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Wolfgang
06.12.2008, 21:19
Aus „Unser Danzig“, Nr. 2 vom Februar 1955, Seite 6-7

Zoppoter Fischer
von Eitelfriedrich May

Vielfach besteht die Meinung, dass Zoppot schon in seinen ersten Anfängen ein Fischerdorf gewesen sei. Diese Annahme ist falsch. Der Ort Zoppot ist in vielen Urkunden des Klosters Oliva - beginnend mit der des Bischofs Gerwart von Leslau vom 5. März 1283 - als Bauerndorf genannt, nie aber als Fischerdorf. Die ersten Fischer in Zoppot sind erst um 1600 erwähnt worden. Später waren mehrere Fischer vorhanden, aber zusammenhängende Fischersiedlungen scheinen hier nicht bestanden zu haben. Vor 1600 war der Strand bei Zoppot sumpfig und daher ungeeignet für die Ausübung des Fischerberufs. In der Zeit der pommerellischen Herzöge um 1300 sind die einzelnen Fischerstationen an der Ostsee in Pommerellen aufgezeichnet worden. Zoppot ist nicht dabei genannt, wohl aber Gdingen und Glettkau.

Die älteste Landkarte von Zoppot aus dem Jahre 1714 bezeichnet am Ende der Seestraße dort, wo der freie Platz zwischen Kurhaus, Warmbad und Parkhotel sich befindet, sechs kleine Häuser, die im 18. Jahrhundert als „Fischerkaten“ bezeichnet wurden. Erst 1805 erscheint zum ersten Male der Name „Fischerdorf Zoppot“. 1714 war das gesamte Unterdorf*noch unbesiedelt, außer den sechs kleinen Fischerkaten; das Strandland bestand noch aus Sumpf und Wiesen. Am zahlreichsten war die Fischerniederlassung 1773, wo sie 18 Familien zählte. In den ungünstigen Nachkriegsjahren 1807-1814 schmolz diese Siedlung auf vier Familien zusammen.

In dem sehr schnell groß gewordenen Badeort Zoppot bildeten die Fischerfamilien das bodenständige Element. Selten zog ein Fischer von Zoppot fort, um sich in einer anderen Gemeinde niederzulassen. Fast ausschließlich heirateten die Zoppoter Fischer einheimische Fischertöchter, und es war kein Wunder, wenn allmählich alle Zoppoter Fischer miteinander verwandt waren.
Bärenruhe, die man Phlegma nennen kann, ist die Eigenschaft aller Fischer, als hätte ihr Blut die Kälte der Meeresbewohner angenommen. Kräftige Gestalten mit wettergebräunten markanten Gesichtern, abhold dem Alkohol, ehrlich und wahrheitsliebend, so sind die Fischer. Selten geriet ein Fischer mit den Strafgesetzen in Konflikt. Einfach und anspruchslos lebten sie in ihren kleinen Häusern in der Nähe des Strandes, hielten treu zu ihrem deutschen Volkstum, waren glaubensstark und friedfertig. In den frühesten Morgenstunden, wenn noch alles schlief, sah man sie in ihren schweren Stiefeln, mit dem typisch schleppenden Fischergang gemächlich zu ihren Booten gehen.

Die Frauen der Fischer sind ähnlich wie die Männer kräftige Naturen und selten krank. Fast ausnahmslos erreichen die Fischer und ihre Frauen ein sehr hohes Alter. Im Jahre 1919 gab es in Zoppot mehrere über 90 Jahre alte Fischer und Fischerfrauen, deren Vorfahren schon in vielen Generationen in Zoppot gelebt hatten.

Begebenheiten des Ortes und seiner Bewohner, soweit Fischerkreise dabei eine Rolle spielten, wurden in diesen Familien von Generation zu Generation überliefert und wurden immer wieder gern erzählt. So soll sich nach dem Bericht der alten Fischerwitwe Kurowski, die in der Mitte des vorigen Jahrhunderts als Neunzigjährige lebte, folgende aufsehenerregende Begebenheit in Zoppoter Fischerkreisen zugetragen haben. Die jüngere Schwester der Mutter der Kurowski war schon als Kind eine auffallende Schönheit. Dieses Mädchen fiel daher einer reichen Dame aus Dresden auf, die im 18. Jahrhundert beim damaligen Besitzer des Zoppoter Gutes, dem Generalleutnant Grafen von Prebendow-Przebendowski, zu Besuch war. Auf Vorschlag der Dame ging das Fischerkind mit Erlaubnis seiner Eltern nach Dresden mit, wo es wie ein eigenes Kind der Dame erzogen und ausgebildet wurde. Lange Jahre erhielt die Familie in Zoppot keine Nachricht aus Dresden, bis eines Tages ein Brief kam, in dem die Fischertochter ihren Zoppoter Angehörigen mitteilte, sie sei nun eine sehr reiche junge Dame geworden und viele Kavaliere hätten sich schon um ihre Hand beworben, aber auf Wunsch der Adoptivmutter sollte sie den Minister des Königs heiraten. Gleichzeitig sandte sie jedem ihrer Geschwister 300 Taler. Bald darauf traf die Nachricht ein, dass die junge Dame ihrem Gatten einen Sohn geboren habe und im Wochenbett gestorben sei.

Vor 1772 scheint das Fischereigewerbe wenig einträglich gewesen zu sein, denn viele Fischer wollten Zoppot verlassen und ihre einstürzenden Fischerhütten nicht wieder aufbauen. Die Regierung wollte nicht, dass das kleine Fischerdorf Zoppot eingehen sollte, sondern bewilligte den Fischern Geld zum Aufbau ihrer Häuser. Bis 1772 gehörte Zoppot zum Kloster Oliva. Als dieses aufgehört hatte zu bestehen, wurde Zoppot den königlichen Domänen zugeteilt und dem Domänenrentamt in Brück, Kreis Neustadt (Westpreußen), unterstellt. Gleich in den ersten Jahren der Zugehörigkeit Zoppots zu Preußen sollten von den Fischerdörfern an den Staat besondere Abgaben für das Fischen entrichtet werden, und 1782 wollte der Fiskus sogar eine Pacht für das Fischen auf bestimmten Strecken der See erheben. Die Zoppoter Fischer verweigerten Abgaben und Pacht und bewiesen aus ihren alten, ihnen vom Kloster Oliva erteilten Privilegien, dass seit frühesten Zeiten mit dem Besitz des Fischergrundstückes das Recht auf Betrieb einer Fischerei in der Ostsee verbunden war, wofür allerdings eine bestimmte Menge Fische an das Kloster abgeliefert werden musste. Ferner musste von jedem Fischergrundstück eine Magd zum Scharwerk dem Kloster im Sommer gestellt werden. Darauf nahm die Regierung den Fischern die alten Rechtsbriefe ab und ersetzte sie durch zeitgemäße. Von Abgaben für das Fischen und von Pachten blieben sie frei, nur die an das Kloster Oliva geleisteten Lieferungen wurden durch Festsetzung einer Erbpacht gegen Zahlung eines geringen jährlichen Kanons abgelöst. Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts zahlten fast alle Fischer die Erbpachtsbeträge an den Staat aus und dieser hatte über die Grundstücke nun kein oberherrliches Grundrecht mehr.

Als Zoppot 1823 Seebad geworden war und viele Anordnungen über den Badebetrieb erlassen wurden, griff der Staat auch in manche alte Fischergewohnheit ein. Der Strand musste sauber gehalten werden, und die Fischer durften nicht mehr am Strande die zum Räuchern bestimmten Fische ausweiden. Das hatten sie bis dahin getan und die Eingeweide auf den Strand oder auf Wege geworfen, wo diese Abfälle, besonders im Sommer, verfaulten und übel rochen. Die bisherigen Lebensgewohnheiten der Fischer widerstrebten den „neumodischen Anordnungen“ und nur schwer war der 1823 schon hochbetagte Fischer Zegke zu bewegen, seine Sommergarderobe durch ein Paar Hosen zu vervollständigen. Er lief im Sommer, wie wahrscheinlich alle Fischer, nur mit einem kurzen Hemd bekleidet, umher. Die halb erwachsene Jugend war noch anspruchsloser in ihrer Bekleidung und kam im Sommer ganz ohne jede Körperhülle aus. [...] Als 1923 die Zoppoter Zeitung hierüber eine Mitteilung brachte, empörte sich die Familie Zegke und erklärte, dass ihre Vorfahren vor 100 Jahren immer gehörig bekleidet gewesen und nie, allem Anstand widersprechend, im Hemd im Ort umhergelaufen wären. Dies ist nachzulesen auf Seite 97 des Buches von Böttcher „Der Seebadeort Zoppot bei Danzig" von 1842.

Aus demselben Buch mag noch folgendes über die damaligen Fischerkaten berichtet werden, die am Ende der Seestraße standen und deren letzte erst 1839 abgebrochen wurde. Jede Kate, das soll keine gering schätzende Bezeichnung sein, sondern war der damals amtliche Name dafür, war mit einem mit Moos bewachsenden Strohdach gedeckt. Das Gebäude aus rohem Fachwerk und Lehm hatte keine Grundmauern, sondern war auf einigen zu ebener Erde gelegenen Feldsteinen errichtet. An der Vorderfront fehlten die Fenster, und die schlecht zusammengefügten Doppeltüren hatten keine Schlösser, ihre Handhabe war den Fischern ebenso fremd wie der Gedanke, dass jemand in die Wohnung eines anderen gehen könnte, um ihn zu bestehlen. Eine Diele mit breitem Schornstein zum Räuchern der Fische und je ein Wohnraum rechts und links befanden sich zu ebener Erde. Jede Stube war durch einen in die Lehmwand eingeklemmten Glasscherben notdürftig erhellt, an den Wänden hingen Fischereigeräte zwischen Heiligenbildern. Öfen kannte man nicht, und im Winter wurden Kohlen in einem eisernen Gefäß, das auf ungedieltem Lehmfußboden stand, glühend gemacht. Die Familie saß rings herum und wärmte sich. Zweifellos war es ein glücklicher Umstand, dass Stuben und Haustür recht große Ritzen hatten, denn sonst wären die Bewohner dieser Fischerkaten an Vergiftung gestorben. In dem Tran und Fischgeruch, vermischt mit Kohlendünsten, konnten sicher nur Eingeborene atmen, jeder andere wäre in wenigen Minuten ohnmächtig geworden. Keiner von den alten Fischerkaten steht mehr. Die heutigen Fischerhäuser gehören schon einer späteren höheren Kulturstufe an, und in manchem Fischerhause, wie wir es kennen, haben seit Mitte des vorigen Jahrhunderts vornehme Badegäste, von den Fischerwirtsleuten rührend betreut, beste Erholung gefunden. Alle diese Badegäste rühmten die große Sauberkeit eines solchen Kurquartiers bei Zoppoter Fischern.

Die Häuser der Fischer lagen hauptsächlich in der Parkstraße, Ernststraße, Wäldchenstraße, Südstraße, Dünenstraße und Helastraße. Auf Vorschlag des Bürgermeisters Woldmann bauten die städtischen Körperschaften 1914 am Karlikauer Wäldchen die sogenannte Fischerkolonie, anmutige, moderne kleine Häuschen für je eine bis zwei Fischerfamilien. Die Häuser hatten Zier- und Gemüsegärten und gruppierten sich um einen großen freien Platz, der nicht gepflastert war und auf dem einige alte Kiefern standen. Dadurch sollte die Erinnerung an die ersten Fischersiedlungen in Zoppot vor 300 Jahren geweckt werden. 1930 ist diese Fischerkolonie wesentlich erweitert worden, sodass der größte Teil der Fischer nun hier beisammen wohnte. Aber nicht alle hatten ihre alten Fischerhäuser geräumt, um in die neue Kolonie überzusiedeln, meistens waren die neuen Bewohner junge Fischer, die einen Hausstand gründen wollten, die alten dagegen blieben lieber in ihren alten Häusern. Daher wurde der Zweck, die unschönen alten Fischerhäuser zu beseitigen, nur in geringem Umfange erreicht, weil die alten Fischer allem Neuen ablehnend gegenüberstanden und zäh am Althergebrachten festhielten.

In den letzten Jahren vor dem Kriege 1939 wurde durch polnische Hochseekutter der Fischfang zum wahren Fischraub. Große Schiffe mit motorisierten Fangvorrichtungen fingen nicht nur die ausgewachsenen Fische, sondern sogar die kleinen, die noch zu nichts zu gebrauchen waren. Diese wurden daher fortgeworfen und sie verendeten dann. Selbst Fischbrut wurde vernichtet. Das gestaltete für unsere Fischer, die den Fang mit Handnetzen und Ruderbooten betrieben, ihr Gewerbe immer weniger einträglich. Im Sommer hatten sie noch einen kleinen Nebenverdienst, da sie Boote an Badegäste verliehen, aber im Winter war in manches Fischerhaus die Not als nicht mehr ganz unbekannter Gast eingekehrt. Da musste dann die Stadt helfen und sie zahlte den Fischern besondere Notstandshilfen in barem Gelde.

Nicht einen Polen gab es unter den Fischerfamilien, die seit 300 Jahren in Zoppot wohnten. Die ältesten Fischerfamilien sind Abraham, Amort, Brozio, Kunkel oder Konkel, Kur, Kreft, Schroettke, Schwabe, Schamp, Hagen, Piepke, Behnke, Zegke, Hinz, Jonas, Oberzig, Karschnick, Krönke, Grönke, Gehrke, Grzentke, Kurowski, Freund, Schreiber, Schulz, Adler, Bartsch, Bergmann. Am bekanntesten und verbreitetsten war die Familie Zegke, deren Name in mehreren Variationen vorkam, wie Zoycke, Zecke, Zeicka, Zeycke. Ebenso ist anzunehmen, dass die Namensträger Kur und Kurowski sowie Grönke, Krönke, Krönkowski und Grönkowski vielleicht auch Gehrke und Grzentke aus einer Familie kommen. Noch im Jahre 1905 konnten viele Fischer alte Privilegien vorweisen, wie z. B. Abraham von 1795, Posanki von 1724, Schreiber von 1795, Schulz von 1731.

Viele Fischerfamilien sollen nach dem Einmarsch der Russen und Polen 1945 in Zoppot geblieben sein. Ob man sie dort duldet, weil in Polen Mangel an gelernten Fischern ist? Ob sie sich dort wohl fühlen und sich in die neuen Verhältnisse hinein gefunden haben, zumal sie nicht polnisch sprechen konnten? Gleichviel, vielleicht überdauern sie auch jetzt als einzige das wechselvolle Schicksal, das unser Land seit der ersten Ansiedlung von Fischern in Zoppot gehabt hat. Gott bewahre sie und ihre Stammeseigenart und lasse sie nicht untergehen!

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Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang

radewe
07.12.2008, 01:57
Lieber Wolfgang,

danke für den Bericht „Zoppoter Fischer“ von Eitelfriedrich May. Den Bericht habe ich gleich ausgedruckt und morgen zum Frühstück liegt es bei uns auf dem Tisch.
Meine Frau ist eine geborene Zegke, aus der Parkstraße. Fast alle Namen die in dem Bericht aufgeführt wurden sind mir bekannt. Es sind die direkten Vorfahren meiner Frau.
Ich mach für die Familie die Ahnenforschung, suche z.Zt. die Geburtsdaten von Johann Zegke und Anna Maria Schultz geboren ca. 1720 in Zoppot.
Wenn ich mit der Familie gesprochen habe komme ich gerne auf den Bericht zurück.

