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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wagner-Opern in Zoppot



mkleiss
24.01.2009, 10:33
Hallo,

vielleicht auch interessant: http://sabaoth.infoserve.pl/danzig-online/zoppot/wagnere.html

Gruß

Michael

Belcanto
24.01.2009, 12:36
Hallo mkleiss
Natürlich hatte das ja auch seine Gründe, warum in der Waldoper und anderen Orts,so viele Wagneropern aufgeführt wurden.Es geschah aus reinem Opportunismus,man wollte den Führer schmeicheln, der mit der Familie Wagner befreundet war.
Viele Grüße
Belcanto

mkleiss
24.01.2009, 12:53
...Es geschah aus reinem Opportunismus,man wollte den Führer schmeicheln, der mit der Familie Wagner befreundet war.


Hallo,

da hast Du natürlich recht. Auch Wagner wurde leider gnadenlos missbraucht...:(

Michael

Helga +, Ehrenmitglied
24.01.2009, 14:41
Hallo,
da hast Du natürlich recht. Auch Wagner wurde leider gnadenlos missbraucht...:(

Hallo Michael,

Hitler war ja wohl vor allem mit Winifried sehr befreundet, aber was meinst du mit mißbraucht?

Belcanto
24.01.2009, 15:11
Hallo Helga
Genau so ist es! Winifried wurde nicht missbraucht, nein- sie hat sich freiwillig vor Hitlers Karren spannen lassen. Sie hat Hitler verehrt!Jeder kann die Biografie der Familie Wagner im Internet nachlesen und ihre Rolle im Nationalsozialismus selber beurteilen und sich ein Urteil bilden.
Was die Aufführungen in der Waldoper anbelangt, war es natürlich Propaganda und Opportunismus, dies schmälert die Musik von Richard Wagner indes nicht!
Viele Grüße
Belcanto

Helga +, Ehrenmitglied
24.01.2009, 15:49
Hallo Helga
Genau so ist es! Winifried wurde nicht missbraucht, nein- sie hat sich freiwillig vor Hitlers Karren spannen lassen. Sie hat Hitler verehrt!
Viele Grüße
Belcanto

Hallo Joachim,

Ich glaube sie hat ihn nicht nur verehrt, sie hat ihn geliebt. Sie hat ja nie eine Kritik über ihn gelten lassen. Auch nicht nach Kriegsende, nicht bis zu ihrem Tod. Eigentlich unglaublich.

Ich bin nicht so ein großer Fan von Wagner. Natürlich liebe ich seinen "Lohengrin", vor allem die "Gralserzählung" und auch den "Tannhäuser", aber Parsifal und auch schon "Die Meistersinger" sind mir doch immer eher fremd geblieben.

mkleiss
24.01.2009, 16:25
..aber was meinst du mit mißbraucht?...

Will heissen: Seine Musik/Opern wurden im Sinne des Naz. Soz. instrumentalisiert bzw. interpretiert.

Belcanto
24.01.2009, 17:12
Hallo Helga
Da hast du Recht. Daniel Barenboim hatte in Israel mal, Wagner gespielt und wurde dafür sehr gerügt. B. wollte zweifelsohne nur die schöne Musik, dem Publikum näherbringen und verfolgte damit überhaupt keine politischen Absichten.Ich bin auch kein großer Wagner-Fan, mag aber doch den Fliegenden Holländer und Tristan un Isolde:" O sink hernieder,Nacht der Liebe, einsam wachend."
Viele Grüße
Belcanto



Hallo Joachim,

Ich glaube sie hat ihn nicht nur verehrt, sie hat ihn geliebt. Sie hat ja nie eine Kritik über ihn gelten lassen. Auch nicht nach Kriegsende, nicht bis zu ihrem Tod. Eigentlich unglaublich.

Ich bin nicht so ein großer Fan von Wagner. Natürlich liebe ich seinen "Lohengrin", vor allem die "Gralserzählung" und auch den "Tannhäuser", aber Parsifal und auch schon "Die Meistersinger" sind mir doch immer eher fremd geblieben.

Belcanto
24.01.2009, 17:16
Hallo mkleiss
Es gibt Menschen die lassen sich gerne missbrauchen. Gegen die Instrumentalisierung der Musik Wagners, hat sich die Familie nie ausgesprochen-nie protestiert!
Gruß
Belcanto



Will heissen: Seine Musik/Opern wurden im Sinne des Naz. Soz. instrumentalisiert bzw. interpretiert.

mkleiss
24.01.2009, 18:12
Ich habe lediglich eine von mir geäußerte Begrifflichkeit auf Nachfrage von Helga näher erläutert und im Übrigen nur auf einen Informations-Link verwiesen mit dem Titel "Wagner-Opern in Zoppot" mit der Intention, dass dieser für einige die nicht so im Internet zu Hause sind interessant sein könnte.

Warum der nun in einen politisch-historischen Kontext gesetzt wird kann ich nicht nachvollziehen.:confused::confused::confused: Vielleicht hätte ich nur "Opern in Zoppot" schreiben sollen. Weiß ich nun fürs nächste Mal.

Michael

Marc Malbork
25.01.2009, 00:32
...Was die Aufführungen in der Waldoper anbelangt, war es natürlich Propaganda und Opportunismus, ...


