Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verbindung zwischen Stobbe und Danziger Glashütte?
Rootsgrubber
27.06.2021, 01:31
Liebe Freunde,
Nach eingehendem Studium der Familiengeschichte meines Vaters fand ich heraus, daß meine Vorfahren seit mindestens 1650 n. Chr. (ab Ende des Dreißigjährigen Krieges) bis 1921 (Ende des Ersten Weltkrieges der Gründung der Freien Stadt). Wahrscheinlich aus den Niederlanden stammend, lebten sie die ersten zwei Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts in Danzig-Schellmühl, wo etwa fünf meiner Verwandten für Danziger-Glashütte arbeiteten und den Rest der Familie weitgehend unterstützten. 1921 wanderten sie in die USA aus.
Mein Urgroßvater August war für das Einfärben des Glases verantwortlich, seine Tochter Emilie packte die Flaschen in Kisten mit Stroh, ihre beiden Brüder kümmerten sich um die unglaublich heißen Glaswannen und mein Onkel Paul (der Sohn meiner Großmutter) hat die Formen kreiert für die dekorativen Flaschen und dergleichen. Ich habe gelesen, daß die Danziger-Glashütte AG im Jahr 1870 über 3.000.000 Flaschen verkaufte, 135 Angestellte hatte und mit ihren Wertpapieren an den Börsen prosperierte. Ich denke, zu Beginn des Ersten Weltkriegs hatten sie vielleicht 250 Angestellte.
Das Geschäft hatte anscheinend lange Blöcke von sogenannten Mietskasernen, in denen meine Familie 3 oder 4 Wohnungen mietete. Diese waren wahrscheinlich mindestens so komfortabel wie die Bauernhäuser in der Störbuderkampe oder Fischermanns Hütten im Bodenwinkel, in denen sie zuvor gewohnt hatten. Diese stelle ich mir aus Familienbiografien zusammen und was auch immer ich über die Glashütte im Internet finden kann.
Vor etwa zehn Jahren stieß ich bei meiner Recherche im Internet auf eine Zeitung oder ein Gazette, die von -- oder für -- die Mitarbeiter der Firma geschrieben wurden, sogar eine schlechte Lithographie einer Mitarbeiterversammlung. Aber leider! Die Dokumente sind mir verloren gegangen, als ich umgezogen bin und meine Computer sind gestorben! (Benjamin Franklin sagte: "Drei Umzüge sind so schlimm wie ein Feuer!"
Jetzt bin ich plötzlich auf eine andere Dokumentation gestoßen, daß meine Urgroßmutter in Stobbendorf geboren wurde (und nicht in Stutthof) und in Tiegenhof geheiratet hat. Meine Recherchen stoßen auf viel "Stobbe" und "Machandel" an. Plötzlich frage ich mich: Woher hat Herr Stobbe all die Glaswaren gekauft, die es über die Wasserstraßen bis zu seiner Fabrik geschafft haben? Könnte es sein, daß die berühmten Tönnchenflaschen und Tönnchengläser von meinem Onkel Paul am Leben gehalten wurden? (Nicht, daß er das Design erfunden hätte, aber die Formen verschleißen und müssen ersetzt werden.)
Die Neugier, die mich dazu motiviert, diese Eventualitäten und Möglichkeiten aufzuzeigen, bewegt mich also dazu, jeden von Ihnen zu fragen: Kennt jemand von Ihnen eine Dokumentation, auf die ich Zugriff haben könnte und die meine Spekulationen möglicherweise vervollständigen könnte?
Vielen Dank!
Hallo Stephen,
es gibt eine Reihe von Veröffentlichungen über Industrieunternehmen unter dem Titel 'Historisch-biografische Blätter'. In der Lieferung 1 gibt es einen Artikel 'Danziger Glashütte und Crystall - Sodafabrik, Danzig-Schellmühl'. Eine online verfügbare Version hiervon ist mir nicht bekannt.
Im Buch 'Danzig in naturwissenschaftlicher und medizinischer Beziehung' aus dem Jahr 1880 findet sich folgender kurzer Absatz:
"Die Danziger Glashütte Commandit-Gesellschaft auf Actien E. Schwiedop. Die Fabrik liegt bei Legau dicht an der Weichsel, ist vor ca. 7 Jahren begründet und nach neuestem System mit Regenerator-Feuerung eingerichtet. Sie fertigt nur grünes und haIbweisses Hohlglas, meist Bier-, Wein- und Liquerflaschen für den lokalen Bedarf. Als Feuerungsmaterial wird theilweise Torf benutzt."
Zur Lokalisierung kann folgender Stadtplanauszug aus dem Jahr 1912 herangezogen werden:
25370
Eine Verbindung zwischen der Danziger Glashütte in Danzig und dem/den Stobbe-Betrieb(en) in Tiegenhof habe ich in den mir zur Verfügung stehenden Unterlagen nicht herleiten können.
Viele Grüße
Peter
... Danziger Adressbuch 1916:
Broschkischer Weg 15 - Eigentümer Danziger Glashütte und Kristall-Sodafabrik GmbH
Arndt, Glasmacher
Börner, Glasmacher
Bunschkowski, Glasmacher
Detschke, Meister
Gnebba, Pfleger
Hein, Glasmacher
Diniemirski, Arbeiterin
Henschel, Glasmacher
Henschel, Arbeiterin
Hering, Schürer
Hering, Arbeiterin
Heymowski, Glasmacher
Wolf, Former
Heymowski, Glasmacher
Dirks, Aufwärterin
Konczak, Glasmacher
Krawiez, Glasmacher
Kurt, Glasmacher
Mans, Glasmacher
Kurt, Witwe
Nagorski, Glasmacher
Brauer, Glasmacher
Lingmann, O. und W., Glasmacher
Lingmann, Witwe
Moissel, Glasmacher
Mroski, Pfleger
Müller, G., O. und W., Glasmacher
Nickel, Kutscher
Nickel, Glasmacher
Noll, Buchhalter
Odor, Glasmacher
Krüger, Glasmacher
Bukowski, Glasmacher
Maslonka, Glasmacher
Seyda, Pfleger
Petruchs, Glasmacher
Rösler, Witwe
Rösler, Schlosser
Schulz, L. und R., Glasmacher
Springborn, Glasmacher
Springborn, A. und G., Arbeiterinnen
Will, Schürer
Will, E. und K., Arbeiterinnen,
Zeitz, Glasmacher
Leisten, Glasmacher
Ziegert, Glasmacher
Lange, Arbeiter
Ziegler, E. und O., Glasmacher
Ziegler, Arbeiterin
Ziegler, Hilfsweichensteller
Zieske, Glasmacher
Zöls, Pfleger
Viele Grüße
Peter
Fischersjung
04.07.2021, 14:15
Hallo Peter,
danke für deinen Zeitaufwand.
