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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Einzigartige Fotos von Danzig aus dem Jahr 1939



Ulrich 31
15.01.2020, 21:41
In diesem trojmiasto.pl-Artikel vom 28.11.2013 (dazu die entspr. Links:
> https://www.trojmiasto.pl/wiadomosci/Zobacz-unikatowe-zdjecia-Gdanska-z-1939-roku-n74830.html [polnisch, nur hier können die Fotos optimal betrachtet werden],
> https://translate.google.com/translate?sl=pl&tl=de&u=https%3A%2F%2Fwww.trojmiasto.pl%2Fwiadomosci%2FZ obacz-unikatowe-zdjecia-Gdanska-z-1939-roku-n74830.html [deutsch],
> https://translate.google.com/translate?sl=pl&tl=en&u=https%3A%2F%2Fwww.trojmiasto.pl%2Fwiadomosci%2FZ obacz-unikatowe-zdjecia-Gdanska-z-1939-roku-n74830.html [englisch]) werden 43 Fotos in sehr guter Qualität gezeigt, die besonders für die älteren Forumer, die Danzig noch zu dieser Zeit erlebten, von großem Erinnerungswert sind.

"Es sind Bilder aus der Sammlung Roland Józefowicz, die Danzig im Oktober 1939 präsentierten. Die darauf sichtbaren Banner des Dritten Reiches sind ein Überbleibsel des Septemberbesuches von Adolf Hitler. Die Fotografien stammen aus dem Album "Rückkehr von Danzig ins Mutterland" von 1940. Der Autor der Bilder war Oskar Mikut." (Zitat in deutscher Übersetzung der polnischen Bildunterschrift. Dazu aber mehr im betr. Artikel.)

Ulrich

Mein ganz persönlicher Kommentar:
Vor dem Hintergrund dieser Bilder (Zulassung der NSDAP in der Freien Stadt Danzig, betonte Wertschätzung Hitlers [Straßenbenennung, Ehrenbürgerschaft], Zustimmung seiner schändlichen Befehle in Danzig und Polen ["Kristallnacht", Polnische Post, Viktoriaschule, Polenfeldzug; Stutthof]) ist in der Webseite des Bundes der Danziger (https://www.danziger.info/) im Abschnitt "Unser Auftrag" die nachfolgende Angabe kritisch zu hinterfragen: "Diese Vertreibung erfolgte trotzdem, dass Danziger keine deutsche, sondern die eigene, Danziger Staatsangehörigkeit hatten (und dejure immer noch haben)."

sarpei
15.01.2020, 22:15
Hallo Ulrich,

ein wunderbarer Fund! Wer nicht mindestens 160 Euro für ein Original ausgeben möchte, kann unter

http://pbc.gda.pl/dlibra/docmetadata?id=7812&from=&dirids=1&ver_id=&lp=1&QI=

das Buch einsehen.


Viele Grüße

Peter

Wolfgang
15.01.2020, 23:00
Schönen guten Abend,
hallo Peter,

ergänzend zu dem von Dir aufgezeigten Link: Die Buchseiten lassen sich als gezippte DJVU-Dateien hier herunterladen (http://www.pbc.gda.pl/Content/7812/zip/). Anschließend können sie offline auf dem PC angeschaut, bearbeitet, konvertiert und auch zu einer PDF-Datei zusammengebunden bewerden.

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

Ulrich 31
15.01.2020, 23:03
Hallo Peter,

danke für Deine Link-Angabe zur Einsicht in das betr. Buch (Titel: "Danzig - Werden und Behauptung einer deutschen Stadt") von Gaupropagandaleiter Otto Heß ("mit über 100 Raumbild-Aufnahmen"). Ich habe mir nur die ersten Seiten angesehen und nach dem Blick ins Inhaltsverzeichnis und ins folgende Bilderverzeichnis ab Nr. 66 die Lust verloren, ins weitere Innere dieses stark NS-gefärbten Buches zu schauen. - Vielleicht werde ich mit einem gewissen Abstand später selektiv die Bilder bis zu Nr. 65 aufsuchen.

Beste Grüße
Ulrich

Wolfgang
16.01.2020, 00:09
Schönen guten Abend,
hallo Ulrich,

die Bilder sind schon sehr interessant, auch wenn sie nicht mit einer Raumbildbrille angeschaut werden können, aber in meinen Augen ist der Text nicht minder interessant. Das ganze Buch ist übles Propagandawerk, aber es zeigt auch deutlich auf welcher Zeitgeist herrschte und wie systematisch die Leser beeinflusst wurden. Das fängt an mit der heroisch verherrlichenden "Einführung" von Max Halbe, einem in Danzig viel gelesenen und geschätzten Schriftsteller, der Loblieder auf den Führer sang. Dann Zeilen des Danziger Blut- und Boden-Dichters Martin Damß. Einzelne folgende Kapitel enthalten auch interessante Informationen, aber all das muss in dem Kontext gesehen werden in dem das gesamte Buch geschrieben wurde. Es ist von A bis Z tiefbraun eingefärbte Propaganda. Es sollte nicht informieren, es sollte beeinflussen.

Wenn Max Halbe schreibt, das "Befreiungswerk unseres Führers ist vollbracht", und das "auf eine fast unbegreiflich wunderbare Weise [...] sozusagen über Nacht", dann hat er sich zum Handlanger der nationalsozialistischen Propanda und schuldig gemacht.

Die "Schriftsteller" sind ein bisschen aus dem Fokus geraten in der Aufarbeitung von Schuldfragen und Schuldzuweisungen. Auch solche Bücher haben dazu beigetragen, dass viele Menschen einem Irrglauben verfielen der letztendlich in Verbrechen mündete und in die große Katastrophe führte.

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang