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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Langgarten 33 (vor Wilhelmtheater)



Pierogi
18.09.2008, 21:31
Hallo Forengemeinde,

wir aus 47443 Moers sind heute aus dem wunderschönen Danzig heimgekehrt.
Wunderschön aus meiner und der Perspektive meiner Frau, furchtbar aus der Perspektive meiner Schwiegermutter.
Ihretwegen sind wir nach Danzig geflogen um alte Spuren zu suchen, eventuell das Haus auf Langgarten 33 zu finden....vergeblich.
Wir haben die Barbarakirche und das Langgarter Tor gefunden, mehr gibt es leider nicht mehr.

Wo einst herrschaftliche Häuser standen, meine Schwiegermutter mit ihrer Mutter (Elisabeth Anna Hassenstein) und Großmutter (Martha Mathilde Gnoyke) als Mieter bei Bauunternehmer Falk wohnten, nebenan zum Bäcker Gringel gingen um frisches Brot zu kaufen und mal schnell über die Straße um zum Postamt zu gehen, stehen heute nur noch Hochhäuser und die ganze Gegend ist nicht wieder zu erkennen.

Hinter dem Haus gab es einen großen Schuppen wo Holz gelagert wurde und es muss nebenan eine kleine Gasse gegeben haben wo es zum Wilhelmtheater ging. Das Wilhelmtheater trug wohl die gleiche Hausnummer da es offenbar genau hinter dem Haus gestanden haben muss.

Leider konnten wir absolut keine Bilder von dieser Seite der Straße finden und hoffen auf diesem Wege noch an alte Aufnahmen zu kommen.
Vielleicht hat einer von Euch es geschafft alte Aufnahmen in den Kriegswirren zu retten, wir sind für alles dankbar.
Eine Einwohnerliste von Langgarten 33 und der Umgebung wäre spitze.

Gruß von meiner Schwiegermutter
Inge Brigitte Hassenstein (September 1935 - Januar 1945 in Danzig)

Erwin-Danzig, + 17.06.2017
18.09.2008, 21:56
Hallö Pierogie,
vor 6 Wochen bin ich hier nach Moers zugezogen.
Aus dem mir gehörenden alten Adressbuch von Danzig 1940/41
kann ich genaue Lage und damalige Einwohner ermitteln.
Nur dafür benötige ich noch, Zeit weil mein Archiv hier in meiner
neuen Bleibe noch nicht aufgebaut ist. Es liegt noch im Umzugsgut
verpackt. Auch andere Literatur kann angeboten werden.
Grüße von Erwin-Danzig

Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
18.09.2008, 22:06
Hallo Inge
So hier wie versprochen erst einmal die Bewohner von Langgarten 32-36

Viele Grüße
Hans-Jörg

Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
18.09.2008, 22:23
Hallo Inge
Es geht weiter....
Hier noch die Namen Hassenstein und Gnoyke aus dem Danziger Einwohnerbuch 1942
Hoffe konnte ein wenig helfen.
Viele Grüße
Hans-Jörg

Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
18.09.2008, 22:40
Hallo Inge
Sehe gerade....den Bäcker Gringel...
Schicke noch Langgarten 30 + 31

Viele Grüße
Hans-Jörg

Pierogi
18.09.2008, 23:13
.....unglaublich....vielen Dank für die schnelle Antwort !!

Sollte jetzt noch jemand Bilder von der Häuserzeile haben wären wir wunschlos glücklich....

Gruß aus Moers

Inge & Anhang

ada.gleisner
19.09.2008, 00:44
Pierogi schrieb, daß seine Schwiegrmutter mit Mutter und Großmutter bei Bauunternehmer Falk gewohnt haben .... Das erinnert mich an Albert Falk, der mit meinen Eltern befreundet war. Kam er uns besuchen, kam er ins Kinderzimmer und verteilte an meinen Bruder und mich Schokolade, die meine Mutter uns sofort wieder wegnahm - zu meiner Empörung - und uns dann jeden Tag 1 - 2 kleine Stückchen davon gab. A. Falk ist mir noch in guter Erinnerung wegen seiner goldgeränderten Brille, die mich wohl irgendwie faszinierte. Ein kleines Stück Erinnerung aus Danzig, Ada, Gruß in der Nacht an alle, die noch wach sind.