Leider hat sich auch hier der Fragende, obwohl zwischenzeitlich im Forum online, nicht mehr bei dir gemeldet.
Stephen R. Luckau :
Zitat "1921 wanderten sie in die USA aus"
Broschkischer Weg Nr. 16, Danziger Adressbuch von 1920
- LAAK, Wagenfhr. (Eigentümer)
- LUCKAU, Wagenfhr.
- LUCKAU, Former
- LINGMANN, Ww.
Quelle: Stammbaum Ancestry
Die Familie LINGMANN, 1916 wohnhaft im Broschkischer Weg 15, #3 von dir, gehört mit zur Familie LUCKAU.
Hallo Joachim,
wenn sich denn der Fragende dazu entscheidet KEINE weiteren Informationen zu erhalten, dann ist das sein Ding. Ich habe es aufgegeben, mich darüber aufzuregen.
Viele Grüße
Peter
Rootsgrubber
05.07.2021, 20:04
Peter! Joachim!! Alle meine anderen angesehensten Freunde und Korrespondenten!!
Bitte erlaubet Euch mir, mich bei Ihnen allen für meine Verspätung und scheinbar unhöfliche Missachtung zu entschuldigen!
Ich arbeite jetzt schon seit einigen Tagen an meiner Antwort, was meines Erachtens ein inakzeptables Verhalten in einem Forum ist. Jawohl, aber entgegen dem Anschein schätze ich Ihre Antworten und Ihre Freundschaft in höchstem Maße. Es scheint jedoch, dass es ein paar Dinge gibt, die mich verlangsamt haben.
Erstens habe ich in wenigen Tagen meinen 78. Geburtstag. Dies neigt dazu, mich zu verlangsamen, wenn ich versuche, eine wichtige Handlung auszuführen.
Als nächstes war ich mein ganzes Leben lang ein Perfektionist und habe versucht, die beste und detaillierteste Antwort zu geben, die ich konnte. Irgendwie habe ich mein Motto vergessen: "Perfektion ist eine Richtung, kein Ort."
Und wie Euch allen sicherlich klar ist, ist Deutsch nicht meine Muttersprache. Ich habe diese schöne Sprache zuletzt 1967 offiziell studiert, aber jetzt komme ich kaum noch dazu, sie zu benutzen. Ich leiste das praktisch nur, wenn ein Mitglied meiner Familie mich bittet, für sie Genealogie zu machen. Ich bin der letzte meiner Generation, der noch ein brauchbares Maß an Deutsch hat, aber es ist jetzt ein Kampf, es richtig zu machen.
Ich habe heute Morgen meinen eigentlichen Antwortbrief fertig gestellt, aber er umfasste ungefähr 10.000 Wörter – und Google Übersetzer hat ein Limit von 5.000 Wörtern. Also muss ich meine eigene unvollkommene Übersetzung bearbeiten.
Schließlich habe ich heute versucht, ein Bild einzufügen, war aber nicht erfolgreich. Was ich tat, war, das Programm irgendwie zu sperren.
So war mir auch nicht bewusst, dass es andere Antworten gab, von denen ich nicht wusste, dass sie da waren.
Verzeihen Sie also bitte meine Unvollkommenheiten. Ich möchte dich wirklich als meine Freunde behalten. Ich werde die walgroße Antwort jetzt senden – wenn ich kann.
~Steve
Rootsgrubber
05.07.2021, 20:09
Geschätzter Freund Peter,
Vielen Dank für Deine schnelle Antwort! Es tut mir leid, daß ich meine eigene Antwort so verzögert habe, aber es gibt mehrere interessante Punkte in dem, was Du geschrieben hast, und ich habe versucht, selbst angemessene Antworten zu finden.
Vielleicht sollte ich damit beginnen, die Frage zu klären, warum ich mir die Mühe machen sollte, eine so triviale Frage um Stobbs und Danziger Glashütte zu stellen. Der Grund ist nämlich, daß mich ein Mitglied meiner Familie gebeten hat, eine Biographie über meine Urgroßmutter Adelgunde Regina Störmer Lingmann (1845-1926) zu recherchieren und zu schreiben. Die uns vorliegenden Informationen sind ziemlich begrenzt und verwirrend. Regina wurde jedoch in Stobbendorf geboren, in Tiegenhof geheiratet und wohnte anscheinend bis 1921 in der Mietskaserne auf der Glashütte.
Also, das erste, was mir in Deinem Beitrag ins Auge gestochen ist, war natürlich die Liste der Glashütter Mitarbeiter aus dem Danziger Einwohner-Buch. Dort fand ich drei Personen namens Lingmann: die erwähnte Witwe ist eindeutig meine Urgroßmutter Regina (ihr Mann August Friedrich Wilhelm Lingmann arbeitete bis zu seinem Tod 1910 in Glashütte); Otto Gustav Lingmann und Wilhelm [x] Lingman (Zwillinge geboren am 23. Mai 1882 in Holm), sind meine Großonkel, beide Glasarbeiter.
Ich freue mich über die Informationen, die Du in Deiner ersten Antwort über Wirtschaftsartikel zur Glasgießerei Dannzig gegeben hast. Ich habe es geschafft, das folgende Material zu finden, das dem von Dir bereitgestellten etwas ähnlich ist:
https://archive.org/stream/deutschlandsgla00unkngoog/deutschlandsgla00unkngoog_djvu.txt
Schellmühl bei Danzig, Danziger Glashütte. 52.
Danzig (to;y<ip); Prov. Westpreußen, Preuß.
52. Danziger Glashütte und Krystall-Soda-
fabrik, G. m. b. H. in SchellmQhl (^r)
bei Danzig. Provinz Westpreußen. m der
königl. Ostbahn: Danzig- Olivadrtorbahn-
hof. Entfernung 3 km. Eigentümer: 0.
m. b. H. Direktor: Max Becker.
Fabrikat: Flaschen aller Art.-Nr.
2 Wannenöfen, System Nehse und Putsch.
Kohlen und Torf. Dampfmaschine. 135 Arbeiter.
