Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Suche nach Herkunft von Regina Aebersold (24.03.1934)
ralph_erb
03.04.2025, 14:49
Liebe Forumsmitglieder
Der Vater meiner Mutter, Fritz Aebersold (geb. 8.12.1901) ist mit seinem Bruder Rudolf (geb. 20.01.1908) und ihren Eltern vermutlich in den 20-er Jahren von der Schweiz nach Danzig ausgewandert. Fritz Aebersold wohnte an der Unterstrasse 21 in Danzig, hatte 3 Kinder:
Anneliese (geb. 14.09.1929 in Danzig)
Regina, meine Mutter (geb. 24.03.1934 in Gdingen)
Roswita (geb. 16.10.1936 in Danzig)
Im November 1945 sind die 3 Kinder mit ihrem Onkel Rudolf Aebersold in die Schweiz zurückgekehrt, Rudolf hatte noch die Schweizer Staatsbürgerschaft. Ihr Vater Fritz Aebersold wurde 1945 von den Russen verschleppt.
Der unterschiedliche Geburtsort meiner Mutter (Gdingen), Körpermerkmale (Augenfarbe meiner Mutter war braun, die anderen hatten blaue Augen), Äusserungen von Bekannten ("die leibliche Mutter meiner Mutter sei bei ihrer Geburt verstorben"), dass meine Mutter nie von "Schwestern" gesprochen hatte, sind Anlass meiner Unterstützungsbitte.
Gibt es Geburten-, Sterbe- oder Einwohnerlisten von Danzig/Gdingen aus dem Jahr 1934?
Für jede Unterstützung bin ich sehr dankbar.
Beste Grüsse. Ralph
christian65201
03.04.2025, 15:22
Hallo Ralph,
kennst Du die H(eimat)O(rts)K(artei) bei familysearch ?
Nach Anmeldung frei einzusehen und herunterladbar
https://www.familysearch.org/ark:/61903/3:1:3Q9M-CSR8-V9XZ-X?i=3698&cat=232907&lang=de
Leider ist Deine Mutter hier nicht aufgeführt. Es gibt nur Karten zu Deinem Vater, den oben benannten Schwestern und einem von Dir nicht benannten Bruder Franz (siehe Karte 3702). Dieser wohnte 1958 in Säckingen. Ebenso ist auf der Karte 3701 der Schwager Deines Großvaters benannt, der 1958 in Hamburg wohnte.
Weiter Unterlagen sind wegen der Sperrfrist nur im Standesamt in Danzig zu bekommen.
Grüße und viel Erfolg
Christian
Fischersjung
03.04.2025, 16:00
Hallo Ralph,
laut Westpreußen.de liegen gefragte Unterlagen auch in Berlin:
https://westpreussen.de/pages/forschungshilfen/standesamtsregister/quellen.php?ID=772
Webseite: https://www.berlin.de/labo/buergerdienste/standesamt-i-in-berlin/
- - - Aktualisiert - - -
Gesuchte Geburten 1934 in Gdingen:
https://westpreussen.de/pages/forschungshilfen/standesamtsregister/anschriften.php?anschrift=Standesamt%20Gdingen
- - - Aktualisiert - - -
Kannst du etwas über die Religion von Regina sagen?
...das evangelische Kirchenbuch für Klein Katz, zuständig für Gdingen, ist in Ancestry.
https://westpreussen.de/pages/forschungshilfen/ortsverzeichnis/details.php?ID=1777
Heiraten U Konfirmationen 1800-1942
Tauf, Index, Taufen U Heiraten 1791-1828
Taufen, Heiraten, Tote, Konfirmationen U Kommunionen 1661-1784
Tote 1791-1943
Fischersjung
03.04.2025, 17:06
...
Fritz AEBERSOLD steht im Adressbuch von Schönfeld Gut 1927/1928 als Chauffeur
Info: Schönfeld südwestlich von Danzig bzw. westlich neben Ohra
weitere Anwohner:
- Friedrich AEBERSOLD, Oberschweizer
- Wilhelm AEBERSOLD, Unterschweizer
- Gertrud AEBERSOLD
Fritz steht später als Kraftfahrer, Danzig-Schiedlitz, Unterstr.21 in der HOK< das ist schon bekannt! <
Solange ich nicht den Namen der verstorbenen Mutter weiß, kann ich hier nicht weiter machen!
Hallo Ralph,
an und für sich ist ein unterschiedlicher Geburtsort noch kein Kriterium, bei dem man hellhörig würde. Eltern sind beruflich schon einmal zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Orten ansässig, dort werden die Kinder eben geboren. Mein Vater war ein zweieiiger Zwilling und hatte mit seinem Bruder keine Ähnlichkeit und unterschiedliche Haarfarben, einer von Mama, der andere von Papa. Gene werden zufällig verteilt.
All das sollte noch keine Sorgen bereiten, forschen ist selbstverständlich trotzdem eine spannende Sache. Wenn deine Großmutter bei der Geburt deiner Mutter verstarb, hat ihr Vater möglicherweise wieder geheiratet, was bedeutet, dass zumindest die jüngere Schwester eine andere Mutter hatte, die für deine Mutter eine Stiefmutter war.
Ich war gerade im ev. Kirchenbuchportal (Archion) und habe Gdingen/Klein Katz (danke für den Hinweis, Joachim) aufgeblättert, das letzte Taufbuch umfasst die Jahrgänge 1854 bis 1943, endet aber leider 1929. Diesen Schritt kannst du dir also schon einmal sparen, sofern die Familie evangelisch war.
Verfügte deine Mutter über eine Geburtsurkunde und wenn ja, was steht dort? Gibt es eventuell weitere Unterlagen, die den Weg mit in die Schweiz geschafft haben? Du berichtest vom Vater, der verschleppt wurde und vom Onkel, der die Kinder mit in die Schweiz nahm. Den Umstand, dass der Onkel drei Kinder mitnimmt finde ich zumindest ungewöhnlich, sofern noch eine Mutter bzw. Stiefmutter existierte. In deiner Erzählung kommt eine solche aber gar nicht vor. Hat deine Mutter selbst an ihrer Abstammung Zweifel gehabt? Wenn das der Fall war, dann lohnt es sich sicherlich zu graben, vielleicht gab es Dinge, über die nicht gesprochen werden sollte.
Viel Erfolg!
Susanne
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Nachtrag: Es gibt auch keinen Sterbeeintrag im ev. Kirchenbuch für das Jahr 1936 und überhaupt nur 8 für dieses Jahr, einer davon in Gdingen. Das scheint sehr unvollständig zu sein und wirklich nicht zu helfen.
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P.S.: Einen Sterbeeintrag natürlich für eine eventuell bei einer Geburt in Gdingen verstorbene Mutter...
ralph_erb
05.04.2025, 15:33
Lieber Christian
Vielen Dank für deine Rückmeldung und den HOK-Tipp. Ich habe bereits einen Familysearch-Account, habe mich aber bisher schwer getan, aufgrund von Name und Adresse zu Informationen zu kommen. Werde die Video-Anleitung anschauen und es nochmals versuchen.
Ich habe vorgestern von der Gemeinde Freimettigen Auszüge aus den alten Wohnsitzrodeln "meiner" Aebersolds erhalten. Daraus geht hervor, dass Fritz, der Vater meiner Mutter, noch 7 Geschwister hatte, u.a. der von dir erwähnte Franz. Es gibt 2 HOK-Karten von Fritz Aebersold, die eine betrifft den Grossvater meiner Mutter (Totenkarte), die andere den Vater meiner Mutter. Beide haben Friedrich geheissen und ich bin erst vor kurzem darauf gekommen, dass Fritz die Kurzform von Friedrich ist.
Ich versuche bei den Schweizer Behörden zu klären, welche der 8 Geschwister nach Polen ausgewandert sind.
Beste Grüsse. Ralph
ralph_erb
05.04.2025, 16:45
Lieber Joachim
Auch dir vielen Dank für die Rückmeldung und die vielen Informations-Links.
Gemäss Akten des Schweizer Bundesarchivs wurde der Vater (Fritz) meiner Mutter im März 1945 von den Russen verschleppt. Er brauchte für seine Chauffeur-Tätigkeit das "Heimatrecht" von Danzig, das war 1929; dadurch verlor er das Schweizer Bürgerrecht und hat sich deshalb 1945 auch nicht auf die Rückreise in die Schweiz gemacht. Meine Mutter Regina ist mit ihrem Onkel Rudolf 1945 in die Schweiz zurückgekehrt, zusammen mit ihren beiden Schwestern und den 3 Kindern von Onkel Rudolf Aebersold und seiner Frau Anna Mielewcik.
Der Vater (Fritz, geb. 8.12.1901) meiner Mutter hatte gemäss Gemeinde Freimettigen 7 Geschwister:
Gertrud (12.05.1903)
Wilhelm (23.09.1905)
Franz (23.01.1907)
Eduard (20.01.1908) und Rudolf (20.01.1908)
Helmut (30.01.1911)
Elisabeth (7.12.1913)
Meinem älteren Bruder soll meine Mutter einmal erwähnt haben, dass ihre Mutter bei ihrer Geburt gestorben sei. Mein älterer Bruder meinte, dass sie Dombrowski hiess.
Wilhelm, der Onkel meiner Mutter, war mit einer Praxeda Dombrowski verheiratet (Heirat: evtl. 24.12.1931).
Da meine Mutter Regina bei ihrer Einreise in die Schweiz keine Papiere hatte, kam sie in ein Internierungslager. Gemäss Eintrittsmeldung der damaligen Zentralstelle für Heime und Lager war sie katholisch, was sie bis zu ihrem Tode auch blieb.
Beste Grüsse. Ralph
Karsten_A
05.04.2025, 21:15
Hallo Ralph,
bzgl. Deiner #6 mit
"Vielen Dank für deine Rückmeldung und den HOK-Tipp. Ich habe bereits einen Familysearch-Account, habe mich aber bisher schwer getan, aufgrund von Name und Adresse zu Informationen zu kommen. Werde die Video-Anleitung anschauen und es nochmals versuchen."
gibt es von Rainer "MueGlo" und Peter "sarpei" hier: http://forum.danzig.de/showthread.php?15140-Heimatortskartei-Danzig-Westpreu%DFen-1939-1963&p=165120&viewfull=1#post165120
und hier: http://forum.danzig.de/showthread.php?15140-Heimatortskartei-Danzig-Westpreu%DFen-1939-1963&p=165188&viewfull=1#post165188 eine SEHR große Hilfestellung zum Auffinden der HOK aufgrund der Adresse.
Viele Grüße
Karsten
ralph_erb
05.04.2025, 21:53
Liebe Susanna
Auch dir vielen Dank für deine Rückmeldung und den Tipp betreffend Kirchenbücher. Ich gebe dir Recht, dass äusserliche Merkmale kein Grund für Verwandtschaftszugehörigkeit sind. Meine Mutter hat sehr wenig über die Zeit vor der Schweiz gesprochen und ich war vermutlich auch noch zu jung, dass mich das speziell interessiert hätte. Meine Mutter ist leider vor 40 Jahren früh mit 51 Jahren verstorben. Ich glaube aber, dass sie ganz genau gewusst hat, was in ihrer Kindheit passiert ist. An frühere Besuche von "Aebersolds" mag ich mich teilweise noch erinnern, aber nicht über Inhalte, die besprochen wurden. Es war mein älterer Bruder, der Dinge erzählt hat, dass meine leibliche Grossmutter bei der Geburt verstorben ist und dass der Name Dombrowski gefallen ist.
Mein Grossvater Fritz war mit Maria Wosniak verheiratet. Sie ist am 8.07.1943 gestorben, also nachdem meine Muttter und ihre beiden Schwestern geboren wurden.
Ich weiss nicht, wann der Onkel (Rudolf) mit seiner Frau (Anna Mielewczik) und mit meiner Mutter, ihren beiden Schwestern und seinen eigenen 3 Kindern Danzig verlassen haben. Die Rückreise dauerte sicher mehrere Monate. Es waren also 6 Kinder, das geht aus den Verhörprotokollen der Schweizer Behörden bei ihrer Einreise hervor (Akten Schweizer Bundesarchiv habe ich). Der Onkel Rudolf hat vermutlich illegal die 3 Kinder meines Grossvaters in der Nähe von Wolfsburg eintragen lassen, sonst hätten die 3 Kinder gar nicht einreisen können. Die 3 Kinder hatten keine Papiere bei sich und hätten eigentlich wieder ausreisen müssen, da sie als Deutsche galten. Da aber ihr Vater verschleppt wurde und die Mutter verstorben war, hatte man sie aus "humanitären Gründen" nicht zurückgeschickt. Sie verbrachten dann 3 Jahre in Internierungslagern und erhielten erst eine Aufenthaltsbewilligung, als sie eine Lehrstelle antraten.
Gemäss meinem älteren Bruder hatten sich die Aebersolds in Danzig vor der Flucht in 3 Gruppen aufgeteilt, mit dem Ziel Basel. Ich habe im Bundesarchiv aber nur Akten zu der Gruppe mit meiner Mutter gefunden, Ankunft in Basel am 29.11.1945. Wer die anderen Gruppen waren, weiss ich (noch) nicht.
Diesen Mai fahre ich erstmals nach Danzig. Die Schwester meiner Partnerin hat mich vor längerem eingeladen. Das war auch der Grund, wieso ich mit der Ahnenforschung der Familie Aebersold begonnen habe.
Beste Grüsse. Ralph
- - - Aktualisiert - - -
Liebe Susanna, Joachim und Christian
Ich hatte vor kurzem noch 2 Kontakte, die ich ausfindig gemacht habe und vergessen habe zu erwähnen.
Ich habe mit der Tochter von Anneliese, der Schwester meiner Mutter, telefoniert (also meine Cousine). Sie hat auch erwähnt, dass ihr Anneliese gesagt habe, dass meine Mutter bei Fritz Aebersold aufgenommen wurde. Vielleicht ist das der Grund, wieso meine Mutter bei den HOK-Karten - im Gegensatz zu ihren Schwestern - nicht erscheint.
Ausserdem habe ich mit Getrud Aebersold, Frau von Helmut Aebersold, dessen Vater Wilhelm Aebersold war, Kontakt aufgenommen (Wilhelm war Bruder meines Grossvaters Fritz Aebersold). Ihr Mann Helmut hatte denselben Jahrgang wie meine Mutter und ist schon verstorben, wie auch ihre beiden gemeinsamen Kinder. Sie ist 91 Jahre alt und lebt in einem Altersheim in Zürich. Sie hat mich zu einem Besuch eingeladen, was ich nächste Woche auch tun werde.
Beste Grüsse. Ralph
Fischersjung
06.04.2025, 18:53
Hallo Ralph,
Eine Roswita AEBERSOLD, *16.08.1936 steht auch in der HOK unter Unterstraße 21
Siehe Karte Nr.3704
Der Geburtsmonat könnte falsch eingetragen sein, dieses kam hier und da mal vor.
Direkter Link: https://www.familysearch.org/ark:/61903/3:1:3Q9M-CSR8-V92H-H?i=3703&cat=232907&lang=de
Gesucht vom 'Onkel', Paul WOSNIAK aus Groß Montau, Kreis Großes Werder
HOK von Paul WOSNIAK, hier Nr.5526 >
Direkter Link: https://www.familysearch.org/ark:/61903/3:1:3Q9M-CSRN-66GX?i=5525&cat=232907&lang=de
Kriegsgefangener von 1943 bis 1947, Fluchtanschrift Hamburg > siehe HOK
In der HOK Nr.3701 von Fritz AEBERSOLD, *08.12.1901, Unterstr.21, steht Paul WOSNIAK, *17.02.1910 als 'Schwager'
Direkter Link: https://www.familysearch.org/ark:/61903/3:1:3Q9M-CSR8-V9LV-M?i=3700&cat=232907&lang=de
- - - Aktualisiert - - -
Ich könnte mir vostellen dass die Mutter von Roswita eine geborene 'WOSNIAK' war,
mit einem 'NN AEBERSOLD' verbunden war. Melker, o.ä.?
- - - Aktualisiert - - -
.... von Regina AEBERSOLD, *24.03.1934, leider noch keine Spur !
Fischersjung
06.04.2025, 20:25
zu #10:
Habe einiges übersehen. Viel ist ja schon bekannt bzw. bekannt gegeben.
Lavendelgirl
06.04.2025, 23:03
Hallo Ralph,
es gibt eine Sterbeurkunde beim Standesamt Gdingen vom 05.04.1934. Hier wird von einem Spital der Sterbefall einer
Stefanja DABROWSKA -, 22 Jahre alt, römisch-katholischer Religion
angezeigt.
Die Urkunde ist in polnischer Sprache, daher kann ich leider nicht mehr lesen.
Aber, eventuell handelt es sich dabei um deine leibliche Großmutter...?
Vielleicht hast du ja jemanden, der dir bei der Übersetzung behilflich sein kann...
https://metryki.genbaza.pl/genbaza,detail,482417,74
Viele Grüße,
Frank
Lieber Ralph,
dass deine Mutter nicht in der HOK steht, kann wirklich ein ernstzunehmender Hinweis zu sein. Auf der anderen Seite würde ich intuitiv vermuten, dass man sich in Kriegszeiten, die ja wirtschaftlich enorm schwierig sind, nicht mit einem ganz fremden Kind belastet, zu dem man nicht eine wie auch immer geartete Beziehung hat. Das gleiche gilt für das Abenteuer, mit 6 Kindern von Danzig in die Schweiz zu gelangen. Wenn Wilhelm Aebersold mit einer Dombroswki verheiratet war, könnte das eine Spur sein und dein geplantes Gespräch könnte dich mit Glück ein gutes Stück weiter bringen. Wenn die These stimmt, dann kann es sein, dass Wilhelm alleinerziehender Vater war und das Kind seinem Bruder gegeben hat, weil dort eine Familie vorhanden war. Eine interessante Frage wäre also auch, ob deine Mutter das erste und einzige Kind der verstorbenen Mutter war. Und möglicherweise war Wilhelm selbst danach nicht mehr in Danzig, sonst hätte es eine HOK-Karte geben müssen für ihn. Wenn ich mich richtig erinnere, geben die Karten den Stand 1939 wieder, wer da nicht mehr da war bzw. noch nicht da war (mein Vater und sein Zwillingsbruder sind Jahrgang 1942 gewesen), steht nicht drauf. Meine Großmutter war 1939 noch nicht verheiratet, also steht sie alleine auf einer Karte, allerdings mit dem Namen meines Großvaters, denn die Karten wurden ja nach der Eheschließung erstellt. Es besteht also Potential zur Verwirrung. Möglich wäre auch, dass deine Mutter von wo auch immer erst nach 1939 zur Familie deines Großvaters kam und insofern nicht aufgenommen wurde. Vielleicht wurde sie auch erst für die Rückreise in die Schweiz "übergeben" und hat in Danzig gar nicht mit der Familie zusammen gewohnt. Gertrud sollte also auch ausgefragt werden, was sie über das Leben von Wilhelm, seine Rückkehr aus Danzig und den Zeitpunkt der Eheschließung mit Helmuts Mutter weiß und ob er zuvor verheiratet war. Vielleicht liegt eine Heiratsurkunde vor, aus der näheres hervorgeht.
Eventuell wäre deine Mutter also die Cousine ihrer "Schwestern", was ein wirklich guter Grund wäre, sie mitzunehmen in die Schweiz. Damit die Kinder nicht getrennt werden und damit alles nicht noch komplizierter würde, als es ja definitv schon war bei der Rückkehr, hat man das mit den drei Geschwistern den Behörden gegenüber so stehengelassen. Ich wünsche dir einen erfolgreichen Besuch bei der alten Dame und viel Geduld, denn Erinnerungen kommen manchmal langsam bzw. Stück für Stück. Berichte sehr gerne, was das Gespräch ergeben hat.
Und viel Freude in Danzig. Ich bin auch in der ersten Maiwoche wieder dort und mir haben meine ersten beiden Reisen dorthin schon viel geholfen, weil die Forschung flüssiger von der Hand geht, wenn man mit eigenen Augen eine Vorstellung von den Orten hat.
Beste Grüße und nochmal ganz viel Erfolg!
Susanne
P.S.: @alle: für katholische Einträge ist ja üblicherweise Matricula zuständig, sind dort Digitalisate aus Westpreußen verfügbar, so dass das Ralph helfen würde? Ein wenig interessiert es mich auch, weil ich bei Gelegenheit noch einen Zweig in der Danziger Höhe zurückverfolgen muss, der doch wahrhaftig katholisch zu sein scheint ;-)
Lavendelgirl
07.04.2025, 09:41
Hallo Ralph,
entweder musst du die Familiengeschichte um umschreiben oder die Eltern sind nach 1913 in die Schweiz gegangen, um später nach Danzig zurück zukehren?
Friedrich (Fritz) AEBERSOLD wurde am 08.12.1901 in Klein Malsau / Kreis Dirschau geboren.
Geburtsurkunde Standesamt Liebschau Nr.32 / 1901
Vater war der Friedrich AEBERSOLD
Mutter war die Martha geb. REICH.
https://metryki.genbaza.pl/genbaza,detail,83882,20
Rudolf Robert AEBERSOLD wurde am 23.01.1908 in Bissau geboren.
Geburtsurkunde Standesamt Matern Nr.6 / 1908
Eltern wie zuvor.
https://metryki.genbaza.pl/genbaza,detail,428303,5
Viele Grüße,
Frank
Fischersjung
07.04.2025, 11:48
Klasse Frank! Hut ab!
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Hallo Ralph
Die Geburtsurkunde der Stephania DAMBROWSKI, *04.08.1911, katholisch, ist hier, StA Gowidlino [Gowidlino] im Landkreis Karthaus, Nr.89:
https://metryki.genbaza.pl/genbaza,detail,360964,46
Vater: der Arbeiter Theophil Johann von DOMBROWSKI
Mutter: Rosa von Dombrowski, geborene MESEK (?)
beide Eltern kath.
- - - Aktualisiert - - -
> vergleiche auch Sterbeurkunde in #12
- - - Aktualisiert - - -
Sorry
richtig ist 'von DAMBROWSKI'
- - - Aktualisiert - - -
...
Taufen, Heiraten, Tote 1866-1940 der kath. Kirche Gowidlino NICHT frei zugänglich :(
https://www.familysearch.org/de/search/catalog/258289
- - - Aktualisiert - - -
... und hier ist die Hochzeit am 09.02.1909, der Eltern von Stephania DAMBROWSKI
direkter Link: https://metryki.genbaza.pl/genbaza,detail,360974,40
- - - Aktualisiert - - -
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Die Geburt von Theophil Johann von DAMBROWSKI am 20.06.1882 in Borrek, Kreis Karthaus
Nr. 88
Link frei einsehbar: https://metryki.genbaza.pl/genbaza,detail,351343,48
Die Geburt von Rosa MESEK am 08.03.1883 in Gowidlino
Nr. 18
Link frei einsehbar: https://metryki.genbaza.pl/genbaza,detail,360860,12
- - - Aktualisiert - - -
...und noch eine Schwester von Stephania DAMBROWSKI:
Valerie, *16.10.1913 inGowidlino
Urkunde frei einsehbar, Nr.106: https://metryki.genbaza.pl/genbaza,detail,360964,211
Lavendelgirl
07.04.2025, 13:14
Hallo Ralph,
hier findest du die Geschwister von Friedrich und Rudolf:
Lubiszewo Tczewskie - USC
1901
10/2039/0/82
10_2039_0_82_0019
32
Friedrich
Aebersold
Friedrig
Martha
Reich
Lubiszewo Tczewskie
1901
ADP/W824
0148
78
Fridericus
Aebersold (Fritz)
Fridericus
Martha
Reich
Lubiszewo Tczewskie - USC
1903
10/2039/0/88
10_2039_0_88_0008
13
Gertrud Rosalia
Aebersold
Friedrig
Martha
Reich
Lubiszewo Tczewskie
1903
ADP/W824
0158
31
Gertrudis Rosalia
Aebersold
Fridericus
Martha
Reich
Lubiszewo Tczewskie - USC
1904
10/2039/0/91
10_2039_0_91_0014
24
Ewald Eduard
Aebersold
Friedrig
Martha
Reich
Lubiszewo Tczewskie
1904
ADP/W824
0168
55
Ewaldus Eduardus
Aebersold
Fridericus
Martha
Reich
Matarnia - USC
1905
10/2042/0/88
10_2042_0_88_0046
89
Wilhelm Walter
Aebersold
Friedrich
Martha
Reich
Matarnia - USC
1907
10/2042/0/93
10_2042_0_93_0009
15
Franz Otto
Aebersold
Friedrich
Martha
Reich
Gdańsk Matarnia
1907
1768
0086
014
Franz Otto
Aebersold
Friedrich
Martha
Reich
Matarnia - USC
1908
10/2042/0/96
10_2042_0_96_0004
7
Rudolf Robert
Aebersold
Friedrich
Martha
Reich
Gdańsk Matarnia
1908
1768
0096
006
Rudolph Robert
Aebersold
Friedrich
Martha
Reich
Matarnia - USC
1909
10/2042/0/99
10_2042_0_99_0049
97
Eduard Ernst
Aebersold
Friedrich
Martha
Reich
Gdańsk Matarnia
1909
1768
0116
108
Eduard Ernst
Aebersold
Friedrich
Martha
Reich
Matarnia - USC
1911
10/2042/0/104
10_2042_0_104_0005
8
Helmut Reinhold
Aebersold
Friedrich
Martha
Reich
Gdańsk Matarnia
1911
1768
0129
008
Helmuth Reinhold
Aebersold
Friedrich
Martha
Reich
Trutnowy - USC
1912
10/2110/0/107
10_2110_0_107_0032
62
Adolf Christian
Aebersold
Hans
Helene
Lewandowski
Matarnia - USC
1913
10/2042/0/110
10_2042_0_110_0046
91
Elisabeth Magdalene
Aebersold
Friedrich
Martha
Reich
Gdańsk Matarnia
1913
769
0158
97
Elisabeth Magdalena
Aebersold
Friedrich
Martha
Reich
und die Heirat der Eltern:
Orunia - USC
1901
10/1613/0/84
10_1613_0_84_0005
4
Friedrich
Äbersold
Martha
Reich
Viele Grüße,
Frank
KOPPERPAHLER
07.04.2025, 14:47
Moin ,
mal nebenbei zu # 4
- Friedrich AEBERSOLD, Oberschweizer
- Wilhelm AEBERSOLD, Unterschweizer
- Gertrud AEBERSOLD
Schweizer = Berufsbezeichnung in der Landwirtschaft für Melker
Gruß
Jürgen
ralph_erb
07.04.2025, 19:46
Lieber Frank und Joachim
Welch überraschende Neuigkeiten von euch. Danke euch von Herzen für eure exzellenten Recherchen und Unterstützung und möchte euch ein dickes Lob aussprechen! Werde allen Informationen nachgehen. Polnisch kriege ich hin, da die Schwester meiner Frau immer noch in Polen (Krakau) lebt. Werde bei der Gemeinde Freimettigen, von wo ich die Geburtsdaten des Vaters meiner Mutter und seiner Geschwister erhalten habe, ob diese in der Schweiz geboren waren und wer wieder zurückgekehrt ist. Der Vater meiner Mutter und sein Bruder Helmut haben den Krieg nicht überlebt. Die Brüder Rudolf und Wilhelm (mit seiner Frau Praxeda Dombrowski) sind im Nov. 1945 nach Basel zurückgekehrt, der Bruder Franz hat sich in Rheinfelden niedergelassen. Notfalls würde ich natürlich auch die Familiengeschichte umschreiben :-)
Beste Grüsse. Ralph
Fischersjung
07.04.2025, 20:52
Hallo Ralph,
Die Urkunden in Metryki belegen doch unzweifelhaft dass z.B. der Vater deiner Mutter 1901 in Klein Malsau / Kreis Dirschau geboren wurde.
