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Wolfgang
04.11.2008, 21:09
Werderlied

In Treue bleib' ich jenem Land verschworen,
das zwischen Weichsel, See und Nogat liegt.
Dass ich im schönen Werderland geboren,
hat Gottes Güte recht und wohl gefügt.
Ob an der Linau, an der Schwente, Tiege,
wo über'm Raps die Frühlingssonne scheint,
dort irgendwo stand meine alte Wiege,
in der ich oft mich in den Schlaf geweint.

Mein Werderland, auf deiner guten Erde,
da grünt und blüht verschwenderische Pracht,
die niemals, niemals ich vergessen werde,
umfängt mich auch die tiefste, tiefste Nacht.
Und gar die Menschen die darauf erblühten!
Kein and'rer auf der Welt sie mir ersetzt.
Denk ich an sie, kann ich es nicht verhüten,
dass Trän' um Träne mir meine Wimper netzt.

Mein Werderland! Der Weichsel Rauschen wehte
in meinen ersten Traum hinein.
Drum möcht' ich auch , wie ich's von Gott erflehte,
in deiner Erde einst begraben sein.
Nur der, dem du dich, Heimat, hast erschlossen,
kann meine tiefe Sehnsucht wohl versteh'n
und das oft heimlich meine Tränen flossen
seit meinem letzten bittern Vondirgeh'n.