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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Im Krieg eingezogener Urgroßvater



hans258
21.08.2020, 22:27
Hallo,

Mein Urgroßvater aus Orlofferfelde wurde im Verlauf des zweiten Weltkrieges eingezogen. Jetzt ist mir bekannt das er in einem Flüchtlingszug ausgebombt wurde, zwei Stunden vor der Kapitulation ironischerweise.
Ich habe noch keine Anfrage an die Wast gestellt, werde ich wohl noch dieses Wochenende machen. Trotzdem wäre interressiert zu wissen ob jemand ein wenig Erfahrung hat um meine Frage zu beantworten, die lautet: Wo wurde der Urgroßvater geschickt?
Ich habe mir die HOK meiner Familie und festgestellt das die Gefallenen die Mitte des Krieges eingezogen wurden, in den Osten geschickt wurden und zu Kriegsende eher im Westen. Ich weiß nicht ob man das verallgemeinern kann, um ehrlich zu sein kenne ich mich wenig mit dem Kriegsverlauf aus, ich weiß nur ganz grob das zu Kriegsbeginn alle in den Osten geschickt wurden.
Ich habe die Fotoalben mit den wenigen existierenden Bildern der Familie meines Opas angesehen. Da gibt es ein Bild auf dem der Urgroßvater, die Urgroßmutter und die Kinder abgebildet sind. Mein Opa war wahrscheinlich um die 2 Jahre alt, also muss das Bild so ungefähr 1942 sein, einfach mal grob geschätzt. Da war der Urgroßvater mit der Uniform zu sehen. Zeugen habe ich leider gar keine mehr die ich befragen könnte. Durch die Uniform handelt es sich wohl um einen normalen Soldaten der Infanterie.

Würdet ihr meinen das meine Theorie bezüglich des Einsatzortes allgemein gültig ist? Ist meine Theorie wahrscheinlich das er an die Ost front geschickt wurde?
Wie gesagt, erstaunlicherweise hat er die Gefechte überlebt aber leider im Zug ausgebombt.

Vielleicht habt ihr ja eine Idee wo die angehörigen der Mennoniten Gemeinden geschickt wurden.

Mfg,

Hans

Fischersjung
22.08.2020, 11:26
Hallo Hans,
nun bin ich irritiert.
Um welchen Urgroßvater, also Name und Gebutsdatum , handelt es sich denn?
Eventuell gibt es ja auch hier eine Karteikarte in "Deutschland, im Kampf gefallene Soldaten, 1939-1948"

Du kannst natürlich meine Fragen, Hinweise und Funde weiter ignorieren.

hans258
22.08.2020, 12:12
Hallo Joachim
Es geht um den Hermann Quiring geboren am 29.03.1945 in Orlofferfelde. Ich habe Informationen vom Volksbund und von Olaf Berg Nielsen, aber im Volksbund ist er nicht als Soldat verzeichnet worden sondern als Flüchtling, aber ich bin mir sehr sicher das er im Krieg war, das hat mir meine Familie erzählt.

hans258
22.08.2020, 12:15
Mit Geburtsjahr meine ich 1905. Er ist am 04.05.1945 gefallen

waldling +6.8.2023
22.08.2020, 12:39
Moin, Hans,

ich glaube kaum, dass es Einheiten gab, wo nur Mennoniten hingeschickt wurden.
http://www.mennlex.de/doku.php?id=top:weltkrieg_zweiter

Beste Grüße
Uwe

hans258
22.08.2020, 14:10
Hallo Uwe,

Danke für deinen Link. Mal schauen, ich schicke heute meine Anfrage und wenn ich Glück habe kommt in einem Jahr eine Antwort. Ich habe bezüglich eines anderen Urgroßvaters eine negative Antwort erhalten, leider haben die von der Wast nichts gefunden. Ich habe ein wenig Angst dass das gleiche passiert.

Mfg,

Hans

love danzig
22.08.2020, 14:21
Hallo Hans,
warum hast du Angst, es ist Schrecklich was mit deinen Urgroßvater passiert ist, aber warum soll die Wast was finden? Es ist doch besser für deine Genealogie wenn dein Urgroßvater NICHT für die Nazis gekämpft hat. Das denke ich.
Gruß Roman