Jahresproduktion : 3 Millionen Flaschen und
25000 Ztr. krist. Sprudel. (Gegr. 1870.)
Dieses Zitat scheint zumindest Deine Angaben zu bestätigen, daß das Unternehmen im Jahr 1870 gegründet wurde. Es ist nicht angegeben, auf welches Jahr sich die Produktionsnummer bezieht.
Man könnte spekulieren, daß diese Fabrik einen Vorgänger gehabt haben könnte. Darauf deuten Daten wie die Eröffnung der Brennerei Stobbe im Jahr 1776 hin. Die Spirituosenproduktion in Danzig ging lange vor dem Machandel, wie auch Goldwasser, das 1598 eingeführt wurde. Früher wurden solche Produkte in hölzernen Tönnen vertrieben, so meine ich. Ich weiß aber nicht, wann Glasflaschen zum Standard wurden. Es könnte sich mit dem Beginn der industriellen Revolution entwickelt haben.
Es ist jedoch ein interessanter Zufall, daß die früheste Abbildung von "Stobbe's 00 Machandel" im Malteser-Kreuz-Fläschen auch 1870 angeboten wurde. Das Design wurde erst einige Jahre später patentiert.
Das von Dir beigefügte Kartenfragment läßt erkennen, daß sich die Glas-Gießerei im Jahr 1912 tatsächlich am Broschkischen Weg 17 (ul. Wiślna 17) befand. Dies ist für mich von Bedeutung, da mein Vater (Rudolf Hermann Luckau) geboren wurde am Broschkischen Weg 16 nebenan (stromaufwärts an der Weichsel Richtung Danzig) nur zwei Jahre später, in 1914.
Ich habe ein Fragment der "Karte des Danziger Hafens", das die Br. 17 Los von der Danziger Elektrische Bahn belegt und derweile keine Spur von Glasmanufaktur. Dieses Fragment ist beschnitten und weist kein Datum auf; sie muß aber vor 1926 entstanden sein, denn das Fragment zeigt auch die in diesem Jahr umbenannte Paul-Bencke-Straße. (http://www.danzig.at/index.php?id=56,581,0,0,1,0).
{Kartenfragment}
Das Einwohnerbuch von 1937-38 enthält den Eintrag für Br. 15 von "Glasfabriken Ujścię ['Mund'] (Polen) (vormals Friedr[ich] Siemens Dresden) E(igentümer]" -- der Name bezieht sich offenbar auf Wisłoujście = Weichselmünde (Festung an der Weichselmündung), und steht als Beweis für die Auflösung der AG 1870. Ob die "Glasfabriken Ujścię" eine Verbindung zu den "Glashütten" (manchmal als grammatikalischer Plural dargestellt) hatte oder nicht, ist unbekannt. Danziger Glashütte könnte an die Glasfabriken Ujści ausverkauft sein.
Ich glaube, die eigentliche Insolvenz ("Liquidation") der "Glashütten" muß um 1918-20 mit dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Auflösung der Freien Stadt stattgefunden haben. Die Änderung der finanziellen Regelungen muß nicht unbedingt das Ende der Glasproduktion bedeuten.
Ein Stadtplan von 1920 zeigt das Grundstück von Br. 17 als leer und zeigt im Gegensatz dazu das Los bei Br. 16 als "Danziger Elektrische Bahn G.m.b.H." das Grundstück, auf dem mein Vater geboren wurde und wo sein Vater als Straßenbahnfahrer und Hofvorsteher arbeitete. Der Rest der Kartennomenklatur scheint zur Weimarer Republik zu gehören und nicht zur Freien Stadt.
Die nächste stromabwärts gelegene Seite von Nummer 17 definierte die senkrechte Ecke mit der Marxstraße, einer kleinen Straße, die ungefähr nordwestlich landeinwärts verlief. Sie sollte nicht mit den verschiedenen anderen Straßen in Danzig/Gdansk verwechselt werden, die nach Karl Marx von "Das Kapital" benannt sind.
Das Haus Broschkischer Weg 17 hatte offenbar den angrenzenden Betrieben als "Gasthof" oder Wirtshaus (mit Mietwohnungen) gedient: "Hermann Kennke, Gastwirt". Das Verzeichnis von 1937-38 ist eine Quelle, worin die Lingmanns damals noch in der Marxstraße 7d wohnten. Du fragst Dich vielleicht, wie ein Mann mit seiner Witwe zusammenlebt – nun, das Verzeichnis ist auf zwei Jahre angelegt, und man kann annehmen, daß Otto 1938 gestorben ist.
Danziger Einwohnerbuch 1937-38
-- I. Teil Alphabetisches Verzeichnis der Einwohner
Seite 264 Lingmann Otto Arb[eiter] Marxstraße 7d
Lingmann Marie Wwe [Witwe] Marxstraße 7d
-- I. Teil Alphabetisches Verzeichnis der Straßen
"Benannt nach Salomon Marx, einem Industriellen, der den Oberpräsidenten v Goßler bei Föderung der Industrie im Osten beriet, Gründer der Nordd. Stahl und Elektrizitätswerke der elektrischen Bahn, Danzig--Neufahrwasser--Brösen."
Ungeachtet der Errungenschaften von Salomon Marx galt sein Name als vom Gespenst des kommunistischen Halbgottes im Osten befleckt. Die Annexion der Freien Stadt durch die Nazis 1939 war offenbar die Zeit der Umbenennung des Unternehmers Marx in den Kolonialexperten Lüderitz [https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Lüderitz], der die Kolonie Namibia (Deutsch-Südwestafrika).
Danziger EinwohnerBuch 1942
--II. Teil Straßenverzeichnis
Seite 250 "Marxstraße" (Schellmühl) jetzt Lüderitz"
Seite 242-243 "Lüderitzstraße" (Schellmühl)
1 2 3 4 6 13 reserviert
5 Danziger Hütte AG (Liquidation Gotthardt)
Nummern 7a bis 7e sind 7-Personen-Wohnungen
Einheiten im Besitz von Danzig Glashütte vermietet
als Unterkunft und Verpflegung für seine Mitarbeiter.
7d ..., Lingmann Marie Witwe (von Otto) ....
Um 1945-46 besiedelten Emigranten aus Ostpolen das Gebiet der Marxstraße wieder, obwohl das Gasthaus oder die Taverne als solches weitergeführt worden sein könnte. Der Gastwirt Kennke scheint um 1940 gestorben zu sein. Nach dieser Zeit wurde die Lüderitzstraße offenbar in Załogowa umbenannt. (Anscheinend bedeutet "Schiffsbesatzung".) Letztlich ging es erscheinlich nur als "Crash-Pad" (unberechtigte Wohnung) weiter, bis es an der Zeit war, das Los zu "gentrifizieren".