Link von #14: https://metryki.genbaza.pl/genbaza,detail,83882,20
Wenn die Gemeinde Freimettigen etwas anderes sagt, dann ist es falsch!
Hast du denn alle Geburtsurkunden aufgerufen?
Fischersjung
08.04.2025, 11:46
...zu #18/19
In der Heiratsurkunde StA Danzig-Ohra vom 21 Januar 1901, Hochzeit Friedrich AEBERSOLD mmit Martha REICH steht:
Der Schweizer (hier ist der Berufsstand üblich aufgeführt > Melker) Friedrich ÄBERSOLD
geboren am 11.Mai 1874 in Freimettingen, reformiert evangelisch
Wohnhaft in Altdorf gewesen, jetzt in ..??.. Groß Saalau bei Straschin
Sohn des Landwirts Johann ÄBERSOLD und dessen Ehefrau Anna, geborene KÜNG
wohnhaft in Freimettingen, Kanton Bern i.d. Schweiz
Die unverehelichte Martha REICH, geboren am 25.Aug. 1872 in Groß Saalau, Kreis Danzig
katholischer Religion
Tochter des Schmiedemeisters Franz REICH und dessen Ehefrau Dorothea geborene HALT
wohnhaft in Groß Saalau > südwestlich von Praust <
Fazit:
Somit ist dieser, Urvater *1874 > Friedrich, Vater von Friedrich (Fritz) *1901, vor Januar 1901 nach Westpreußen gekommen.
Ob Altdorf seine erste Anstellung war ..???...> damals nordwestlich von Ohra, unterhalb der Stadt Danzig <
https://westpreussen.de/pages/forschungshilfen/ortsverzeichnis/details.php?ID=123
So wirst du, wie es Frank schon sagte, deine Familiengeschichte etwas umschreiben müssen.
- - - Aktualisiert - - -
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Der katholische Kirchenbucheintrag von Martha REICH, *25.Aug.1872, Taufe ~ 13.Sept.1872 ist unter der Nr.151 hier frei einseh/abrufbar:
https://metryki.genbaza.pl/genbaza,detail,202502,346
Eltern: Franz REICH und Dorothea geb. HALT
Taufpaten: Albert SOKARSKI, Marianna REICH
Hallo zusammen,
diese Recherchen sind wirklich ganz großartig, Hut ab! Ich muss leider leider ein klein wenig bremsen... Ohne die Geburtsurkunde von Mama Regina kann bislang nur vermutet werden, dass die verstorbene Stephanie ihre leibliche Mutter ist, auch wenn es der Übereinstimmung der Nachnahmen menschlich ist, sich auf diese Variante zu fokussieren. Weiterhin ist ohne die Geburtsurkunde nicht belegbar, ob Friedrich Aebersold der leibliche Vater von Regina ist, da wäre ein außereheliches Verhältnis Voraussetzung, ist aber bis dato ebenso nicht belegt. Ohne diesen Beleg würde ich aus meiner Sicht zumindest die Aebersold-Sippe zunächst nicht in den Fokus für meine weitere Recherche nehmen.
Denkbar ist andererseits auch, dass das Kind Regina mit Praxeda verwandt war und deswegen in die Familie aufgenommen wurde, Papa ggfls. unbekannt.
@Ralph: Da, wie du zuletzt schreibst, Wilhelm und Praxeda gemeinsam 1945 in die Schweiz zurückgekehrt sind, ist meine These natürlich hinfällig. Ich vermutete, sie könnre möglicherweise die verstorbene Mutter sein. Wenn die Geburtsurkunde von Mama Regina nicht aufgefunden werden kann, lohnt sich aber möglicherweise dennoch eine Recherche nach Praxedas Herkunft, um eventuell eine Verbindung zu Stephanie zu erkennen. Wenn man einzelne Belege (Geburtsurkunde) nicht findet, ist es immer gut, das Umfeld genau in den Fokus zu nehmen.
Am Rande: Mein nicht mit meiner Urgroßmutter verheirateter Urgroßvater wurde im Ruhrgebiet geboren. Seine Eltern waren unabhängig voneinander, zum Teil mit Familie, von der Danziger Höhe dorthin ausgewandert, das Ruhgebiet versprach damals Arbeitsplätze. Dort wurde dann geheiratet und mehrere Kinder gezeugt. Mein Urgroßvater ist trotzdem für eine längere Zeit nach Danzig (wie lange, das habe ich noch nicht herausgefunden) zurückgekehrt und hat es jedenfalls geschafft, in dieser Zeit in Danzig meinen Großvater zu zeugen. Das nur als Beleg dafür, dass es möglich ist, dass Familien auswandern und auch wieder für eine Weile zurückkommen.
Weiterhin spannende Erkenntnisse und viele Grüße
Susanne
christian65201
10.04.2025, 10:25
zu#20
eine Ergänzung: Wohnhaft in Altdorf gewesen, jetzt in ..??.. Groß Saalau bei Straschin für die Fragezeichen:berufsmäßig
Mit dem Geburtsort bin ich aber noch nicht übereins mit Joachim. Ich lese da etwas anderes, zumal auch die Zuordnung eine andere ist als beim Wohnort der Eltern.
Ich lese: Dreimellingen Kreis Dießbach b(ei) ???
wobei ich Diessbach in der Schweiz finden konnte,( http://gov.genealogy.net/object_191489 ) bei Büren im Kanton Bern, aber keinen Ort Dreimellingen. Vielleicht kann das noch einmal gegengelesen werden ( https://metryki.genbaza.pl/genbaza,detail,439435,6 )
Noch ein hinweis,
die Familie Aebersold ist in Freimettingen, laut Familiennamenbuch, beireits vor 1800 eingebürgert.
Grüße
Christian
Karsten_A
10.04.2025, 19:15
Hallo Christian, Joachim und Ralph,
zu #22 lese ich als ersten Buchstaben auch ein D:
"Dreime__ingen (Dreimellingen? Dreimettingen?) Kreis Dießbach bei Thun"
Beim Kreis bzw. der zugehörigen Gemeinde dürfte sich recht sicher um das heutige Oberdiessbach handeln (https://de.wikipedia.org/wiki/Oberdiessbach).
Ein paar Auszüge aus dem Wiki:
Noch im 19. Jahrhundert hiess die Gemeinde offiziell Diessbach oder Diessbach bei Thun.
Der Zusatz Ober- wurde erst relativ spät hinzugefügt, um eine bessere Unterscheidbarkeit von der Gemeinde Diessbach bei Büren zu erlangen
Oberdiessbach liegt [...] 9 km nördlich von Thun
Nachbargemeinden sind [...] Freimettigen
Da Freimettingen als Nachbargemeinde geführt wird, wäre eine Schreibweise mit "D" als "Dreimettingen" für mich zumindest noch so eben plausibel. Dagegen spricht zwar, dass Freimettingen später im Text "richtig" geschrieben wird, aber evtl. wurde der Geburtsort aus einem Geburtsdokument (eventuell auch falsch oder mit einer alten Bezeichnung) übertragen und der aktuelle Wohnort dann mündlich genannt, so daß es für den Standesbeamten nicht offensichtlich war, dass es sich um denselben Ort handelt.
