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Wolfgang
04.11.2008, 23:37
Trüber Tag

Immer, wenn der Regen fällt,
streift mich eine leise Trauer.
Grau wie eine trübe Mauer
scheint mir jäh die ganze Welt.

Liebe Sonne, kämst Du doch!
An die Fenster prasseln Tropfen,
und ich hör' das bange Klopfen
meines Herzens: poch... poch... poch...

Feuchte Schleier wallen dicht.
Was an Sorgen, was an Fragen
ich in mir herumgetragen,
plötzlich drängt es sich zum Licht.

Gestern war ich froh erwacht.
Heute denk ich: "Wie wird's enden?
Wird mein Weg sich aufwärts wenden
oder stürzt er in die Nacht?"

Alle Farben werden stump.
Neue Schauer, immer wieder.
Nass sprüht's von den Bäumen nieder,
und die Straße wird zum Sumpf.

Welt und Erde: Grau in Grau.
Aber während ich noch stehe
und vergrämt durchs Fenster spähe,
wird im West der Himmel blau.

Gleich auch fass ich neuen Mut.
Meine Zuversicht, mein Glaube
schwingt sich hoch wie Noahs Taube.
Alles, weiß ich, wird noch gut.