Das Haus überlebte bis 2007, bis es dem Erdboden gleichgemacht und durch einen Schiffsausrüster ("Chandler") ersetzt wurde, der synthetische Schiffsschmierstoffe verkauft, der jetzt das [ehemals Eck-] Grundstück besetzt. Załogowa wurde nun von einem Tor der Margarinefabrik verstopft, das ein angeschlagenes Industriegelände umschließt, auf dem sich die Mietshäuser der Glasfabrik befanden, anscheinend aufgrund der Anerkennung und Zonierung der Stadtstrategie für Nichtwohnnutzung. Heute steht dort jedoch ein kleines Hotel.
Was meine Frage zu Flaschen und Stobbe angeht, sehe ich derzeit keine entscheidendes Beweis. Vielleicht geht das alles nur um ein Zufall.
Ich danke Dir noch einmal sehr für Deine Beiträge.
~Steve
Rootsgrubber
05.07.2021, 20:46
Peter!
Danke für das markante Bild der Glashütte!
Meine Großmutter Emile Elisabeth Lingmann Luckau (1875-1958) erzählte uns (1953) Geschichten, wie sie ein paar Pfennige verdiente, indem sie diese in Stroh gewickelten Flaschen in Kisten verpackte. Auch ihr Vater August Lingmann (Ehemann von Regina) arbeitete dort, starb aber 1910.
Rootsgrubber
05.07.2021, 22:47
Joachim! Tut mir Leid für meine zögerliche Antwort!
Um den zeitlichen Ablauf der Auswanderung unserer Familie Luckau aus der Freien Stadt in die USA zu erklären, füge ich hinzu:
1920 (3) -
Emilie Elisabeth [Lingmann] Luckau (1875-1958) wanderte mit ihren beiden Söhnen Fritz [Friedrich Hermann] Luckau (1906-1966) und Rudi [Rudolf Hermann] Luckau (1914-1978) aus. Auf der Passagierliste des Ozeandampfers RMS Aquitania wird der Name "Luchan" geschrieben. Ihr Ehrmann Paul Luckau (1868-1920) hatte bereits sein Ticket, starb aber wenige Monate vor der Abfahrt der anderen drei an Herzversagen.
Mein Großvater war der "LUCKAU Wagenführer" im "Broschkischen Weg Nr. 16" . Er wurde auf dem Fronleichnamsfriedhof in Danzig beigesetzt.
1921 (5) --
Opa Pauls ungenutzte Fahrkarte wurde bei Regina Lingmann (1845-1926), seiner überlebenden Schwiegermutter, beantragt, die wenige Monate später mit der RMS Aquitania von England in die USA reiste. Begleitet wurde sie von ihren beiden Enkeln und deren beiden Ehegatten:
-->Paul Hermann Emil Luckau (1894-1971) wurde als "LUCKAU, Former" geführt, der Hersteller der Gießformen für die Flaschen arbeitete. Es wird nicht erwähnt, dass er von seiner neuen ersten Frau Eleonora Franziska [Eichler] Luckau (ca. 1890-1921) begleitet wurde, die einen Monat nach Ankunft in den USA an Meningitis starb.
-->[Nicht im Adressbuch] Hedwig Emilie Pauline [Luckau] Vom Veld (1897-1971), die arbeitete im Postamt am Broschkischen Weg, wurde von ihrem neuen Ehemann, ehemaliger Maschinistengehilfe in der Kaiserlichen Marine, ebenfalls nicht begleitet in dieser speziellen Information, aber Albert Leo Vom Feld (1891-1972) genannt.
Zu der anderen im Adressbuch genannten Person gibt es eine gute Frage: "LAAK, Wagenfhr. (Eigentümer)". Mir ist keine Person dieses Namens bekannt, noch halte ich ihn für eine wahrscheinlich neuere Variante von LUCKAU. Sie können beide vom Proto-Westgermanischen abstammen. Außerdem ist er, obwohl er denselben bescheidenen Beruf wie mein Großvater Paul hat, als Besitzer aufgeführt. Natürlich habe ich keine Ahnung, was es braucht, um ein Stück Danziger Elektrische Bahn zu kaufen.
~Steve
Rootsgrubber
05.07.2021, 22:59
Postskriptum:
Was für eine Einheit ist "Quelle: Stammbaum Ancestry"?
~Steve
Fischersjung
06.07.2021, 10:59
Hallo Steve
Zu Ancestry habe ich dir eine PN (persönliche Nachricht) geschickt.
Zum Adressbuch 1920, Broschkischer Weg Nr. 16
siehe hier im Link:
Bild 586
II. Teil, Seite 38
https://pbc.gda.pl/dlibra/publication/8027/edition/3827/content
hier steht LAAK als Eigentümer, NICHT die Danziger Eisenbahn.
Der Eigentümer war ein William LAAK (siehe I.Teil, Seite 240 im Adressbuch von 1920, Bild Nr. 276)
1920 wohnte die Witwe LINGMANN auch im Broschkischer Weg 16.
Hier KANN es sich um
Adelgunde Regina Elisabeth Stoermer,
Geburt 3 August 1845 • Stobbendorf,Marienburg,Westpreussen,Prussia
Tod 26 September 1926 • Salt Lake, Utah, United States
handeln.
Sie war mit
August Ferdinand Wilhelm Lingmann
Geburt 27 Oktober 1844 • Danzig Stadt, Westpreussens, Prussia
verheiratet. Er starb am 10.01.1910
-----
Die Einwohner 1920 im Broschkischer Weg Nr. 15 findest du davor und auf der Seite 37, II: Teil
-----
Weitere Adressbücher u.a. Danzig findest du auch hier:
http://wiki-de.genealogy.net/w/index.php?title=Kategorie:Online-Adressbuch&from=D
Fischersjung
06.07.2021, 14:01
Hallo Steve
Adressbuch 1937/1938 gehörte der Broschkischer Weg 16 der Danziger Straßenbahn AG
Link frei einsehbar:
https://www.danzig.org/en/wp-gallery/?cat_id=528&gallery-img-id=9248
William LAAK, Straßenbahn Wagenführer wohnte 1937/1938 in Danzig Albrechtstraße 14.
