,
dieser Link passt auch hier:
https://www.mdr.de/nachrichten/video-332690_zc-fd08c406_zs-950f04ff.html

Dieter schi
31.08.2019, 10:42
Wolfgang, Du hast recht.
Gruß.
Dieter

Uschi Danziger
31.08.2019, 12:02
Nachtrag zu #11
Sie alle wissen das schon längst. Aber diese Korrektur muss unbegingt sein:
Meist werden bei den automatischen Google-Übersetzungen die weiblichen Personen zu Männern gemacht. Hier betrifft es Frau Sawsan Chebli, die die Bevollmächtigte des Landes Berlin beim Bund und Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales ist.
Frau Aleksandra Dulkiewicz ist die Bürgermeisterin von Danzig und nicht der Präsident.

Viele Grüße

Uschi Danziger

Ulrich 31
31.08.2019, 12:18
Hallo zusammen,

inzwischen sind die vielfältigen "Feiern" (?) zum 80. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs in Danzig im Gange. Ich habe in der bisherigen Titelangabe zu diesem Thread den falschen, aber in den polnischen und ausländischen Medien stereotyp gebrauchten Begriff "Ausbruch" in diesem Beitrag geändert in "Beginn"; denn das größte Morden und Zerstören in der Weltgeschichte BRACH am 1. September 1939 nicht AUS, sondern wurde vom Deutschen Reich auf Hitlers Befehl ohne konkreten Zwang mutwillig BEGONNEN.

Was sagt Ihr denn zu den diversen aktuellen "Feierlichkeiten" in Danzig aus diesem Anlass? Mehrere Artikel dazu sind in den Danziger Portalen wie z.B. www.gdansk.pl und www.trojmiasto.pl für Interessierte zu finden. Ich leite sie hier nicht mehr weiter.

Gruß Ulrich

Uschi Danziger
31.08.2019, 12:26
Es gibt auch positive Gedanken zu dem 80. Jahrestag, z.B. des Redaktors von Dziennik Baltycki Mariusz Szmidka:

„Wir sind eine Generation glücklicher Menschen, die im freien Polen leben.“

30.09.2019
https://dziennikbaltycki.pl/80-rocznica-wybuchu-ii-wojny-to-powinno-byc-dla-nas-zrodlem-sily-i-gwarancja-ze-juz-zawsze-bedziemy-zyc-w-pokoju/ar/c1-14387685
deutsch:
https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=pl&tl=de&u=https%3A%2F%2Fdziennikbaltycki.pl%2F80-rocznica-wybuchu-ii-wojny-to-powinno-byc-dla-nas-zrodlem-sily-i-gwarancja-ze-juz-zawsze-bedziemy-zyc-w-pokoju%2Far%2Fc1-14387685
englisch:
https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=pl&tl=en&u=https%3A%2F%2Fdziennikbaltycki.pl%2F80-rocznica-wybuchu-ii-wojny-to-powinno-byc-dla-nas-zrodlem-sily-i-gwarancja-ze-juz-zawsze-bedziemy-zyc-w-pokoju%2Far%2Fc1-14387685

Uschi Danziger

Uschi Danziger
31.08.2019, 12:46
Ein Interview mit Dr. Karol Nawrocki, Direktor des Museums II. Weltkriegs in Danzig, Bevollmächtigter des Ministerium Kultur und Nationales Erbe,
jetzt Organisator des 80. Jahrestages des Beginns des II. Weltkriegs.
Polen scheinen einiges aufzuarbeiten. Warum jetzt erst?

https://dziennikbaltycki.pl/karol-nawrocki-1-wrzesnia-powinnismy-wszyscy-jednoczyc-sie-w-bolu-i-refleksji-powinnismy-byc-razem/ar/c1-14387397
deutsch:
https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=pl&tl=de&u=https%3A%2F%2Fdziennikbaltycki.pl%2Fkarol-nawrocki-1-wrzesnia-powinnismy-wszyscy-jednoczyc-sie-w-bolu-i-refleksji-powinnismy-byc-razem%2Far%2Fc1-14387397
englisch:
https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=pl&tl=en&u=https%3A%2F%2Fdziennikbaltycki.pl%2Fkarol-nawrocki-1-wrzesnia-powinnismy-wszyscy-jednoczyc-sie-w-bolu-i-refleksji-powinnismy-byc-razem%2Far%2Fc1-14387397

Uschi Danziger

Ulrich 31
31.08.2019, 22:40
Zum Weiterlesen fürs schweigende Forum:

> https://www.zdf.de/nachrichten/heute/vor-80-jahren-begann-mit-dem-deutschen-ueberfall-auf-polen-der-zweite-weltkrieg-100.html ,
> https://www.presseportal.de/pm/9021/4359427 ,
> https://www.spiegel.de/politik/ausland/polen-praesident-andrzej-duda-will-rechnung-fuer-reparationen-vorlegen-a-1284602.html .

Gruß Ulrich

Ulrich 31
31.08.2019, 23:03
Von mir abschließend dies noch zum betr. Thema für besonders Interessierte: die Wikipedia-Seite "Überfall auf Polen" mit Stand von heute, 31.08.2019:

► https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberfall_auf_Polen .

Gute Nacht!
Ulrich

Uschi Danziger
01.09.2019, 12:00
Hallo, Forumer,

heute am 1. September 2019 um 4.45 Uhr begannen die aktuellen Veranstaltungen zum 80. Jahrestag. Lesen Sie bitte hier, wer auf Westerplatte anwesend war:

https://www.gdansk.pl/wiadomosci/aleksandra-dulkiewicz-na-westerplatte-kazda-wojna-sieje-spustoszenie-i-kazda-wojna-zabija,a,153751
deutsch:
https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=pl&tl=de&u=https%3A%2F%2Fwww.gdansk.pl%2Fwiadomosci%2Faleks andra-dulkiewicz-na-westerplatte-kazda-wojna-sieje-spustoszenie-i-kazda-wojna-zabija%2Ca%2C153751
englisch:
https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=pl&tl=en&u=https%3A%2F%2Fwww.gdansk.pl%2Fwiadomosci%2Faleks andra-dulkiewicz-na-westerplatte-kazda-wojna-sieje-spustoszenie-i-kazda-wojna-zabija%2Ca%2C153751

Uschi Danziger

Uschi Danziger
01.09.2019, 12:16
Hallo, Forumer,

in Wielun hat u.a. der Deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gesprochen.