Herzliche Grüße von Hans-Werner aus Hamburg

Wolfgang
07.12.2008, 03:09
Diese "Fischerkolonie" gibt es auch heute noch am "Plac Rybakow" zwischen Glettkau und Zoppot obwohl da wahrscheinlich nicht mehr ein einziger Fischer lebt. Diese Häuschen wurden aufwändig renoviert und gehören zu teuersten Immobilien in der ganzen Gegend.

Belcanto
07.12.2008, 11:37
Auch ich möchte mich für den Bericht bedanken-der in mehrfacher Hinsicht für mich sehr interessant ist.
1. Von der Geschichte mit dem Mädchen Kurowski, habe ich in meiner Familie gehört.Meine Oma war eine geborene Kurowski und auch eine Schönheit.Ob es sich bei dem besagtem Mädchen um eine direkte Vorfahren handelt, kann ich nicht sagen. Vielleicht weiß Hans-Jörg mehr davon.
2. Fischfang. Fischfang war auch immer-das darf nicht vergessen werden, für viele Menschen damals und heute die einzigste Einnahmequelle. Damals half auch schon die Regierung.
3. Der Dorsch und wo möglich auch andere Fische-daran erinnere ich mich noch, wurden in der frischen Seeluft, auf Stangengerüsten getrocknet und als Stockfisch verkauft.
Heute nun, hat sich leider die Lage dramatisch verschlechtert. Immerhin-und das sollte man sich nochmal ins Gedächtnis zurückrufen, kam es in der Zeit von 1950-1980 zum Kabeljaukrieg, zwischen den Isländern und den Briten. Wobei es sogar Tote gab.Daraufhin wurde auf Drängen der Isländer, die Fangzone von drei auf 200 Seemeilen ausgedehnt.
Daraufhin zog die große spanische Fischereiarmada, vor die Westküste Afrikas.Mit verheerenden Folgen!Warum erwähne ich das?
Weil sich die Dinge eben in der Praxis doch als komplexer erweisen, als es auf den ersten Blick oft scheinen mag.
Einen schönen 2. Advent wünscht
Belcanto

radewe
08.12.2008, 02:08
Moin moin nach Ida-Oberstein!
Lieber Belcanto,
es scheint, als gebe es gemeinsame Vorfahren in unserer Familie.

Die Ur-Ur-Großeltern meiner Frau sind:
Wilhelmine Kurowski geb.: 28.4.1820 Zoppot
°° 29.10.1843
Johann Friedrich Wilhelm Zegke geb.: 10.10.1818
zwei Kinder bis jetzt gefunden
Johanna Auguste Maria Zegke (1844) heiratet Peter Carl Jonas (1846)
Elisabeth: stirbt als sie 8 Wochen alt ist.

Ur-Ur-Ur-Großeltern sind:
David Kurowski geb.: 21.1.1788 Zoppot
°° 24.7.1816
Catharina Abraham aus Zoppot

Ur-Ur-Ur-Ur-Großeltern:
Ertmann Kurowski & Anna Elisabeth
drei Kinder bis jetzt
G-G-G-G-Onkel Johann Kurowski geb.: 11.8.1793 Zoppot
G-G-G-G-Tante Anna Christina Kurowski geb.: 5.4.1798 Zoppot
und 3 X Großvater David siehe oben

Es ist so: „fast“ alle Zoppoter Fischerfamilien sind miteinander verwandt. Sie waren bis 1945 wie eine Fischer- oder Familien-Gilde.
Von der Schönheit und Dresden habe ich noch nichts gehört, aber ich kann es bestätigen, es sind sehr hübsche Menschen.
Bei der nächsten Familienfeier werde ich den Bericht von Wolfgang vorlegen und Zeitzeugen befragen.
Heute Abend melde ich mich wieder

