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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Archion - FamilySearch - Mormonen-Familienforschungscenter - Ancestry



MueGlo
27.11.2019, 00:15
Moin,

ich war vor kurzem im Frankfurter Familienforschungscenter der Mormonen ... jetzt mit vier Computer ausgestattet, an die man seine Festplatte anhaengen kann, um Bildschirmgraphiken / Kb-Ausschnitte abspeichern ... und die Verbindungsgeschwingsdigkeit war --- im Vergleich zum letzten Jahr --- durchaus akzeptabel. Fortschritt.

Also: Computer anschmeissen --- Browser starten --- FamilySearch aufrufen, mit den eigenen Benutzerdaten anmelden (!!!) --- Katalog aufrufen, die Kb von Wossitz suchen (weil bei Archion immer noch nicht vollständig online eingestellt) --- Wossitz finden ... alle Scans sind blockiert !!!

Test 1: In anderen Kb des Werders: Gleiches Ergebnis.

Test 2: Danzig, Marienkirche im 17. Jahrhundert: Die Scans sind zugänglich ... diese Kb hat die EZA / Archion nicht sondern stammen aus dem Staatsarchiv ...

Diskussion mit den forschenden Kollegen (Damen waren in dem Moment nicht dabei) ... keiner weiß Rat ...

Der Eindruck: Archion hat FamilySearch / Familienforschungscenter die Verwendung der Benutzung der Filme / der Scans gekündigt, die im Besitz von Archion sind. Diese sind mithin nur noch über das kostenpflichtige Archion zugänglich. (Hat eine gewisse und nachvollziehbare Logik).

Ob dies durchgehend der Fall ist weiß ich noch nicht ...

Die Konsequenz am Beispiel des Kb Gottswalde:
--- bei Archion beginnen die Kb 1742 - diese sind bei FamilySearch / Familienforschungscenter gesperrt
--- bei FamilySearch / Familienforschungscenter beginnen die Kb 1662 ...

D.h., wenn ich vor 1742 in Gottswalde suche muss ich in den Mormonenkeller steigen; danach bei Archion suchen ...

Der Mist: Ich suche das Kb Wossitz ... bei Archion immer noch nicht zugaenglich (grau gefaerbt) ... und im Mormonenkeller gesperrt. Grrrr ...

Ancestry: Kb, die transkribiert sind, stehen dort online.

Beste Grüße, Rainer MueGlo

Wolfgang
27.11.2019, 09:44
Schönen guten Morgen,
hallo Rainer,

Du sprichst ein Thema an, das Einem die Haare zu Berge stehen lässt. Archivalien, gleich welcher Art, also auch Kirchenbücher, gehören zum nationalen Kulturgut. Diese sollten für alle Interessierten möglichst kostenfrei einsehbar sein. Als großes und leuchtendes Beispiel sehe ich da Polen, das zügig die in den Staatsarchiven liegenden Kirchenbücher und Standesamtsunterlagen digitalisiert und ins Internet stellt. Gut, auch da bremsen die Kirchen mit den bei ihnen liegenden Kirchenbüchern noch, aber was bereits für Danzig (und nicht nur Danzig) ins Internet gestellt wurde, ist schier sagenhaft.

Deutschland? Traurig, traurig! Wenn ich in alte Standesamtsunterlagen reinsehen will, muss mich entweder direkt an die Staatsarchive wenden oder kostenpflichtiges Mitglied bei Ancestry werden. Diese Privatfirma hat das Recht erhalten, deutsche Standesamtsunterlagen zu digitalisieren und kostenpflichtig anzubieten. Ist eigentlich schon eine tolle Sache, dass praktisch alle Ost-Standesamtsunterlagen im Internet einsehbar sind... - nur, warum macht das nicht der Staat bzw. die Staatsarchive?

Archion - die Plattform für evangelische Kirchenbücher... - toll, was man da alles findet. Weniger toll, wenn man sieht, dass seit Jahren Lücken in den digitalisierten Kirchenbüchern sind und man mit seinen Forschungen einfach nicht weiterkommt. Warum das so ist? Keiner kann oder will eine Antwort geben. Ein "Abo" kostet dort 178,80 im Jahr für Privatleute, recherchiert man professionell kostet das 599,00 Euro im Jahr. Ich habe bei Archion ein Abo seit 5 Jahren, das geht also richtig ins Geld, und mangels Alternativen muss man eben die Zähne zusammenbeißen. Und da Archion ja bei Weitem nicht alles hat, zahle ich auch bei Ancestry und MyHeritage.