https://dziennikbaltycki.pl/obchody-rocznicy-wybuchu-ii-wojny-swiatowej-w-wieluniu-prezydent-niemiec-w-wieluniu-prosze-o-przebaczenie-zdjecia-wideo/ar/c1-14389091
deutsch:
https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=pl&tl=de&u=https%3A%2F%2Fdziennikbaltycki.pl%2Fobchody-rocznicy-wybuchu-ii-wojny-swiatowej-w-wieluniu-prezydent-niemiec-w-wieluniu-prosze-o-przebaczenie-zdjecia-wideo%2Far%2Fc1-14389091
englisch:
https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=pl&tl=en&u=https%3A%2F%2Fdziennikbaltycki.pl%2Fobchody-rocznicy-wybuchu-ii-wojny-swiatowej-w-wieluniu-prezydent-niemiec-w-wieluniu-prosze-o-przebaczenie-zdjecia-wideo%2Far%2Fc1-14389091

Uschi Danziger

Wolfgang
01.09.2019, 18:15
Schönen guten Abend,

ich bin ein bisschen perplex, auch enttäuscht - heute jährt sich zum 80. Mal der Jahrestag des Kriegsausbruchs und wenn es keine Links zu irgendwelchen Veranstaltungen gäbe, verliefe dieser Tag wie jeder andere. Keine persönlichen Stellungnahmen, keine Betroffenheit, keine Zeitzeugenerinnerungen, nichts, rein gar nichts, obwohl dieses Ereignis zum Untergang des Freistaates Danzig führte, obwohl aufgrund dieses Menschheitsverbrechens Abermillionen Tote zu beklagen sind, obwohl Abermillionen Menschen in ganz Europa, Deutsche, Polen, Danziger ihre Heimat verloren, flüchten mussten, zwangsweise vertrieben bzw. "umgesiedelt" wurden.

Kein Wort, nichts. Weder von den Älteren, die ja häufig überlebende Opfer waren, noch von deren Nachkommen. Kein Wort, nichts, Schweigen. Ignoranz?

Ich kann den in machen Beiträgen Ulrichs durchklingenden Frust, der mangelnde Resonanz auf wichtige Ereignisse und Beiträge unterschwellig beklagt, nachvollziehen.

80 Jahre sind vergangen nach dem Beginn eines unfassbaren, eines heute schier unvorstellbaren Menschheitsverbrechens. Und unser Forum, unser DANZIG-Forum, schweigt.

Ein herzliches DANKE Jenen, die hier einen Beitrag schrieben. Aber das ist nicht genug!

Wofür gibt es dieses Forum überhaupt noch? Nur noch für Familienforschung? Ist auch wichtig, ja, aber dafür gibt's auch andere Plattformen. Wenn es darauf hinaus liefe, wären wir austauschbar, auswechselbar, überflüssig.

Ich verneige mich vor den Opfern, vor allem vor den Toten, die der von Deutschland angezettelte Krieg verursachte.

Wolfgang

Wolfgang
01.09.2019, 18:32
Ergänzend vielleicht noch: Ich verfolgte -natürlich!- die heutigen Gedenkfeierlichkeiten in Warschau, die von Phoenix life übertragen wurden. Sowohl von Seiten des polnischen Staatspräsidenten Duda als auch von unserem Präsidenten Steinmeier und dem amerikanischen Vizepräsidenten Pence wurden gute und dem Anlass gerechte Reden gehalten.

In Polen gedenken die Menschen dieses Tages. Sie mussten nicht lernen. Sie haben erfahren. Sie wissen.

Und was ist in Deutschland?

Wolfgang

Rahmenbauer14, + 1.11.2021
01.09.2019, 21:19
Guten Abend,

zumindest findet in Bad Doberan (ehem. Kreisstadt) morgen, d. 02.09.19 ab 18.30 Uhr eine Gedenkveranstaltung statt.
Es wird von einem Doberaner Aktionsbündnis eingeladen.
Seht hier links 'Ehrendes Gedenken': https://issuu.com/blitzverlag/docs/20190901_07

Viele Grüße
Rainer

love danzig
01.09.2019, 21:38
Hallo,
vielleicht hilft dieser Link, sich an diese schreckliche Zeit zu erinnern.
Viele Grüße Roman.
https://de.wikipedia.org/wiki/Tote_des_Zweiten_Weltkrieges

Ulrich 31
01.09.2019, 22:55
Guten Abend, lieber Wolfgang,

Deine mahnenden Worte in #24 sprechen mir aus dem Herzen. Sie waren dringend nötig, und ich kann nur hoffen, dass sie helfen, dieses Forum ein Forum bleiben zu lassen; denn ein Forum, in dem nur geschwiegen wird, ist in meinen Augen kein Forum.

Zu Deiner Frage in #25, "Und was ist in Deutschland?", verweise ich auf das Beispiel in Berlin, auf das ich mit meinem Beitrag #104 im Thread "Erinnerungen an den 1. September 1939" hinwies (siehe > http://forum.danzig.de/showthread.php?6248-Erinnerungen-an-den-1-September-1939 ).

Beste Grüße
Ulrich

Felicity
02.09.2019, 13:31
Stephen. mein Sohn, hatte gestern auch Vatertag zu feiern so hatte er ein Konference Telephone erschaffen. Wir drei Schwestern konnten miteinander sprechen und auch Erinnerungen austauschen. Wir haben den 1. September noch nie vergessen, rufen halt einander an, weil wir wirklich sehr weit entfernt, voneinander wohnen. Wie es auch bei vielen anderen der Fall ist, haben wir ja auch die halbe Familie im Krieg verloren. Da wurde dann auch fuer die Seelen in der Kirche gebetet. Liebe Gruesse von Eurer Feli.

jonny810
02.09.2019, 14:44
Lieber Wolfgang, werter Administrator dieses, Deines Forums.

Deine Beiträge #24 und 25 sprechen mir aus dem Herzen.

Auch ich habe in diesem Forum (Mitglied seit März 2008) schon bessere Zeiten erlebt und ich habe auch mit meinen Beiträgen versucht, für Abwechselung zu sorgen.

Ich habe auch immer wieder Forum-Neulingen zu verstehen zu geben, dass das Forum nicht nur von Fragen, sondern auch von Antworten lebt.

Auch Fragen bezüglich Danzig zu stellen, (so lange es noch möglich ist)war von mir oft erwähnt worden.

Vielleicht könntest Du und Beate auch einmal so eine einfache Richtlinie formulieren.


Aber wenn es für Dich so wichtig ist, über das Thema was vor vor 80 Jahren geschah zu schreiben, wieso denn in diesem vorwurfsvollen Ton?

Du spricht die Mitglieder der Erlebnis-Generation an. Kannst Du es uns zum Vorwurf machen, dieses Thema zu meiden? wir waren Kinder in einem Alter, in dem man seine Zukunft im Bomben-Hagel begraben mußte.

Hast Du in Deinem Leben einmal erlebt wie es sich anhört, wenn Luftgeschwader über einer Stadt stundenlang Bomben abwerfen. Kennst Du das Geräusch der so genannten Stalin-Orgel? Hast Du es einmal mitgemacht über Wochen in Klamotten im Bett

zu liegen um auf den nächsten Flieger-Alarm zu warten un dann nichts wie ab in den Luftschutz-Bunker. Ein ehemaliger Brauerei-Keller in der Baumgartschen-Gasse war unser Bunker. 7 Volltreffer haben wir überlebt.

