PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : verschleppt 1945 aus Danzig



Claudia L.
24.11.2008, 21:41
Moin moin,

mal 'ne Frage...
Mein Uropa Eugen Löbnau soll 1945 von den Russen von der Straße weg verschleppt worden sein. Er ist nie wieder aufgetaucht.
Wo kann/sollte man nach diesen Personen suchen? Hat man da überhaupt eine Chance heutzutage den Verbleib festzustellen?

Viele Grüße

Claudia

mottlau1
24.11.2008, 22:09
Hallo Claudia,

so wie es Deinem Uropa geschehen ist passierte es wohl auch meinem Opa Otto Ewel. Er war Kranfuehrer im Danziger Hafen. Die letzte Information lautete er wurde in Krakau(Stadtteil von Danzig) gesehen und im Lager Matzkau. Dort haben wohl Russen das Lager unter sich gehabt.
Von da an verliert sich seine Spur. Eine Anfrage beim Dt. Roten Kreuz vor 10 Jahren ergab insofern nichts, dass ich bis jetzt keine Antwort erhielt.

Gruss Jutta

Wolfgang
24.11.2008, 22:17
Hallo Claudia,

zehntausende von Menschen verschwanden von den Straßen. Verschleppt, unterwegs oder in Arbeitslagern gestorben. Was bekannt ist, kann über die kirchlichen Suchdienste bzw. über das Rote Kreuz erfahren werden.

Wenn Menschen von Russen verschleppt wurden, bleibt nur die Hoffnung, dass sich dort weitere Archive öffnen...

Claudia L.
24.11.2008, 22:19
Hallo Jutta,

ich hatte gehofft, daß aufgrund der Öffnung der Archive der Russen mittlerweile solche Fälle auch geklärt werden können. Vielleicht hat ja noch jemand einen Tipp für uns wo wir suchen können...

Viele Grüße
Claudia

Marc Malbork
25.11.2008, 01:27
Claudia, der Hinweis von Wolfgang aufs Rote Kreuz und die Suchdienste ist wohl das zurzeit Optimale.

Der Vater eines Freundes von mir hat vor Jahren eine Anfrage ans DRK wegen des vermissten Großvaters gestellt und vor ein paar Monaten überraschend sozusagen die amtliche Todesnachricht bekommen, zusammen mit unübersetzten Kopien russischer Originaldokumente dazu.

radewe
25.11.2008, 02:14
Mein Uropa Eugen Löbnau soll 1945 von den Russen von der Straße weg verschleppt worden sein. Er ist nie wieder aufgetaucht.
Wo kann/sollte man nach diesen Personen suchen? Hat man da überhaupt eine Chance heutzutage den Verbleib festzustellen?


So einen Fall haben wir auch in der Familie. Das letzte Lebenszeichen war Januar 1945 und dann Jahrzehnte der Ungewissheit

2006 fand ich im Internet ein Formular vom DRK-Suchdienst, dieses klickte ich an und füllte es aus.
Es dauerte nicht lange und wir bekamen vom DRK-Suchdienst München die Mitteilung
Zitat:
….der Suchdienst der Deutschen Roten Kreuzes hat aus Archivbeständen der Russischen Föderation nun auch die Akte deutscher Kriegsgefangener erhalten, die auf dem Gebiet der früheren Sowjetunion verstorben sind.
In diesen Unterlagen ist Ihr Angehöriger aufgeführt.

Es folgt ein Beileidsschreiben und ca. 10 DIN A4 Seiten Verhörprotokolle, Dokument über den Tod und über die Beerdigung.
Daraus ging hervor:
am 30.01.1945 von der Familie am Schiff in Gotenhafen verabschiedet.
Wehrdienst vom 15.04.1945 bis Kriegsende
gefangen genommen 09.05.1945
Gefangenschaft Wologda / Kasachstan
Tod 27.01.1946 (verhungert)
Beerdigung 29.01.1946 ( Unterschrift von zwei Zeugen)

Liebe Claudia, ich schicke Dir gerne die Anschrift vom Suchdienst.
Grüße von Hans-Werner aus Hamburg

Familie Lowitsch
25.11.2008, 10:10
Hallo Claudia, ich habe vor ca. 3 Wochen folgende Site entdeckt
http://www.suchreferat-moskau.de/
Ich habe noch keine Erfahrung mit diesem Suchreferat, aber bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt!!!
Solltest Du dort anfragen, ich habe es bereits getan, wäre es schön wenn Du von Deinen Erfahrungen berichtest.

mkleiss
25.11.2008, 19:43
...http://www.suchreferat-moskau.de/..

