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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Geschichten aus dem Olivaer Wald



oliwiak
01.08.2022, 11:38
Hallo,

oben genannter Titel habe ich aus der schönen musikalischen Ausführung von Johann Strauss, nämlich Geschichten aus dem Wienerwald, Walzer op. 325, abgesehen. In meinem Fall geht es um die schriftlich erfassten Erinnerungen aus der Ortschaft Oliva (Oliwa). Erste drei sehr interessante Geschichten sind in Homepage www.StaraOliwa.pl in polnischer Sprache erfasst nämlich:

1. Zdobycie Oliwy w 1945 roku - "Oliwskie opowiastki" Annemarie Hartrampf-Gaber

2. II Wojnę Światową zaplanowano w Gdańsku-Oliwie w 1935/36 roku

3. Ostatnia księżniczka z Gdańska - Oliwy

Ich verspreche, es kommt noch mehr

Grüße aus Hamburg

Ulrich 31
01.08.2022, 13:28
Hallo oliwiak,

dankenswerterweise willst Du uns mit diesem Thema umfänglich über Oliva informieren. Das finde ich gut, doch wie Du weißt sprechen die meisten Teilnehmer dieses Forums nicht Polnisch. Deshalb würde ich es begrüßen, wenn Du uns zu den in #1 genannten polnischen Informationen ihren Inhalt kurz auf Deutsch beschreiben würdest. Das fände ich auch bei Deinen versprochenen weiteren Oliva-Informationen gut.

Viele Grüße
Ulrich

Ulrich 31
01.08.2022, 13:44
Kleiner Extra-Tipp von mir für Oliva-Interessierte:

Wenn Ihr neben denen von oliwiak weitere Informationen zu Oliva erhalten wollt, braucht Ihr nur in der Suchzeile des Stadtportals gdansk.pl "Oliwa" einzugeben, dann erscheinen z.Z. die Links zu mindestens drei betreffenden Artikeln mit interessantem Inhalt.

Gruß Ulrich

Ulrich 31
01.08.2022, 14:20
Nachtrag zu #3:

Da der Link in #1 des von mir gestarteten Themas "Ein Spaziergang durch Oliva" (> http://forum.danzig.de/showthread.php?17679-Ein-Spaziergang-durch-Oliva ) leider nicht mehr funktioniert, hier der neue Link zu jenem trojmiasto.pl-Artikel vom 30.12.2018 mit dem deutsch (mod.) übersetzten Titel "Oliva - Tradition und Moderne":

► https://www-trojmiasto-pl.translate.goog/wiadomosci/Oliwa-tradycja-i-nowoczesnosc-n130398.html?_x_tr_sl=pl&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=wapp (deutsch).

Gruß Ulrich

oliwiak
01.08.2022, 17:28
Hallo Ulrich,
doch bei heutigen modernen Translationsmethoden, z. Translator google, ist kein Problem Text in polnischer Sprache sehr schnell zu übersetzen. Aber zum Themen:
1. Olivas Eroberung im Jahre 1945 - "erzielte Erinnerungen von Olivsche Annemarie Hartrampf-Gaber". Am Ende Link zu Annemarie Seebeerdigung im Danziger Bucht.
2. Zweite Weltkrieg hat man im Jahre 1935/36 in Danzig-Oliva geplant. Inklusiv viele Beweise.
3. Die letzte Prinzessin von Oliva - Nadine Perloff
Meine Hinweise:
Position 1 und 3 war schon hier teilweise in deutscher Sprache eingetragen. Allerdings mit ganz neuen Beweisen.
Trotzdem wenn hier ein Bedarf besteht, kann ich grobe Übersetzung mit Google und Korrektur hier reinschreiben.

Ulrich 31
01.08.2022, 17:50
Hallo oliwiak,

ich habe versucht, Deine in #1 angegebene Oliwa-Homepage mit der sonst prima funktionierenden Link-Methode bei Google zu übersetzen, doch leider klappt es damit in diesem Fall nicht. Hast Du eine funktionierende Alternative?.