Durch einen Luft-Schacht mußten wir den Bunker verlassen weil nur noch CO2 über die künstliche Belüftung gepumpt wurde. Hast Du es einmal erlebt wie ausländische Soldaten Mädchen und Frauen vergewaltigt haben? Wir haben auf dem Bischofsberg

unsere Mutter mit unseren Körpern bedeckt, so dass die Russen sie nicht sehen konnten. So blieb ihr wenigstens diese Erfahrung erspart.

Im Regen und in nassen Klamotten Tag und Nacht im Freien auf der Erde liegend.

Gerade wir, die das als Kinder überstanden haben, wir sind die, denen man Alles genommen hatte.

Den Vater, die Heimat und die Zukunft. Unser Leben ist zwangsweise in ganz anderen Bahnen gelaufen als es meine Eltern mit ihren 4 Söhnen geplant hatten.


Wir sind die Generation, die es Euch jüngeren ermöglicht hat, einen Weg in eine sichere Zukunft zu finden.


Ich habe keinerlei Grund, mich bei irgendjemanden zu entschuldigen - und ich wohne auch nicht in Polen.

Dafür hat meine Generation unschuldig und notgezwungen zu Viel verloren. Militär-Uniformen sind noch heute für mich, ein absolutes Greuel.

Um der Bundeswehr zu entgehen bin ich zu der damaligen Zeit lieber in den Bergbau gegangen. Das war zwar nicht ungefährlich, aber mir blieb die Uniform und die Ausbildung an tötenden Waffen erspart.

Mein Gewissen ist mir mehr Wert, als so unwichtige Auszeichnungen an einer Uniform.

Ich hoffe, dass meine Stellungnahme nachvollziehbar ist und auch von anders Denkenden akzeptiert werden kann.

Enno12356
02.09.2019, 15:41
Lieber Ehrhart vom Schlüsseldamm,
Danke,das Du den Mut hattest in
diesem Forum die Wahrheit zu sagen!
Ich stimme Dir aufrichtig zu.
Gruß aus Köln
Eva Maria

Rudolf
02.09.2019, 15:56
Hallo Wolfgang ,
ich kann und muß es unterstreichen , was jonny810 hier geschrieben hat . Als 1933 geborener und damals in Heubude wohnender habe ich 1939 als 12-jähriger erlebt , wie die Westerplatte beschossen und bombardiert wurde . Ich erinnere mich , wie sich seit den frühen Morgenstunden die Bewohner des Hauses Dammstraße 28b auf dem Hof versammelten und die meisten von ihnen erwähnten oft das Wort " Krieg " . Damals wußte ich natürlich nicht , was dies richtig bedeutet , aber das lernte ich dann später richtig kennen , mit allen Details , die jonny810 hier beschreibt . Vielleicht hätte ich das damals nicht so sehr im Gedächtnis aufnehmen können , aber ich konnte in der Nacht zuvor wahrscheinlich nicht besonders gut schlafen , weil mein Vater am Abend zuvor aufgefordert wurde , in das Polizeirevier in der Heubuder Heidseestraße zu kommen , man hätte eine Frage . Seine Mutter , meine Großmutter , war eine geborene Rostowski . Einer ihrer Familienangehöriger ( Bruder oder Enkel ) war ein deutscher Danziger , der in der Freistaatzeit zu einem Danziger mit polnischer Volkszugehörigkeit wurde . Mit diesem Verwandten hatte mein Vater häufig Kontakt und das war wohl der Grund , daß ihn die Polizei argwöhnisch betrachtete . Auf jeden Fall ließ die Polizei ihn erst am Morgen des 1. September wieder nach Hause . Meine Mutter und meine Geschwister waren wie auch ich , wieder sehr beruhigt , als er zu Hause war .
Das waren und sind meine Erinnerungen an diesen Tag , die ich nie vergessen werde .
Übrigens habe ich kurz vor dem Einzug der Russen zum ersten mal in meinem Leben zusehen müssen , wie ein Junge von vielleicht 14 oder 15 Jahren im Keller des Hauses , wo wir uns aufhielten , verstarb . Er hatte die Uniform eines Flakhelfers an . Deutsche Soldaten brachten ihn verwundet in den Keller , man holte einen Lehnstuhl aus einer der Wohnungen des Hauses und sagte ihm , daß bald ein Sanitäter kommen wird . Dieser kam jedoch zu spät . Neugierig sah ich damals zu - denn an seiner Uniform konnte man keine Verwundung erkennen - wie er langsam aus dem Leben schied . Aus seinem Mund lief etwas Blut , was allmählich zu einem rosafarbenen Schaum wurde . Niemand konnte ihm helfen . Mein Vater holte aus dem Garten des Hauses von einer Pumpe Wasser , und man wischte ihm den Schweiß und den rosa Schaum aus dem Gesicht .
Alle diese Erlebnisse haben mich dazu gebracht , alles mir mögliche zu tun , damit nie wieder ein Krieg entsteht .
Beste Grüße an alle Forumer vom Heubuder Rudi

Rudolf
02.09.2019, 15:58
Verzeihung : eine Korrektur - ich war 1939 6 Jahre alt und nicht 12 Jahre . Rudi

Ulrich 31
02.09.2019, 16:06
Hallo zusammen,

zu Wolfgangs Frage in #25, "Und was ist in Deutschland?", ergänze ich meinen Hinweis dazu in #28 mit diesen Link-Informationen, was sich zum betr. Thema gestern in Berlin zutrug:

> https://www.epd.de/regional/ost/schwerpunkt/gesellschaft/gedenken-ausbruch-des-zweiten-weltkrieges-vor-80-jahren ,
> https://www.imago-images.de/offers/335158/News/Aktuelles-Zeitgeschehen/Berlin-Gedenken-am-80-Jahrestag-des-Ausbruchs-des-Zweiten-Weltkriegs?db=stock .

Und hier noch eine umfassende Information des Deutschen Polen-Institus zum "Deutschsprachigen Medienecho" für den Zeitraum 12.11.2017 bis 01.09.2019: > https://www.deutsches-polen-institut.de/politik/polendenkmal/deutsches-medienecho/ .

Gruß Ulrich

Ulrich 31
02.09.2019, 21:57
Lieber Wolfgang (#24), lieber Erhart (#30) und lieber Rudi (#32),

ich versuche mal, nach Erharts engagiertem Beitrag hier Mediator für Euch zu spielen.

Es geht/ging in diesem Thema speziell um die Veranstaltungen in Danzig zum 80. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs am 1. September 2019. Dieses Thema hat Uschi Danziger wegen seiner Besonderheit sicher im Unterforum "Danzig Stadt" bewusst abgegrenzt gestartet vom bereits seit 01.09.2010 in der "Plachanderecke" laufenden Thema "Erinnerungen an den 1. September 1939", gestartet von Magdalena (magdzia), mit inzwischen 105 Beiträgen.

