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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wer kennt noch Familie Steltner?



Tullas
03.05.2021, 19:28
Ich bin ein Nachkommel von Ella Steltner (geb. Wittstock, 13.01.1902 bis 18.12.1994) und Heinrich Steltner (07.06.1896 bis 20.05.1964) und von Christel Steltner (19.02.1929 bis 08.09.2013). Alle drei wohnten bis 1945 in Ohra (Küper-, Kyper, umbenannt 1936(?) in Kieperdamm).
Ella Steltner arbeitete in Danzig als Marktfrau und verkaufte Blumen. Heinrich Steltner arbeitete als Bau- und Gartenarbeiter. Christel Steltner ging in Danzig auf ein Lyzeum (welches?).
Nach dem Krieg landeten sie in Mecklenburg-Vorpommern (südlich von Wismar) als "Neubauern-Familie".
1948 flüchteten E. und H. Stelter nach Hamburg und wohnten für viele Jahre dort in Groß Borstel in der Kleingartenanlage Groot Osterfeld 13 in einer Laube (Notwohngebiet/Behelfswohnung). Christel Henel blieb in Mecklenburg-Vorpommern und heiratete dort. Ella Steltner arbeitete auch in Hamburg wieder als Blumenverkäuferin (auf dem Wochenmarkt in Wandsbek - dort auf dem Gelände des heutigen Busbahnhofs und später hinter dem Kaufhaus Karstadt und auf dem Wochenmarkt in der Isestraße - dort (vom Eppendorfer Baum aus gesehen) auf der rechten Seite im Straßenverlauf hinter der Hochallee). Heinrich Steltner war wieder Bau- und Gartenarbeiter.
1958/1959 flüchtete Christel Steltner mit Kind zu ihren Eltern aus Ost-Berlin. Im Borsteler Forst ging der Sohn für wenige Monate/Wochen(?) zur Schule (die gibt es heute nicht mehr). Zu dieser Zeit gingen E.und H.Steltner häufig (regelmäßig?) zu den Treffen des Danziger Bundes. 1959 ging Christel Steltner dann (trotz Proteste) mit ihrem Kind zurück nach Ost-Berlin. 1974 wurde Christel Stelter aufgrund eines neuerlichen Fluchtversuchs verhaftet, in der Folge wurden auch meine Frau und ich verhaftet. Am 25.09.1975 durften meine Frau und ich in die Bundesrepublik ausreisen, unsere Tochter kam knapp ein halbes Jahr später nach, Christel Stelter gut ein Jahr später.
Seit dem war das Reihenhaus von Ella Stelter in Hamburg Rahlstedt-Oldenfelde für die Jahre bis zu ihrem Tod unser aller Mittelpunkt.

Weiß noch jemand irgendetwas über die drei Steltners aus Danzig? Wenn ja, bitte melden! Herzliche Grüße von Tullas (so rief mich meine Großmutter bis zu ihrem endgültigen Abschied)

sarpei
03.05.2021, 21:09
Hallo Bernhard,

ich bin zu jung, um etwas zu den genannten Personen sagen zu können. Folgende Informationsbrocken möchte ich aber beisteuern:

Im Jahr 1942 lebten in Ohra in der Laubenkolonie "Klein-Siedlung Waschke" auf der Parzelle 10 die Haushalte der Arbeiter Heinrich STELTNER und Franz WITTSTOCK. Der Grund uns Boden dieser Kleingartensiedlung gehörte dem Gutsbesitzer Wilhelm Waschke (Altdorf II), die Lauben darauf gehörten den jeweiligen Laubenbesitzern.

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Im gekennzeichneten Trapezbereich befanden sich die Laubenkolonien "Ammer", "Rettich", "Wiesengrund" und die "Kleinsiedlung Waschke". Die Straße in grober Nord-Süd-Richtung an der linken Begrenzung ist der Küperdamm.

Die Wasserspeier Akademie, Institut für Danziger Straßenkunde, schreibt zu dieser Straße:

"Ursprünglich war diese Straße ein Damm gewesen, der durch die sumpfige Gegend der Mottlau und des alten Flussbettes des „Ohrschen Baches“ von Ohra durch Stadtgebiet nach dem Leegen Tor führte und am nördlichen Ende durch einen Drehbaum abgesperrt war.

Der Name Küperdamm kommt, wie die meisten Straßennamen dieser Gegend, wahrscheinlich vom Eigennamen Küper, der wiederrum vom einem Beruf abgeleitet worden war. Ob es sich dabei um Stauer (die im niederdeutschen Küper genannt wurden) oder um Fassbauer – ebenfalls Küper oder Küffer genannt – ist unklar. Von den genannten Berufen direkt kann dieser Straßenname nicht abgeleitet worden sein, da sowohl Ohra als auch Stadtgebiet zu klein waren, solche Mengen Handwerker zu beherbergen, dass Straßen nach ihnen benannt werden konnten.

Als der Herr Küper, nach dem die Straße benannt worden war, längst vergessen war, verballhornte man gegen Ende des 19 Jhd. den Namen zu Kieperdamm und glaubte, dass er von den Kiepenträgern, d. h. mobilen Krämern, die ihre Waren im Korb (der Kiepe) auf dem Rücken mit sich herumtrugen, stammt. Und in dieser Form erscheint er dann auch auf Karten und in Einwohnerbüchern.

Erst am 14. November 1933 wurde die ursprüngliche Form des Namens wieder eingeführt.

Seit dem Kriege heißt sie ul. Równa, übersetzt: Ebene Straße."

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Viele Grüße

Peter

Beate
04.05.2021, 12:04
Ihr Lieben alle,

Waschkes tummeln sich jetzt HIER, (http://forum.danzig.de/showthread.php?18769-Familie-Waschke-Altdorf&p=148483#post148483) ja?

Fröhliche Grüße, Beate