Wolfgang
04.12.2008, 22:22
Aus "Unser Danzig", 1965, Heft Nr.17, vom 05.09.1965, Seite 14:
Vom Sasper See
von Dora Dau
Unzählige Wasserläufe bildeten ursprünglich ein vielverzweigtes Delta, reich an Mooren, und die Sturmfluten veränderten die Küsten. So wird erzählt, dass der Sasper See einst ein Teil dieses Deltas war. Andere behaupten, der jetzt so idyllisch und ruhig mitten im Festland liegende See sei noch ein Teil der Ostsee, die früher weit ins Land einschnitt.
Meine Gedanken gehen zum Sasper See, der, wie ein Geheimnis, still und ruhig, umgeben von Bäumern und Sträuchern, verträumt dahinschlummert. Seine Ufer waren mit dichtem Schilf bewachsen, in dem die Wasservögel ihre Brutstätten hatten. Auch Schwäne, sagt man, soll es hier früher einmal gegeben haben. Dicht an die Ufer des Sees zu gelangen, war nur an einer Stelle möglich, an der ein Fischer, der wunderbare Fische fing, sein Häuschen hatte. Ansonsten war das Ufer moorig, wie auch der Boden des an sich nicht tiefen Sees, der erbarmungslos den Unglücklichen verschlang, der dort hineingeriet.
Wenn im Winter der See zufror, lockte sein Eis mit spiegelglatter Fläche den Schlittschuhläufer. Ein waghalsiges Unternehmen aber war es, dieser Verlockung zu folgen, denn der See hatte verschiedene warme Stellen. Vor dem Betreten des Eises auf dem Sasper See wurde gewarnt. Und die Wiesen ringsum boten dem Schlittschuhläufer Platz genug.
So lag der Sasper See wie ein verwunschener Fleck nahe der See. Und ich bin überzeugt, dass ihn nur wenige kannten. Gerade diese Verwunschenheit trieb uns gerne dorthin, wenn man dem Trubel des Badebetriebes einmal entgehen wollte. Dann konnte man mit ihm träumen.
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Die Veröffentlichung dieses Artikels erfolgte mit freundlicher Genehmigung des "Bundes der Danziger" in Lübeck.
Weitere Verwendungen / Veröffentlichungen bedürfen der ausdrücklichen Genehmigung durch den Rechteinhaber:
Bund der Danziger
Fleischhauerstr. 37
23552 Lübeck
Bei vom Bund der Danziger genehmigten Veröffentlichungen ist zusätzlich ist die Angabe "Übernommen aus dem forum.danzig.de" erforderlich.
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Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang
Vom Sasper See
von Dora Dau
Unzählige Wasserläufe bildeten ursprünglich ein vielverzweigtes Delta, reich an Mooren, und die Sturmfluten veränderten die Küsten. So wird erzählt, dass der Sasper See einst ein Teil dieses Deltas war. Andere behaupten, der jetzt so idyllisch und ruhig mitten im Festland liegende See sei noch ein Teil der Ostsee, die früher weit ins Land einschnitt.
Meine Gedanken gehen zum Sasper See, der, wie ein Geheimnis, still und ruhig, umgeben von Bäumern und Sträuchern, verträumt dahinschlummert. Seine Ufer waren mit dichtem Schilf bewachsen, in dem die Wasservögel ihre Brutstätten hatten. Auch Schwäne, sagt man, soll es hier früher einmal gegeben haben. Dicht an die Ufer des Sees zu gelangen, war nur an einer Stelle möglich, an der ein Fischer, der wunderbare Fische fing, sein Häuschen hatte. Ansonsten war das Ufer moorig, wie auch der Boden des an sich nicht tiefen Sees, der erbarmungslos den Unglücklichen verschlang, der dort hineingeriet.
Wenn im Winter der See zufror, lockte sein Eis mit spiegelglatter Fläche den Schlittschuhläufer. Ein waghalsiges Unternehmen aber war es, dieser Verlockung zu folgen, denn der See hatte verschiedene warme Stellen. Vor dem Betreten des Eises auf dem Sasper See wurde gewarnt. Und die Wiesen ringsum boten dem Schlittschuhläufer Platz genug.
So lag der Sasper See wie ein verwunschener Fleck nahe der See. Und ich bin überzeugt, dass ihn nur wenige kannten. Gerade diese Verwunschenheit trieb uns gerne dorthin, wenn man dem Trubel des Badebetriebes einmal entgehen wollte. Dann konnte man mit ihm träumen.
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Wolfgang