Während also das "Plachanderecke"-Thema hauptsächlich den persönlichen Erlebnissen und Erinnerungen der Forumsmitglieder gewidmet war/ist, gilt das "Danzig Stadt"-Thema hauptsächlich den Veranstaltungen am 80. Jahrestag des Kriegsbeginns in Danzig, also nicht persönlichen Erlebnissen und Erinnerungen.

So gesehen, gilt Wolfgangs Vorwurf zum Schweigen zum "Danzig-Stadt"-Thema der Tatsache, dass sich zu den Veranstaltungen am 80. Jahrestages des Kriegsbeginns in Danzig bisher niemand - in welcher Form auch immer - geäußert hatte, obwohl die Art dieser Veranstaltungen vermutlich bei denjenigen Forumsmitgliedern, die von ihnen Kenntnis genommen hatten, auf ein geteiltes Echo mit Grund zu ambivalenter Kritik stieß.
Ich kann in Wolfgangs Vorwurf jedenfalls nicht erkennen, dass er damit persönliche Erlebnisse und Erinnerungen an den 1. September 1939 meinte.

Insofern betrachte ich Erharts kräftige Erwiderung, so sehr sie seine Meinung verständlich macht, eher als Missverständnis, an das sich Rudis Beitrag anschließt.

Wenn ich durch diesen Versuch einer Erläuterung zum besseren Verstehen dieser Angelegeneheit beitragen konnte, würde mich das freuen.

Mit besten Wünschen und Grüßen
Ulrich

Gerhard Jeske
02.09.2019, 22:08
Gerhard Jeske
Hamburg Jetzt erst wird in Polen und Deutschland von offizieller Seite und der meisten Presse, des Bombenangriffes deutscher Stukas auf die Stadt Wielun berichtet. Den Anstoß gab dafür das Buch von Lothar Kettenacker(Rowohlt Berlin) " Ein Volk von Opfern" In dem Buch beschreibt der Autor Joachim Trenkner ausführlich den Plan und die Duchführung des Angriffes auf die polnische Kleinstadt Wielun. Befehlshaber ist der Generalmajor Wolfram Freiher von Richthofen, es ist der Offizier, der den Angrif der deutschen Bomber gegen die spanische Stadt Guerica befehligte. Jetzt sollte Wielun als Versuch eines erfolgreichen Bombenangriffes herhalten. Die erste Bomben zerstörten das "Allerheilige Hospital". Die Altstadt wurde gänlich zerstört. 1200 Einwohner wurde Opfer dieses Terror Angriffes

Dopiero teraz w Polsce i Niemczech donosi strona oficjalna i większość prasy, bombardowanie niemieckich Stukasów w mieście Wieluń. Impulsem do tego była książka Lothara Kettenackera (Rowohlt Berlin) „Lud ofiar” W książce autor Joachim Trenkner szczegółowo opisuje plan i przeprowadzenie ataku na polskie miasto Wieluń. Dowódcą jest generał dywizji Wolfram Freiher von Richthofen, to oficer dowodził atakiem niemieckich bombowców na hiszpańskie miasto Guerica. Teraz Wieluń powinien służyć jako próba udanego nalotu bombowego. Pierwsze bomby zniszczyły „Szpital Wszystkich Świętych”. Stare miasto zostało całkowicie zniszczone. 1200 mieszkańców padło ofiarą tego ataku terrorystycznego.

Ulrich 31
02.09.2019, 22:42
Guten Abend, Herr Jeske,

nach meiner Erläuterung hier in #35 wundert mich Ihr Beitrag hier in #36.

Zum polnischen Teil in Ihrem Beitrag die folgende Erklärung für diejenigen Leser, die keine Polnischkenntnisse haben und nicht mit dem Google-Übersetzer oder einem anderen digitalen Übersetzer umgehen können:

- Der erste Absatz ist die polnische Übersetzung Ihres heutigen deutschen Beitrags #5 im Thread "Jochen Gruch: Einige ratlose Überlegungen zum Danziger Kulturgut" im Unterforum "Bund der Danziger".

- Der zweite Absatz ist die polnische Übersetzung Ihrer vorangestellten deutschen Angaben zum deutschen Luftangriff auf die polnische Stadt Wieluń am 1. September 1939.

Gruß Ulrich

Beate
02.09.2019, 23:37
Guten Abend,

na, dann sortiere ich das doch mal...

Fröhliche Grüße, Beate

Beate
02.09.2019, 23:50
Habe Ihren Beitrag, Herr Jeske, HIERHIN (http://forum.danzig.de/showthread.php?15197-Herr-Jeske-informiert) verschoben.

Freundliche Grüße, Beate

sarpei
03.09.2019, 14:30
Hallo miteinander,

Marion hat mich gebeten, eine abfotografierte Seite aus ihrem Ahnenbuch hier einzustellen. Den Text dazu wird sie selbst verfassen. Hier also erst einmal das Bild:

24170


Viele Grüße

Peter

NOWYSTAW
03.09.2019, 14:48
Liebe Former!
Vielen Dank Peter für deine Unterstützung!

In diesen Tagen ist ein Ahnenbuch fertig geworden und wird jetzt bei einem Cousinen-und Cousin-Treffen 8 mal weitergegeben und ich bin gespannt, wieviel Nachbestellungen für die nächste Generation gewünscht werden.

Ich bitte euch, lasst euch nicht entmutigen!
Wenn auch nicht immer die gewünschte Anerkennung erfolgt, so ist sie aber doch immer da! Euer unermüdlicher Einsatz ist sehr wichtig und die erfahrenen Helfer tragen unglaublich zur Erinnerung an "unsere Geschichte" bei und dieses Forum ist auf gar keinen Fall auswechselbar sondern einzigartig!

LG. Marion!

Wolfgang
03.09.2019, 23:59
Schönen guten Abend,

ich danke jedem älteren Teilnehmer der den Kriegsbeginn erlebte und darüber öffentlich sprechen kann. Und ich respektiere natürlich auch alle anderen Älteren -wie beispielsweise auch meine Mutter-, die aus gesundheitlichen oder aus sonstigen Gründen, die es ihnen mittlerweile nicht mehr möglich machen, sich zu äußern, leider schweigen müssen.

Und dieses Schweigen hinterlässt Lücken. Denn die Grundlagen zu diesem Europa haben Menschen gelegt, die wussten was Krieg ist. Sie hatten ihn erlebt. Es waren, unter anderen, de Gaulle, Adenauer, Brandt, Kohl, Mitterand. Und die meisten Menschen, die den Krieg erleben/erleiden mussten, sagten ebenfalls NIE WIEDER.