Pierogi
19.09.2008, 17:53
Hallo Ada,
ja, Albert Falk hieß der Bauunternehmer bei dem wir gewohnt haben.
An die Brille kann ich mich leider nicht mehr erinnern. Herr Falk hatte im Hinterhof ein Holzlager. Er selbst wohnte in der ersten Etage über dem großen Rundbogentor. Ich kann mich noch daran erinnern daß das Treppenhaus eine große Glasfläche hatte und immer sehr hell war.
Ich wohnte mit meiner Mutter und Großmutter über ihm in der hinteren, linken Hälfte des Hauses. Gegenüber war die alte Post.

Ich erinnere mich noch daran das ich von meiner Großmutter zu Bäcker Gringel geschickt wurde um Brot oder Brötchen zu holen.
Auf meinem Rückweg gab es plötzlich Fliegeralarm.
Ich hörrte noch ein sirren... dann traf eine Bombe die alte Post gegenüber.
Die Druckwelle erfasste mich und schleuderte mich gegen die Wand. Ich war damals vielleicht 7 Jahre alt. Mir ist außer ein paar Schrammen körperlich nichts passiert.
Die Post war einfach weg..........

Ich hatte von meinen Kindern eine Reise nach Danzig zum 73. Geburtstag geschenkt bekommen. Ein harter Weg der sich aber gelohnt hat.
Viele Fragen wurden dort durch intensive Suche beantwortet.
Innerhalb meiner Familie wurde das Thema Danzig nach dem Krieg komplett totgeschwiegen. Fragen zu stellen war undenkbar... man wollte einfach vergessen..

Unsere Flucht aus Danzig führte uns mit der "Walter Rau" in die Kieler Bucht.
Dort wurden wir unter Quarantäne gestellt und mussten zunächst ankern.
Wir hatten die Ruhr an Bord, hunderte waren erkrankt.

Da wir gesund waren wurden wir einige Zeit später mit einem kleinen Schiff nach Eckernförde in eine Schule befördert. Wir wurden von Leuten aus Eckernförde ausgewählt und auf der Reußstraße untergebracht.

Mein Onkel aus Wilhelmshaven hat uns über das deutsche rote Kreuz gesucht und in Eckernförde gefunden. Die britische Kommandantur gab uns Monate später die Genehmigung nach Wilhelmshaven umsiedeln zu können wo wir über 20 Jahre gelebt haben.
In 1965 bin ich dann nach Bad Oeynhausen gezogen wo ich bis dato lebe.

Grüße
Inge

Pierogi
19.09.2008, 22:17
Habe soeben noch interessante Postkartensammlungen im Internet gefunden:

http://sabaoth.infoserve.pl/danzig-online/post/danzig/danzig.html

http://www.villasart.pl
Bei Villasart einfach unter "Alte Ansichtskarten" klicken

http://www.ak-ansichtskarten.de
Einfach "Danzig" als Suchbegriff eingeben.