Viele Grüße
Ulrich

oliwiak
01.08.2022, 17:55
Hast Du versucht diesen Translator zu benutzen:
https://translate.google.de/

Ulrich 31
01.08.2022, 19:02
Zu #7:

Natürlich. Einen anderen Google-Translator kenne ich nicht. Wenn Du dort in Polnisch Deinen Link in #1 eingibst und die entsprechende Angabe in Deutsch anklickst, zeigt die dort geöffnete Seite die polnische, aber nicht die deutsche Fassung an. Probier's gerne selbst.

oliwiak
01.08.2022, 19:27
Hier Übersetzung in deutsche Sprache mit Korrekturen:

Die letzte Prinzessin von Oliva - Nadine Perloff
Ihr Name war Nadine Perloff, im Meldebuch von 1942 unter dem Titel "Danziger Einwohnerbuch 1942", ihr Name steht in der Böttchergasse Nr. 23/27 mit Vermerk Witwe (Witwe). Ihre Familie hatte in Oliva in der Adolf-Hitler-Str. 473/475 (ul. Grunwaldzka), ein großer Großhandel und Teehandel unter dem Namen „Teehandelsgesellschaft und Teepackerei Wassily Perloff & Söhne“ K.G.“ (K.G. bedeutet hier Kommanditgesellschaft, das Äquivalent der polnischen Spolka Cywilna - s.c.)