Link frei einsehbar:
https://www.danzig.org/en/wp-gallery/?cat_id=514&gallery-img-id=8863
Rootsgrubber
06.07.2021, 21:07
Ausgezeichnet! Genau solche URLs mit Adreßbücher habe ich gesucht! Danke schön!
Vor etlichen Jahren hatte ich Zugang zu einer Sammlung wie diese, aber mir ist er leider verlorengegangen. Zur Zeit habe nur zwei Adreßbücher zuhanden in minem Komputer, und zwar diejenige von 1937-38 und 1942. Süß ist es denn, Zugang zu solchen wieder zu haben!
;)
--Steve
Hallo Steve,
zu deinem Beitrag #8 folgende Anmerkungen:
o Deutschlands Glas-Industrie: Adressbuch sämtlicher deutschen Glashütten, 14. Auflage aus dem Jahr 1907
52. Danziger Glashütte und Krystall-Sodafabrik, G. m. b. H. in Schellmühl bei Danzig. Provinz Westpreussen.
[Eisenbahnanschluss] der königl. Ostbahn: Danzig- Olivaertorbahnhof. Entfernung 3 km.
Eigentümer: G. m. b. H. Direktor: Max Becker.
Fabrikat: Flaschen aller Art.
2 Wannenöfen, System Nehse und Pütsch.
Kohlen und Torf. Dampfmaschine. 135 Arbeiter.
Jahresproduktion: 3 Millionen Flaschen und 25 000 Ztr. krist. Soda. (Gegr. 1870.)
Die Jahresproduktion bezieht sich also wohl auf den Anfang des 20. Jahrhunderts.
o Adresse der Danziger Glashütte in den Danziger Adressbüchern ist erst ab 1916 nachweisbar: Broschkischer Weg 15 (nicht 17!, bitte richtig zitieren); vorher nur: Danzig-Schellmühl.
o Die Danziger Glashütte wurde 1870 in der Rechtsform einer GmbH gegründet und im Jahr 1873 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.
Gemäß 'Statsanzeiger für die Freie Stadt Danzig' Nr. 81 vom 07.11.1934 befand sich die Danziger Glashütte zu diesem Zeitpunkt 'in Liquidation'.
o Nachstehender Stadtplanauszug aus einem Plan von 1920 zeigt sehr wohl eine Bebauung des Grundstücks Broschkischer Weg 15 (nicht 17)!
25385
Viele Grüße
Peter
Rootsgrubber
07.07.2021, 05:59
Hallo Peter!
Vielen Dank für die ausführlichen Informationen. Sehr interessant war das Datum der Liquidation der Danziger Glashütte (1934). Ich wußte, daß es passiert sein mußte, konnte aber nicht feststellen, wann. Ich glaube, mein Großonkel Otto und seine Frau haben es erst viel später (1937-38) überlebt.
Ich verstehe, wie irritiert Du sein muß auf eine Frage geführt haben, die ich seit Jahren zu lösen versuche.
Wir wissen beide natürlich, daß an der Ecke Wislna/Marxstraße ein sehr altes Wirtshaus oder Gasthaus stand. Es wurde ungefähr 2007 dem Erdboden gleichgemacht, aber DarioB hat mir umfangreiche Fotos davon gezeigt, damit ich einige Details kenne. Eine Zeitlang dachte ich, es sei von der Glashütte als Zuschuß für ihre Angestellten subventioniert worden, aber ich denke, es könnte viel älter gewesen sein. Es hatte eine Terrasse und anscheinend eine gemauerte Latrine oder ein Nebengebäude auf der NNW-Seite, die die Marxstraße hinaufführte. Es gab eine Trennwand mit einer Tür, die den Hof in einem langen, dünnen Keil von der weiteren Ausdehnung trennte. Nach der Vermesßungslinie auf den Karten dachte ich, diese Immobilie gehörte zum Grundstück Nr. 17, während die andere Straßenseite die Hausnummern als Marxstraße als Teil der Mietskasernen hatte.
Es scheint, daß ich keine Fotos von meinem Computer einfügen kann, nur von einer Web-URL, aber hier ist eines von DarioBs Bildern von der Seite der Taverne.
https://www.google.com/maps/@54.3807741,18.6449016,231m/data=!3m1!1e3?hl=de&authuser=0
Bist D nun mit der Aufteilung dieses Immobilienangebots zufrieden? Vor allem der Gasthof? Sowohl die Unterlagen des Standesamtes als auch der Adressbuch belegen den Sachverhalt, dass mein Vater Rudolf in einer Wohnung am Broschkisher Weg 16 geboren wurde, während sein Vater Paul an derselben Adreße starb. Laut Familiengeschichten ließ sich mein Großvater jeden Abend einen grossen Krug Bier vom Gasthof an den Familientisch liefern. Fließendes Brot!
Nun wäre mein Vater im Juli 2014 100 Jahre alt geworden. Ich arrangierte, meine Frau und meine kleine Tochter aus Florida, USA, zu den Geburtsorten meines Vaters, Großvaters und meiner Großmutter in Schellmühl, Störbuderkampe und Bodenwinkel zu fliegen.
Ich wußte, daß der Broschkisher Weg 16 und 17 jetzt in der Ecke des Reichs der Gdansk Electric Power Company liegt. Die Adreße lautet jetzt Wislna 6-15, wobei interessanterweise der riesige Kohlenhaufen jetzt den Platz einnahm, der früher Br. 14 und das Kohlegeschäft von Busenitz. Ich habe die Öffentlichkeitsarbeit dieser neuen Firma angeschrieben und gefragt, ob wir zu einer Führung eingeladen werden dürfen, sie haben ja gesagt und wir haben uns zum 100. Geburtstag meines Vaters verabredet.
Seltsamerweise führten sie uns jedoch, als wir dort ankamen, zu jedem Punkt, hoch und niedrig – außer daß, als wir bis auf 100 Meter von der angenommenen Br. 16 Geburtsort meines Vaters, hielten sie uns auf und verboten uns, näher an das schäbige, verrostete Labor mit dem rosa Dach unten in der Ecke an der Straße zu gehen. Sie hatten keine Erklärung, außer daß es nicht erlaubt war. Vielleicht sah dieser hinkende alte Codger aus den USA wie ein Terrorist aus. (Alles, was ich wollte, war ein Krümel oder Beton vom Fundament der Residenz. Dann wurde uns der Ausweg gezeigt.