Gruß
Inge

Pierogi
04.02.2009, 20:18
Hallo Susanne,
wir sind mit der "Walther Rau" aus Danzig geflüchtet und lagen lange vor Eckernförde vor Anker da das Schiff unter Quarantäne gestellt wurde.
Nach vermutlich 14 Tagen, ich bin mir nicht sicher, sind wir dann in eine Schule gebracht worden wo wir vom Roten Kreuz versorgt wurden.
Ich kann mich noch erinnern daß gegenüber der Schule ein Juweliergeschäft war.
Woran ich mich auch noch erinnere ist, daß ich dort zum ersten Mal in meinem Leben farbige Menschen gesehen habe. Es waren Amerikaner auf Panzern die uns Schokolade zusteckten.
Anschließend kamen Leute aus Eckernförde die durch die Schule gingen und Flüchtlinge ausgesucht haben die bei Ihnen aufgenommen wurden.
Wir kamen zu einer Familie auf der "Reußstraße"....ich meine Nr. 15 wo wir einige Monate untergekommen sind. Den Namen der Familie weiß ich leider nicht mehr.
Mein Onkel aus Wilhelmshafen fand uns dann über das rote Kreuz und holte uns zu sich. Er wohnte bei einer Witwe die nicht einverstanden war daß wir bei Ihm unterkamen, so mussten wir in ein Flüchtlingslager wo wir unter schlimmen Umständen 10 Jahre lebten. Lager "Baracke 31".......das werde ich wohl nie vergessen......

Liebe Grüße aus Bad Oeynhausen
Inge

Brunhilde Kuszynski
05.02.2009, 20:10
Hallo,
nach längerer Zeit stöber ich auch mal wieder im Danziger Forum und finde eine Anfrage zur Straße Langgarten.Mein Schwiegervater Kurt Kuszynski wohnte 1942 auch in dieser Straße und zwar Langgarten 104.Vorher war er wohnhaft Rammbau 17. Kann mir jemand dazu etwas berichten?
MfG
Brunni

Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
05.02.2009, 21:16
Hallo Brunni
Da hast Du recht....habe ihn gefunden.
Schicke Dir mal die Bewohner der Häuser....Langgarten 104 eine ganze Menge !

Viele Grüße
Hans-Jörg

Brunhilde Kuszynski
06.02.2009, 20:25
Hallo, Hans-Jörg
vielen Dank für diese Nachricht.Freue mich sehr darüber. Mein Schwiegervater wäre liebend gerne noch einmal nach Danzig zurückgekehrt, hat dies aber nicht mehr erleben können. Er hat oft von Danzig gesprochen.Mein Mann und ich werden demnächst nach Danzig reisen und versuchen diese Adressen aufzusuchen, soweit sie noch bestehen.
MfG
Brunni

Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
06.02.2009, 22:03
Hallo Brunni
Schick Dir mal die neuen poln. Bezeichnungen
Rammbau: ul. Krosna
Langgarten : ul. Dlugie Ogrody

Dann Viel Vergnügen beim Danzig Besuch
Viele Grüße
Hans-Jörg

Brunhilde Kuszynski
07.02.2009, 16:15
Hallo Hans-Jörg, vielen Dank für Deine Mitteilung. Das wird uns sicher weiterhelfen.
Ich hätte da noch eine Frage: Mein Schwiegervater erzählte, seine Eltern hätten in Danzig eine Schmiede betrieben, in der er auch mitgearbeitet hat. Gibt es da irgendwelche Gewerbeaufzeichnungen aus Danzig. Es muss so um 1915 gewesen sein. Ich habe schon gesucht, aber bis jetzt leider nichts gefunden.
Vielen Dank
Brunni

Wolfgang
07.02.2009, 16:46
Hallo Brunni,

ich habe eine gute und eine weniger gute Nachricht.

Zuerst die gute: Es gibt auch heute noch praktisch über ALLES Dokumente, Unterlagen, Aufzeichnungen.

Die weniger gute: Diese Archivalien liegen fast ausschließlich in Danziger Archiven, also zumeist im Staatsarchiv und der Stadtbibliothek. Um fündig zu werden, musst Du möglichst genau wissen


in welchem Zeitraum Du suchst
was Du suchst
in welchen Archivalien Du suchst

Wenn Du das weißt, kannst Du in Danzig jemand mit den Recherchearbeiten beauftragen oder dort selber vor Ort suchen.