Nach 1945 wurde ihr Name von Amts wegen geändert und es klang mehr aus dem Russischen als Nadeżda Perłowa und sie wohnte in der Kwietna Strasse (Olivaer Rosengasse). Später erzählte sie unserer Familie ihre reiche und schließlich tragische Geschichte. Vor dem Ersten Weltkrieg sie war die erste Primaballerinna am Moskauer Theater. Sie war polnischer Abstammung, ihr Name war Zielińska (keine Nachweisbestätigung) und sie wurde am 7. Juli 1888 im zaristischen Russland in Moskau geboren. Ihre Eltern sind Leonid und Helena, der Name ihrer Mutter würde darauf hinweisen, dass ihre Mutter polnischer Herkunft war.
Bei einer Ballettaufführung fiel es dem russischen Teemagnaten Perloff (Wassily Perloff) auf. Wie ähnlich ihre Lebensgeschichte der von Matilda Krzesińska (Matilda Felixowna Kschessinskaya) ist, ebenfalls Primaballerinas im Theater des zaristischen Moskau und St. Petersburg. Sie muss eine schöne Polin gewesen sein, in die sich Perloff verliebte und sie bat, ihn zu heiraten. Vergessen wir nicht, dass es in der Frühzeit das Gesetz der Mesalliance gab, d.h. es war verboten, eine Person aus einem anderen sozialen Kreis zu heiraten. Aber Nadezda war so schön, dass alle Verbote aufgehoben wurden und die Erlaubnis zur Eheschließung vom Zaren von Russland, Nikolaus II. Alexandrowitsch, eingeholt wurde.
Die Familie Perloff übernahm die gesamte Teeproduktion und den Handel mit Tee im zaristischen Russland und hatte auch Teeanbauten in Ceylon und Teehäuser in China. Bis heute hat sich ein Unternehmen in Moskau unter dem Namen Perlov Tea House auf die Produktion und den Vertrieb von hochqualifizierten und ausgesuchten Teesorten spezialisiert. Bis heute wird ein riesiges Verkaufshaus in Moskau und St. Petersburg im originalen chinesischen Stil erhalten. Wie sie uns erzählte, lebte sie bis zum Ausbruch der Revolution in Russland in großer Pracht. Die Familie hatte sehr gute Kontakte zu den schwedischen und dänischen Botschaftern in Moskau. Während der Revolution wurde die Familie sofort verhaftet und zum Tode durch Erschießen verurteilt. Dank der Unterstützung der schwedischen und dänischen Botschaft wurden sie gerettet und wanderten über Rumänien nach Paris aus. Ihr Mann Wassily Perloff war damals sehr krank. Er zog sich unter anderem während der Haft Tuberkulose zusammen. Er starb kurz darauf in Paris. Die Familie entschied sich für den Umzug nach Danzig, wo sie ihr Unternehmen unter der oben genannten Adresse gründeten. Bei der Eroberung von Oliva durch die Russen im März 1945 wurden die verbliebenen Familienmitglieder sofort von den Russen erschossen. Nadjezda wurde wegen ihrer polnischen Herkunft gerettet. Auf der Sterbeurkunde 876/58 USC in Danzig war die Witwe von Beruf Lehrerin, und Perlov Aleksander wurde mit Bleistift separat hinzugefügt. Sie lebte in einer bescheidenen Wohnung in der ul. Kwietna (Olivaer Rossengasse) in Oliva bei Danzig. Ende der 1940er Jahre erhielt sie durch Fürbitte eine Stelle als Lehrerin für Französisch und Russisch an der Technischen Universität Danzig. Die Idylle hielt nicht lange an, denn sie wurde disziplinarisch als Todfeindin der UdSSR entlassen. Da sie keine Mittel zum Unterhalt hatte, wandte sie sich wegen finanzieller und materieller Hilfe an das Sozialamt in Danzig-Langfuhr (Gdansk-Wrzeszcz). Ihr wurde jegliche Hilfe verweigert, sogar Lebensmittelpakete von den sogenannten UHNRA-westliche Lebensmittelpaketaktion, weil sie dort auch als Feind der UdSSR gekennzeichnet war. Am 7. Januar 1955 zog meine Familie nach Oliva (Oliwa) und zog in ein Zweifamilienhaus in der ul. Karwienska 2, m. 2 (Strauchmühler Weg 2 Whg. 2).
So erzählte mir mein verstorbener Vater Edmund die Geschichte von Nadjezda. Eines Tages, es war Anfang 1958, hört er aus seiner Wohnung im ersten Stock (oben genannte Adresse) jemanden seinen Namen vom der Karwienska Straße rufen. Er schaute aus dem Fenster und sah eine ältere Frau, die den Hügel nicht hinaufkommen konnte, weil das Haus auf einem Hügel lag. Ihre Kleidung war einschüchternd, nur ihr Gesicht und ihr Verhalten verrieten, dass sie zu den Leuten der High Society gehörte. Als sie uns endlich im ersten Stock erreichte, begann sie uns zu erzählen, dass sie viel Gutes über meinen Vater Edmund Golunski gehört habe, weshalb sie ihn kannte als Vorsitzenden des Sozialausschusses Nr. 55, in alten Oliva. Dad fütterte sie sofort und sie sprach während des Essens über sich. Am Ende sagte sie, dass ihr Ende nahe sei und bat um eine christliche Beerdigung.
Mein Vater startete sofort eine soziale Initiative, und das Sozialamt in Langfuhr wurde gebeten, einzugreifen, warum sie dem Bürger humanitäre Hilfe verweigerten. Dort wurde die gleiche Antwort erhalten – ihre Herkunft ist gegen das Proletariat. Alle Nachbarn fingen an, ihr mit dem Essen zu helfen. Aber es dauerte nicht lange und Nadjezda starb am 3. Juni 1958 in ihrer Wohnung.
Sofort wurde ein soziales Organisationskomitee gebildet, dem mein Vater Edmund, Józef Juński (ein Zimmermannmeister aus Freudenthal bei Oliva an der Bytowska Str (Dolina Radości, ul. Bytowska) und Arendt aus der Köllner Chaussee (ul. Spacerowa) angehörten. Dank der sozialen Kampagne wurden etwa 3.000 Zloty gesammelt.
Organisationskomitee bat den Priester Kręcki (Olivsche Kathedrale) für die Organisation einer Beerdigung, aber in den persönlichen Dokumenten von Nadjezda stand, dass sie orthodox war. Damit war eine katholische Beerdigung nicht möglich. Das Organisationskomitee erhielt über das Konsulat der UdSSR Informationen darüber, dass es in Danzig einen orthodoxen Poppriester (Pop) gab. Das Konsulat wurde auch darüber informiert, dass ihr Bürger gestorben war. Insbesondere hat das Organisationskomitee den Namen von Nadezda nicht telefonisch genannt, da es sicher war, dass sie die Teilnahme ablehnen würden. Ebenso hat Poppriester den Namen von Nadjezda nicht herausgefunden. Am Tag der Beerdigung wurde ein Taxi geschickt, um ihn abzuholen. Ein Feuerwehrorchester wurde organisiert, das 1.000 Zloty für das Spielen nach der Beerdigung verlangte. Die Totenmesse für die Verstorbenen fand in der Kirche St. Jakobus in Oliva. Als das Taxi den Poppriester brachte, hatte sich vor dieser Kirche bereits der Trauerzug gebildet. Es waren bereits etwa 500 Trauernde und Schaulustige. Da Poppriester forderte sofort einen Taufschein für den Verstorbenen und für die Kirchenzugehörigkeit. Die erforderlichen Dokumente wurden vorgelegt, sie wurden in Altrussisch verfasst, dem sogenannten Kyrillisch. Als Pop es vorlas, weigerte es sich, die Beerdigung durchzuführen, und erklärte, es sei ein Todfeind der UdSSR. Er wollte sich gerade von der Teilnahme an der Beerdigung zurückziehen, aber mein Vater sprang auf einen hohen Stein, der neben ihm lag, und teilte den Teilnehmern mit lauter Stimme mit, dass der Poppriester sich weigerte, die Beerdigung durchzuführen. Gleichzeitig signalisierte er der Musikkapelle der Feuerwehr, Trauermärsche zu spielen. Pop drohte damit, seine Teilnahme zu erzwingen und würde bei den politischen Behörden von Danzig Anzeige erstatten. Ob es ihm gefiel oder nicht, er nahm einen Platz im Trauerzug ein. die sich zum Friedhof an der Czyżewski Strasse (Friedhofzugangstrasse) bewegten.
Das Orchester spielte so schön, dass es aus allen Fenstern der Häuser entlang der Czyżewski Strasse, sie sahen neugierig aus. Bevor die Prozession den Beerdigungsstelle erreichte, stieg die Zahl der Begleitpersonen auf über tausend an. Das Organisationskomitee zahlte dem Poppriester 2.000 Zloty aus dem von der Gemeinde gesammelten Geld, plus die Kosten für ein Taxi nach Danzig. Als der Pop gegangen war, sprach mein Vater zu den am Grab Versammelten, dass Nadjezda Perlowa polnischer Herkunft sei und dass sie auch eine katholische Beerdigung verdiene. Er sprach auch kurz über ihr Leben und ihre politische Verfolgung in Danzig. Dann spielte die Feuerwehrkapelle katholische Trauermärsche. Hunderte von Menschen waren von der Geschichte von Nadezda so berührt, dass sie bitterlich weinten.
Nach der Beerdigung öffnete das Organisationskomitee im Beisein des Bezirks Polizei die Wohnung des Verstorbenen und inventarisierte die restlichen Gegenstände. Außer ein paar alten Möbeln war nichts von Wert. Es gab viele leere Teedosen aus der alten Zeit vor 1945. In der ganzen Wohnung waren allein auf der Tapeten Hunderte von Bettwanzen. Die Wohnung wurde von Polizei versiegelt. Am nächsten Tag wurde das Organisationskomitee zum Staatssicherheitsamt in Danzig vorgeladen und angeklagt, dass das Organisationskomitee die Wohnung des Verstorbenen ausgeraubt habe. Sie wollten überhaupt nicht berücksichtigen, dass es während der Wohnungsinventur einen Bezirk Polizist gab und Polizeisiegel an der Eingangstür zur Wohnung von Nadjezda angebracht wurden. Die Siegel waren völlig intakt und die Sicherheitsbeamten stellten sogar Zeugen auf, die aussagten, das Organisationskomitee habe nachts das Eigentum des Verstorbenen entwendet. So oft mussten sich die Mitglieder des Komitee mehrfach erklären. Schließlich wurde der Fall nach einigen Monaten eingestellt.
So verabschiedete sich Oliva und Einwohner in den 1950er Jahren auf christliche Weise von der letzten Prinzessin, einer Bewohnerin von alten Oliva. Die Geschichte von Nadezda ist mir bis heute in Erinnerung geblieben und ich bin als Christ verpflichtet, die Erinnerung an den Verstorbenen aufrechtzuerhalten.
Der Hauptorganisator der Beerdigung von Nadjezda Perłowa (Nadine Perloff) war mein Vater, der die soziale Aktivität für Oliva mit ständigen politischen Angriffen und Anklagen der Staatsanwaltschaft, die vom Sicherheitsdienst des kommunistischen Polen (PRL) geführt und vom Kommissariat der Bürgermiliz (MO) in Oliwa durchgeführt wurden. Mein Vater, bis er 1976 alte Oliva (Stara Oliwa) aus politischen Gründen verließ, fühlte sich mit der Gemeinde Alt-Oliva verbunden, weil ihn diese unabhängige Gemeinde in den 1950er Jahren in allgemeinen und öffentlichen Wahlen zum Vorsitzenden der Gemeinde gewählt hat (Sozialausschuss Nr. 55 von Alt-Oliva). Heute erwähnt niemand in alten Oliwa, nicht einmal der heutige Bezirksrat von Oliwa und Danzig, das soziale Engagement meines Vaters Edmund Gołuński und den Preis, den er und unsere Familie für diese soziale Aktivität zu viel bezahlt haben (verlassen das Polen im Jahre 1978 für immer).
Dank der Hilfe bei der Erstellung der Daten über die Beerdigung von Nadjezda Perłowa (Nadine Perloff) durch den leitenden Inspektor für die Instandhaltung der Friedhöfe in der Danziger Straßen und in der Friedhofpflege von Frau Lucyna Berehnd, wurde folgendes festgestellt:

- Am 3. Juni 1958 wurde Nadezda Perlova (geboren am 7. Juli 1888 - Moskau; Eltern Leonid und Helena) auf dem Oliwa-Friedhof im 12. Viertel, Reihe 9 beigesetzt. Keine Informationen darüber, wer ihre Beerdigung organisiert hat. Die Sterbeurkunde 876/58 wurde für den Verstorbenen vom Standesamt in Danzig ausgestellt. Zu Lebzeiten lebte Nadjezda Perlowa in Oliwa an der Kwietna Strasse (Rosengasse). In der Sterbeurkunde steht, dass sie Lehrerin war, und der Vermerk "Witwe" und mit Bleistift getrennt "Perłow Aleksander" eingetragen,
- 1978 wurde die Gültigkeit von Nadjezdas Grab verlängert, aber wir haben keine Informationen darüber, wer die Zahlung geleistet hat (zu dieser Zeit war die Eingabe solcher Informationen in die Friedhofsregister nicht erforderlich).
- Nadezda wurde im Grab aufbewahrt, starb 09.08.1980 Paweł Zielke (geboren am 28.01.1896 in Danzig als Sohn von Augustyn - keine Angaben zur Mutter). Paweł Zielke lebte zeit seines Lebens in Oliwa an der ul. Karpacka. Pawełs Beerdigung wurde von seiner Frau Agnieszka Zielke organisiert und bezahlt
- Agnieszka Zielke starb am 13. September 1992 und wurde im Grab von Paweł Zielka und Nadjeżda Perłowa beigesetzt. Agnieszka war die Tochter von Andrzej und Matilda.
- Das Grab, in dem Nadjezda Perlowa ruht, existiert noch und wird bis zum 13. September 2032 bezahlt.
Wir haben keine Informationen über die Beziehung zwischen Nadjezda Perlowa und den Toten aus der Familie Zielke. Das Grab von Nadjezda Perlowa wurde nie formell liquidiert und stand unter Schutz.