Aber diese Erfahrungen wurden scheinbar nicht eindringlich genug weitergegeben. Frieden ist selbstverständlich geworden. Demokratie scheint für Viele ein Fremdwort. Aber Frieden und Demokratie bedingen sich gegenseitig. Wer Demokratie gegen Populismus eintauscht -gibt es nicht irgendwo den Wahlkampfslogan "Der Osten steht auf" in eindeutiger Anlehnung an die Göbbel'sche Propaganda "(Nun) VOLK STEH AUF (und Sturm brich los)"-, der gefährdet auch den Frieden. Keiner glaube, dass Frieden eine Selbstverständlichkeit ist! Wer dafür nicht kämpft, wer die Augen schließt, hat resigniert, hat verloren, gefährdet das, was die älteren Generationen schmerzvoll erleiden mussten.

Und das ist auch einer der Gründe, warum ich mich perplex und enttäuscht zeigte, dass sich eben niemand anlässlich dieses wichtigen Jahrestages zu Wort meldete. Es reicht einfach nicht aus, wohlgemerkt nach entsprechender Erinnerung, Jüngeren Aussagen vorzuhalten wie "Hast Du in Deinem Leben einmal erlebt wie es sich anhört, wenn Luftgeschwader über einer Stadt stundenlang Bomben abwerfen. Kennst Du das Geräusch der so genannten Stalin-Orgel? Hast Du es einmal mitgemacht über Wochen in Klamotten im Bett".

Natürlich hat das die Nachkriegsgeneration nicht erleben müssen. Warum wird uns das, obwohl das ja die Älteren sehr wohl wissen, vorwurfsvoll unter die Nase geschmiert? Schweigen heißt Akzeptieren. Es sei denn, dass man sich einfach nicht mehr äußern kann. Aber, wie man sieht, gibt es doch noch einige, die -nach entsprechender Erinnerung- aufzeigen können was war. Und das ist wichtig.

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

jonny810
04.09.2019, 09:29
Hallo Wolfgang,

ich habe Deinen Beitrag jetzt 2x gelesen und ich frage mich, wann Du es endlich kapierst, dass es Menschen gibt,

die es nicht ertragen können, über dieses Thema an die damalige Zeiten immer und immer wieder erinnert zu werden.

Da muß man gar nicht perplex oder enttäuscht sein, wenn sich niemand aus der Erlebnisgeneration zu diesem Ereignis

im Forum geäußert hat.

Man muß nur lernen, die Gefühle Anderer zu akzeptieren, oder zu respektieren.

Ich hoffe und wünsche Dir und mir, dass Dir das irgendwann gelingt.


Erhart

Stejuhn
04.09.2019, 09:59
Guten Morgen,

ich erinnere mich nur zu gut als ich im Alter von sieben Jahren einen
Aufsatz für die Schule über Flucht und Vertreibung eines Angehörigen
schreiben musste.
Ich fragte hierzu meine Danziger Oma, welche über schlimmste Erfahrungen (mehrere Vergewaltigungen)
berichtete.
Unsere Nachbarin muss während der Flucht noch ein Kind gewesen sein und auch sie wurde mehrfach vergewaltigt.
Sie war im Intimbereich so verletzt worden, dass es ihr unmöglich war Mutter zu werden.
Beide haben nachdem sie mir das erzählt haben in ihren Träumen wohl alle Erlebnisse wieder durchgemacht, denn
ich hörte sie Nachts schreien.
Noch heute schmerzt es mich dass ich diese schlimmen Erinnerungen wieder in ihnen wachgerufen habe.
Selbst habe ich, da dieses Thema immer wieder in der Schule erwähnt wurde, sehr schlecht geträumt.

Sigrid

Antennenschreck
04.09.2019, 10:08
Hallo,

also ich finde, dass es niemandem zusteht die Vorfahren von anderen Leuten zu beschimpfen oder Verbrecher zu nennen. Wenn jemand Verbrechen begangen hat, und namentlich bekannt ist, dann sollte und muss man das auch öffentlich benennen. Und wenn nun jemand hier im Forum so einen Verbrecher unter seinen Vorfahren hat, dann empfinde ich natürlich Mitleid für das entsprechende Mitglied, und er kann und sollte sich unbedingt dazu äußern, und sich von diesem Menschen und seinen Taten distanzieren, klar. Aber ich kann das nicht auf meine Vorfahren beziehen, der eine hatte eine jüdische Frau, und war in keinem einzigen Krieg; und der andere war im ersten Weltkrieg Meldegänger, und hat dann gegen Ende des zweiten Weltkrieges zwei Franzosen versteckt; also muss ich diese Schande nicht auf meine Vorfahren beziehen; außerdem war ich noch nicht einmal in Planung, als der zweite Weltkrieg zu Ende war. Übrigens sollte die UN Bestimmung bekannt sein, wonach man eine Schuld immer nur auf den Verbrecher selber beziehen darf, aber niemals auf seine Verwandten, oder gar ein ganzes Volk.

Tschü....

Fischersjung
04.09.2019, 11:00
Danke Erhart,
danke Eva Maria

Ich als Nachkriegskind möchte euch ausdrücklich beipflichten.

Jeder sollte dieser Ereignisse so gedenken wie er es für sich ertragen und verantworten kann.
Niemand sollte die Art des Gedenkens einem anderen Menschen und schon gar nicht einer Nation und seines Volkes vorschreiben.
Diese Erlebnisse des Krieges, der Flucht, kenne ich nur aus Erzählungen meiner Eltern.

Im Forum nutzen immer dieselben Personen Links, stellen sie ein und warten auf Meinungen und Reaktionen.
Ihre eigene Meinung zu den eingestellten Links verschweigen sie beharrlich.

Kritik wurde des öfteren "verschoben", war nicht mehr aufzufinden, die Beteiligung an Diskussionen im Forum sank sofort auf Null, auch bei mir.


Wolfgang, gehört nicht hier her, du sprachst es an!
Ich lebe in Deutschland, kann einige Reaktionen der Menschen im Osten von Deutschland verstehen, muss sie nicht teilen, höre aber zu.

Menschen, die im nöstlichen Teil Deutschland aufgewachsen sind, der Generation 50 Plus, haben bewusst je zur Hälfte in der kommunistischen Diktatur und zur Hälfte im heutigen politischen System Deutschlands gelebt. Ich spreche ihnen eine höhere politische Lebenserfahrung aus und höre den Aufschrei einiger anders Denkender gelassen zu.
Vielen Politikern in Deutschland ist das Zuhören völlig abhanden gekommen, das Wundenlecken nach der Wahl in Sachsen und Brandenburg ist vergessen und es wird beraten, verschoben und es wird sich weder etwas im Sozialwesen, Renten, Schulbildung, Umweltschutz ..... ändern.

Ich habe lange Überlegt ob ich hier etwas einstelle, verworfen und doch musste ich dazu etwas sagen.

