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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Legenden und Mythen aus Danzig



hans258
26.08.2020, 20:13
Hallo,
Gibt es eigentlich aus dem Raum Danzig oder aus Westpreußen noch alte Legenden?
Meistens hört man nur Erzählungen aus Norddeutschland aber nie eine aus den Ostgebieten.
Vielleicht kennt ja jemand von euch welche.

Mfg,

Hans

Antennenschreck
26.08.2020, 20:20
Hallo,

ja, ich müsste da sogar einige alte Bücher haben, nur im Moment keine Zeit zum Suchen.

LG Arndt

waldling +6.8.2023
26.08.2020, 20:31
Moin, Hans,

schau mal hier:
http://www.momente-im-werder.net/01_Offen/90_Sonstiges/902_Sagen/Sagen_02.htm

Ich glaube, auch bei Günter Rehaag ist was zu finden, auch auf der Seite momente-im-werder unter Stutthof zu finden.

Beste Grüße
Uwe

Mandey +08.03.22
26.08.2020, 20:39
Hallo Hans,
ja gibt es, das Danziger Sagenbuch
Sagen von der Stadt und Ihren Umgebungen.

In vollstaendiger Sammlung von Dr. F. U. Branstaedter, Professor am Städt Gymnasium in Danzig, ich betone DANZIG. und nichts anderes. Danzig 1883 Verlag von Theodor Bertling
Freundlichen Gruß Heinz Mandey

Antennenschreck
26.08.2020, 20:49
Na da haste doch erst mal genug zum Suchen.

hans258
26.08.2020, 21:29
Hallo Mandey,
Danzig reicht mir aus. Ich habe auch Westpreußen erwähnt, falls es nichts aus Danzig gäbe. Vielen dank

Mfg,
Hans

hans258
26.08.2020, 21:31
Hallo Uwe,
Vielen dank für deinen Link, die Geschichten sind nämlich nicht all zu alt. Ich werde sie mir am besten jetzt in der Dunkelheit lesen. Solche habe ich gesucht.

Mfg,

Hans

hans258
26.08.2020, 22:28
Hallo Uwe,
Ich habe mir die Geschichten durchgelesen. Da sind schon einige gruslige Geschichten dabei. Glaubt ihr an solche Erzählungen? Ich denke das da vielleicht schon wahres dabei ist.
Mir glaubt zwar keiner, aber genau vor einem Jahr geschah mir etwas seltsames. Ich ging mit meiner Mutter circa um 20 Uhr spazieren. WIr sind an einem Parkplatz vorbei gelaufen, denn am Bordstein gab es eine Absperrung denn es wurden Leitungen verlegt.
Ungefähr 40 Meter von uns entfernt sahen wir eine Person die durch den Parkplatz gelaufen ist, da dachte erstmal nichts, ist ja natürlich nichts ungewöhnliches. Das seltsame war als wir sahen das diese Gestalt in eine Richtung gelaufen ist in der es keine Autos gab, ab dann sah ich deutlicher hin. Ich sah, wie die Person einen ungefähr 2.5 Meter hohen Bauzaun durchquerte, ich habe erstmal gelacht und sagte meiner Mutter die Gestallt habe den Zaun ins Nachbar Grundstück durchquert.
Wir sind tatsächlich hingelaufen und warfen einen Blick auf den Zaun. Es gab einfach keine möglichkeit diesen zu durchqueren, nicht einmal seitlich.
Ich weiß bis heute nicht was das sein konnte. Wie gesagt, keiner glaubt mir, denn viele in Deutschland glauben nicht an so etwas, aber ich habe bis heute noch keine logische Erklärung gefunden. Ich behauote nichts, ich sage nur, mir fällt bis heute keine Erklärung ein.

Mfg,

Hans

Peter von Groddeck
27.08.2020, 10:52
Hallo Hans,
im bis 1919 jährlich erschienenen Danziger Hauskalender aus der Danziger Verlagsgesellschaft Paul Rosenberg, rosenberg-verlag@t-online, wirst Du vieles finden nachdem Du suchst.
Gruß Peter

Antennenschreck
27.08.2020, 19:38
Hier auch noch einmal eine alte Geschichte zu Danzig:

Der Ursprung der Stadt Danzig


Unweit der Stelle, wo jetzt die berühmte Stadt Danzig gelegen, war vor Zeiten ein Flecken oder Dorf, die Wieke genannt. Dort war schon vor Alters allerlei Handlung und Ablager von Heringen, Aal und anderem trockenen und geräucherten Fischwerk, welches von da nach Pommern, Cassuben, Polen und Preußen weiter verfahren wurde. Die Einwohner des Dorfes bestanden zwar größten Theils aus Fischern und Kriegern, und waren ein sehr wildes und mordsüchtiges Volk. Insbesondere hatten sie von Alters her den Brauch, an ihren Feiertagen in und außer dem Dorfe Freudenfeuer anzuzünden, wobei sie tapfer zechten mit Weib, Gesinde, Freunden und Gästen, und um das Feuer tanzten und sprangen. Bei solchem Wesen trug es sich zu, wie denn der Teufel insgemein beim Saufen und Tanzen seinen Höllenthron hat, dass Hader und Zank, und daraus zum Öfteren Mord und Totschlag erfolgte. Der Herr des Dorfes aber war ein sehr strenger und harter Mann. Derselbe hieß Hagel, und wohnte nicht weit von dem Dorfe Wieke, in einem hölzernen Schlosse, welches deshalb Hagelsberg hieß, wie noch jetzt die Stelle wo es gestanden. Derselbe war zugleich ein vornehmer Fürst der Wenden. Dieser Fürst Hagel bestrafte nicht nur auf das Strengste dergleichen wildes und unziemliches Treiben der Einwohner von Wieke, sondern er hielt dieselben auch sonst sehr hart, verlangte von ihnen das Beste, was sie hatten; sie mussten seine Äcker mit ihren Unkosten und Arbeit pflügen und säen; sie durften keine Fische fangen und kein Holz fällen, sie hätten denn vorher von ihm mit vielem Geld die Erlaubnis erkauft; ihre Weiber, Töchter und Mägde mussten ihm zu Willen leben. Solcher schnöden Tyrannei, nachdem sie zehn Jahre gedauert hatte, wurden die Untertanen endlich überdrüssig, sie verschworen daher heimlich gegen den Fürsten Hagel, und berieten unter einander, wie sie seiner durch List los werden möchten. Denn durch Gewalt ging dies nicht an, da man damals noch keine Geschütze hatte und daher sein hölzernes Schloss nicht zu erstürmen war, Hagel aber außerhalb seiner Burg nicht sehen ließ. Nun hatten aber die Wieker eine Gewohnheit, dass sie alljährlich auf einen gewissen Tag Abends zu Ehren eines ihrer Abgötter ein großes Feuer anzündeten, um welches sie tanzten und sangen. Sodann gingen sie alle mit einander mit zusammen gefassten Händen tanzend auf den Hagelberg hinauf, wo sie oben auf dem Platz vor der Burg drei Tänze machten zu Ehren des Herren und seines Hausgesindes. Dafür musste ihnen Hagel dann ein Fass Bier heraus geben, welches sie nach altem Brauche auf seine Gesundheit aus tranken. Diese Gelegenheit hatten sich die Wieker zur Ausführung ihres Planes ausersehen. Da nun die Zeit und der Tag heran gekommen war, zogen sie ihrer Gewohnheit nach auf den Berg hinauf und fingen an zu tanzen. Da befahl Hagel ihnen das Bier hinaus zu bringen, wie gebräuchlich, und wie nun die festen Tore geöffnet wurden, um das Bier hinaus zu bringen, da verließen die Wieker, welche bisher dem Anschein nach sorglos getanzt hatten, ihren Tanz, und sprangen neben dem Faß vorbei durch das Tor. Unter ihren Kleidern hatten sie kurze Schwerter und Beile verborgen, und wie sie in die Burg kamen, wo man an einen solchen Überfall gar nicht gedacht hatte, da würgten sie ohne Mühe alles, was ihnen entgegen kam, Herrn Hagel mit all den Seinigen, ausgenommen jedoch seine Tochter Pechta; diese erhielt derjenige zum Weibe, der sich den Anschlag ausgedacht hatte. Als die Reihe an Herrn Hagel kam, dass er sterben sollte, da rief er aus: Oh Tanz, oh Tanz, wie hast du mich betrogen! Als nun nachmals die Burg Hagelsberg verbrannt, und dorten eine Stadt gebaut wurde, da gab man dieser zum Andenken an diese Tat und an jene Worte Hagels den Namen Tanz-wieke, daraus ist dann später Danzig geworden.


LG Arndt

Peter von Groddeck
28.08.2020, 08:53
Hallo Hans,
gerade stelle ich fest, dass ich bei der-Mail-Adresse #9 nach t-online das ".de" vergessen habe.
Gruß Peter