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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Feinkost-Kresin in Danzig



sinus
03.08.2008, 18:15
Hallo, liebe Danzigforscher,

Arthur Kresin, der Bruder meines Großvaters, hatte in Danzig, Langgarten 92 ein Kolonialwaren- und Feinkostgeschäft. Er steht in den Adreßbüchern 1938/39 und 1942. Ende März 1945 ging er mit seiner Frau Antonie in den Freitod.

Kann mir jemand die Lage dieses Hauses Nr. 92 im alten Stadtplan zeigen? Heute sieht es ja dort völlig anders aus.
Kann sich noch jemand an Arthur Kresin und das Geschäft erinnern?
Gibt es vielleicht sogar noch Fotos von dem Haus?Beste Grüße aus Mecklenburg
sinus

Wolfgang
03.08.2008, 20:03
Arthur Kresin, der Bruder meines Großvaters, hatte in Danzig, Langgarten 92 ein Kolonialwaren- und Feinkostgeschäft...
Kann mir jemand die Lage dieses Hauses Nr. 92 im alten Stadtplan zeigen? Heute sieht es ja dort völlig anders aus.
Kann sich noch jemand an Arthur Kresin und das Geschäft erinnern?
Gibt es vielleicht sogar noch Fotos von dem Haus?Hallo Gerhard,

die Lage des Hauses ist eindeutig zu identifizieren: Ecke Langgarten/St. Barbaragasse.

1924 betrieb dort Otto Skibbe einen Gaststättenbetrieb. Diese Gaststätte muss an Arthur Kresin übergeben worden sein, denn aus dem Einwohnerbuch 1937/1938 geht hervor, dass der Bruder Deines Großvaters mit Kolonialwaren handelte und eine Gaststätte betrieb, deren Name "Ostpreußenheim" war. Aus dem Einwohnerbuch 1942 geht nicht mehr hervor, dass diese Gaststätte existierte, wahrscheinlich war sie zum Kolonialwaren- und Feinkostladen umgebaut worden.

Im Fotoband "Byl sobie Gdansk" von 2001 ist auf der Seite 129 ein sehr schönes ganzseitiges Foto mit der Gaststätte und der St.Barbarakirche aus dem Jahr 1924 zu sehen. Im 1998 veröffentlichten Fotoband "Byl sobie Gdansk 1945" ist auf Seite 118/119 ein doppelseitiges Foto der zerstörten St.Barbarakirche zu sehen auf dem Ruinenreste auf dem Eckgrundstück mit dem früheren Laden erkennbar sind. Ein weiteres Foto mit Ruinenresten ist zu finden in Prof. Wolfgang Deurers Werk "Danzig - Die Dokumentation 52 historischer Kirchen" auf S.152. Im 2006 erschienen Band von "Byl sobie Gdansk" ist ein Foto auf den Seiten 322/323 zu sehen das 1935 vom Milchkannenturm aus Richtung Langgarten/St.Barbarakirche geschossen wurde. Dort ist zwar die Gaststätte nicht im Detail zu sehen, aber die gesamte Häuserzeile bis zur Kirche ist recht gut erkennbar.

Momantan kann ich keine Kopien der Fotos anfertigen, aber ich hoffe, in ein paar Wochen dazu zu kommen. Aber vielleicht hat noch jemand von Euch die von mir genannten Bände.

Da Langgarten mit der St.Barbarakirche ein häufiges Fotomotiv war, sind weitere veröffentlichte Aufnahmen in anderen Publikationen sicherlich nicht schwierig zu finden.

sinus
05.08.2008, 10:21
Danke, Wolfgang, für die schnelle Antwort :D. Jetzt habe ich eine Vorstellung von der Lage des Hauses. Mit den Fotos eilt es nicht. Ich würde mich freuen, wenn Du irgendwann dazu kämst, sie zu kopieren.

Beste Grüße aus Mecklenburg
Gerhard

Anonymus
08.08.2008, 12:28
Arthur Kresin, der Bruder meines Großvaters, hatte in Danzig, Langgarten 92 ein Kolonialwaren- und Feinkostgeschäft.
Heute sieht es ja dort völlig anders aus.

Kann sich noch jemand an Arthur Kresin und das Geschäft erinnern?
Gibt es vielleicht sogar noch Fotos von dem Haus?