Es ist natürlich auch immer die möglich, dass Du hier jemanden findest der etwas weiß. Aber sehr häufig ist der Weg lang und steinig - doch wenn Du ihn ausdauernd und konsequent gehst, wird er sicher erfolgreich sein.

joachim1
20.11.2010, 11:39
Hallo Pierogi


In Deinem Bericht vom 18.09.2008 21:31 Uhr erwähnst Du Deine Großmutter Martha Mathilde Gnoyke.


Wie gehört diese Martha Mathilde Gnoyke in den Gnoyke Stammbaum, der in Jahrhunderten seine zahlreichen Äste weit über das Werdergebiet ausgebreitet hat. Die Träger des Namens Gnoyke scheinen sich auf viele, untereinander nicht mehr verwandte Familien aufgespalten zu haben und sich überwiegend in den verschiedenen Orten des Werdes angesiedelt zu haben.
Hier bin ich dabei, einen Stammbaum zu erstellen, der die einzelnen Familien erfaßt und wenn möglich, wieder vereint. Könnten wir uns einmal über eine PN austauschen?


Viele Grüße


Joachim1


Joachim1

Insel2008
24.07.2011, 04:21
...bin immer noch unterwegs.... und habe unter dem Thema Speicherstadt einen Hinweis zu Langgarten gefunden:
http://www.dlugiogrod.pl/
Betrifft die Neubebauung. Beim anklicken der verschiedenen Möglichkeiten auf dieser Seite öffnet sich immer ein neues Fenster und zeigt teilweise auch alte Bilder vom Langgarten (wenn ich das richtig verstanden habe).
...und jetzt freue ich mich auf das Ausschlafen, schönen Sonntag.

Karymat
18.05.2020, 23:07
Lieber Pierogi,
Entschuldigung für meine Rechtschreibung von Google-tranlator.
Ich sehe, Sie suchen nach Fotos aus Lanngarten in Danzig.
Ich empfehle die Weihnachtswebsite, deren Verwendung für eine Karte sehr intuitiv ist:
https://fotopolska.eu/108742,str.html?map_z=17
https://fotopolska.eu/Gdansk/u108742,Ulica_Dlugie_Ogrody,24,48.html

Leider, wie sie unter diesem Foto schreiben, änderte sich nach dem Krieg die Nummerierung der Häuser in dieser Straße [umgekehrt]. Sehen Sie sich jedes Foto geduldig an, vielleicht finden Sie, wonach Sie suchen ...
https://fotopolska.eu/Gdansk/u108742,Ulica_Dlugie_Ogrody.html?f=635780-foto

Im Gegenzug suche ich Informationen über die Schule an der Barbaragasse neben der Kirche. Meine Kinder lernen dort und alles deutet darauf hin, dass nächstes Jahr ihr 565. Jahrestag sein wird [1456-2021].

Die besten Wünsche,
Kamil

Karymat
18.05.2020, 23:14
Fotografien des Wilhelm Theaters:
https://fotopolska.eu/Teatr_Wilhelma_Gdansk?map_z=17

Diese Häuser auf Langarten befanden sich wahrscheinlich auf dem Höhepunkt des Wilhelma-Theaters:
https://fotopolska.eu/108742,str.html?map_z=18&f=757155-foto

Karymat
18.05.2020, 23:28
Wenn jemand nach Adressbüchern aus Danzig sucht, ist er derzeit online und kann auf seiner eigenen Festplatte speichern:
https://pbc.gda.pl/dlibra/results?q=danzig+adressbuch&action=SimpleSearchAction&type=-6&p=0

MueGlo
19.05.2020, 11:41
Moin, Karymat,

die angezeigten Adressbücher sind immer noch unsortiert und außerdem gibt viele weitere! Siehe

http://momente-im-werder.net/01_Offen/01_Adressbuecher/Adressbuecher.htm

Beste Grüße, Rainer MueGlo