Meine Anmerkungen zu den oben genannten Informationen:
Nach den damaligen Vorschriften der Volksrepublik Polen konnte nur eine natürliche Person Eigentümer des Grabes von Nadjezda Perłowa sein, und daher konnte der Bürgerkomitee Nr. 55 von Oliva nicht der Verwalter des Grabes sein.
Die Familie Zielke ist mit Nadjezda Perlowa in keiner Weise verwandt und diese Familie hat im Juni 1958 überhaupt keine Sozialbestattung vorgenommen und organisiert. Daraus lässt sich erst nach 20 Jahren schließen, sobald die Bestattungsfrist verstrichen war, die Familie nutzte die Gelegenheit, um den Bestattungsplatz zu übernehmen. Wenn sie theoretisch mit Nadjezda Perlowa verwandt wäre (und es überhaupt nicht war), würde ihr Name auf dem heutigen Grabstein stehen bzw. eingetragen. Obwohl das Bestattungsgesetz vorsieht, dass nach 20 Jahren ein weiterer Verstorbener ins Grab gelegt wird, ist die Bedingung höchst unchristlich.
Die Beerdigung und das Grab wurden von der Gemeinde alte Oliwa bezahlt und sie sollten über den weiteren Zustand des Grabes entscheiden. In dieser Situation bleibt der Familie Zielke nur noch, den Namen Nadjezda Perlowa auf ihre Kosten auf den Grabstein schreiben zu lassen.