Grüße von Hans-Werner aus Hamburg

Belcanto
08.12.2008, 09:52
Lieber RadeweZunächst herzlichen Dank. Werde nun mal in unseren Stammbaum schauen, ob ich Parallelen finde und dich ggf.mit Informationen versorgen.
Viele Grüße
Belcanto

Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
08.12.2008, 11:39
Hallo Joachim und Hans-Werner
War gestern bei meiner Mutter im Heim und habe Ihr von den Fischern aus Zoppot (Kurowski und dem “hübschen” Mädchen erzählt…..leider konnte Sie sich nicht soweit zurück von den Vorfahren Ihrer Mutter erinnern……
Aber ich werde die Nachricht von Wolfgang und von Dir Hans-Werner (Ohhhh vielleicht sind wir dann auch über X-Ecken verwandt? ? )in großer Schrift ausdrucken und beim nächsten Besuch mitnehmen….vielleicht kommen dann doch Erinnerungen und ich suche auch noch in meinen Unterlagen.

Viele Grüße
Hans-Jörg

Hans-Joerg +, Ehrenmitglied
08.12.2008, 16:09
Hallo….noch etwas zu Kurowski
Einige aus der “Sippe” meiner Familie (Oma / Opa) haben auch beim Bau der St.Antoniuskirche in Brösen mitgeholfen……darunter “Kurowski`s “ ( wohl alle aus Brösen)
Naja und in den Danziger Einwohnerbüchern 1937/38 und 1942 sind ja viele Kurowski verzeichnet…brauche ich wohl nicht zu schicken.

Viele Grüße
Hans-Jörg

radewe
08.12.2008, 21:07
Lieber Wolfgang,
Dein Beitrag wurde in der Familie Zegke brennend diskutiert. Da mein Kommentar nicht ohne ;););) war, bekam ich das Photo worauf Opa Hermann Albert Zegke (1868-1943) abgebildet ist.
Nur so kennen ihn seine Enkelkinder.
Ich möchte Euch dieses Bild nicht vorenthalten, es schmückt jetzt unsere Wohnzimmerwand.

Grüße von Hans-Werner aus Hamburg

Belcanto
08.12.2008, 21:38
Hallo Radewe
Ich weiß nicht genau wo es war. Ich glaube im Goldenen Lachs. Da waren Bilder von Fischern zu sehen, die unter anderen Seelachs gefangen hatten. Wegen des Stammbaum bin ich heute noch nicht weitergekommen, da ich andere Termine hatte.Sobald sich etwas neues ergibt, werde ich berichten.
Viele Grüße sendet
Belcanto

Wolfgang
08.12.2008, 22:20
Lieber Hans-Werner,

als ich den Zoppoter Fischer-Artikel las, dachte ich, ich könnte ihn Euch nicht vorenthalten. Erstens weil er von Zoppot handelt, zweitens weil's um die Fischerei ging, drittens wegen der vielen Zoppoter Familiennamen und viertens weil die Fischer ohne Büxen rumgelaufen sein sollen;)

Das is ein Ding!!! Ohne Büxen!!! Haben die auch so gefischt???

Eva Altstaedt +13.12.2018
08.12.2008, 23:40
Lieber Wolfgang, herzlichen Dank für den wunderbaren Artikel über die Zoppoter Fischer. Als ich noch in die Lessingschule ging, die war ja in Richtung Fischerkolonie, da waren alle diese Namen irgendwie unter den Kindern vertreten.
Aber was Deine Frage angeht, da kann ich Dich beruhigen, die Zoppoter Fischer liefen n i c h t unten ohne rum, das wüßte ich aber , wir hatten unseren Stammplatz am Strand nämlich an der Kinderheilstätte, direkt neben den Fischern, wo sie ihre Netze zum Trocknen aufhängten, das wäre ja was gewesen, dann hätten uns unsere Eltern nicht mehr zum Baden gelassen.:mad:
Nun wünsche ich allen eine gute Nacht und liebe Grüße, Eva aus Zoppot.