Nun ja, den Spuren seiner Ahnen zu folgen ist eben nicht ganz billig. :) Und trotzdem: Als ich vor 20, 30 Jahren einmal in der Woche 40km zu den Mormonen fuhr, stapelweise Filme bestellte und sie immer wieder verlängern musste, war das damals schon sehr viel teurer... - da sehe ich schon deutliche Fortschritte. Nur sind die Fortschritte in anderen Ländern sehr viel deutlicher zu sehen.

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

herThurstanW.
28.11.2019, 16:12
Hallo,

Vieleicht ist das ja für Deutschland so Beabsichtigt und Ahnenforschung soll wohl nur den Reichen Vorbehalten werden damit die jenigen sich daran Bereichern können.
Denn für mich bleibt es leider Unwerreichbar. Da ich Arbeitslos bin und wegen diversen Krankheiten und anderen Dingen keinen festen Job mehr bekomme. Bleibt mir nur das Anschreiben der Standesämter sowie Staatsarchive. Ich kann mir gerade noch so eine Mitgliedschaft bei "Geneanet" Leisten da diese mit 50,- Euro pro Jahr nicht allzu sehr Teuer ist, den Rest brauch ich für die einfachen Ämter.

Da bleibt für mich was Ancestry, MyHeritage, Archion und Co. betrifft nur: "Haste nicht, Guckste nur"!

Gruß

Torsten

Weimaraner
28.11.2019, 17:29
Hallo Rainer,

war keiner aus der Kirche anwesend? Bei mir wurde in folgender Weise verfahren. Das was ich einsehen wollte war verschlüsselt. Ich bin nach Terminabsprache zum Centrum Wetzlar gefahren. Die anwesende Mitarbeitern, natürlich Mitglied der Kirche, hat sich dann eingeloggt, mit ihren persönlichen Daten und wir konnten das einsehen was mir fehlte. Da die Dame auch nur wenige Minuten von mir entfernt gewohnt hat wollten wir dieses über unsere Rechner machen, nicht möglich. Ich glaube diese Informationen sind nur Mitgliedern der Kirche zugänglich und auch nur mit kircheneigenen Rechnern im Center. Sonst hätte die ganze Verschlüsselung keinen Sinn und könnte umgangen werden.

Gruss
Dieter

Gertru
28.11.2019, 18:49
Hallo Rainer,
mir erging es heute genauso wie Dieter es sagt: 2 alte Kirchenbücher waren nicht einsehbar.
Meine "Betreuerin" meinte dann, manche KB sind nur für Kirchenangehörige einzusehen. Sie hat sich dann mit ihrem Namen eingeloggt und schon klappte es.
Viele Grüße
Angela

MueGlo
28.11.2019, 19:07
Moin, Dieter,

der Zugang wurde versucht
--- im Familienforschungszentrum
--- mittels des dortigen Computers
--- mit meinem FamilySearch Zugangsdaten.

Auf diese Art und Weise forschen dort auch alle anderen Forschenden.

Ob Kirchenmitglieder mit ihren speziellen (?) Zugangsdaten die für mich gesperrten Scans anschauen können weiß ich nicht ... es war niemand da.

Nach meiner Erinnerung war für mich im letzten Jahr der Zugang noch möglich ... ergo hat sich etwas geändert, ohne dass dies irgendwie kommuniziert worden ist.

Ob der Zugang zu Kb-Scans von Kirchen und / oder vom Staat kostenlos ermöglicht sein sollte, darüber kann man sicherlich unterschiedlicher Meinung sein ... der Staat verlangt neben den Steuern für alles mögliche zusätzlich Gebühren: Passgebühr, Autoanmeldung, Baugenehmigung, Rundfunkgebühr, etc. ... und dass die steuerzahlenden Kirchenmitglieder die Kosten für das Scannen und Online-stellen der Kb subventionieren sollen auch für Nichtkirchenmitglieder dürfte beschränkt einleuchtend sein ...

Beste Grüße, Rainer MueGlo