Karsten
- - - Aktualisiert - - -
Hallo nochmals,
zu den anderen Fragezeichen in #20/22 lese ich:
wohnhaft in Altdorf gewesen jetzt behufsweise in Gr. Saalau bei Straschin
https://www.dwds.de/wb/Behuf
https://www.dwds.de/wb/behufs
"behufsweise" kann demnach wohl mit "zweckweise" übersetzt werden, wobei hier der Zweck jedoch nicht explizit angegeben ist.
Karsten
- - - Aktualisiert - - -
Hallo nochmals,
zu den anderen Fragezeichen in #20/22 lese ich:
wohnhaft in Altdorf gewesen jetzt behufsweise in Gr. Saalau bei Straschin
https://www.dwds.de/wb/Behuf
https://www.dwds.de/wb/behufs
"behufsweise" kann also wohl mit "zweckweise" übersetzt werden, wobei hier der Zweck jedoch nicht explizit angegeben ist.
Karsten
- - - Aktualisiert - - -
Huch, zweimal abgeschickt ...
ralph_erb
10.04.2025, 23:27
Lieber Joachim, Frank, Karsten, Christian, liebe Susanna
Ich glaube Friedrich Aebersold (*11.05.1874) war bereits nach Polen ausgewandert, in Malzewko (klein Malsau an der Weichsel) hatte er einen Gutshof. Ich hatte von der Gemeinde Freimettigen ein altes Dokument erhalten, wo Fritz Aebersold (*1901) mit seinen 7 Geschwistern eingetragen waren, Heimat=Freimettigen und ging fälschlicherweise davon aus, dass diese 8 Kinder noch in der Schweiz geboren wurden. Vom Zivilstandsamt Bern-Mittelland, wo die Bürgerrodel der Aebersolds gelagert sind, erhalte ich keine Auskunft von Verwandten, die nicht in einer "direkten" Linie sind, solange die Sperrfrist aus Datenschutzgründen nicht aufgehoben ist. Das werde ich vermutlich nicht mehr erleben, Schweizer Bürokratie lässt grüssen! Die Chancen sind aber trotzdem intakt, dass ich Nachkommen von Wilhelm Aebersold (*1905), Bruder von Fritz, finde. Wilhelm ist auch im November 1945 mit seiner Frau Praxeda Dombrowski nach Basel zurückgekehrt ist. Sie hatten 8 Kinder, davon sind 6 in Polen geboren.
Irgendwie bin ich aber an einem Scheideweg angelangt. Dank eurer grossartigen Unterstützung habe ich von Aebersolds einen grossen Stammbaum erhalten. Womöglich bin ich mit Aebersolds gar nicht verwandt?
Gemäss Aussage meiner Cousine Franziska, Tochter von Anneliese, Schwester meiner Mutter Regina, sei meine Mutter als Bebe von Aebersolds aufgenommen worden. Mein Bruder glaubte sich zu erinnern, dass er 1974 mit meiner Mutter an der Beerdigung der Tochter von Rudolf Aebersold (*1908) war und sie ihm gesagt habe, dass ihre Mutter bei der Geburt verstorben sei, der Vater ein katholischer Pfarrer war, bei dem sie als "Hilfskraft" arbeitete, dass sie eigentlich Czeslawa Dombrowski hiesse (oder Dambrowski oder Dabrowski), so steht es in den Notizen, die ich bei ihm gefunden habe.
Dank eurer Recherchen sind wir auf Stefania Dabrowski gestosssen, ledig, römisch-katholisch, wohnhaft in Kowal Wolne Miasto Danzig, geboren in Gowidlino, verstorben mit 22 Jahren am 1. April 1934 11:15 an einer Infektion. Dies bescheinigt das Spital Gdyni w szpitalu dla Zakaznych. Heute heisst das Spital Szpital Morski im PCK Gdynia.
Früher waren Hausgeburten vermutlich üblich. Stefania hatte vermutlich auch nicht viel Geld, der Vater war womöglich ein Pfarrer, konnte daher das Kind nicht "anerkennen". Vielleicht hat sie das Kind ihren Eltern gegenüber verschwiegen oder die Eltern von Stefania wollten es nicht aufnehmen?
Ich versuche Informationen von der Schwester von Stefania (Stefanja?) zu finden, sie hiess Valerie. Evtl. hatte sie Kinder. Ob es Geburtsurkunden von Anneliese (*1929), Roswita (*1936) und meiner Mutter Regina (*1934) gibt? Mutter war Maria Wosniak (*1899). Wieso wusste meine Mutter, dass sie am 24.3.1934 geboren wurde?? Ausserdem suche ich nach Nachkommen von Wilhelm Aebersold (*1905). Am Samstag treffe ich Getrud Aebersold, die Frau von Helmut Aebersold, Sohn von Wilhelm, die in einem Altersheim lebt (91 Jahre alt). Wilhelm hatte einen Sohn Manfred (*1946), der mit seiner Tochter einmal bei meinem Bruder zu Besuch war, er ist verstorben, aber seine Tochter lebt vermutlich noch.
Wenn ihr mich bei den Recherchen zu Valerie Dabrowski oder Maria Wosniak nochmals unterstützen könnt, wäre ich euch sehr dankbar.
Herzliche Grüsse,
Ralph
Da der Thread immer noch den Titel 'Suche nach Herkunft von Regina Aebersold' trägt, erlaube ich mir die Nachfrage, ob du schon versucht hast beim Standesamt von <Gdynia eine Kopie der Geburtsurkunde deiner Mutter zu erhalten?
Viele Grüße,
Peter
P.S.: Schutzfristen für personenbezogene Daten sind sinnvoll und m.E. richtig. Wenn mich nicht alles täuscht, gilt für die Schweiz:
o Unterlagen, die bereits vor ihrer Ablieferung an das Archiv öffentlich zugänglich waren, bleiben dies weiterhin und können frei eingesehen werden.
o Für Unterlagen mit besonders schützenswerten Personendaten gilt eine Schutzfrist von 110 Jahren
o beziehungsweise eine Schutzfrist von drei Jahren nach dem Tod der Person
Lavendelgirl
11.04.2025, 10:17
Hallo zusammen,
das Standesamt Gdingen hat überhaupt keine Geburtsurkunden im Bestand!!!