Ich wünsche einen schönen Tag

Felicity
04.09.2019, 14:18
Obgleich ich zur Erlebnis Generation gehoere, faellt es mir immer schwer mit Euch anderen Schritt zu halten. Bin doch schon seit 1949 hier und trotzdem auch hier der Ausbruch des zweiten Weltkrieges, mit Trauer gefeiert wird, waren wir doch auf verschiedenen Fronten. Aber Australien hat doch auch 30,000 Soldaten verloren, die an den Fronten gekaempft haben und gefallen sind. Wer da von Siegern und Besiegten spricht, vergisst dass in diesen Kriegen alle leiden.
Krieg veroht und sogar lange nach dem Ende des Krieges, sind die Wunden noch lange nicht verheilt auf beiden Seiten. Hoffen wir und beten wir und versuchen wir Kriege zu vermeiden. Liebe Gruesse von der Feli.

jonny810
04.09.2019, 16:08
Liebe Feli,

in Kriegen gibt es nur Verlierer. Wenn man bedenkt, wieviele Eltern, auf beiden Seiten Ihre Kinder, Kinder Ihre Väter, unzählige Menschen Ihr gesamtes Hab und Gut verloren haben,

kann man wohl mit Fug und Recht sagen, Alle sind Verlierer.

Wieso mußtet Ihr in Australie neue Wurzeln schlagen? bestimmt wäret Ihr gerne in der Weidengasse wohnen geblieben.

Alleine was wir an Gebieten im letzten Weltkrieg eingebüßt haben, ist doch gar nicht zu bemessen.

Wenn man daran denkt, dass deutsche Soldaten in Danzig gezwungen wurden, eigene Kameraden in der Langen-Allee an den Linden zu erhängen, dreht sich bei mir noch heute der Magen.

Wir haben es als Kinder mit eigenen Augen gesehen. Auf den Schildern die man den jungen Soldaten umgehängt stand geschrieben, ICH WAR EIN VATERLAND-VERRÄTER, oder ich war ein

Deserteur. Nur weil diese jungen Menschen leben wollten und sich von der Truppe abgesetzt hatten.

Während ich hier sitze und schreibe, bildet sich bei mir eine Gänsehaut am ganzen Körper.

Ich habe auch in meinen Gedichten einiges an schrecklichen Erfahrungen verarbeitet. (Soldaten-Tot) unter anderem. Sind auf meiner Forum-Seite zu finden und nachzulesen.Du Feli, hast ja mein Buch.

Wenn man einmal sieht von welchen Geistes-Größen unsere Welt zur Zeit regiert wird, kann man wohl davon ausgehen, dass es bis zum nächsten großen Knall, keine 80 Jahre mehr dauert.

Hiermit werde ich dieses Thema für meine Person beenden und kann nur hoffen, dass Nichtbetroffene dieser Erfahrungen, mit dem Thema etwas sensibler umgehen.

Allen einen friedvollen Abend. Erhart

Wolfgang
04.09.2019, 16:56
Schönen guten Nachmittag,
hallo Erhart,

Du schreibst in Deinem heutigen Beitrag um 09:29 Uhr auf mich bezogen "ich frage mich, wann Du es endlich kapierst, dass es Menschen gibt, die es nicht ertragen können, über dieses Thema an die damalige Zeiten immer und immer wieder erinnert zu werden."

Tja, ich glaube, ich habe "kapiert", aber ich weiß nicht, ob Jeder weiß, dass genau dieses Erinnern über Jahrzehnte hinweg das Anliegen vieler Danziger war, die ihre Heimat verloren hatten. Und genauso wie das Erinnern an Danziger Vorfahren, das Ausgraben von Familiengeschichten wichtig ist, genauso wird es IMMER Thema dieses Forums sein, daran zu erinnern, darüber zu diskutieren, wie es zum Untergang Danzigs kam, was die Ursachen des II. Weltkrieges waren und warum dessen Folgen, u.a. die Grenzziehungen, das Wiedererstehen des polnischen Staates, zu dem Europa führten in dem wir leben. Wer die Augen vor der Vergangenheit verschließen möchte, wer nicht erträgt, erinnert zu werden, wer Bemühungen gegen das Vergessen mit persönlichen Angriffen beantwortet, ist hier wohl fehl im Forum... - oder?

Mein perplex sein, meine Enttäuschung, dass es kaum Wortmeldungen zum 80. Jahrestag des Kriegsausbruches gab, bezog sich ganz generell auf dieses Forum. Ob jung, ob alt, oder altersmäßig zwischendrin, ob Deutscher, Pole, ob in Danzig, Deutschland, Polen, den USA oder sonst irgendwo geboren oder lebend, fast niemand hat sich mit persönlichen Worten gemeldet. Das ist und war in meinen Augen beschämend.

Ich lebe nun seit über 8 Jahren in Polen. Ich erweise Respekt dem Land in dem ich lebe, und viele der Gedenkfeierlichkeiten anlässlich des 80. Jahrestages des Kriegsausbruches waren sehr würdig. Es wird hier nichts verdrängt, verschwiegen, unterdrückt. Es gibt keinen Zwang den Ältere gegenüber Jüngeren ausüben, kein Maulkorb, keine Zensur. In diesem Punkt ist sich Polen einig. Und ich finde das gut so.

Ich habe über Jahrzehnte hinweg die Entwicklung auch in Deutschland verfolgt. Schließlich waren meine beiden Elternteile, alle Großeltern, Onkel und Tanten Danziger und ich habe das Nichterzählenkönnen, das Nichterzählenwollen, das Verdrängen auch Jener, deren Vorfahren keine Nazis waren, unmittelbar und tagtäglich erlebt. Wer Vergangenheit verdrängte, wer sie nicht aufarbeitete, wer in Traumata nach dem Krieg lebte, hat häufig auch all das seine Kinder und Enkel weitergegeben. Auch sie waren Opfer, aber ihnen ist zu oft Einsicht, Erklärung, Wissen nicht gegeben worden. Auch das war einer der Gründe warum dieses Forum gegründet wurde.

80 Jahre sind seit Kriegsbeginn vergangen. Die Folgen haben Europa verändert, werden für immer in die Geschichtsbücher eingehen. Es wird in die Geschichtsbücher aber auch eingehen, wer sich weigerte zu erinnern, wer sich weigerte vor Wiederholungen der Geschichte zu mahnen.

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

Ulrich 31
04.09.2019, 19:05
Hallo zusammen,

ich schalte mich hier noch einmal als Mediator ein wegen des letzten Verlaufes dieses Threads (vgl. meinen ersten Mediator-Versuch in #35, der leider unbeachtet blieb).

Vielleicht hätte die Zuordnung dieses Themas ("80. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs") zum bereits seit 2010 laufenden Thema "Erinnerungen an den 1. September 1939" das verhindert, was jetzt hier zu wenig schönen Äußerungen geführt hat.