Sie waren dann so freundlich, uns die Wislna hinunter zum Krämerladen zu fahren, wo es Tore gab. Wir gingen zu einem rostigen alten Tor mit Stacheln neben dem Labor, nur um zwischen den Gittern zu sehen. Wir sahen mehrere alte Straßenbahngleise. Ich fragte sie, ob dies das Tor zu #16 sei, und sie bestätigten, dass dies der Fall war. Aber wir durften nie auf dem Boden stehen, wo mein Vater geboren wurde. Ich habe durch die Ritzen des "#16 Gate" ein Bild gemacht und mußte mich damit zufrieden geben.
Wir sind sehr enttäuscht in die USA zurückgekehrt.
Ich ging auch weiterhin davon aus, daß der Rest von #17 der Keil über dem Gasthaus war. Aber jetzt denke ich, daß die richtige Antwort ist, daß Adreße #16 tatsächlich irgendwo hinten auf dem Grundstück war. Das Tor mit den Stacheln war eigentlich Tor #15.
https://www.google.com/maps/@54.3799391,18.6462563,3a,75y,343.74h,80.28t/data=!3m7!1e1!3m5!1sGK500HJEdTayJrpErFd9aQ!2e0!6sh ttps:%2F%2Fstreetviewpixels-pa.googleapis.com%2Fv1%2Fthumbnail%3Fpanoid%3DGK50 0HJEdTayJrpErFd9aQ%26cb_client%3Dsearch.revgeo_and _fetch.gps%26w%3D96%26h%3D64%26yaw%3D29.45507%26pi tch%3D0%26thumbfov%3D100!7i13312!8i6656?hl=en&authuser=0
Das war nicht einfach.
~Steve
Hallo Steve,
wir sind ja meiner Meinung nach gar nicht auseinander: meine Beiträge beziehen sich fast ausschließlich auf die Fragen zur Danziger Glashütte und dazu bleibe ich dabei: deren Adresse war Broschkischer Weg 15.
Deine Ausführungen beziehen sich schwerpunktmäßig auf die Wohnadressen deiner Familie. Dazu kann ich bis auf die Angaben in den Danziger Adressbüchern nichts beitragen.
Nachstehend noch ein Hinweis zur genauen Lokalisierung der Gebäude Broschkischer Weg 17 und 18, die links bzw. rechts von der Einmündung Marx-Straße lagen (jedenfalls nach dem Stand von 1933). Hier der entsprechende Stadtplanauszug aus diesem Jahr:
25386
Dann habe ich einige Adressbücher ab 1916 bis 1921 bzgl. der Situation am Broschkischer Weg eingesehen. Dort findet sich ein stetes Kommen und Gehen von Firmen und Mietern bzw. offenbaren Umzügen der Letztgenannten. Hier hilft meines Erachtens nur die Einsicht in die damaligen Adressbücher und nicht ein Adressbuch von 1937 ff. Falls du mit djvu-Daten umgehen kannst, hier noch ein Link zu einer Seite mit den uns bekannten online verfügbaren Adressbüchern:
http://momente-im-werder.net/01_Offen/01_Adressbuecher/Adressbuecher.htm (nach unten scrollen).
Dann habe ich eine Seite aus einem Adressbuch um das Jahr 1920 herum gesucht, auf dem die interessierenden Nummern des Broschkischer Weg mit ihren Mietern auf einer Seite zu finden sind - hier das Ergebnis von 1918:
25387
Noch ein Hinweis: beim polnischen Portal metryki.genbaza.pl (Anmeldung erforderlich) sind etwa bis zum Ausbruch des ersten Weltkriegs die Personenstandsregister (standesamtliche Geburts-, Heirats- und Sterbeeinträge) online verfügbar. Falls dir also aus dieser Zeit noch Dokumente zu deiner Familie fehlen sollten, die du nicht bei ancestry gefunden hast, kannst du im Forum Hilfe finden.
Viele Grüße
Peter
Guten Tag, Steve,
zuerst möchte ich mich bedanken, für deine große Mühe, die du dir gibst, uns deine Beiträge hier so prima zu schreiben! Das ist wirklich großartig.
Nun zu den Bildern, die du im Forum einsetzen möchtest:
dazu brauchst du die Freigabe durch Wolfgang, den Forenbetreiber. Du schickst ihm per pn deinen Echtnamen und die echte Adresse, versicherst, dass du nur Fotos und Texte hochlädtst, an denen du das Urheberrecht besitzt, dann erfolgt die Freigabe.
Da ich nicht weiß, wie lang das dauern wird, könntest du alternativ auch die Fotos an deine Helfer oder mich per email senden, dann werden sie veröffentlicht und du schreibst dann deinen Kommentar dazu.
Meine emailadresse folgt per pn.
Good day, Steve,
first of all I would like to thank you for the great effort you put into writing your posts for us here! This is really great.
Now to the pictures, which you would like to use in the forum:
You need the permission of Wolfgang, the forum owner. You send him by pn your real name and the real address, assure that you upload only photos and texts to which you own the copyright, then the release takes place.
Since I don't know how long this will take, you could alternatively send the photos to your helpers or me by email, then they will be published and you then write your comment to it.
My email address will follow by pn.
Fröhliche Grüße, Beate
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Fischersjung
07.07.2021, 16:26
Hallo Steve
> Danziger Adressbuch 1919, Buchseite 276, I.Teil, Bildeingabe 314
- LUCKAU Paul, Glasmacher, Broschkischer Weg 18
- LUCKAU Paul, Schmied, Broschkischer Weg 18
https://pbc.gda.pl/dlibra/publication/8021/edition/3821/content
---
> Danziger Adressbuch 1918, Buchseite 263, I.Teil, Bildeingabe 301
- LUCKAU Paul, Glasmacher, Broschkischer Weg 18
- LUCKAU Paul, Schmied, Broschkischer Weg 18
LinK: https://pbc.gda.pl/dlibra/publication/8020/edition/3820/content
- LINGMANN Otto, Glasmacher, Broschkischer Weg 15 (Buchseite 269, Bildeingabe 307)
Fazit:
Die Familien LUCKAU sind zwischen 1919 und 1920 erst in den Broschkischer Weg 16 gezogen.
siehe auch #5
Broschkischer Weg Nr. 16, Danziger Adressbuch von 1920
- LAAK, Wagenfhr. (Eigentümer)
- LUCKAU, Wagenfhr.
- LUCKAU, Former
- LINGMANN, Ww.