Lediglich beim Standesamt I in Berlin gibt es Geburtsurkunden von Januar bis März 1945!
https://westpreussen.de/pages/forschungshilfen/standesamtsregister/quellen.php?ID=772
Viele Grüße
Frank
Ah, Frank, danke! Ich hatte schlichtweg nicht mehr nachgeschaut
Peter
- - - Aktualisiert - - -
Für mich und andere Mitlesende hier noch als Übersicht die Aebersold-Geburten und -Sterbefälle gemäß PTG-Suche:
26779
26780
Viele Grüße,
Peter
Fischersjung
11.04.2025, 11:11
Guten Morgen Ralph,
bezugnehmend zum vorletzten Absatz in #24 und den Geburtsurkunden in #15,
von Stephania, hier Nr.89: https://metryki.genbaza.pl/genbaza,detail,360964,46
und
Valerie, hier Nr.106: https://metryki.genbaza.pl/genbaza,detail,360964,211
sollte man doch erst einmal vom Familiennamen 'von DAMBROWSKI' ausgehen (nicht vom Dombrowski oder Dabrowski, obwohl Namen oft unterschiedlich geschrieb wurden)
Bei Frauen wäre noch üblich von 'DAMBROWSKa' zu sprechen.
Ob es sich um die richtige Familie handelt, ein Lese- oder Schreibfehler bei der Familie vorliegt kann bis jetzt nicht gesagt werden!
Da bei beiden Geburtsurkunden in 1911/1913 der Name als 'von DAMBROWSKI' geschrieben wurde, ist erst einmal davon auszugehen dass es so stimmt.
Ob die polnische Schreibweise 'Czeslawa' = 'Stephania' ist, vermag ich nicht zu sagen. Hier sind polnisch Kenntnisse gefragt die ich nicht habe.
---
Vielleicht findet man ja noch die Taufe 1934 von Regina 'Aebersold' in einem Kirchenbuch und kann Rückschlüsse ziehen.
Einen Hinweis zum katholischen KB Bestand gibt es hier:
https://westpreussen.de/pages/forschungshilfen/kirchenbuecher/quellen.php?ID=308
---
Warte erst einmal das Gespräch mit der Frau von Helmut Aebersold ab vielleicht gibt es neue hilfreiche Erkenntnisse.
Lavendelgirl
11.04.2025, 11:39
Hallo zusammen,
ich kann noch beitragen, dass
Valerie, Stephania und Praxeda von Dombroski Geschwister waren.
https://metryki.genbaza.pl/genbaza,detail,351416,22
Sulęczyno - USC 1910 10/2100/0/172 10_2100_0_172_0021 40 Praxeda von Dombrowski Theophil Rosalia Mesek
Gowidlino - USC 1911 10/2011/0/131 10_2011_0_131_0045 89 Stephania von Dombrowski Theophil Johann Rosa Mesek
Gowidlino - USC 1913 10/2011/0/131 10_2011_0_131_0210 106 Valerie von Dombrowski Theophil Rosa Mesek
Viele Grüße,
Frank
Fischersjung
11.04.2025, 11:55
Hallo zusammen,
ich kann noch beitragen, dass
Valerie, Stephania und Praxeda von Dombroski Geschwister waren.
https://metryki.genbaza.pl/genbaza,detail,351416,22
Sulęczyno - USC 1910 10/2100/0/172 10_2100_0_172_0021 40 Praxeda von Dombrowski Theophil Rosalia Mesek
Gowidlino - USC 1911 10/2011/0/131 10_2011_0_131_0045 89 Stephania von Dombrowski Theophil Johann Rosa Mesek
Gowidlino - USC 1913 10/2011/0/131 10_2011_0_131_0210 106 Valerie von Dombrowski Theophil Rosa Mesek
Viele Grüße,
Frank
Hervorragend Frank 🏆👍
- - - Aktualisiert - - -
Auch hier wieder bei Praxeda!
Der Vater unterschreibt mit 'von DAmbrowski' anstatt 'von DOmbrowski'
Bei den anderen zei Geschwistern steht auch von Standesbeamten geschrieben = von DAmbrowski
Supi Frank, das ist ja dann die gesuchte und vermutete Verbindung und damit wären die Umstände mehr als vernünftig erklärt und keine Frage bleibt offen. Ich sehe übrigens gerade deinen Standort und grüße aus ca. 20 km Luftlinie :-).
@Ralph: Mein Vorschlag an dich wäre nun, nach deinem Gespräch mit der alten Dame noch die katholischen Kirchen in und um Gdingen zu recherchieren inklusive ihrer Pfarrer. Wenn es mehrere gibt, die in Frage kommen, muss noch mal aussortiert werden, wenn es nur eine gibt, muss der dortige Pfarrer dann ja wohl der Erzeuger bzw. dein leiblicher Großvater sein. Denkbar auch, dass Familie Aebersold deine Mama in Pflege genommen hat und dafür eine Bezahlung von ihm erhalten hat.
Viele Grüße
Susanne
ralph_erb
14.04.2025, 22:50
Lieber Frank und Joachim
Herzlichen Dank zu euren hervorragenden Recherchen betreffend der Schwestern von Dambrowski und damit auch über meine Grossmutter (Stefania).
Getrud Aebersold, Frau des verstorbenen Helmut Aebersold (Sohn von Wilhelm Aebersold, Bruder "meines" Grossvaters), hat bestätigt, dass meine leibliche Grossmutter eine von Dambrowski war (sie sagte zwar von Dombrowski), die bei der Geburt verstorben sei und der Vater ein kath. Pfarrer war. Sie konnte sich nicht mehr an den Namen von Stefania erinnern, aber dass Praxeda eine zweite Schwester mit Namen Valerie hatte, die einen Sohn mit Namen Harry hat. Valerie und ihr Sohn Harry waren einmal auf Besuch bei Praxeda in der Schweiz.
Ihr verstorbener Mann Helmut war eines von 8 Geschwistern von Wilhelm Aebersold. 3 Kinder von Wilhelm leben noch, Getrud konnte mir die Adressen von Marianne Aebersold (*1936) und Brigitte (*1933) geben, die von Markus Aebersold (*1946) suche ich noch.
Mit Marianne Aebersold habe ich heute telefoniert. Sie hat sich noch gut an die beiden Schwestern (Stefania und Valerie) ihrer Mutter Praxeda erinnert. Sie sei am Krankenbett von Stefania gewesen bevor sie starb, ihr Kind (meine Mutter) sei auch dort gewesen. Stephania sei an Diphtherie oder Typhus gestorben. Sie hat auch erwähnt, dass Valerie einen Sohn namens Harry hat. Gemäss Marianne soll Valerie mit ihrem Sohn Harry nach Stuttgart umgezogen sein.
Der kath. Pfarrer musste nach Bekanntwerden seiner Vaterschaft die Kirche verlassen. Marianne wusste den Namen der Kirche nicht mehr. Sie konnte sich auch nicht erinnern, wieso meine Mutter zu den Kindern von Fritz Aebersold kam.
Brigitte Aebersold konnte ich heute nicht erreichen.
Nach wie vor ist meine Mutter Regina Aebersold (oder von Dambrowski) ein unbeschriebenes Blatt in Polen. Es gibt bisher keine Urkunde, die ihre Existenz dort belegt.
Die Schwester meiner Partnerin (sie lebt in Krakau) unterstützt mich und fragt bei den entsprechenden Ämtern in Gdingen und Gowidlino nach. Meine Partnerin wird mit dem Spital in Gdingen telefonieren, wo Stefania verstorben ist und evtl. meine Mutter geboren wurde.