Bogdan Golunski
Hamburg, Deutschland

oliwiak
01.08.2022, 20:08
Hier Bilder zu Nadine Perloff - ich weiß nicht wie die Grafiken hier platzieren. Icon verlangt URL aber nicht mein PC.

oliwiak
01.08.2022, 20:54
Du mußt polnischer Text auf bis 5000 Zeichen teilen. Wählen das Feld links in Editor, polnische Sprache auswählen und Text dort reinkopieren, in rechten Feld kommt Übersetzung in deutscher Sprache. Dann Übersetzung mit Maus markieren und kopieren in z.B. Word. Natürlich muß man entsprechende Sprachkorrekturen reinpflegen.

Ulrich 31
01.08.2022, 22:59
Hallo Bogdan,

danke für Deine ausführliche Übersetzung in #9. Zum Hochladen von Bildern (Dein Anliegen in #10) wurde in diesem Forum schon oft informiert. Mir fällt es schwer, jetzt erneut danach zu suchen. Sicher werden Dir Gertrud (truscho) oder Beate dazu helfen.

Die von Dir mir empfohlene Textübersetzung in #11 kann ich zeitlich und kräftemäßig nicht übernehmen (siehe dazu mein Alter).

Viele Grüße
Ulrich

christian65201
29.08.2022, 19:23
Leider informiert Bogdan nicht korrekt.
So schreibt er, daß für Paul ZIELKE die Mutter nicht bekannt sei, sie ist sowohl im Geburts-, wie auch im Heiratseintrag
benannt.
Auch stimmt die Wohnadresse nicht, vor 1945 Langfuhr, Mirchauer Weg 39, und dann Oliva ul. Tatrzanska 3.
Er schreibt zwar über die Grablage in Quatrat 12 Reihe 9 benennt aber nicht die Grabnummer.

Für mich klingt das ganze nicht sehr glaubwürdig

oliwiak
12.09.2022, 23:30
Hallo Christian,

du hast nicht meinen Beitrag richtig verstanden. Folgende Information stammt von Inspektor in Range Beamtin des Danziger Friedhofverwaltung Frau Lucyna Berehnd. Diese untere Zeile hat sie mir geschrieben und sind amtlich im Sterbebuch vorhanden.