Hallo Mandy,

wenn ich folgenden Satz richtig interpretiere, sind auf jeden Fall erstmal € 200,- fällig..?

Zitat: ...Um im Erfolgsfall alle Dokumente, die Bescheinigung und die offiziellen Kopien der kompletten Archivakte Ihnen als Antragsteller(in) per Kurier zustellen zu können, überweisen Sie bitte dem Suchreferat die Summe von 200,- Euro auf das oben genannte Konto...
Zitat Ende

Ich finde das ganz schön "happig".

Gruß

Michael

Claudia L.
25.11.2008, 22:11
Moin moin,

vielen Dank für Eure Meldungen.

Hans Werner ich wäre Dir sehr dankbar wenn Du mir die Adresse vom Suchdienst des Deutschen Roten Kreuz schicken könntest, ich würde es erstmal gerne da versuchen.

Beim Suchdienst Moskau verstehe ich es so, daß man erstmal 30,-€ überweisen soll. Dann erhält man irgendwann eine Info ob sie was gefunden haben und wemm ja dann überweist man erst die 200,-€. oder verstehe ich das falsch? Denn einfach so ins blaue 200,-€ überweisen...ich weiß ja nicht.

Liebe Grüße

Claudia

radewe
25.11.2008, 22:52
Hans Werner ich wäre Dir sehr dankbar wenn Du mir die Adresse vom Suchdienst des Deutschen Roten Kreuz schicken könntest.............



Moin moin Claudia,
hier die Anschrift des DRK Suchdienst, möglicherweise interessiert sich doch jemand für die Adresse.

Deutsches Rotes Kreuz
Generalsekretariat
Suchdienst München
Zentrale Auskunft- und Dokumentationsstelle
Chiemgaustraße 109
81549 München

Tel. 089-680773-0
Fax 089-680745-92

www.drk-suchdienst.org (http://www.drk-suchdienst.org/)
info@drk-suchdienst.org

unsere Sachbearbeiterin ist Frau Renate Hennl; Tel. 089-680773-244

Als Anschrift reicht auch:
DRK-Suchdienst München; Chiemgaustr. 109, 81549 München

Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Erfolg bei der weiteren Suche nach dem Schicksal des verschollenen Opas.

Herzliche Grüße von Hans-Werner aus Hamburg

Helga +, Ehrenmitglied
25.11.2008, 23:10
Hans Werner ich wäre Dir sehr dankbar wenn Du mir die Adresse vom Suchdienst des Deutschen Roten Kreuz schicken könntest, ich würde es erstmal gerne da versuchen

Es gibt auch noch den kirchlichen Suchdienst:

Kirchlicher Suchdienst
Lessingstraße 3
80336 München
Telefon: (0 89) 544 97 - 201
Telefax: (0 89) 544 97 - 207
Internet: http://www.kirchlicher-suchdienst.de (http://www.kirchlicher-suchdienst.de/)
E-Mail: info@kirchlicher-suchdienst.de (ksd@kirchlicher-suchdienst.de)

Familie Lowitsch
26.11.2008, 08:58
Beim Suchdienst Moskau verstehe ich es so, daß man erstmal 30,-€ überweisen soll. Dann erhält man irgendwann eine Info ob sie was gefunden haben und wemm ja dann überweist man erst die 200,-€. oder verstehe ich das falsch? Denn einfach so ins blaue 200,-€ überweisen...ich weiß ja nicht.

Liebe Grüße

Claudia
Ja, so habe ich es auch verstanden. Mit der Anfrage sind 30,- € zu überweisen. Im Fall eines positiven Ergebnisses werden dann 200,-€ fällig.

Wolfgang
30.11.2008, 14:40
... Dann erhält man irgendwann eine Info ob sie was gefunden haben und wemm ja dann überweist man erst die 200,-€. oder verstehe ich das falsch? Denn einfach so ins blaue 200,-€ überweisen...
Das ist wirklich eine recht happige Gebühr. Die Frage ist nur, ob dieser Suchdienst auf Informationsquellen zugreifen kann, die anderen Institutionen nicht zur Verfügung stehen. Näheres dazu kannst Du auch finden unter http://www.forum-der-wehrmacht.de/thread.php?threadid=3718