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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mennoniten in SS und Partei



Lavendelgirl
23.11.2020, 15:24
Hallo zusammen,

Zufallsfund hier: http://www.dws-xip.pl/reich/biografie/numery/numerA.html

SS Nr. 22 984

Heinrich WIENS

geb. 22.03.1906

NSDAP Nr. 663 222

SS-Hauptsturmführer der Waffen-SS

https://www.ancestry.de/imageviewer/collections/60749/images/47314_srep100^078992-00024?treeid=&personid=&hintid=&queryId=1e341d386d308b52bf14bf09f8e8e4f9&usePUB=true&_phsrc=WeM1&_phstart=successSource&usePUBJs=true&pId=6147084

waldling +6.8.2023
23.11.2020, 16:07
Moin, Frank,

schau mal hier ab #72
http://forum.danzig.de/showthread.php?12100-Mennoniten-Forschung&highlight=heinrich+wiens

Beste Grüße
Uwe

Lavendelgirl
23.11.2020, 16:12
Lieber Uwe,

dann ist dir dieses ja schon bekannt gewesen!
Da war noch ein Kurt WIENS *1909
Dir auch bekannt?

Liebe Grüße und bleibe gesund,
Frank

love danzig
23.11.2020, 16:20
Hallo Frank,
war Kurt Wiens nicht ein Fussballspieler aus Danzig?
Gruß Roman

Lavendelgirl
23.11.2020, 16:33
Lieber Roman,

dass sagt mir nichts. Er wurde am 16.06.1909 geboren.
Ich nehme, dass es Brüder waren und gleichzeitig in die SS eingetreten sind.
Er hatte die SS Nr.23985, Partei Nr.663017

22 985

Kurt WIENS

16.06.1909

663 017

SS-Obersturmführer

love danzig
23.11.2020, 16:39
Hallo Frank.
es war ein Kurt Wien ohne S Sorry.
Gruß Roman

waldling +6.8.2023
23.11.2020, 16:57
Moin, Frank,

bei grandma ist kein Kurt als Bruder notiert.

Viele Grüße
Uwe

waldling +6.8.2023
23.11.2020, 17:09
Die Ehefrau des Heinrich immigriert mit Sohn Manfred 1950 in die USA. Sie stirbt 1972 in Newton, der Sohn 2019 in Kansas.

Lavendelgirl
23.11.2020, 17:20
Hallo Uwe,
hätte ja sein können, da sie aufeinander folgende SS-Nummern hatten.

waldling +6.8.2023
23.11.2020, 17:24
Moin, Frank,

ja, stimmt. Der Kurt ist nach grandma auch keiner anderen Familie zuzuordnen. Möglicherweise war er auch ein Bruder, ist nur nicht angegeben, ist demnach auch kein Mennonit mehr gewesen.

Beste Grüße
Uwe

hans258
24.11.2020, 09:31
Das hätte ich nicht gedacht das ein Mennonit freiwillig in solch einer Einheit wäre. Ich habe zwar schon einige Artikel im Internet über das Thema Mennoniten und dem zweiten Weltkrieg gelesen, kann aber immer noch nicht ganz nachvollziehen wie es dazu kam das sie sich freiwillig meldeten.
Deshalb sind doch viele Mennoniten nach Russland ausgewandert weil sie doch den Militärdienst vermeiden wollten und wie es doch zu dieser wende kam.

Mfg,

Hans

waldling +6.8.2023
24.11.2020, 09:43
Moin, Hans,

u.a. mennlex greift das Thema auf:
http://www.mennlex.de/doku.php?id=top:drittes_reich

Gruß
Uwe

waldling +6.8.2023
24.11.2020, 13:17
Ich wollte ja eigentlich nicht „politisch“ hier im Forum werden, aber ich denke, ein „Wort“ zu den Berichten über die Mennoniten im 3. Reich, wären doch angemessen. Es wird einiges über die Umstände der Mennoniten im Nazi-Regime geschrieben, wenig über den psychologischen Aspekt. Für mich kommt das etwas zu kurz. Ich denke, überall da, wo Ismen und Dogmen extrem, oder sehr stark gelebt werden, da können (!) auch Gefühle unterdrückt werden. Wenn Gefühle unterdrückt werden, muss ich, so glaube ich, nicht erklären. Menschen folgen dann, wenn der richtige „Führer“ kommt. Das ist nur meine bescheidene Meinung und sicherlich nur ein kleiner Baustein.

https://translate.google.de/translate?hl=de&sl=en&u=https://anabaptisthistorians.org/2019/06/20/mennonites-and-the-waffen-ss/&prev=search&pto=aue

Wolfgang
24.11.2020, 15:14
Schönen guten Nachmittag,

es wird sowohl polnischerseits hier im Werder-Gebiet in dem viele Mennoniten lebten als auch von Mennoniten in den Niederlanden ein lieb gewonnener Mythos gepflegt, der die Mennoniten in Bausch und Bogen als beklagenswerte Opfer des Nationalsozialismus sieht. Dass es auch unter ihnen Opfer gab ist unbestritten, aber ich habe bisher noch nichts gesehen oder gelesen, was darauf hindeuten würde, dass sie zu einer besonderen Opfergruppe gehören.