Also nochmal:

Dank der Hilfe bei der Erstellung der Daten über die Beerdigung von Nadjezda Perłowa (Nadine Perloff) durch den leitenden Inspektor für die Instandhaltung der Friedhöfe in der Danziger Straßen und in der Friedhofpflege von Frau Lucyna Berehnd, wurde folgendes festgestellt:

- Am 3. Juni 1958 wurde Nadezda Perlova (geboren am 7. Juli 1888 - Moskau; Eltern Leonid und Helena) auf dem Oliwa-Friedhof im 12. Viertel, Reihe 9 beigesetzt. Keine Informationen darüber, wer ihre Beerdigung organisiert hat. Die Sterbeurkunde 876/58 wurde für den Verstorbenen vom Standesamt in Danzig ausgestellt. Zu Lebzeiten lebte Nadjezda Perlowa in Oliwa an der Kwietna Strasse (Rosengasse). In der Sterbeurkunde steht, dass sie Lehrerin war, und der Vermerk "Witwe" und mit Bleistift getrennt "Perłow Aleksander" eingetragen,
- 1978 wurde die Gültigkeit von Nadjezdas Grab verlängert, aber wir haben keine Informationen darüber, wer die Zahlung geleistet hat (zu dieser Zeit war die Eingabe solcher Informationen in die Friedhofsregister nicht erforderlich).
- Nadezda wurde im Grab aufbewahrt, starb 09.08.1980 Paweł Zielke (geboren am 28.01.1896 in Danzig als Sohn von Augustyn - keine Angaben zur Mutter). Paweł Zielke lebte zeit seines Lebens in Oliwa an der ul. Karpacka. Pawełs Beerdigung wurde von seiner Frau Agnieszka Zielke organisiert und bezahlt
- Agnieszka Zielke starb am 13. September 1992 und wurde im Grab von Paweł Zielka und Nadjeżda Perłowa beigesetzt. Agnieszka war die Tochter von Andrzej und Matilda.
- Das Grab, in dem Nadjezda Perlowa ruht, existiert noch und wird bis zum 13. September 2032 bezahlt.

Wir haben keine Informationen über die Beziehung zwischen Nadjezda Perlowa und den Toten aus der Familie Zielke. Das Grab von Nadjezda Perlowa wurde nie formell liquidiert und stand

oliwiak
12.09.2022, 23:46
Hallo Christian,

in Text Frau Berehnd ist nicht Behrendt, Paul Zielke ist nicht gleich mit Pawel Zielke. Was hat Mirchauer Weg 39 mit Tarzanska 3 zu tun? Du versucht bestimmt genealogische Verbindungen finden aber Familie Zielke wurde bestimmt nach 1945 nach Oliwa bzw Gdansk zugewandert. Außerdem Karpacka Strasse ist nicht Tatrzanska Strasse. Sie ist erst im Jahre 1970 gebaut.

christian65201
13.09.2022, 10:31
Halo Bogdan,
schau bitte mal hier
https://metryki.genbaza.pl/genbaza,detail,349923,177
Grüße
Christian

oliwiak
14.09.2022, 01:01
Hallo Christian,
wir müssen hier zwei Sachen trennen, nämlich Traurige Geschichte von Nadine Perloff (nach 1945 polnisch Nadjezda Perlowa) mit ihrer Grabstelle auf Friedhof in Oliwa und Familie Zielke. In Nadine Grabstelle sind zwei andere fremden Personen beigesetzt. Ich habe in Juli 2022 dieser Grab persönlich fotografiert und ist dort folgender Grabsteinüberschrift zu sehen:

Zielke
Pawel 1896-1980
Agnieszka 1916-1992

Also nochmal, trennen wir traurige Lebensgeschichte von Nadine Perloff und Familie Zielke auseinander. Es ist nicht mein Ziel die Genealogie der Familie Zielke nachzuforschen. Allerdings wollte ich hier Fotoaufnahme vom heutigen Grabstein hier platzieren (kopieren) aber weiß ich nicht wie. Du kannst mir eventuell Deine Emailadresse in Position Nachrichten in diesem Forum zuzuschicken.
Grüße aus Hamburg
Bogdan

