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Wolfgang
04.11.2008, 21:14
Sonntagsfrühe
(Robert Reinick, 22.02.1805 in Danzig)

Aus den Tälern hör' ich schallen
Glockentöne, Festgesänge.
Helle Sonnenblicke fallen
durch die dunklen Buchengänge,
Himmel ist von Glanz umflossen,
heil'ger Friede rings umgossen.

Durch die Felder still beglücket
wallen Menschen allerwegen,
frohen Kindern gleich geschmücket,
gehn dem Vater sie entgegen,
der auf goldner Saaten Wogen
segnend kommt durchs Land gezogen.

Wie so still die Bäche gleiten,
wie so hell die Blumen blinken!
Und aus fernen lichten Zeiten
weht ein Grüßen her, ein Winken.
Ist's entschwundner Kindheit Mahnung?
Ist es schöner Zukunft Ahnung?