Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Taufeintrag Martin Mirau
Hallo zusammen,
ich bitte um Unterstützung bei der Interpretation von folgendem Taufeintrag der Evangelischen Gemeinde zu Schönbaum/Kreis Danzig aus dem Jahr 1726:
"2. Febr. Marten Mirau. V. nuper defuncty Marten Mirau gewes. Einw. aus Schönbw. M. vidua [...], Regina Dalmers [...]"
Übersetzt bedeutet dieser Auszug, dass der Vater Martin Mirau kurz vor der Taufe seines Sohnes Martin gestorben ist und dass die Mutter Regina Dalmers als Witwe ihren Sohn zur Welt gebracht hat. Das einzige, was ich nicht lesen kann, ist das Wort, das nach Witwe folgt.
Direkt unter dem Taufdatum befindet sich ein Zeichen. Was bedeutet dieses Zeichen? Handelt es sich um eine Raute, ein großes "R" oder um ein Doppelkreuz? Falls es sich um ein Doppelkreuz handeln sollte, bedeutet dieses dann, dass kurz nach dem Tod des Vaters Martin Mirau auch sein Sohn Martin gestorben ist? Diese Frage ist entscheidend bei der Suche weiterer Vorfahren. Ich bedanke mich für Eure Unterstützung.
https://www.ancestry.de/imageviewer/collections/61250/images/0208392-00123?pId=1337177
Viele Grüße
Daniel
waldkind
22.05.2024, 17:29
Hallo Daniel,
es ist vermutlich wenig konstruktiv, wenn man sich erst bei ancestry anmelden muss, um den Eintrag zu sehen. Hast du keine andere Möglichkeit die entscheidenden Stellen zu teilen, damit dir geholfen werden kann?
LG Miriam
Hallo Miriam, hallo Karsten, hallo zusammen,
ich danke Euch für Eure Unterstützung und Hinweise. Wär denn jemand, der die notwendigen Rechte hat dazu bereit, für mich einen Scan hier hereinzustellen, wenn ich ihm/ihr per E-Mail meinen Scan zusende? Ich besitze diese Recht nicht. Vielen Dank.
Viele Grüße
Daniel
Lavendelgirl
22.05.2024, 23:07
Hallo Daniel,
ich lese dort nach Vidua supter…
supter heißt übersetzt „nach“…also Witwe nach dem Tod des Marten…
Viele Grüße
Frank
Hallo Frank,
vielen Dank. Dann werden diese beiden Wörter wohl "nachgelassene Witwe" bedeuten.
Viele Grüße
Daniel
... nach meiner zweiwöchigen Abwesenheit hier der betreffende Leseeintrag:
26546
Viele Grüße,
Peter
Guten Morgen Peter,
erstmal Danke für das Posten des Eintrages "Martin Mirau"
Marten Mirau *1684 oo mit Regina Dalmers ist mein 6 x Urgroßvater...
sein Sohn
Martin Mirau *1726 oo mit Florentina Bielfeld
demnach mein 5 x Urgroßvater
liebe Grüsse aus dem heute mal sonnigen Rheinland
Agnes
Hallo zusammen,
ich habe meine in #1 gestellte Frage, was das Zeichen „++“ unterhalb des Taufdatums der Taufe des Martin Miraus in dem in #6 abgebildeten Kirchenbuchauszug bedeuten könnte, inzwischen selbst analysiert und komme zu folgendem Ergebnis: Das Zeichen „++“ bedeutet nicht zwangsläufig, dass nach dem Tod des Vaters Martin Mirau auch der Sohn Martin kurz nach seiner Taufe verstorben ist. Bei den Zeichen „+“ und „++“ handelt es sich vielmehr um eine individuelle Zeichensetzung eines Kirchenbuchschreibers der Gemeinde zu Schönbaum zwischen 1709 und 1737, mit der dieser allgemein auf Zusatzinformation aufmerksam machen wollte. Diese Zusatzinformationen betrafen bspw. Angaben/Hinweise über den Wohnsitz der Elternteile, wenn dieser sich außerhalb des Zuständigkeitsbereichs der Gemeinde zu Schönbaum befand; Angaben zur Konfessionszugehörigkeit der Eltern; Angaben über den sozialen Status der Eltern(teile); Hinweise über den Tod des Vaters vor der Taufe des Kindes oder der Mutter kurz nach der Taufe des Kindes und Angaben über die Zugehörigkeit des Volksstamms der Eltern. Daher besteht weiterhin die Möglichkeit, dass der Martin Mirau, der 1747 in Fürstenwerder Florentina Bielfeld sowie später 1755 in Steegen Anna Maria Hildebrandt geheiratet hat und 1777 in Pasewark gestorben ist, am 02.02.1726 in Schönbaum getauft worden sein könnte. Dies ist jedoch nur eine mögliche Variante.