Ich versuche Valerie und Harry von Dombrowski ausfindig zu machen. Im Telefonbuch von Stuttgart habe ich sie nicht gefunden. Ausserdem hoffe ich herauszufinden, wo meine Grossmutter Stefania begraben wurde.
Weitere Recherchen zum Vater meiner Mutter strebe ich nicht an.
Beste Grüsse,
Ralph
Fischersjung
15.04.2025, 11:59
Guten Morgen Ralph,
vielen Dank für deine Rückmeldung.
Eine Geburtsurkunde von Regina DAMBROWSKI (oder Aebersold,*24.03.1934) wird es sicherlich gegeben haben.
Leider sieht die Datenlage für den Zeitraum, Standesamt Gdingen [Gdynia] im Landkreis Neustadt, nicht gut aus.
Siehe hier:
https://westpreussen.de/pages/forschungshilfen/ortsverzeichnis/details.php?ID=1777
Gib die Hoffnung nicht auf! Vielleicht findet sich ja doch noch etwas.
- - - Aktualisiert - - -
Anmerkung:
Ich finde es schade, dass sich noch kein Forumer mit polnisch Kenntnissen bereitgefunden hat die von Frank gefundene Sterbeurkunde zu übersetzen!
#12
- - - Aktualisiert - - -
.... ich lese und mit Google übersetzt:
zamieszkały Kowale Wolne Miasto Gdansk = Einwohner der Freien Stadt Danzig in Kowale
Wobei laut Straßenverzeichnis ' Kowale' = Schmiedegang, ist.
https://web.archive.org/web/20220101201638/http://danzig.at/index.php?id=90,0,0,1,0,0
Bin ich da richtig?
Fischersjung
15.04.2025, 15:06
----
Quelle: Institut der Danziger Straßenkunde
Zitat:
"Schmiedegang bis vor 1937
Kowale 1945 - ?
Kuźnia 1945 - ?
Bemerkenswertes:
Tritt erst seit der Mitte des 18 Jhd als Teil des Eimermacherhofes auf Stadtplänen auf. Der Name selbst kommt nach 1814 auf. Vor 1937 hat man sie Gasse in Hufschmiedegang umbenannt, die dort stehenden Häuser aber der Großen Bäckergasse als die dortige Hausnummer "3" zugeschlagen.
Den polnischen Quellen zufolge trug die Gasse nach dem Krieg gleichzeitig zwei Namen: Kowale (Schmiede) und Kuźnia (Schmiede). Der erste der Namen kann sowohl "eine von zum Dienst verpflichteten Schmieden bewohnte Ortschaft" wie auch das Plural des Begriffes "Schmied" bedeuten. Der zweite Name dagegen bedeutet nur den Wirkungsort eines Schmiedes. Gekommen ist es wahrscheinlich zu diesem drolligen Zustand dadurch, dass die Umbenennungen von mehreren unabhängig von einander tätigen Gremien vorgenommen wurden.
Dieser Zustand hielt aber nicht lange an, denn nach dem die Ruinen beseitigt waren, verschwand auch diese Gasse." Zitatende
- - - Aktualisiert - - -
---
Vielleicht auch von Interesse:
Die Schmiedegasse (Hufschmiedegasse) grenzte sich am Eimermacherhof südlich an.
Einige Bilder aus den Jahren 1925-1930 der Wohnhäuser sind hier:
https://fotopolska.eu/115179,obiekt.html?map_z=18&f=402163-foto
auch hier:
https://fotopolska.eu/115179,obiekt.html?map_z=18&f=467849-foto
> mittels Google Übersetzung:
Jahre 1925–1930, Haus in der Ul. Große Gasse, von ähnlicher Bauweise wie das nahe gelegene Gebäude (hinter der sichtbaren Struktur) in der Ul. Eimerköpfe. Dieses gesamte kleine Gebiet, das durch den Radunia-Kanal und den unterirdischen Kanal, der diesen Teil vom Brabant trennt, begrenzt wird, wurde Eimermacherhof genannt.
- - - Aktualisiert - - -
.....
sechs Kirchen sind in der Nähe.
Vom Wohnort hatte ich mir etwas zur Kirche versprochen, leider Fehlanzeige. 🤷♂️
Hallo,
habe heute erst die Urkunde geöffnet, daher nun meine verspätete Übersetzung, es ergibt sich daraus, dass:
"der Leiter des Krankenhauses für Infektionskrankheiten in Gdingen mitteilt, dass
- Stefania DOMBROWSKI, led. Dienstmädchen, 22 J., kath. Konfession, wohnhaft in Kowale, Freistaat Danzig,
- geb. in Gowidlino, Krs. Morski, am 04.08.1911
- T.v. Theophil DOMBROWSKI, Arbeiter, Wohnhaft in Gowidlino, Krs. Morski, und seiner Ehefrau Rosalia geb. MESEK, verstorben und zuletzt wohnhaft in Gowidlino,
- verstorben ist am 1. April 1934 nachmittags
Beste Grüße an alle Forumer
Heinz
Fischersjung
15.04.2025, 18:42
Sehr gut Heinz 👍
Da kann die Vermutung von Frank 'Lavendelgirl'
auch durchaus richtig sein, dass hier das Dorf, der kleine Ort, 'Kowale' gemeint ist und nicht die von mir aufgezeigte Straße.
Kowale liegt unterhalb von Danzig.
- - - Aktualisiert - - -
Zusatz Kowale (Danzig und Danziger Höhe (ab 1887)
https://westpreussen.de/pages/forschungshilfen/ortsverzeichnis/details.php?ID=3585
Datenlage leider auch sehr bescheiden :(
ralph_erb
27.04.2025, 16:44
Lieber Joachim und Frank
Ich habe die letzten 2 Wochen damit verbracht, mich mehr in die Geschichte von Danzig während des Krieges zu befassen.
Die Kontakte zu Brigitte Aebersold (*1933) und Marianne Aebersold (*1936) haben leider keine weiteren Informationen ergeben. Das Highlight war allerdings, dass ich Fotos meiner Mutter und ihren beiden "Schwestern" aus dem Jahr 1939 und 1940 erhalten habe sowie ein Foto von Weihnachten 1940, auf dem Valerie (Schwester meiner Grossmutter Stefania) und ihr Sohn Harry zu sehen sind.
In den Kirchenbüchern habe ich bis jetzt nichts zu meiner Mutter bzw. Grossmutter gefunden. Hoffe die Kontakte zu den Gemeinden Gowidlino, Kowale und Gdingen ergeben noch Neuigkeiten.
Vermutlich starb Stefania im städtischen Krankenhaus für Infektionskrankheiten (Babie Doly). Es gibt Fotos davon, Brigitte und Marianne können sich aber nicht mehr daran erinnern, obwohl sie kurz vor dem Tode von Stefania noch dort waren; sie waren ja noch Kinder.
Beste Grüsse,
Ralph
Fischersjung
27.04.2025, 18:29
Hallo Ralph,
danke für die Info.
Ist bei einigen Forumer leider nicht immer so.
Anständig!
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