Ich kann mich an eine vor sechs Jahren von Mennoniten organisierte Fahrt nach Heubuden bei Marienburg zu dem dortigen mennonitischen Friedhof erinnern. Teilnehmer waren deutsche und niederländische Mennoniten. Unter den Deutschen befanden sich Nachkommen mennonitischer Siedler aus dem Werder. Auf dem Friedhof befindet sich auch das Grab eines mennonitischen Kriegsgefallenen (http://forum.danzig.de/showthread.php?11470-Heubuden-Stogi-Fragen-zu-einem-Mennonitengrab). Es entwickelte sich eine sehr kontroverse Diskussion in der von den Niederländern gesagt wurde, das sei nie und nimmer ein mennonitisches Grab denn Mennoniten hätten nie in der Nazi-Armee gekämpft sondern höchstens im Widerstand gegen die Nazis. Ein hier lebender deutschstämmiger Pole behauptete, das Grab sei eine Fälschung. Und dann meldete sich ein älterer deutscher mennonitischer Teilnehmer, der über seinen Vater sprach, der zur Wehrmacht eingezogen wurde. Er sagte das was alle wissen, die wissen wollen, nämlich dass Mennoniten Seite an Seite mit allen anderen Deutschen in den Krieg gezogen sind, freiwillig oder unfreiwillig.

Es wird hier auch immer wieder der Eindruck erweckt, die überwiegend im 16. und 17. Jahrhundert eingewanderten Mennoniten wären eigentlich gar keine Deutschen gewesen. Sondern Mennoniten. Korrekt ausgedrückt: Holländische Mennoniten. Und diese seien immer zuerst von den Preußen, dann von den deutschen Nazis benachteiligt, unterdrückt und verfolgt worden. Wenn ich sage, dass die geflüchteten oder vertriebenen Mennoniten überwiegend nach Deutschland, von dort aus auch nach Kanada und Südamerika gingen, und kaum jemand in die Niederlande, dann ernte ich nur ungläubiges Kopfschütteln. Nun ja, vielleicht waren doch ein paar Nazis unter ihnen und die sind dann eben nach Deutschland gegangen...

Gegen lieb gewonnene und gepflegte und auch in geschichtlichen Beiträgen verbreitete Mythen eintreten zu wollen, ist praktisch genauso aussichtslos wie Don Quichottes Kampf gegen die Windmühlen. Denn das Mennonitische hier ist das Gute, das Arbeitsame, das Traditionsreiche, das Schöpferische, das aus diesem Land das machte was es bis zum Ende des Krieges war. Und dieses Erbe möchte man annehmen. Es hilft, Identität zu finden.

Übrigens, Uwe, Dein Link auf das Mennoniten-Lexikon, war mir bisher nicht bekannt. Danke schön! Der Artikel ist hervorragend und gibt mir Anhaltspunkte, wo ich weitere Infos bekommen kann.

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

MeinEichwalde
10.01.2021, 15:24
Lieber Wolfgang,
danke für die Beschreibung der Lage. Ich hatte eine ähnliche Mennonitischer Arbeitskreis Polen Reise vor Jahren mitgemacht. Aus der mennonitischen Familie Kopper komme ich nämlich. Frank Wiehler war damals engagiert.Aber die Niederländer waren finanzstark. Meiner festen Überzeugung nach sollten die gut Erinnernden nie aufhören auf die NS Freude der Werdermennoniten hinzuweisen. Das ist ein wichtiges Thema, und man benötigt viel Mut. Die Tiegenhöfer schickten übrigens einen Weihnachtssgruß herum. und dort sind die Experten versammelt, die den Niederländern auch mutig entgegentreten. Aktuell sind diese Kreise politisch "unangenehm" unterwegs. Das Werdermuseum mit der fb Seite muss der Ort der Wahrheit sein. Mennoniten waren starke AnhängerHitlers und die natürlichen Rassisten der Region. GEsundes Neues Jahr Euch allen, vergesst nicht zu reisen, trotz Quarantäne Eure Delia