In jenem Thema "Erinnerungen an den 1. September 1939" (> http://forum.danzig.de/showthread.php?6248-Erinnerungen-an-den-1-September-1939/page3 ), das ich bitte, einmal vollständig nachzulesen, vor allem seinen ersten Teil, ist nämlich mehrfach von mehreren Forum-Teilnehmern über die Situation beim Kriegsbeginn in Danzig berichtet worden. Und das so ausführlich, dass später in jenem Thread (inzwischen 109 Antworten) davon abgeraten wurde, noch weiter über jene Ereignisse und Eindrücke zu schreiben.

Wenn dieser Bitte von mir gefolgt wird, wird vielleicht meine Meinung Verständnis finden, dass das, was im separaten Thema "80. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs" zuletzt geschrieben wurde, unnötig war.

In der Hoffnung, hiermit die hochschlagenden Wogen zu besänftigen, grüßt freundlich
Ulrich

Wolfgang
04.09.2019, 19:22
Schönen guten Abend,
hallo Ulrich,

danke für Deine Worte. Nur: Was im nichtöffentlichen Bereich geschrieben wird, ist eben öffentlich auch nicht wahrnehmbar. Mehr als 90% aller hier Lesenden sind keine Forum-Teilnehmer/innen. Und auch ich kann momentan aufgrund persönlicher Gründe nicht immer alles lesen. Ich konzentriere mich z.Z. auf das öffentlich Gesagte. Es ist leider auch nicht möglich, die Themen zusammenzulegen, denn wer sich nichtöffentlich äußerte, wird nicht immer damit einverstanden sein, dass seine Aussagen plötzlich öffentlich sind.

Für die Öffentlichkeit zählt nur was sie auch lesen kann. Alles andere ist "geheim" und somit außerhalb der öffentlichen Wahrnehmung.

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

Wolfgang
04.09.2019, 22:38
Schönen guten Abend,

heute wurde hier etwas themenabweichend über das "Verschieben" von Beiträgen gesprochen. Da dies recht interessant ist, aber dieses Thema verwässert, habe ich ein separates Thema angelegt: Verschieben/Löschen von Beiträgen - wann, wie, warum? Ein Beispiel...
(http://forum.danzig.de/showthread.php?16361-Verschieben-L%F6schen-von-Beitr%E4gen-wann-wie-warum-Ein-Beispiel)
Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

Margarete und Bruno
06.10.2019, 07:45
Lieber Wolfgang,
ich kann mich Deinem Beitrag #49 voll umfänglich anschließen.
Die Russen gedenken am Tag des "Unsterblichen Regiments" ihren Toten mit einem Marsch, bei dem sie die Fotos ihrer Angehörigen vor sich hertragen.
Das ist glaubwürdiger als die theatralischen Inszenierungen der Kranzniederlegungen von Politikern der Waffenexporte.
In die Geschichtsbücher wird die Sichtweise des jeweiligen Verfassers geschrieben, dieser hat die Deutungshoheit über die Opfer und die Täter.
Und die Geschichte wiederholt sich.

Viele Grüße von Regina.

ada.gleisner
08.10.2019, 00:23
Lange habe ich überlegt, ob ich zu diesem doch sehr explosiven Thema etwas sagen soll. Ich bin heute 84 Jahre alt und habe in meinem Leben unzählige Male des Verlustes meiner Heimat, meines Elternhauses. der Flucht gedacht, habe die Verzweiflung meiner Eltern und die Brüchigkeit meines Lebenslaufs bedacht. Ich habe auch meine Meinung über die Rolle Polens, die mein Leben beeinflußt hat. Ja, die Polen haben schwer gelitten, doch auch wir sind Opfer dieses Krieges geworden. Auch das ist vergessen worden bzw. nie in den Mittelpunkt gerückt worden. Wir gehören nicht mehr in das Land unserer Vorfahren. Das ist immer noch schwer zu begreifen und noch schwerer ist es, immer wieder darüber zu sprechen. Das kann ich nur für mich allein.
Grüße von Ada

Weimaraner
08.10.2019, 15:43
Hallo Zusammen,
ich bin nicht in Danzig geboren, nach der Flucht meiner Eltern, Januar 1945, bin ich in Niedersachsen 1946 zur Welt gekommen und trage keine "Rosa Rote" Danzig Brille.
Nachweislich hat meine Familie seit 1700 in Danzig gewohnt und gelebt.

Wäre es nicht sinnvoll nach dem "Warum" zu fragen

Mit dem Vertrag von Versailles 1919 wurde Danzig mit seinen umliegenden Gebieten vom Deutschen Reich getrennt und am 15. November 1920 zu einem unabhängigen Staat,der "Freien Stadt Danzig" erklärt. Dieser Staat stand allerdings unter Aufsicht des Völkerbunds. Da diese Entscheidung nicht von einer Volksabstimmung abhängig gemacht wurde,sahen das Deutsche Reich und die mehrheitlich deutschen Bewohner der Stadt das vom US-Präsidenten Woodrow Wilson geforderte Selbstbestimmungsrecht der Völker verletzt.

Tatsache ist doch, das wir uns einmal das Jahr 1920 und hier den 15.11. betrachten sollten.
Hier war doch die Grundlage für die Aufnahme Danzigs in die Staatengemeinschaft als neutrales, freies und geschütztes Mitglied der Friedensvertrag von Versailles, der den Bestand des Danziger Staates garantieren sollte.
Der Präsident der Verfassunggebenden Versammlung, Wilhelm Reinhard, würdigte die Bedeutung dieses Tages verbunden mit dem Wunsch, dass durch Einheit und gegenseitiges
Verständnis der Bestand des Staates gesichert sein möge. Der Vertreter des Völkerbundes, Oberst Edward Lisle Strutt, vollzog die Proklamation und bestätigte die Schutzgarantie des Völkerbundes
für Danzig und seine neue Verfassung.
Oberst Strutt beendete seine Rede mit den Worten:

„Lasst uns Frieden halten jederzeit, sowohl innerhalb wie außerhalb dieses Hauses. Die Welt braucht Frieden. Mögen Danzig und Polen dem östlichen Europa darin ein Vorbild sein.
Beide Völker mögen glücklich und zufrieden nebeneinander leben, wachsen und gedeihen, durch gegenseitiges Vertrauen und Freundschaft, bei gegenseitiger Unterstützung.