hans258
22.08.2020, 15:28
Hallo Roman,

Ja da hast du natürlich recht, aber ich weiß ja von den familiären Erzählungen das meine beiden Urgroßeltern eingezogen wurden. Ich wollte Informationen erhalten um das ganze zeitlich einzuordnen. Mit negativ meine ich nicht das es für mich negativ ist, nur das halt kein Ergebnis entstanden ist.
Natürlich ist es wünschenswert wenn sie nicht mit gekämpft haben, aber ich habe die Erzählungen auch nur durch seine Enkel erzählt bekommen.
Leider war es eine Zeit in der die jüngeren eingezogen wurden. Ein Urgroßonkel von mir wurde mit 18 Jahren eingezogen und blieb irgendwo in Russland verschollen, ich denke oft an ihm weil er grad ein Paar Jahre jünger war als ich. Was mit ihm geschah ist mir nicht bekannt, eine Anfrage an das DRK habe ich auch geschickt. Ein anderer Urgroßonkel wurde Zivilverschleppt und gilt sein dem auch für vermisst.
Ich weiß nicht, es sind schon viele Jahre her und es sind etwas entfernte Verwandtschaft, wie gesagt, Geschwister meiner Urgroßeltern, aber trotzdem beunruhigt es mich nicht zu wissen ob sie vielleicht doch überlebt haben. Das DRK ist nun meine letzte Hoffnung.

Weimaraner
23.08.2020, 01:56
#7
Guten Abend Roman,

manchmal komm ich bei deinen Beiträgen ins "Grübeln" und weis nicht was ich von diesen halten soll.
Hans spricht nicht von Genealogie!
Deutung
Zitat
Von einer bestimmten Person als Ego „Ich“ oder Proband „Testperson“ ausgehend, erforscht die Genealogie in aufsteigender Linie die Abstammung ihrer Vorfahren (Ahnen, daher „Ahnenforschung“), und in absteigender Linie deren Nachkommen. Personen, die genealogisch miteinander verknüpft sind, gehören zu einer Verwandtschaft.
Sobald die Beschreibung der Zusammenhänge über die reine Darstellung der Abstammung hinausgeht, spricht man von „Familiengeschichtsforschung“ – zum Beispiel mit dem Ziel, die Lebensumstände entfernter Vorfahren herauszufinden.
Zitat Ende

Zur Familienforschung gehört alles Positive wie auch Negative. In deinem Sinne nur das Positive. Ein auslassen von Ereignissen ist nach meiner Auffassung ein verfälschen der Familiengeschichte und gibt den Nachfahren ein falsches Bild ihrer Vorfahren wieder.

Nichts für Ungut
Dieter

love danzig
23.08.2020, 10:36
Hallo Dieter,
ich weiß das mein Vater bei der Kriegsmarine 1944-1945 als Funker war. Mehr brauche ich nicht wissen, welches Schiff er geputzt hat, ist einerlei. Bin jetzt aber in Ostpolen und russischen Kirchenbücher, mit falsch geschriebenen polnischen Namen, die nerven mich auch.
Gruß Roman

Inge-Gisela
23.08.2020, 11:19
Hallo Hans,
hast Du denn einige Angaben über Deinen Urgroßonkel (18 J), verschollen in Russland, dem DRK machen können. Ich bin in etwa fündig geworden über das DRK, die WAST und zuletzt über den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Kassel. Allerdings wusste ich, dass meine Tante damals eine Vermisstenanzeige bzgl. meines Onkels aufgegeben hatte und ihn irgendwann für tot erklären ließ. Diese Angaben lagen dem DRK vor. Da sein letztes Lebenszeichen aus Stalingrad (Wolgograd) kam, hatte ich natürlich einige konkrete Anhaltspunkte. In Wolgograd gibt es z.B. die Rossoschka-Kriegsgräberstätte. Je ein Gedenkstein (in diesem Fall sog. Würfel) beinhaltet 900 Namen von Vermissten. Auf einem dieser Würfel ist auch der Name meines Onkels mit Geburtsdatum und angenommenem Todesjahr angegeben. Wo er letztendlich gefallen ist, wissen wir bisher aber auch nicht. Es gibt so einige Kriegsggräberstätte in Russland, aber Rossoschka ist wohl die größte.

Lb Gruß
Inge-Gisela

hans258
24.08.2020, 23:22
Hallo Inge- Gisela,

Zu dem verschollenen habe ich eine Anfrage an das DRK und an das Volksbund geschickt. An die Wast habe ich zu ihm keine Anfrage geschickt, denn das macht das DRK schon. Ich habe heute an das DRK angerufen und meine Anfrage wird bearbeitet. Einiges haben die Bearbeiter wohl schon gefunden, natürlich dauert es ein Paar Monaten oder sogar ein Jahr bis eine Antwort kommt. Ich finde es schade dass das DRK seine Dienste einstellen wird, deshalb habe ich jetzt noch alle Anfragen gestellt.
Auf jeden Fall lohnt sich eine Anfrage zu stellen, auch wenn man kaum Daten hat. Ich habe eine Anfrage zu einem Großonkel gestellt. Ich hatte nur seinen Vor und Nachnamen, Namen des Vaters, Zeitraum in dem er geboren ist, nicht einmal das genaue Datum und das unglaubliche ist das zu ihm eine Menge an Daten gefunden wurden. In der Familie sind solche Themen meist Tabu, aber ich wollte trotzdem mehr zu den Schicksälen meiner Familie wissen.

Mfg,
Hans