Hallo Gerhard,

es stimmt, Langgarten hat sich nach 1945 total veraendert. Fast das einzige dass geblieben ist, ist die im Kriege zerstoerte und nach 1945 wieder aufgebaute frueher ev. Pfaarkirche zu St. Barbara, heute kath. Sw. Barbary.
Das Kolonialwaren-und Feinkostwarengeschaeft von Arthur Kresin war bis in die letzten Kriegsende zu finden an der Ecke Langgarten / St. Barbara-Gasse, also von der Milchkannenbruecke und Schaeferei aus gesehen auf der linken Strassenseite von Langgarten.
Folgend habe ich nun zwei Fotos angehaengt, die das alte Langgarten um 1875 und 1895 zeigen. Beide Fotos zeigen Langgarten in Richtung Langgarter Tor. Auf dem ersten Foto ist mit Sicherheit das Haus mit der Nr. 92 zu finden, denn wie bereits erwaehnt, befand es sich an der Ecke der St. Barbara-Gasse und hier wiederum stand/steht auch die auf dem Foto gut sichtbare St. Barbara-Kirche.
Das zweite Foto, um 1895 entstanden, - also ca 20 Jahre spaeter als das erste Foto - zeigt bereits eine deutliche Veraenderung der linken Strassenseite mit der Kirche. Wir erkennen hier nun eine lange Reihe gut gepflegter Laubbaeume.
Gerhard, Fotos vom heutigen Langgarten sind auch Dir sicherlich bekannt, deshalb glaube ich, eruebrigt es sich, sie hier nochmals zu presentieren.

Viele Gruesse
Ohrscher Siegfried

Anonymus
08.08.2008, 12:40
..........
Das Kolonialwaren-und Feinkostwarengeschaeft von Arthur Kresin war bis in die letzten Kriegsende zu finden an der Ecke Langgarten / St. Barbara-Gasse, .....
..........


Entschuldigung, natuerlich muss es heissen: .....bis in die letzten Kriegstage vor der Zerstoerung von Langgarten.....

Viele Gruesse
Ohrscher Siegfried

langhecken, +26.09.2011
17.08.2008, 17:34
Im Kirchenbuch von St. Albrecht in Danzig fand ich:

Johann Schwenrock, + 16.8.1831, 13 Jahre, Sohn von Jacob S. und Renata geb.KRESIN +

Michael Schwenrock + 20.7.1831, 12 Jahre, Sohn von Jacob S. und
Renata geb. KRESIN +. Beide Söhne an Cholere gestorben.

Catharina KRESIN geb. Frassmann, 53 Jahre, Witwe aus Ohra, + 28.9.1837

Im Kirchenbuch St. Joseph Danzig:

Anna Maria KRESIN + 25.2.1833, Tochter von Martin Kresin und Rosalia geb. Benkowski aus Emaus

Von Nutzen für die Familienforschung?

Gruß
langhecken

E-Hoefler
27.08.2008, 17:31
Hallo Sinus!
habe eine Elisabeth LUISE KRESIN in der Ahnenreihe verheiratet mit
MICHAEL ZIESE gemeinsammes Kind bzw. eines ???
JOHANN ZIESE geb. 19.02.1840 in Meisterwalde
Vielleicht gibt es weiter Daten ????
wäre sehr an Datenaustauschn interresiert!!
herzl. Eva

sinus
28.08.2008, 11:19
Hallo, Eva,

ich schicke Dir noch eine private mail.
Habe schon über 1000 Personen mit dem Namen Kresin in meinem PC gespeichert. Meine Urahnen müssen aus der Gegend von Schönberg, Kreis Karthaus, stammen. Der Name ist dort schon Mitte des 17. Jhdt. nachgewiesen in zig Schreibweisen (Krösin, Krosin, Krehsin, Kressin u.a.) Sie haben sich wohl nach dem 30-jährigen Krieg dort angesiedelt. Viele Danziger Kresin`s haben den Bezug dahin. Nachgewiesen habe ich meine Vorfahren bis zu meinem Urururgroßvater, der 1782 in Mönchengrebin geboren wurde. Irgendwann wird wohl sein Vater oder Großvater von der Schönberger Gegend dahin gekommen sein. Es kann mit der 1. Polnischen Teilung 1772 zusammenhängen, als dieses Dorf an Preussen fiel, während alle anderen Niederungsdörfer erst 1793 zu Preussen kamen.

Gruß
sinus