Christkind
14.09.2022, 11:22
Hallo, Bogdan, es ist das tatsächlich eine traurige Lebensgeschichte, die du uns hier zu lesen gabst.
Darüber nachzudenken, wie der Krieg, die Ideologie, und auch die Einschüchterung, die Menschen verändern, ist müßig, denn es ändert sich in 1000 Jahren nichts. Das Schicksal der Frau von einer gefeierten Tänzerin bis zur Bettlerin ist eine von sehr vielen aus der Zeit.
Vielen Dank.
Schöne Grüße, Christa

oliwiak
14.09.2022, 14:50
Hallo Christa,
tatsächlich hat Nadine Perloff verdient über ihres Leben zu verfilmen. Wir wissen allerdings nicht viel über sie. Durch das Engagement in Oliva meines Vaters Edmund zieht meine Familie an sich viele politischen Attacken seitens kommunistischen Geheimdienst in Gdansk (Danzig) in Zeitraum von 1947 bis zur Auswanderung im Jahre 1978. Ein Teil der politischen Verfolgung sieht man in Homepage www.DawnaOliwa.pl in Position Ulice/Karwienska/Edmund Golunski und Links in Dokumenty. Leider ist es alles in polnischer Sprache und als Scans in *.jpg Format. In Homepage www.StaraOliwa.pl werden nächste meine kleine Geschichten aus Olive leider in polnischer Sprache veröffentlicht. Ich werde step by step hier in deutscher Sprache erfassen.

Grüße an allen
Bogdan, Hamburg

Christkind
14.09.2022, 19:19
Das würde mich sehr freuen, wenn es auch in Deutsch zu lesen wäre, Bogdan.
An Oliva habe ich viele Kindheitserinnerungen, weil meine Eltern mit uns sehr oft in Oliva waren. Sie hatten Freunde in Renneberg. Wir haben im Sommer 1945 bis zu unserer Ausweisung im September in der Rosengasse gelebt. Es waren für alle Menschen schlimme Zeiten.
Schöne Grüße, Christa

oliwiak
15.09.2022, 01:00
Hallo Christa,

wenn Du in der Rosengasse bis September 1945 gelebt hast, könnte es sein, dass Du Nadine Perloff (Nadjezda Perlowa) gesehen oder etwas gehört. Sie hat bis zum Tod dort gewohnt. Ich wollte durch meine Kontakte in Polen herausfinden unter welcher Nummer hat sie dort an der Rosengasse
gewohnt - bis jetzt ergebnislos.

viele Grüße, Bogdan

Christkind
15.09.2022, 13:27
Hallo, Bogdan, im Reise-Pass meines Vaters steht als Adresse vom 5.6.45 :Oliwa, Rozowa 28. Es war eine Gartenhaus.
Ich war 6 Jahre alt. Von meiner Familie lebt nun keiner mehr und ich kann mich nur daran erinnern, was mit meiner Familie damals geschah. Alle waren sterbenskrank, eine Krankenstation (Pflegeheim ?) muss in der Nähe des Klosters gewesen sein. Meine Mutter und ich wurden dort von Nonnen betreut. Wir haben aber alle überlebt.
Schöne Grüße, Christa

oliwiak
15.09.2022, 16:44
Hallo Christa,

kannst Du Deine familiäre Erinnerungen aus Oliva aus der Zeit bis Juni 1945 aufs Papier reinschreiben oder mir zuzuschicken. Ich kann genau so erfassen wie Erinnerungen von Annemarie Hartrampf-Gaber.

Schöne Grüße,
Bogdan

oliwiak
15.09.2022, 20:56
Hallo Christa, es gibt noch anderes Forum nämlich www.DawnaOliwa.pl und Admin Piotr Lezynski. Dort sind deine Fotos von Renneberg zu finden. Wenn bist Du in Hamburg beim Sohn können wir eventuell z. B. in Restaurant zusammentreffen. Ich wohne direkt in Hamburgs Zentrum. Grüße Bogdan, Hamburg. Schöne Grüße, Bogdan.

Lavendelgirl
15.09.2022, 23:08
Hallo zusammen,

vielleicht hilft dieses weiter:
http://www.dawnaoliwa.pl/opisy/ulice/kwietna.html#END

Viele Grüße,
Frank

Christkind
16.09.2022, 07:18
Ich danke dir, Frank. Viele Informationen zur Rosengasse.
Möge diese schöne Straße ihr ursprüngliches Bild behalten.
Schöne Grüße, Christa