mottlau1
11.09.2008, 16:18
Herbstabend an der Weichsel
Nun zieht der herbstlich herbe, strenge Duft,
durch die Verwilderung verlass´ner Gaerten
die Mueckenschwaerme spielen in der Luft,
und Trauerweiden stehn mit langen Baerten.
So friedlich liegt vor dir dies Stueck der Welt,
als haett´es Kriegsnot niemals hier gegeben.
Wo breit die Feuersaat der Sonne faellt,
siehst du im Strom geheime Kraefte weben.
Doch wie du noch ob dieser Lichspur sinnst,
ist schon der zauberhafte Glanz verblichen.
Du spuerst, dass leis´zu froesteln du beginnst,
das Gold ist einem duestern Grau gewichen.
Und mit dem Grau, in dem das Licht ertrinkt,
wills dich wie Wehmut, bang und trueb, beschleichen,
dass alles Schoene so in Nacht versinkt
und sich verliert in stummen Schattenreichen.
Franz Erdmann
Mottlau1
Nun zieht der herbstlich herbe, strenge Duft,
durch die Verwilderung verlass´ner Gaerten
die Mueckenschwaerme spielen in der Luft,
und Trauerweiden stehn mit langen Baerten.
So friedlich liegt vor dir dies Stueck der Welt,
als haett´es Kriegsnot niemals hier gegeben.
Wo breit die Feuersaat der Sonne faellt,
siehst du im Strom geheime Kraefte weben.
Doch wie du noch ob dieser Lichspur sinnst,
ist schon der zauberhafte Glanz verblichen.
Du spuerst, dass leis´zu froesteln du beginnst,
das Gold ist einem duestern Grau gewichen.
Und mit dem Grau, in dem das Licht ertrinkt,
wills dich wie Wehmut, bang und trueb, beschleichen,
dass alles Schoene so in Nacht versinkt
und sich verliert in stummen Schattenreichen.
Franz Erdmann
Mottlau1