Wolfgang
09.12.2008, 00:04
Folgendes ist dort nachzulesen:

"Die gröbste Unreinlichkeit, hauptsächlich durch die überall auf den Wegen und am Strande zerstreut herumliegenden, zum Theil in Fäulniß übergegangene Fischeingeweide verursacht, wurde möglichst beseitigt. Die Lebensgewohnheit der Fischer widerstrebte freilich sehr diesen Anordnungen, deren Vortheil für sich selbst sie damals nicht einsahen. Der alte Fischer Z...e ging noch mehrere Jahre später, als Zoppot schon recht belebt war, in seinem einfachen Sommercostüm, bestehend aus einem kurzen Hemde, umher. Er war nur sehr schwer dazu zu bewegen, seine Garderobe mit einem Paar Beinkleider zu vermehren, welches er für unbequem und kostspielig erklärte. Die halberwachsene Jugend tanzte im Stande der Unschuld am Strande, und es mußten am Ende ernstliche körperliche Züchtigungen angewandt werden, um ihr begreiflich zu machen, daß dieses in Gegenwart von Fremden unschicklich sei."

Soweit der Auszug aus dem Buch "Der Seebad-Ort Zoppot bei Danzig". Aber da stellt sich natürlich schon die Frage, in welcher Kleidung er fischte und vor allem auch wie er winters herumlief.:)

radewe
09.12.2008, 01:40
„beten Weeswark maken“ ……immerhin die Berliner Damen kamen gerne nach Zoppot und vielleicht hat der alte Fischer Z…..e seinen Teil dazu beigetragen. ;)

:heart::heart::heart:Grüße von Hans-Werner aus Hamburg

Wolfgang
21.11.2013, 16:41
Schönen guten Nachmittag,

hier ein Foto der Zoppoter Fischer Paul Zegke, August Abraham und Paul Krefft aus "Unser Danzig" vom 05.08.1962 Seite 19. Das Foto ist vor 1931 aufgenommen.

17667

Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang

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Liselotte Fischer
21.11.2013, 17:02
21.11.2013

Hallo Wolfgang,
mein Vater Arthur Franz , *14.08.1895, war kein Fischer, aber er hieß "Fischer" und es gibt heute anscheinend niemanden mehr, der ihn gekannt hat. Letzte Anschrift im Januar 1945: Zoppot, Reuterweg 18.

Grüße aus dem Schwabenland von Lilofee

radewe
21.11.2013, 23:42
Guten Tag Wolfgang,

die „Drei“ auf dem Boot ist unsere Verwandtschaft; ja, die „Drei“ sind miteinander verschwägert. Paul Zegke aus der Parkstraße, August Abraham und Paul Kreft wohnten in der Gartenstraße, ehemals Fischerstraße. Einige deren Nachkommen flohen 1945 vor den Sowjets, andere – wurden 1945/46 von den neuen Machthabern vertrieben (Ihr kennt es ja selber).

Die Nachkommen von Paul Zegke erreichten nach der Flucht Wismar, hier wurde die Familie (mit 3 Kinder) von den Sowjets, mit Versprechungen, zur Rückkehr nach Zoppot überredet, dem sie nachkamen. 1946 fehlten in Danzig und Zoppot Fischer, zur Sicherstellung der Ernährung.
Im kleinen Zoppoter Museum, bei den Fischerbuden am Strand, ist das Foto (Winter 1954) des Nachfahre P. Zegke als er mit seinen Kumpels auf der Ostsee, mit ihren 8 PS Motorboot, tagelang vom Packeis eingeschlossen waren.
1958 verließen die letzten Zegke „wieder“ ihre Heimat (Zoppot) in Richtung Deutschland.

Es gibt noch einen Zegke der als Fischer (jetzt) in der Nordsee fischt ……..

Autsch, 2005 wurde wieder ein Paul Zegke getauft.

Grüße von Hans-Werner aus Hamburg
PS.: lässt es sich noch feststellen wer das Foto #15 zur Veröffentlichung einreichte?