Rootsgrubber
07.07.2021, 19:39
Ich danke Dir für den Fleiß und Genauigkeit womit Du meine Anfragen beantwortest. Das dient als ein gutes Beispiel für mich. Wie Du vielleicht merken könntest, ich bin Halbpreuße. Als Jüngling amüsierte es mich, meine Absätze zu klicken.
Das "stete Kommen und Gehen von Firmen und Mietern bzw. offenbaren Umzügen der Letztgenannten" ist wahrscheinlich zum Teil Verantworlich für meine Verwirrung. Danke sehr, für Deine Erklärungen.
Mein Spitzname Rootsgrubber übersetzt sich ins Deutsch so änlich wie Wurzelausgräber ( E. "to grub" = ausgraben [wie Gold]. Verwandt auch mit dem hochdeutschen "grübeln".) Ich wollte mich als guten, genauer Genealog darstellen.
"Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied." Das ist ein Grundsatz der Genealogie.
Ich habe heute sehr viel gelernt, vielleicht am Wichtigsten die Wahrscheinlichkeit, daß mein Vater in Br. 18 geboren wurde, und nicht #16. Jetzt kann ich meine Enttäuschung mit dem Spike-Tor zu Br. 15-16 beiseite setzen und mich fragen, was es mit der Margarine-Fabrik gibt.
Die Adreß-Bücher sind für den Genealogen äußeren Zwang. Leider ist es mir noch nicht gelungen, die "djvu viewer" zu installieren. Ich werde aber persistieren!
Noch einmal, besten Dank für deine Informationen!
~Steve
Rootsgrubber
07.07.2021, 19:55
Vielen Dank für Deine wertvolle Informationen! Ich glaube das der LUCKAU Schmied-Wagenfahrer mein Opa, und der andere LUCKAU Glasmacher-Former mein Onkel Paul Hermann Emil Luckau waren.
Ich dachte zuerst, daß der Name LAAK niederländisch sei -- aber es könnte auch litauisch gewesen sein.
Fischersjung
07.07.2021, 20:34
Hallo Steve,
Gebutsurkunde liegt bei Bedarf auf meinem Computer und könnte per E-Mail zugeschickt werden.
Sag mir dazu bitte Bescheid.
Oder einsehbar NACH der Anmeldung in Metryki
https://metryki.genbaza.pl/genbaza,detail,73443,79
Danzig-Saspe Nr.154
Rudolf Hermann LUCKAU *13. Juli 1914, Geburtszeit: elf ein halb Uhr
geboren in der Wohnung der Eltern
Eltern: Paul LUCKAU und Emilie Luckau geborene LINGMANN
Wohnhaft: Danzig Schellmuehl
Leider ist bei der Wohnadresse keine Straße und keine Hausnummer eingetragen.
Lavendelgirl
07.07.2021, 20:54
Hallo Steve,
eine kleine Berichtigung zu #10:
Dein Großvater Paul wurde auf dem neuen Kirchhof Heilig Leichnam, Reihengrabnummer 1484 beigesetzt.
Viele Grüße,
Frank
Hallo Joachim,
zum Beitrag #22: sehr schön gefunden! Saspe wollte ich mir heute Abend auch schon vornehmen.
Der Bruder Fritz findet sich dort auch unter #271/1906 (* 04.12.1906).
Vor dem Jahr 1916 scheint es in Schellmühl durchgängig keine Wohnanschrift für den Broschkischer Weg gegeben zu haben.
In Saspe habe ich von 1908 bis 1914 auch noch neun Lingmann-Geburten gesehen.
Viele Grüße
Peter
Hallo Steve,
hier eine Detaillierte Beschreibung für die Anmeldung bei metryki, dankenswerterweise erstellt von Peter/Sarpei. Beitrag Nr. 1
http://forum.danzig.de/showthread.php?14629-Wie-nutze-ich-metryki-genbaza-pl&highlight=nutze+Metryki
Soory steve, natürlich viele Grüße. :)
Da ist der Wurm drin.....
Korrektur: Sorry Steve
Rootsgrubber
08.07.2021, 04:42
Hallo, truscho,
Vielen Dank für den Vorschlag. Ich freue mich darauf, mich irgendwann in naher Zukunft damit zu beschäftigen. Aber die Tatsache, dass es eine Gebühr erfordert, kann mich etwas bremsen.
Tschüß!
~Steve
Rootsgrubber
08.07.2021, 05:20
Der Bruder Fritz war der Ururgroßvater des berüchtigten Thomas Luckau, den ich an anderer Stelle erwähnt habe. Ich bin sicher, er wäre dankbar für eine Kopie dieses Saspe-Standesamt-Dokuments. :-)
Was es zum Status der Anschrift Broschkischer Weg 16 beitragen kann, habe ich eine Kopie der Sterbeurkunde Nr. 29 aus dem Brösen-Standesamt mit dem Todesdatum 25. Mai 1920, aus dem hervorgeht, daß er in seinem Wohnort Br. # 16. Das Dokument fand ich im Koffer von Oma Emilie.
Es würde mich auch nicht überraschen, daß die große Zahl der Lingmann-Geburten den Zwillingsbrüdern Otto und Wilhelm zuzuschreiben wären.
~Steve
Rootsgrubber
08.07.2021, 06:17
Hallo, "Lavendel Girl",
Ich danke Dir für deine Berichtigung. Mir war schon bewußt, daß mein Großvater in einem für Reihengräber reservierten Bereich begraben war, der meiner Meinung nach eine der weniger schicken Unterkünfte war. Ich glaube, ich wurde informiert, daß es viele verschiedene Regionen dieses Friedhofs gibt, die durch Glauben und Reichtum geteilt sind. Meine Großmutter mußte für den Küster einen zusätzlichen Betrag zahlen, damit Efeu auf Opas Grab immer wuchs - was wahrscheinlich nur 40 Jahre oder so dauern würde.
Wenn Amerikaner Grabstätten kaufen, erwarten sie, daß sie ihnen bis zum Tag der Auferstehung gehören; Europäer sehen darin eher einen Mietvertrag, so glaube ich.
Es spielt also keine Rolle mehr, daß der Ort jetzt nur noch der Friedhof der verlorenen Friedhöfe ist.
~Steve
Rootsgrubber
08.07.2021, 06:24
Für "Wagenfüher" lese "Wagenfahrer". (Leicht für mich zu verwechseln.)
Hallo Steve,
zum Beitrag #28 möchte ich anmerken, dass die Nutzung von metryki.genbaza.pl zwar eine Anmeldung voraussetzt, aber dann kostenfrei genutzt werden kann!
