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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lesehilfe bzgl Fam. Ringl



Inge-Gisela
17.09.2023, 11:54
Liebe Forumer,

Ich benötige wieder einmal Eure Hilfe. Ich habe mich bereiterklärt, einige Kirchenbucheintragungen zu transkribieren, wobei ich immer mal wieder an meine Grenzen stoße. Es sind Wörter, Sätze aus verschiedenen Eintragungen, so dass es keinen Sinn macht, ein ganzes Dokument hier hinein zu kopieren.

1. Könnte es Handschuhmacher heißen?

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2. Hier ergibt nur ein kleines Wort für mich nicht den richtigen Sinn:
gebürtig ebendaselbst, zuständig .......... Milowa, Gerichtsbezirk Weseritz, Amtsbezirkes Tepl

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3. Hier kann ich den Beruf nicht genau lesen:
Anna, geborene Geissler, ...............meistertochter aus Kaaden Nr. 235, gleichen Ge--
Ich tippe auf Hafen, aber wie ein H sieht es nicht aus.

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4. Dies ist für mich das größte Problem:
Dieser nachträgliche Eintrag steht auf der Seite des Kirchenbuch-Geburtseintrags:

Franz Ringl ist am 19. Oktober 1919 getraut worden mit Agnes Sperling, geboren 21. Oktober1901 in Niklasdorf laut Zuschrift ------- Niklasdorf, 4.11.1919, Z.437
Franz Ringl wurde am 2.11.1922 mit Hermine Merten in Sonnenborg getraut

Zuschrift --------------------u. ---------------------am 25.1.1940 --------------------------------------mit der Kirche-------------------------------- gottgläubig geblieben.

Darunter steht in Latein noch ein Satz, übersetzt im Internet gab dieser Spruch für mich nicht wirklich einen Sinn:

"Rividi et omnia site inserta esse"


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Vielen Dank im Voraus.

Lieben Gruß
Inge-Gisela

sarpei
17.09.2023, 12:20
Hallo Inge-Gisela,

auch mir wurde nicht aales klar, hier aber mein bisheriges Ergebnis:

1. ja
2. nach
3. Wasenmeister (=abdecker, Schinder)
4. Pfarramte
Zuschrift v[om] Landrat Konwlau (?) am 25.1.1940 ????? Kirche
.... u[nd] gottgläubig geblieben

Revidi et omnia rite inserta esse testor = Ich habe überprüft und bestätigt, dass alles richtig eingefügt wurde


Viele Grüße,

Peter

Inge-Gisela
17.09.2023, 12:53
Super, Peter, ich danke Dir. Und so schnell geantwortet :-). Ich bin mit dieser Handschrift im allgemeinen noch ganz zufrieden, es hat aber doch eine Zeit gedauert. Bzgl. "nach" hatte ich zwar auch gelesen, man muss einfach davon ausgehen, dass früher anders gesprochen und geschrieben wurde. "zuständig nach .." geht mir in dieser Konstellation irgendwie nicht ein. Und was für ein Beruf. Und dann heißt es vielleicht unter 4 "laut Zuschrift vom Pfarramt" und das e hintendran hat sich verselbständigt :-)


Lieben Gruß und einen schönen Sonntag. Die Sonne scheint.

Inge-Gisela

Ulrich 31
17.09.2023, 12:57
Hallo Inge-Gisela,

ich ergänze zu 4.:
- Die Datumsangabe in der zweiten Zeile ist m.E. nicht 21. Oktober 1901, sondern 21. September 1901 ("Sptbr" = September, vergleiche darüber in Zeile 1 die eindeutige Angabe "Oktober").
- Nach "Kirche" in der vorletzten Zeile lese ich "ausgetreten . . .".

Viele Grüße
Ulrich

sarpei
17.09.2023, 13:00
... Ergänzung zu 4.:

Zuschrift v[om] Landrat Konwlau (?) am 25.1.1940 Z. Kult II d aus der Kirche
aus getreten u[nd] gottgläubig geblieben


Peter

sarpei
17.09.2023, 14:12
... noch eine Anmerkung zu 4.:

Bei der 'Agnes' Sperling handelt es sich wohl eher um eine 'Anna'. Der vermeintliche Bogen des 'g' gehört zum darunter stehenden 'P' des Pfarramts.

Inge-Gisela, kannst du sagen, aus welchem Kirchspiel die Eintragungen stammen?


Viele Grüße,

Peter

Inge-Gisela
17.09.2023, 15:02
Hallo Peter und Ulrich,

erst einmal ganz herzlichen Dank. Super, was Ihr herausfinden könnt. Peter, ich lese aus der Überschrift der Buchseite "412 Kaadner Geburts=Buch. tom. XII. der Dekanalkirche S. Crucis 1897" - und bei familysearch zu finden Franz Ringl Personenstandliches - Tschechische Republik, Kirchenbücher, 1552-1981 (https://www.familysearch.org/ark:/619 )kann sein, dass man noch mehr zur Internetadresse schreiben muss. Ich habe das Dokument nur auf dem Smartphone erhalten.

Lieben Gruß

Inge-Gisela

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Peter,
das klingt ja so, als ob dieser Franz von der 1. Frau getrennt lebte und als Katholik darf man nicht zum zweiten Mal heiraten. Als Lösung bleibt dann wohl der Austritt aus der Kirche.

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Nein, meine Vermutung kann nicht stimmen, da erst 1940 ausgetreten

Beate
17.09.2023, 15:09
Hallo zusammen

Hm. 1940-Nazizeit- vielleicht gab es da diesbezügliche Probleme und er ist lieber ausgetreten?
Nur eine Verrmutung..

Fröhliche Grüße, Beate

Inge-Gisela
17.09.2023, 15:13
Zu 4. Das u bei dem Landratsnamen könnte auch ein n sein.

sarpei
17.09.2023, 15:30
Hallo miteinander,

das mit dem Landrat dürfte sich durch die nachstehende Beistempelung bei einer anderen Eintragung erledigt haben:

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Demnach handelt es sich um eine Zuschrift des Landrats 'von Komotau', dem heutigen Chomutov.

Übrigens gehörte es im 3. Reich 'zum guten Ton', dass man keiner Kirche angehörte. Der Ausweg vieler Christen war, dass man sich als 'gläubig' bzw. 'gottgläubig' eintragen ließ ... .


Viele Grüße,

Peter

Inge-Gisela
17.09.2023, 16:32
zu Nr 6. Peter, ja, ich würde nun auch eher zu Anna tendieren.

Inge-Gisela

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Peter: Hut ab, was Du auf die Schnelle so ausgräbst. Dann wurde also bei vielen Kircheneintragungen automatisch diese Zuschrift erwähnt bzw. wohl auch gefordert. Das ist mir bisher in dieser Art noch nicht untergekommen. Da lagst Du, Beate, gar nicht falsch mit Deiner Vermutung. Und den richtigen Ortnamen haben wir jetzt auch. Danke

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Hallo Ulrich,
Du kannst recht haben mit dem September. Viele Augen sehen mehr. Danke.

Lieben Gruß

Inge-Gisela

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Und nun als Resultat des Tages :-): Wenn ich hier nicht den Überblick verloren, alles Neue in meine Seiten gebracht habe, dann steht keine Frage mehr offen. Lieber Peter, lieber Ulrich, ohne Euch wären so einige Lücken geblieben. Und dazu gelernt habe ich auch noch.

Liebe Grüße

Inge-Gisela