Hiermit erkläre ich feierlichst die Stadt Danzig und das sie umgebende Gebiet mit dem heutigen Tage zur Freien Stadt.“

Polen war vom Völkerbund beauftragt worden, aufgrund seiner freundschaftlichen Beziehungen zum Reich und in Wahrung seiner Interessen in Danzig die Lage in der Freien Stadt Danzig zu regeln.
Es hatte in seinem Freundschaftsbündnis mit dem Deutschen Reich seine bisherige Taktik gegenüber dem Danziger Staat völlig geändert.
Während es (Polen) bisher peinlichst genau auf die Wahrung der Danziger Verfassung geachtet hatte, vertrat es nunmehr den Standpunkt, dass die Danziger Fragen in erster Linie zwischen Deutschland und Polen zu regeln seien und der Völkerbundsrat keinen Grund zum Einschreiten habe, solange Polen sich nicht beschwert fühle.
Polen wollte seine politischen und wirtschaftlichen Rechte in Danzig wahren, seine vermeintliche Freundschaft mit Deutschland aber nicht durch Einmischung in die inneren Angelegenheiten Danzigs gefährden.

Es (Polen) untergrub die Autorität des Völkerbundes und verhinderte dadurch ein wirksames Eingreifen des Hohen Kommissars.

Danzig hatte in der Zwischenkriegszeit nach einem anfänglichen Wirtschaftsaufschwung erhebliche wirtschaftliche Probleme, bedingt durch die Zollgrenzen zum Deutschen Reich,
die globale Wirtschaftskrise und eine wenig entwickelte Industrie.
Der Hafen und der Zoll sowie die internationalen Eisenbahnverbindungen – jedoch nicht die Straßenbahn und Kleinbahnen im Freistaatgebiet – wurden unter polnische Verwaltung gestellt.
Die Republik Polen legte im Danziger Hafen (Westerplatte) ein Munitionslager an und stationierte dort ihr Militär.
Des Weiteren war es dem polnischen Staat zwecks Verbindung des Hafengebiets mit Polen erlaubt, eine Post- und Telegrafenverwaltung, das so genannte „Polnische Postamt“, im Hafengebiet einzurichten.
Die problematischen Verhältnisse, die Anlass für viele Beschwerden der Freien Stadt Danzig an den Völkerbund waren, schufen unter der Bevölkerung Ressentiments gegen Polen.

Dieses kann den Überfall Hitlers- und die damit veranlassten Greueltaten an der polnische Bevölkerung nicht rechtfertigen- noch verharmlosen.

Ich pflichte den Ausführungen ada.gleisner # 54 bei.

Wir Deutsche, haben uns eines angewöhnt, jeden Tag uns vor Augen zu halten, in Funk und Fernsehen, wie schlimm wir doch Sind und waren. Ich lese in keiner polnischen Zeitung,
von Greueltaten an deutschen Flüchtlingen, ich lese nicht von Greueltaten unserer amerikanischen Freude, die in Vietnam begannen wurden, ich lese nicht von französischen Greueltaten in Algerien, von den Engländern ganz zu schweigen- wir alle könnten diese Zeilen bis zur Unendlichkeit fortführen.

Ich bin, wie ich oben bereits ausgeführt habe 1946 geboren und ich fühle mich nicht verantwortlich für Taten, die Generationen vor mir begangen haben.
Abschliessend möchte ich einen Auszug aus Wikipedia und ein Zitat von Monika Sieradzka führen.

"So wurden schon 1838 auf Anordnung des damaligen US-Präsidenten Andrew Jackson zur Durchsetzung des Indian Removal Act Angehörige der Cherokee vor ihrer zwangsweisen Umsiedlung
durch die US-Armee in Lagern gefangengehalten. Die Cherokee erinnern sich noch heute an den „Trail of Tears“ ihrer Umsiedlung.
Auch die in der Folgezeit von den USA angelegten Indianerreservate für zahlreiche indigene Gruppen sind als Konzentrationslager anzusehen:
die Menschen wurden aus rassistischen Motiven unter inhumanen Umständen auf Gebieten festgehalten, die ein eigenes Auskommen unmöglich machten und dazu führten,
dass Kinder, Frauen und auch Männer verhungerten. Flucht oder Gegenwehr wurden mit dem Tod bestraft".

Nicht wir Deutsche haben diese menschenverachtenden und gegen jedes Recht verstossende Einrichtungen geschaffen. Es wurde uns aufgezeigt- und von hemmungslosen verblendeten Individien weiterentwickelt in einer unsäglichen Zeit.

Das ist nicht mein Europa
Zitat Monika Sieradzka

"Das ist nicht mein Europa. Für mich bedeutet Europa Vielfalt, Weltoffenheit, Toleranz, Kontakte mit Menschen aus anderen Ländern, Studien- und Arbeitsmöglichkeiten im Ausland und
Wirtschaftswachstum.
Dass Polens Regierung mit der Justizreform und der Einschränkung der Pressefreiheit die europäischen Werte ignoriert, macht mich wütend und ratlos.
Dass Polen, der wirtschaftliche Musterknabe, derzeit in Europa als Spielverderber gilt, finde ich beschämend.
Es sieht so aus, als ob wir der EU nur wegen der Gelder beigetreten wären, ganz ohne Rücksicht darauf, dass es sich dabei auch um eine Wertegemeinschaft handelte.
Es ist eine Ironie der Geschichte, dass es genau dieselben demokratischen Werte sind, die sich die Polen in ihrem Kampf gegen den Kommunismus groß auf die Fahnen geschrieben hatten."

Grüsse
Dieter

Ulrich 31
20.08.2020, 17:53
Nun naht der 81. Jahrestag des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs. Ich füge den Link zum heute dazu veröffentlichten gdansk.pl-Artikel diesem Thread nachfolgend bei (die Angabe "Stadtfeier" darin stört mich), um nicht ein extra Thema zu starten:

► https://www.gdansk.pl/wiadomosci/miejskie-obchody-81-rocznicy-wybuchu-ii-wojny-swiatowej-o-godz-4-45-zabrzmi-dzwon-pax-et-reconcilatio,a,177324. (https://www.gdansk.pl/wiadomosci/miejskie-obchody-81-rocznicy-wybuchu-ii-wojny-swiatowej-o-godz-4-45-zabrzmi-dzwon-pax-et-reconcilatio,a,177324) (Wenn die geöffnete Seite auf Polnisch erscheint, bitte in der darüber erscheinenden Google-Zeile neben "Deutsch" auf "Übersetzen" klicken.)

Ulrich

PS:
Dem vorausgehenden Beitrag #55 von Dieter hatte ich eine lebhafte Diskussion im Forum erhofft. Sie ist ausgeblieben. Selbst, wenn jetzt an die Fahrradkette erinnert wird, bin ich der Meinung, dass der Versailler Vertrag leider vermieden hat, das Deutsche Reich mehr an die Kandare zu nehmen (z.B. Militär- und Waffenverbot für 30 Jahre), dem Völkerbund mehr Rechte mit Durchsetzungskraft im Freistaat Danzig einzuräumen und in diesem neuen Gebilde die NSDAP zu verbieten. Das "hätte" (siehe Fahrradkette) m.E. nicht nur den Zweiten Weltkrieg verhindert.