Die zweite Variante ist, dass der 1777 in Pasewark verstorbene Martin Mirau vor 1721 in Vorwerk bei Baarenhof geboren worden sein könnte, in einer Zeit, in der von der Evangelischen Gemeinde zu Baarenhof keine Kirchenbücher verfügbar sind. In diesem Fall wäre Martin Mirau aus Vorwerk bei Baarenhof der Vater des 1777 verstorbenen Martin Miraus gewesen. Über diesen Vater Martin Mirau aus Vorwerk bei Baarenhof ist bekannt, dass er 3 Töchter hatte, und zwar Erdmuth Mirau, die entweder vor 1721 in Vorwerk bei Baarenhof oder vor 1714 in Fürstenwerder geboren wurde. Kirchenbücher der Ev. Gemeinde zu Fürstenwerder stehen ja erst ab 1714 zur Verfügung. Am 17.01.1734 heiratete Erdmuth Mirau Johann Mansey in Baarenhof. In diesem Kirchenbuchauszug steht auch drin, dass der Vater Martin Mirau noch vor der Eheschließung der Erdmuth Mirau in Baarenhof, in Prenzlau, gemeint ist hier Prinzlaff, gestorben sei. Erdmuth Mirau verstarb im Februar 1734 in Neumünsterberg. Neben seiner Tochter Erdmuth hatte der Vater Martin Mirau noch zwei weitere Töchter, und zwar Maria und Elisabeth. Maria ließ er am 26.12.1724 und Elisabeth am 17.03.1727 in Baarenhof taufen.
https://www.ancestry.de/imageviewer/collections/61250/images/0208028-00178?pId=901457782
https://www.ancestry.de/imageviewer/collections/61250/images/0208028-00252?pId=1458853
https://www.ancestry.de/imageviewer/collections/61250/images/0208028-00014?pId=1455872
https://www.ancestry.de/imageviewer/collections/61250/images/0208028-00017?pId=1455958
Die dritte mögliche Variante ist, dass der 1777 in Pasewark verstorbene Martin Mirau am 07.03.1728 in der Gemeinde zu Schöneberg an der Weichsel getauft worden sein könnte. Für diese Variante spricht, dass der Vater Martin Mirau in Schöneberg königlicher Schulz und Kirchenvorsteher war. Florentina Bielfeld, die der 1777 verstorbene Martin Mirau heiratete, war ja ebenfalls Tochter eines Kirchenvorstehers. Außerdem kann man davon ausgehen, dass der am 07.03.1728 getaufte Martin Mirau mindestens bis 1740 gelebt hat, auch wenn das Verzeichnis der Begrabenen der Gemeinde zu Schöneberg erst im Jahr 1736 begann und Kirchenbücher in Schöneberg zwischen 1742 und 1770 nicht verfügbar sind. Denn wäre der 1728 in Schöneberg getaufte Martin Mirau bereits vor 1741 gestorben, so wäre sicherlich einer der nachfolgenden Söhne des Vaters Martin Mirau aus Schöneberg auf den Namen Martin getauft worden. Einen Beweis dafür, dass der 1777 in Pasewark verstorbene Martin Mirau im Jahr 1728 in Schöneberg getauft wurde, gibt es jedoch nicht.
https://www.ancestry.de/imageviewer/collections/61250/images/0208408-00107?pId=4225975
Fazit: Da die Zeichensetzung „+“ und „++“ des Kirchenbuchschreibers der Gemeinde zu Schönbaum im Verzeichnis der Getauften unterhalb des Taufdatums der Jahre 1709-1737 nicht Tod bedeutet, sondern ein Hinweis auf Zusatzbemerkungen ist, ist es nach wie vor möglich, dass der 1777 in Pasewark verstorbene Martin Mirau am 02.02.1726 in der Gemeinde zu Schönbaum getauft worden sein könnte. Für diese Variante gibt es jedoch keine Gewissheit. Es ist weiterhin auch denkbar, dass der 1777 verstorbene Martin Mirau vor 1721 in Vorwerk bei Baarenhof oder im Jahr 1728 in Schöneberg an der Weichsel geboren worden sein könnte. Ich lasse daher in meinem Stammbaum offen, wer der Vater des 1777 verstorbenen Martin Mirau ist und schließe meine Nachforschungen in diesem Teil ab.
@Peter: Ich bedanke mich dafür, dass Du in #6 den betreffenden Kirchenbuchauszug veröffentlicht hast.
Viele Grüße
Daniel
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Hallo zusammen,
Korrektur zu #8. Ich meinte natürlich: Erdmuth Mirau verstarb im Februar 1738 in Neumünsterberg und nicht im Jahr 1734!
Viele Grüße
Daniel
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