Viele Grüße
Peter
Hallo Steve,
die Forensoftware kann keine Anhänge versenden. Gebe mir daher bitte deine Mail-Adresse bekannt, dann kann ich dir die standesamtlichen Geburtsdokumente zusenden.
Klicke dazu auf meinen nick name 'sarpei' und wähle im Pop up-Menü 'Private Nachricht' oder 'E-Mail schicken' aus. Du kannst dann deine Mail-Adresse an mich senden, ohne dass sie hier im Forum gesehen werden kann (Datenschutzgründe).
Viele Grüße
Peter
Hallo Steve,
zum Beitrag #30: In Danzig galten in den 1920er Jahren Ruhezeiten für die Gräber von 25 Jahren. Wurde die Gebühr dann nicht erneut gezahlt, wurde das Grab eingeebnet.
Die Laufzeiten sind in Deutschland in den Gemeindesatzungen der jeweiligen Ortschaft geregelt (im Allgemeinen: 25 Jahre).
Viele Grüße
Peter
Fischersjung
08.07.2021, 14:00
Hallo Steve und Helfende
1914 ist KEIN Eintrag "LUCKAU" im Adressbuch Danzig vorhanden.
1915 Adressbuch Danzig:
- LUCKAU Paul, Glasmacher, Schllm. (Schellmühl), Marx-Straße (ohne Hausnummer)
- LUCKAU Paul, Schmied, Schllm. (Schellmühl), Marx-Straße (ohne Hausnummer)
> Rudolf Hermann LUCKAU, Vater von Steve, ist am 14. Juli 1914 in Danzig Schellmühl, Marx-Straße geboren worden..
Ob es später in Bröschkischer Weg Nr.18 umbenannt und es das selbe Gebäude war, kann ich nicht sagen.
Hier müsste man die Stadtpläne von 1914/1915 mit 1918 und den Gebäuden mit Hausnummer 18 vergleichen.
Buchseite 328, I. Teil, Bildnummer 364
Laut Adressbuch 1915 existierte nur der Bröschkischer Weg (früher Neufahrwasser Weg) mit den Hausnummern 1 bis 5
Buchseite 48, III. Teil, Bildnummer 726
1918 wurde im Adressbuch für beide LUCKAU der Bröschkischer Weg Nr.18 angegeben.
Fischersjung
08.07.2021, 15:37
Hallo Steve
Die Hochzeit am 30.Apr.1893
Standesamt Stutthof, Danziger Niederung, Nr.11
Paul LUCKAU mit Emilie Elisabeth LINGMANN
Paul LUCKAU *23.Mai1868 in Bodenwinkel
Emilie Elisabeth LINGMANN *11.Okt.1875 in Stutthof
Vater: Paul LUCKAU
Mutter: Elisabeth Luckau, geb. BAHR
Vater: August LINGMANN
Mutter: Elisabeth Lingmann, geb. STÖRMER
Weitere Kinder aus dieser Ehe:
- Paul Hermann Emil LUCKAU *18. Nov.1894 StA Weichselmünde Nr.87, Danziger Niederung
https://metryki.genbaza.pl/genbaza,detail,75660,46
- Elise Marie Emilie LUCKAU *05.Jan.1896 StA Weichselmünde Nr.2, +13.Feb.1896 StA Weichselmünde Nr.5
https://metryki.genbaza.pl/genbaza,detail,75717,4
und
https://metryki.genbaza.pl/genbaza,detail,75732,5
- Otto Wiily Rudolf LUCKAU *30.Okt.1898 Saspe Nr.202, +03.Juli 1899 wohnhaft in Schellmuehl, StA Saspe Nr. 48
https://metryki.genbaza.pl/genbaza,detail,73518,105
und
https://metryki.genbaza.pl/genbaza,detail,73551,27
Es sind Geschwister von Rudolf Hermann LUCKAU (#22) und Fritz Hermann Rudolf LUCKAU (#24)
Rootsgrubber
08.07.2021, 16:06
Hallo Peter,
Ich muß mich bei dir und truscho entschuldigen! Irgendwann machte ich einen weiteren Fehler, als ich dachte, Metryki verlange eine Zahlung. Ich muß es mit einer anderen Quelle verwechselt haben. Ich werde auf jeden Fall versuchen, davon Gebrauch zu machen.
Ich bin beeindruckt und danke den Mitgliedern dieses Forums für ihre umfangreicheen Antworte! Zu diesem Zeitpunkt scheint es jedoch ein wenig wie das Trinken aus einem Feuerwehrschlauch zu sein. :-)
Ich habe etwa 1965 angefangen, mich mit Genealogie zu beschäftigen, als es zu dieser Zeit praktisch unmöglich war, solide Informationen aus Deutschland oder Polen zu erhalten. Ich erinnere mich, daß ich kurz auf meine Flugverbindung am Flughafen Tempelhof in Berlin gewartet habe. In der Halle gab es einen sehr großen, runden Kiosk, der jedes Telefonbuch in Deutschland anbot. Ich habe mir die Wartezeit damit vertrieben, in jedem Buch den Namen "Luckau" nachzuschlagen - und nur wenige gefunden. Und dann wußte ich nicht, was ich mit ihnen anfangen sollte.
Heutzutage steht mit Hilfe des Internets eine enorme Menge an Informationen zur Verfügung. So groß, daß es ein bißchen schwierig ist, alles zu verdauen.
~Steve
Fischersjung
08.07.2021, 16:52
Hallo Steve
Noch eine Schwester von Rudolf Hermann LUCKAU
- Martha Emilie Louise LUCKAU, *13.Nov.1900 in Schellmuehl
https://metryki.genbaza.pl/genbaza,detail,73465,121
Fischersjung
08.07.2021, 17:45
Hallo Steve,
mir ist bewusst dass du die Geschwister ALLE kennst.
Mein Beitrag sollte dir die Möglichkeit aufzeigen kostenfrei und schnell zu den Geburtsurkunden als download zu kommen.
Hier die letzte Schwester von Rudolf Hermann LUCKAU
---
NACH der Anmeldung in Metryki einseh und abrufbar:
- Hedwig Pauline Emilie LUCKAU, *20. Mai 1897 in Schellmuehl, StA Conradshammer Nr.71
https://metryki.genbaza.pl/genbaza,detail,73432,38
---
Ich werde mich jetzt vorerst aus diesem Thread verabschieden.
Viel Erfolg weiterhin bei deiner Ahnenforschung
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