Hm. Die begannnen aber schon Anfang der zwanziger Jahre. Tragend war Familie Merz, Hermann und Etta. Ob beide tiefbraun waren weiß ich nicht. Müsste man mal nachgucken.

Das ganze war aber auch ein Wirtschaftsunternehmen. Zoppot war Tourismus-Ort. Im Gegensatz zu heute gab es keinen Massentourismus. Die jährliche Sommerfrische konnte man sich finanziell erst ab gehobenem Bürgertum leisten. Das Bürgertum hatte - auch im Gegensatz zu heute - damals einen bestimmten Bildungskanon, zu dem unbedingt Richard Wagner gehörte. Es steht zu vemuten, dass sich hier musikalischer Enthusiasmus mit geschäftlicher Cleverness auf günstigem Marktterrain gemischt haben. Hitlers öffentlich bekannt gemachte Wagnermanie war dann später wohl eher ein weiterer glücklicher Umstand fürs Marketing der Waldoper.

Wolfgang
25.01.2009, 01:34
Schönen guten Abend,

die Zoppoter Waldoper war von Anfang an eine "Wagner"-Oper. Da hat es noch gar keinen Führer gegeben, dem man hätte schmeicheln müssen.

Zoppot war das frühe Bayreuth, es war der Inbegriff einer Waldoper, die auch aufgrund einer einmaligen Akustik seinesgleichen suchte.

Ist es nicht ein wenig vermessen, gerade aufgrund des frühen Anfangs der Spiele in der Waldoper eine Verbindung zu Hitler herstellen zu wollen?

Ich liebe Wagners Musik -instrumental, ohne Gesang-, die gewaltig, einzigartig nicht nur war sondern auch heute noch ist. Aber ich bin mir absolut sicher, dass die komplett aufgeführten Opern in Zoppot einmalige Erlebnisse waren.

Die besten Zeiten der Waldoper waren schon vorbei, als Hitler tonangebend auch in Danzig war. Und mit Anfang des Krieges wurde bereits das Ende der Wagner-Festspiele eingeläutet. Niemand schmeichelte Hitler, denn er war der Untergang.

Belcanto
25.01.2009, 10:05
Hallo michael
Was du geschrieben hast war doch völlig in Ordnung, es besteht im Grundsatz Konsens. Ich habe bei meiner ersten Antwort gleich selbst gesagt, dass ich es garnicht politisch bewerten will. Ich habe auch nur versucht etwas zu erklären. Ferner habe ich auch darauf hingewiesen,nachzulesen, welche Rolle die Familie Wagner zur Zeit des Nationalsozialismus spielte. Dem braucht man nichts mehr hinzuzufügen.
Viele grüße
Belcanto



Ich habe lediglich eine von mir geäußerte Begrifflichkeit auf Nachfrage von Helga näher erläutert und im Übrigen nur auf einen Informations-Link verwiesen mit dem Titel "Wagner-Opern in Zoppot" mit der Intention, dass dieser für einige die nicht so im Internet zu Hause sind interessant sein könnte.

Warum der nun in einen politisch-historischen Kontext gesetzt wird kann ich nicht nachvollziehen.:confused::confused::confused: Vielleicht hätte ich nur "Opern in Zoppot" schreiben sollen. Weiß ich nun fürs nächste Mal.

Michael

Belcanto
25.01.2009, 10:18
Hallo Wolfgang
Natürlich hast du recht. 1922 wurde bereits Siegfried, unter Dirigent Knappersbusch aufgeführt. Und lege auf die Feststellung Wert, dass ich vom Zeitraum des Nationalsozialismus sprach und sagte, dass in Zoppot und "anderen Orts", eine gewisse Huldigung des Führers, durch die Wagnerische Musik zu verzeichnen war.Es war keinesfalls so , dass die Waldoper eine Nazi-Propagandazentrale war, das wäre historisch ganz falsch.
und deshalb sagte ich noch mal, jeder der sich ein objektives Bild, über die Rolle der Familie Wagner zur zeit des Nationalsozialismus machen möchte, kann im Internet nachlesen.
Viele Grüße
Belcanto

Belcanto
30.01.2009, 13:48
Ich möchte noch einen interessanten Aspekt, im Zusammenhang mit Richard Wagner erwähnen. "Wagner hat die Phänomenologie des Klangs verstanden und die Bedeutung des Hörens so klar erkannt,dass er für das Bayreuter Festspielhaus dem zum Zuschauerraum hin abgedeckten Orchestergraben entwarf, in dem die Musiker so tief sitzen, dass das Publikum über sie hinwegblickt, sie im wahrsten Sinne des Wortes " übersieht"schreibt Daniel Barenboim in seinem Buch" Klang ist Leben."
Wagner wollte damitverhindern,dass sich die Interpreten über ein räumlich großes Orchester hinweg Gehör verschaffen müssen.Er wollte die akustische Wahrnehmung von der optischen trennen, damit sich sich die Zuhörer, voll auf sein Gehör konzentrieren und nicht vom Orchester abgelenkt werden kann.
Es mag oft interessant sein den Dirigenten und den Musikern zu zuschauen, es lenkt aber doch auch oft von der Musik ab, und Wagner wollte eben, das sich das Publikum voll auf die Musik konzentriert.
Viele Grüße
Belcanto