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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Betrachtungen: Du armes Rindviech



jonny810
26.09.2008, 21:48
Du armes "Rindviech".
Von Erhart Joniszus.


Man sieht sie grasend auf der Weide,
vom Weichsel - bis zum Elbestrand.
Und auch im tiefsten Ober-Bayern,
sind sie als Rindviecher bekannt.

Geboren werden sie als Kälber,
sind nicht sehr gross-schon eher klein.
Sie tragen ihren Kopf schon selber,
an jeder Ecke steht ein Bein.

Die Wackeldinger nennt man Haxen,
und denkt, wie soll denn sowas geh'n?
damit bis hin zur Mutter kraxeln,
und sich die Milchfabrik anseh'n.

Doch eh' man sich versehen hat
man traut kaum seinen Augen,
benommen und noch etwas matt-
fänts bei der Mutter an zu Saugen.

Und diese Prozedur bestimmt,
vorerst sein weiteres Leben,
ganz langsam reift es, bis zum Rind,
will Höheres anstreben.

Wenn da nicht dieses Wesen wär'-
mit weisser Gummischürze,
der starre Blick, so irr' und leer,
es richt nach Wurst-Gewürze.

Was will denn der mit diesem Ding?
ich glaub' man nennt es Strick.
Daran befestigt ist ein Ring,
-jetzt zieh' ich mich zurück!

Mir scheint hier Skepzis angebracht
und Vorsicht kann nicht schaden -
man hat schon Wasser heiss gemacht,
ich glaub' man will mich Baden.

Das wäre alles halb so schlimm,
mir schwant - hier geht's ums Leben
Ein Bad das nähme ich noch hin,
doch soll ich Goullasch geben!

Berechtigt waren die Gedanken,
das Schicksal nahm hier seinen Lauf.
Ein dumpfer Schlag, man sah' es wanken
und niemand fing das Rindviech auf.

So stellt man sich als Mensch die Frage,
soll man Hochziele im Leben-
wo möglich bis zum "Jüngsten Tage"
und alles bis zu letzt noch geben?

Ich komme jetzt zu Resümee
und möchte noch nicht sinken.
Das Rindviech braucht nie wieder Klee-
wir aber was zu Trinken!!

Walter
27.09.2008, 02:17
Du armes "Rindviech".
Von Erhart Joniszus.


Man sieht sie grasend auf der Weide,
vom Weichsel - bis zum Elbestrand.
Und auch im tiefsten Ober-Bayern,
sind sie als Rindviecher bekannt.

Geboren werden sie als Kälber,
sind nicht sehr gross-schon eher klein.
Sie tragen ihren Kopf schon selber,
an jeder Ecke steht ein Bein.

Die Wackeldinger nennt man Haxen,
und denkt, wie soll denn sowas geh'n?
damit bis hin zur Mutter kraxeln,
und sich die Milchfabrik anseh'n.

Doch eh' man sich versehen hat
man traut kaum seinen Augen,
benommen und noch etwas matt-
fänts bei der Mutter an zu Saugen.

Und diese Prozedur bestimmt,
vorerst sein weiteres Leben,
ganz langsam reift es, bis zum Rind,
will Höheres anstreben.

Wenn da nicht dieses Wesen wär'-
mit weisser Gummischürze,
der starre Blick, so irr' und leer,
es richt nach Wurst-Gewürze.

Was will denn der mit diesem Ding?
ich glaub' man nennt es Strick.
Daran befestigt ist ein Ring,
-jetzt zieh' ich mich zurück!

Mir scheint hier Skepzis angebracht
und Vorsicht kann nicht schaden -
man hat schon Wasser heiss gemacht,
ich glaub' man will mich Baden.

Das wäre alles halb so schlimm,
mir schwant - hier geht's ums Leben
Ein Bad das nähme ich noch hin,
doch soll ich Goullasch geben!

Berechtigt waren die Gedanken,
das Schicksal nahm hier seinen Lauf.
Ein dumpfer Schlag, man sah' es wanken
und niemand fing das Rindviech auf.

So stellt man sich als Mensch die Frage,
soll man Hochziele im Leben-
wo möglich bis zum "Jüngsten Tage"
und alles bis zu letzt noch geben?

Ich komme jetzt zu Resümee
und möchte noch nicht sinken.
Das Rindviech braucht nie wieder Klee-
wir aber was zu Trinken!!

Lieber Erhart, toll gemacht, so hast Du geradeaus gesagt,
was mit dem armen Rindervieh, kaum auf der Welt, passiert.

Nur einige Monate jung, noch staksig auf den Beinen,
wenn es nicht so alltäglich wär, man könnte drarob weinen.

Doch so ist es auf dieser der Welt, der Eine frißt den Andern,
am Ende wird, was es auch sei, in einen Magen wandern.